Hale und Anichino 04
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Es dämmert schon, als hinter den Dreien eine Stimme aufdonnerte. Matze stand da, eine Hand in der Hüfte und in der Anderen hatte er eine Gerte. Er hatte sie Omi abgenommen, der sie zum Kissenausklopfen benutzt hatte und jetzt hatte Matze sie zufällig in der Hand und klopfte damit auf seinen Schenkel. Er trug eine Lederhose und so knallte es schön. Francis zuckte heftig dabei zusammen und Hale warf Matze einen finsteren Blick zu. "Ja spinnst denn du ?!" motze der den Blonden an, bekam aber gleich Konter. "Spinnst du denn .. Es dämmert, es wird kühl..... Nein, es ist schon kühl und die Zwei sitzen noch immer draußen... Und du verkühlst dir deinen Prachtarsch und sitzt auf dem Boden !" Seine blauen Augen funkelten Hale leicht an, doch dessen Braune funkelten zurück, jedoch verlor er das Duell und erhob sich grummelnd. "Packst deine Sachen schnell in die Tasche bitte ?" fragte er Chino, so konnte er ihn und die Sachen gut tragen. Francis war aufgestanden und hinkte schon zurück. Matze lief neben ihm her und entschuldigte sich für das Knallen mit der Gerte, er hatte nicht dran gedacht. Der größere Blonde verzieh dem Kleineren und schenkte ihm sogar ein Lächeln beim Reingehen.
Ein wenig verwundert hatte der Italiener Matze in dessen Kluft angesehen und schließlich leise geschmunzelt ... nahm nun die Zeichensachen und legte sie in seinen Schoß, ehe er zu Hale aufsah und zärtlich dabei lächelte. "Er nimmt seine Aufgabe sehr ernst, Hm ? Und auch seinen Beruf hier ... es ist lieb von dir, daß du mich wieder zurückträgst, ich bin schon ein wenig müde ..." Er freute sich auch darauf ... es tat so gut, den starken Körper des Älteren zu fühlen, sich an ihn schmiegen zu können, ohne daß es ein Fehler gewesen wäre. Auch wenn alles in Chino danach schrie, ihm zu sagen, daß er dabei war, sich in ihn zu verlieben, ihn zu küssen und zu berühren, so hielt er sich doch zurück, da er noch immer nicht wußte, ob Hale nicht jemand Anderen hatte, denn er verhielt sich schon fast so.
Hale hob Chino hoch und schon merkte er, wie sich der Kleinere an ihn schmiegte. Es trug sich so etwas leichter und so ging er langsam ins Haus und trug ihn die Treppe herauf. Es dauerte etwas, da Francis noch beim Raufhumpeln war. Matzes Hilfe hatte er abgelehnt, er wollte es selber schaffen.
Einen kurzen Moment lang striff der Blick des Italieners den humpelnden Blonden und zeigte tiefen Respekt bei dieser Leistung ... doch dann schloß er die Augen wieder, da er müde war und es sich einfach so gut anfühlte, Hales Herzschlag zu hören, dessen Atemzüge zu spüren, die ihn beruhigten.
Hale wartete geduldig, dann hatte der Blonde es geschafft und war oben angekommen. Hale ging nun die Treppe zu Ende hoch und bog ab in das Zimmer Chinos. Matze hatte, wie es schien, schon ein paar belegte Brote für das Abendessen bereitgestellt. Vorsichtig setzte er den Kleineren nun wieder auf dem Bett ab. "Magst du noch ins Bad ?"
"Ich ... ja, ich müßte ... kannst du mir vielleicht helfen ? Ich glaube nicht, daß ich es noch alleine schaffe, bitte verzeih ..." Es war dem Italiener ein wenig peinlich und er senkte den Blick – eine leichte Röte verstärkte diesen Eindruck noch, doch er konnte es nicht verhindern. Einerseits wünschte er sich nichts sehnlicher, als den Körper Hales, den er schon in der Therme bewundert hatte, an dem Seinen zu fühlen – doch andererseits schämte er sich für diese Gedanken, wüsnchte sich, mehr Beherrschung zu besitzen.
"Weißt doch, du kannst mich um alles bitten, Hm ?" Wieder hob Hale den Kleineren hoch und brachte ihn ins Badezimmer. Er half ihm rasch aus dem Kimono und legte ihn beiseite. "Wenn ich wieder da bin, bist sicher wieder fast fit."
Chino hielt still, als ihn der Große auszog und senkte den Blick noch ein wenig weiter ... dann setzte er sich mit Hales Hilfe auf das Klo und erleichterte sich. Danach wischte sich ab und wusch seinen Körper noch kurz am Waschbecken ab, so gut es ihm möglich war - reinigte die Zähne und sah zu ihm auf, als er fertig war. "Bringst du mich noch zurück, Hale ? Und ja, ich weiß, daß ich dich um vieles bitten kann ... um Einiges jedoch nicht, doch das macht nichts." Bei den letzten Worten lächelte er wieder, es war ein sanftes Lächeln, auch wenn es eine Spur Wehmut in sich barg.
"Um was denn nicht ?" hakte Hale nach und brachte Chino wieder zum Bett. Er legte ihn wieder drauf und setzte sich dann wieder auf den Stuhl.
Leicht bei der Frage schluckend, zögerte der Schlankere einen Moment lang und legte sich dabei hin ... dann seufzte er leise und hob die Hand, koste Hale sanft über die Wange und zu dessen Lippen, ehe er die Fingerspitzen wieder wegnahm und leise zu ihm wisperte, erneut ein wenig dabei lächelnd. "Manchmal fehlen einem die Worte, um das zu sagen, was man will, Hale. Und manchmal weiß man nicht, ob es richtig wäre..."
Hale verstand und doch nicht. Er sah Chino etwas seltsam an. An der Tür stand Matze, er wollte rein, als er die Frage gehört hatte und war stehengeblieben. Jetzt aber ging die Tür auf. "Mensch, Hale...Bist du so bescheuert oder tust du nur so ?!...Chino will nur wissen, ob du schon vergeben bist, er ist total verknallt in dich, merkst du das denn gar nicht, du Hohlkopf ?" So platzte es aus Matze heraus und er räusperte sich mit einem leisen "Sorry, mich überkam es jetzt." danach. Hale sah ihn an wie ein Auto mit Fernlicht, dann sah er zu Chino, während Matze sich doch lieber wieder verkrümelte und die Tür schloss. "Ist das wahr ?"
Bei dem Ausbruch des Anderen war der Italiener sichtlich zusammengezuckt und hatte die Decke über seinen Körper gezogen, während eine tiefe Röte sich in seine Wangen stahl. Daß es so offensichtlich war, hätte er nicht gedacht, und er schämte sich dafür. Den Blick gesenkt, seufzte Chino leise ... nickte dann einfach nur und wisperte ein leises "Verzeih.", ehe er wieder verstummte, da er die Reaktion Hales ein wenig fürchtete.
Hale lächelte nur und strich Chino über die gerötete Wange. "Warum hast denn nicht einfach gefragt, Hm ? ...Ich bin noch nicht vergeben und finde dich sehr hübsch.. Ich hab dich gern, sehr gern.... Aber du wirst sicher nicht hierbleiben wollen ?.. Ich mein du ..also. " Er schwieg nun lieber, bevor er sich um Kopf und Kragen redete.
Fast sofort schmiegte sich der Schlankere in die Hand, die ihn berührte und umschloß sie mit der Eigenen ... erst dann sah er zu ihm auf und bei den leisen Worten erwachte wieder ein Lächeln auf seinen Lippen, während aus seinen Augen eine einzelne, glitzernde Träne rann. "Hale ... ich ... bisher hatte ich daran nicht gedacht, da ich nicht einmal wußte, was du über mich denkst, weißt du ? Ich bin erst so kurze Zeit hier, doch es ist schöner als all die Jahre, die ich in Florenz lebte. Zum ersten Mal treffe ich Andere, die nur mich sehen und nicht das, was ich früher war ... zum ersten Mal finde ich Jemanden, der mein Innerstes strahlen läßt - dich, Hale. Schon, als ich dich das erste Mal sah, träumte ich davon, dich zu berühren, von dir berührt zu werden und daß dein Lächeln auch mir gilt. Ich hätte nie gedacht daß ... ich dachte du ... und Omi ...."
"Weißt du, die Vergangenheit zählt bei uns nicht, wir wissen von jedem die Vergangenheit, aber die zählt hier nicht mehr. ... Außer, daß wir sie ein wenig berücksichtigen. Cesare braucht viel Geduld, Omi sehr viel Beschäftigung." Hale pausierte und sah Chino an. "Und mit Omi bin ich nicht zusammen, auch wenn es so ausgesehen hatte. ...Ich liebe ihn, das ist keine Frage, aber nur wie ein kleinen Bruder... Ich mag jeden hier gern, auch Cesare liebe ich auf seine Art. Ich lasse ihm viel durchgehen." Er schmunzelte, wenn er an die letzte Ohrfeige dachte. "Und ich fand dich bezaubernd, als ich dich sah... Wie du unter den Bäumen gesessen hattest und die Blüten auf die herabrieselten."
Bei den Worten erwachte eine leichte Röte auf den Zügen des Schlankeren, so wie sein Lächeln sich noch vertiefte – langsam hob er die Hand und legte sie wieder auf die Wange des Größeren, koste hauchzart darüber und verhielt schließlich daran. "Hale ..." Es war nicht mehr als der Name, den Chino wisperte – doch in ihm lag die Sehnsucht, die er nach ihm fühlte, die leise Bitte, die er sich noch immer nicht auszusprechen traute.
Doch Hale verstand es und neigte sich vor. Seine Hand lag wieder an der Wange des Kleineren und dann berührten seine Lippen die Weichen Chinos. Sie waren so weich und zart, wie das Gefieder eines Vogels.
Im selben Moment, als er den Kuß fühlte, entspannte sich der Italiener und schloß die Augen ... langsam öffenten sich seine Lippen und er erwiderte diesen so wundervollen Kuß, koste mit der Hand weiter in die dunklen Haare Hales und hielt dort inne, ehe er auch seine andere Hand hob und mit ihr den Hals und die breiten Schultern berührte.
Hale trank die Zärtlichkeit regelrecht, seine Augen schlossen sich und seine Zunge neckte sacht über die leicht geöffneten Lippen. Er löste die seinen dann aber, als sie wieder Luft holen mussten und lächelte Chino warm an. "Deine Küsse sind süß wie Honig."
"Und die Deinen so wundervoll, daß ich darin ertrinken möchte, Hale ... noch nie traf ich einen Mann, der so war wie du. So stark und doch so sanft ....." Voller Bewunderung sah Chino zu ihm auf und berührte behutsam die Lippen, die gerade noch an den Seinen gewesen waren – dann richtete er sich ein wenig auf und küßte ihn erneut, sanft, doch voller Sehnsucht, als wollte er seine vorigen Worte wahrmachen.
Sacht schlang Hale seine Arme um den schlanken Körper und er zog ihn in dem Kuss an sich. Diesmal war sein Kuss etwas heißer und doch so sanft wie zuvor. Bei Chino konnte man auch nicht anders als sanft sein.
Jener kam ihm so weit es ihm möglich war, entgegen und öffnete ihm erneut einladend seine Lippen. Chino genoß die Stärke des Anderen, die ihn stützte und hielt – schlang seinen rechten Arm behutsam um dessen Hals und vertiefte dabei ihren Kuß, während sich erneut weiche Tränen aus seinen geschlossenen Augen lösten und über die langen Wimpern perlten. Er war glücklich – es schien fast aus ihm zu leuchten, auch wenn er selbst es nicht merkte.
Die Einladung annehmend, schob sich langsam die Zunge Hales zwischen den weichen Lippen hindurch und begrüßte die des Kleineren mit einem zarten Stupsen. Die Tränen Chinos bemerkte er nicht, seine Augen waren geschlossen, er genoss diesen zärtlichen Kuss zutriefst und versank darin.
Zärtlich begrüßte der Italiener die ihn berührende Zunge und umstreichelte sie mit der Eigenen ... langsam begannen seine Hände über den herrlichen Körper Hales zu kosen und erfühlten die harten Muskeln unter dem Stoff des Kimonos, während er sich selbst völlig in den Griff des Größeren fallen ließ. Fast schon verzweifelt wünschte sich Chino, daß er nicht verletzt und sein Körper nicht so schwach wäre – doch diese Gedanken verwehten wieder und so genoß er, was er bekam und kostete es fühlbar aus, während noch immer ein glückliches Lächeln über seine Züge spielte.
Ganz langsam, wirklich sehr, sehr langsam, löste Hale diesen Kuss dann wieder, schnäbelte noch weiter über die Lippen und öffnete seine Augen. Bei den Tränen lächelte er nur und fing an, sie dem Kleineren von den Wangen zu küssen.
Sacht bebend, wandte Chino sich ihm dabei zu und streichelte zärtlich durch die Haare Hales ... als er seine Augen öffnete, schimmerten sie so dunkel und weich zu ihm, daß man das Indigo seiner Iris fast nicht mehr von den Pupillen unterscheiden konnte, da sie voller Gefühle waren. "Bitte ... kannst du die Nacht über bei mir bleiben, Hale ?" Es war nur eine einfache, leise Bitte um Nähe und Zärtlichkeit, doch es bedeutete Chino viel, er sehnte sich nach der Nähe des Anderen, auch wenn sie sich erst so kurze Zeit kannten.
Irgendwie hatte Hale das erwartet, es war so deutlich zu spüren, wie sehr Chino sich nach ihm sehnte, daß es fast greifbar war. Er antwortet mit einem leisen "Gern." und stand auf, um aus den Hauspantoffeln zu steigen, dann legte er sich zu dem Kleineren. Es war gut, daß Shagen große Betten wollte, so hatten sie Beide ausreichend Platz, auch wenn der sicher nicht von Nöten war, da Chino sich bestimmt eng an ihn kuschelte.
Und genau das tat er auch ... schon, als Hale sich zu ihm legte, war er etwas auf die Seite gerutscht und betrachtete ihn ein wenig, ehe er sich in den Arm legte, den ihm der Große schon offenhielt. Es tat so gut, sich an den warmen, kräftigen Körper zu schmiegen und zu fühlen, wie Hale den Arm um ihn legte, daß der schlanke Italiener schon am Einschlafen war, als er sein Gesicht an der breiten Schulter barg. Der Tag war mehr als nur erschöpfend für ihn gewesen – und doch glitt er mit einem Lächeln in den Schlaf, da er so glücklich war, wie noch nie zuvor in seinem Leben.
Mit einem Lächeln sah Hale zu, wie Chino in seinem Arm einschlief. Selbst im Schlaf hatte er dieses Strahlen auf dem Gesicht, es war faszinierend. Dann schloss auch er seine Augen und fiel in einen Wachschlaf, den er sich angewöhnt hatte. Morgen würde er sich wohl davonstehlen müssen, um Chino nicht zu wecken.
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Etwa gegen sieben Uhr in der Früh schlug Hale seine Augen auf. Er hatte sich kaum bewegt beim Schlafen und Chino wohl auch nicht. Er lag noch immer lächelnd und angekuschelt an ihm. Es war eine Tatsache, die Hale wehmütig lächeln ließ, da er sich nun versuchen musste, von den Kleineren zu lösen, ohne ihn zu wecken. Es gelang ihm, auch wenn er dafür fast zehn Minuten gebraucht hatte. Sacht hauchte er dem jungen Maler einen Kuss auf die Wange und deckte ihn wieder zu, bevor er sich aus dem Zimmer schlich, um sich für die Reise fertigzumachen.
Chino war auch wirklich nicht aufgewacht, da sein Körper einfach nach dem tiefen Erholungsschlaf verlangte, in den er gefallen war ... allein schon die Nähe des Großen hatte ihn soweit beruhigt und entspannt, daß dieser Schlaf seinem Körper besser tat, als eine längere Zeit alleine. Als er schließlich die Augen aufschlug und den Platz neben sich leer vorfand, wurde sein Lächeln ein wenig wehmütig ... doch er ahnte, daß ihn Hale geküßt hatte, selbst im Schlaf hatte er die sanften Lippen spüren können und fühlte der nun nicht mehr vorhandenen Wärme des Großen neben sich nach. "Er ist so wundervoll ... dio mio, laß es bitte kein Traum gewesen sein ..." Leise zu sich selber wispernd, richtete Chino sich langsam auf – es dauerte eine Weile, bis er schließlich aufrecht saß und die Beine aus dem Bett schwang, langsam ins Bad ging und erst dort den Kimono von den Schultern gleiten ließ, den er noch immer angehabt hatte. Langsam begann er sich zu waschen, indem er die gesunde Rechte dafür nutzte, sich festzuhalten – mit der Linken wusch er über seinen Körper und schloß dabei die Augen, denn das Wasser tat ihm mehr als nur wohl.
Matze kam derweil mit dem Frühstück. Das von Francis hatte er schon abgeliefert und er musste feststellen, daß es dem großen Blonden psychisch schon besser ging, als zuvor. Chino war wirklich ein kleines Wunder und dieses kleine Wunder sah Matze nun nackt und waschend im Bad stehen. Matze stellte den Teller mit dem Frühstück ab und beobachtete den jungen Maler ein wenig. Er war ein Traummann, hatte Hale ein Glück. Der Blonde klopfte nun leicht an den Rahmen der Badezimmertür und machte sich somit vorsichtig bemerkbar. "Soll ich dir den Rücken waschen ?"
Bei der leisen Frage drehte sich Chino um und lächelte liebevoll – strich sich eine der langen Haarsträhnen nach hinten und nickte, als er den Waschlappen wieder hinlegte. "Wenn du so lieb wärst, Matze ? Ich würde mich sehr freuen ...." Er freute sich, daß der Blonde ihm anbot, zu helfen – gerade jetzt brauchte er ein wenig Nähe, um nicht immer daran denken zu müssen, daß Hale nun für mehrere Tage nicht mehr hier war.
"Mach ich gern, du kommst ja noch nicht ran." Mit den Worten kam Matze näher und tauchte den Lappen in das warme Wasser. Er strich sanft das knielange Haar über die Schulter Chinos und wusch ihm dann sacht über den Rücken herab. "Du hast irre Haare... Omis sind fast ebenso lang, aber nicht so füllig."
Bei den sanften Berührungen senkte Chino seine Lider und genoß sie schon fast sichtbar ... langsam drehte er den Kopf und lächelte den Blonden an, schmuste sacht mit der Wange über dessen und wisperte dann leise zu ihm. "Danke, Matze ... aber deine Haare sind auch herrlich, so hell ... und natürlich hell, ich finde das wunderschön und es paßt auch zu dir. Du hast sehr sanfte Hände ... Danke, daß du mir hilfst."
"Das mach ich doch gern... Is doch selbstverständlich, Chino." wisperte Matze. Er wusch langsam zum festen Hintern herab und seine freie Hand strich über den makellosen Rücken. Er unterdrückte seine Neigung, darüber zu kratzen, und blieb zärtlich.
Leise ein wenig tiefer einatmend, schloß der Italiener seine Augen und drehte sich langsam zu dem Blonden um ... behutsam strich seine Rechte über die Wange Matzes, ehe er sie tieferkosen ließ und den kräftigen Puls an der Schlagader fühlte. Ohne ein Wort kam Chino näher und berührte den Schultergürtel und koste weiter herab zu den Brustmuskeln, nur hauchzart das Pircing an der Warze streifend ... kam dann langsam tiefer und berührte den Hosenbund, ehe er ihm einen sachten Kuß auf die Wange hauchte. Es war nur eine stumme Frage ... Chino fühlte instinktiv, daß der Blonde sich von ihm angezogen fühlte, doch er fühlte auch, daß dies nur körperlich war und Matze keineswegs andere Gefühle als Freundschaft von ihm erwartete, etwas, das Chino bis ins Innerste ansprach und seine eigene Sehnsucht nach Nähe aufkeimen ließ.
Matze verstand die Frage mehr als deutlich und drehte sein Gesicht zu ihm, daß seine Lippen dessen sacht streiften. Dieses Sanfte, Zärtliche, war wie eine Droge für ihn, der es liebte, hart zu sein, zu verletzen und Anderen so Freude zu machen, ohne daß er sich daran erregen konnte. Doch dieses Sanfte war anders, es erregte ihn sofort und das machte sich bemerkbar.
Ebenso behutsam nahm Chino den Kuß auf und erwiderte ihn ... langsam strich seine Hand tiefer und fühlte in dem Stoff der Jeans dessen Männlichkeit, wie sich sich regte und an seine kosenden Finger drängte. Mit einem leisen, genießenden Laut in ihrem sachten Schnäbeln öffnete er die Jeans Matzes und ließ die Finger hineingleiten, um nun direkt zu berühren und die Hitze zu genießen, die sich seiner Hand entgegendrängte. Chino kam ihm ein wenig näher und holte sich so ein wenig Halt, während er die Linke zärtlich durch die hellen Haare im Nacken Matzes spielen, den Kuß aber noch immer so sacht und verspielt schnäbelnd ließ.
Unwillkürlich keuchte Matze an den Lippen auf. Allein diese leichte Berührung reichte aus, um in völlig zu erregen. Matze schloss seine Augen und gab dem Gefühl nach, sein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Sein Arm legte sich jedoch stützend um den Körper des Italieners, seine Lippen wusste nicht, was sie zuerst machen sollten. Er schnäbelte, küsste und knabberte.
Und Chino kostete die Nähe und auch diese sanften Zärtlichkeiten mehr als nur aus – gab im Gegenzug die Seinen, erwiderte das Küssen und Schnäbeln, während seine Fingerspitzen nun damit begannen, die samtene Härte des Blonden zu umstreichen. Nur einmal verließen sie die pulsierende Männlichkeit und strichen die Jeans weiter runter, so daß sie nicht mehr einengte – kehrten jedoch sofort wieder zurück und nahmen das Kosen auf, bis Chino schließlich seine Hand um dessen vollerstarkte Erregung schloß und erneut leise lächelte. Er fühlte, daß Matze sehr auf ihn reagierte und antwortete instinktiv darauf ... überreizte ihn nicht, sondern steigerte nur behutsam und vorsichtig, achtete dabei auf ihn und ging völlig auf ihn ein.
Das war wie ein Traum, Matze zerfloss fast unter den Händen des Italieners, er streichelte selber immer wieder über den Rücken und auch über die Hüfte Chinos. So sehr er es auch wollte, der Blonde konnte sich kaum zurückhalten, es war zu schön, so sanft, so viel für ihn und er kam dann fast überraschend für sich selber sehr früh und keuchte leise auf.
Selbst erschauernd, auch wenn er äußerlich nicht kam, kuschelte Chino sich an den Anderen heran ... es tat so gut, dessen Kommen zu fühlen, ebenso wie die Küsse und die ihn streichelnden Hände. Nur langsam hob der schlanke Italiener den Kopf und hauchte einen zärtlichen Kuß auf die geschlossenen Augen Matzes – schmuste sanft mit seiner Wange über dessen, ehe er seine Hand von der langsam wieder erschlaffenden Männlichkeit nahm und sie kurz unter dem noch immer fließenden Wasser abwusch. Dann hob er den Waschlappen auf und säuberte Matzes Erregung behutsam ... achtete darauf, nicht zu überreizen, sondern zu beruhigen, ehe er den Lappen wieder weglegte, ihn mit dem Handtuch sanft abtrocknete und ihm anschließend die Hose hochzog und sacht verschloß. Während der ganzen Zeit hatte er allerdings den Kopf in die Halsbeuge Matzes geborgen behalten und sich ein wenig an ihn gestützt, da er noch immer ein wenig schwach auf den Beinen war, gerade nach einem so schönen Erlebnis.
Matze war noch mit dem Verarbeiten beschäftigt, das Waschen hatte er nur nebensächlich mitbekommen und erst jetzt lichteten sich seine Sinne soweit, daß er Chino an der Hüfte nahm und ins Zimmer zurückführte. "Ich danke dir... Das war ein Erlebnis für mich... Es ist selten, daß ich so stark reagiere."
Mit einem zärtlichen Lächeln strich ihm der Schwarzhaarige sanft über die Wange und hauchte ihm noch einen kurzen Kuß auf die Wange – dann setzte er sich wieder auf das Bett und atmete erleichtert auf. Erst jetzt erwachte eine leichte Röte auf seinen Wangen und er strich sich eine der langen Ponysträhnen nach hinten, als er ihm leise antwortete. "Gern geschehen, Matze ... ich gebe gerne und ich habe es gerne getan, dich verwöhnt. Es mag vielleicht seltsam für dich sein, aber ich brauche Nähe ... auch wenn es eben nichts Tieferes ist, es ist schwer für mich zu erklären. Aber ich habe es genossen, als du gekommen bist, es war schön, dich so zu fühlen."
"Ich denk, ich weiß, was du meinst... Du strahlst, wenn dir Jemand nahe ist und bei Hale besonders. Du hast ihn sehr gern, Hm ?" Matze lächelte breit, huschte dann aber wieder ins Bad und holte Rasierzeug, da er den leichten Flaum im Gesicht Chinos gesehen hatte. "Darf ich ?" Er hob das Rasiermesser und den Rasierschaum hoch und sah Chino fragend an.
"Gerne ... es ist bei mir zwar immer weich, aber ich bin lieber rasiert. Und ja ... ich ... ich denke, ich habe mich wirklich in ihn verliebt, als er mich Gestern küßte, dachte ich, ich müßte bersten vor Glück. Er ist das, was ich mir schon immer gewünscht habe – groß, stark und er hat eine Seele aus Gold, ist zärtlich und so fürsorglich. Ich vermisse ihn schon jetzt ... auch wenn es furchtbar kitschig klingen mag, Matze." Chino hatte ihm leise geantwortet und lächelte dabei – setzte sich nun gerade hin und schloß die Augen, entspannte sein Gesicht und wartete voller Vertrauen, daß der Blonde mit dem Rasieren anfing.
Matze hatte lächelnd zugehört und verteilte den Schaum auf dem Kinn und den Wangen Chinos. "Herz aus Gold, du sagst es... Aber er kann auch anders sein... Aber nur, wenn es wichtig ist." Er ließ das Messer aufschnappen, man sah, daß er es gewohnt war, damit zu arbeiten. Vorsichtig setzte er es an und rasierte gekonnt das Gesicht, ohne Chino zu schneiden. "Und ich finde es nicht kitschig...Omi klingt viel schlimmer." Er kicherte leise und wischte den Schaum an einem Handtuch ab.
Ein wenig verwundert, daß es so schnell schon vorbei war, berührte Chino seine Wange und schmunzelte – zog den Blonden sacht zu sich runter und küßte ihn zärtlich, ehe er ihn wieder losließ und leise antwortete. "Du kannst das wunderbar ... so schnell und so weich, viele Profis schaben mehr von der Haut runter, aber du hast es wunderbar getroffen. Wegen Omi .... was sagt er denn ? Also daß es noch kitschiger ist ?" Die letzten Worte waren ehrlich verwundert – Chino hatte immer angenommen, daß er fürchterlich kitschig wäre, zumindest hatten ihm das seine Verflossenen dauernd gesagt.
"Ach je, bin's gewohnt." antwortete Matze auf das Kompliment. Er rasierte dauernd irgendwelche Typen und das nicht nur im Gesicht. "Und Omi ?... Zuckerbärchen, komm doch mal... oder er quietscht los, rennt und springt Hale auf den Rücken, während er ihm durch die Haare strubbelt...obwohl, das ist eher kindisch." Matze lachte schallend. "Also, wenn du Hale total verzottelt siehst, war Omi über ihn hergefallen."
Zuerst sah ihn Chino völlig verblüfft an – doch dann begann er zu glucksen und schließlich ebenso zu lachen, beruhigte sich nur langsam und kam wieder zu Atem. "Dio mio ... ich denke, du hast recht, ich würde Hale niemals 'Zuckerbärchen' oder so etwas nennen ... und er macht das wirklich ? Nun, ich hoffe, ich werde das einmal beobachten können, es muß einfach nur herrlich sein, den Beiden zuzusehen, Hm ?" Erst jetzt fiel sein Blick durch das Fenster nach daußen und erneut erwachte ein Lächeln auf seinen Lippen. "Wäre es vielleicht möglich, daß ich Heute wieder in den Garten kann, Matze ? Wenigstens für eine Weile ? Es ist so wunderschön dort und ich würde gerne ein wenig malen ...."
"Sicher kannst du.. Aber ich müsste wen holen,, der dich trägt, ich denke, den Weg dahin schaffst du noch nicht ganz... Oder magst es versuchen ?" Matze hatte wirklich nichts dagegen, nur wenn Chino zusammenbrach, konnte er ihn nur schwer halten... stützen ging, aber nicht tragen.
Leise seufzend, schüttelte der schlanke Italiener kurz den Kopf und strich sich einige der langen Haarsträhnen nach hinten, als er ihm schließlich mit einem leicht schiefen Lächeln antwortete. "Das schaffe ich noch nicht ... aber vielleicht kannst du Jemand holen, der stark genug ist ? Ich wehre mich gewiß nicht dagegen, wenn mich einer eurer Leute nach unten trägt. Ich ziehe mir nur schnell etwas an, ja ?" Nun lächelte er wieder strahlender, denn allein der Gedanke, wieder im Garten zu sein, beflügelte ihn schon.
"Okay, dauert nicht lang." Mit den Worten verschwand Matze aus dem Zimmer, lief durch den Gang und passte Shean ab, der gerade aus seinem Zimmer kam, um in der Garage zu basteln. "Ich brauch dich mal." Mit den Worten packte er ihm am Träger des Muskelshirts und zog ihn mit sich.
Chino hatte ihm noch mit einem Schmunzeln nachgesehen und holte aus dem Schrank nun einen Slip, einen langen, schwarzen Wickelrock und ein weiteres, langärmeliges Hemd, das einen größeren Ausschnitt aufwies, zog sich an und summte dabei leise, ehe er seine Zeichensachen wieder zurück in den Rucksack packte. Shean hingegen sah zuerst völlig verdutzt auf den Blonden, ehe er dessen Hand packte und von seinem Shirt zog, ihn etwas seltsam ansah und dann fragte. "Was ist denn mit dir los, Matze ?! Du bist so hibbelig, als hättest du deinen Hintern in einen Ameisenhaufen gesteckt ?? Und wofür brauchst du mich ? Doch nicht für einen Kunden, oder ?"
"Näää... Es kommen keine Kunden, wenn Shagen nich da is.... Du musst mir was tragen helfen." Matze sah Shean an. "Na los, beweg dein faulen Arsch !"
Ein nur gespieltes Knurren erklingen lassend, schlug der junge Ire mit seiner Hand auf den Hintern des Blonden, so daß es schön klatschte – zog ihn plötzlich an sich und biß ihn leicht in die Schulter, ehe er leise zu ihm wisperte. "Kannst du schon haben, aber denke, du willst etwas anderes. Also gut, geh vor, ich hab grad ne ruhige Minute und laß mich von dir einspannen." Dann ließ er ihn wieder los und nickte den Gang entlang, den Matze zuvor hatte entlanglaufen wollen.
"Sag das nicht, wenn ich dich richtig einspannen würde, dann würdest das sicher nicht lustig finden." Matze streckte Shean die Zunge raus und ging grinsend voran. "Und setz ein anderes Gesicht auf, sonst verschreckst den Kleinen, den du für mich tragen sollst."
Leise vor sich hinmurrend, folgte ihm der Rotblonde, behielt aber weiterhin seinen mürrischen Gesichtsausdruck bei – als sie schließlich beim Zimmer des Italieners ankamen und eintraten, hob Shean eine Braue, als er ihn sah. Chino hingegen hatte gerade seine Haare noch einmal durchgebürstet und band sie nun mit einer Lederschnur zusammen, als er aufsah und wieder ein Strahlen in seinen Zügen erwachte. "Ah ... du bist bestimmt Shean, nicht wahr ? Francis hat ein wenig von dir erzählt, du fährst Motorräder ... ich habe Gestern mit seiner Hilfe einige Bikes skizziert, die ich dir auch noch zeigen wollte. Wenn du möchtest ?" Völlig überrumpelt von der schieren Freundlichkeit des Schlankeren, zögerte Shean und kratzte sich dann im Nacken – murmelte nur ein kurzes "Jap, bin ich und jap, will ich nachher sehen.", ehe er wieder verstummte und zu Matze sah. "Ihn ? Und wohin tragen ?"
Matze stand der Mund kurz offen, als Chino auf Shean einredete und das total unbefangen und dann auch noch genau die richtigen Themen traf. Motorräder und Francis. Dann sah er zu dem etwas verlegen wirkenden Shean und lachte leise. "In den Garten runter und später vielleicht wieder hoch, aber dann schleif ich dich eben wieder ran." Er gab Shean einen Klaps, damit er ein paar Schritte auf Chino zuging. "Ich trag dann deine Sachen, Chino."
Leise zu dem Blonden knurrend, kam Shean auf den schlanken Italiener zu – sah auf den Kleineren und seufzte leise, denn seine schlechte Laune verrauchte sofort, als er das freudige Lächeln Chinos sah. Als er ihn auf die Arme nahm, staunte er ein wenig, da er so leicht war – doch noch mehr, als er die schlanken Arme um seinen Hals fühlte und daß Chino sich sacht an ihn schmiegte und auch den Kopf an Sheans Hals barg. Der junge Ire unterdrückte sein unwillkürliches Unwohlsein, denn er konnte fühlen, daß Chino das nicht böse meinte – es war eine unwillkürliche Reaktion, die das Vertrauen des Italieners zeigte und so ließ ihn Shean, ehe er ihn behutsamer, als er eigentlich vorgehabt hatte, in den Garten brachte. "Du schmust gerne, Hm ?" Die Frage Sheans war eigentlich nur reine Neugier ... doch er schmunzelte, als er fühlte, wie die Wangen des Anderen ein wenig wärmer wurden und er dann ein leises "Ja ... sehr gerne sogar. Ist es dir unangenehm ?" hörte. "Nein ... solange du mich nicht betatscht, aber das denk ich nicht, Hm ? " Chino atmete hörbar auf, denn er hatte schon befürchtet, einen Fehler gemacht zu haben – hob den Kopf und wisperte ein leises "Nur das, was du mir erlaubst, Shean. Versprochen." in dessen Ohr, ehe er sich wieder an ihn schmiegte und den kräftigen Herzschlag genoß. Der Ire stockte kurz und sah verdattert nach unten – doch dann lachte er leise und schüttelte nur den Kopf, brachte ihn in den Garten und setzte ihn vorsichtig auf der Liege ab, ehe er sich wieder aufrichtete und zu Matze blickte.
Matze kam gleich nach und stellte die Tasche neben der Liege ab. Er kam dicht zu Shean und nickte zur Tür. "Da kommt gleich wer raus, vielleicht kannst ihn mitnehmen." Es dauerte zwar ein paar Augenblicke, aber dann kam Francis herausgehumpelt und blinzelte etwas, weil ihm die Sonne genau in die Augen schien.
"Ah, Großer ! Gut, daß du kommst, ich kann dich brauchen !" Mit den freudigen Worten kam Shean sofort zu dem Blonden und grinste dabei breit – wisperte ein leises "Die Bikes brauchen einen besseren Anstrich ... magst mit ? Ich habe sie ein wenig aufgemotzt ...." nahe zu ihm und nickte wieder zu der Tür, die in den Gang und weiter zu den Garagen führte. Chino schmunzelte nur leise und nahm seine Tasche auf – wisperte ein liebevolles "Danke dir, Matze." zu ihm, ehe er seinen Block rausholte und auch die anderen Utensilien, die er brauchte.
Francis nickte und lächelte tatsächlich. "Ich weiß... Das Weiß ist schrecklich, aber eine gute Grundierung." Er wollte gern mit und so machte er kehrt und ging den Gang entlang und ließ sich von Shean zu den Garagen führen. Matze winkte nur ab bei dem Danke Chinos. "War doch kein Prob...Ich komme später dann nochmal nach dir kucken, Okay ?"
"Gerne. Wir können ja dann vielleicht ein wenig reden ? Und wenn es geht, kannst du den Koch bitten, mir Mittags wieder eine solche Nudelsuppe zu machen ? Sie tut mir gut... und vielleicht einen Salat, wenn das möglich wäre ?" Ein wenig war es dem Italiener schon peinlich, solche Wünsche zu haben ... doch er hoffte, daß es möglich wäre, denn er hatte schon seit er hier war keinen Salat mehr gegessen.
"Du, das ist kein Problem... Shean isst auch gern Salat und Nudelsuppe gibts fast immer." Matze grinste noch und ging dann hinein. Er wollte ein paar der Ledersachen ölen, damit sie auch schön geschmeidig blieben.
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