Balken01a


”A beautyful lie” 08
 

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Am nächsten Vormittag erwachte Greg und lächelte, als er sah, daß Laurent noch schlief. Es war eine wirklich erfüllende Nacht gewesen, und Laurent hatte Greg doch ziemlich gefordert. Der Dunkelhäutige löste sich aber langsam und ging ins Bad, weil seine Blase doch arg drückte.

Als Greg aufstand, wachte auch der Blonde auf und gähnte erst einmal herzhaft, ehe er beim Strecken kurz zusammenzuckte, da sein Hinterteil ziemlich zog. Doch dann grinste er und stand langsam auf, ging ebenfalls ins Bad und wurde mit jedem Schritt sicherer, da es ein gutes Gefühl war, das ihn daran erinnerte, daß einer seiner großen Träume erfüllt worden war. Im Bad trat er hinter Gregor, der sich gerade am Waschbecken die Hände wusch, umarmte ihn von hinten und küßte ihn sanft in den starken Nacken, ehe er das Kinn auf die breite Schulter legte und sie beide im Spiegel betrachtete. "Einen guten Morgen, Greg. Wie fühlst du dich ? Mir gehts einfach nur blendend."

"Da bin ich aber froh. Und, war ich so ausdauernd wie erhofft ? Und wie geht es deinem Knackarsch ?" Greg ahnte, daß es leicht zog, aber er wollte es doch gern einmal hören. "Wollen wir noch baden, oder magst du nur duschen ?"

All die Fragen ließen den Blonden leise schmunzeln und er drückte Greg kurz an sich, ehe er sich löste und zur Toilette ging, um sich dort zu erleichtern. "Meinem Arsch gehts blendend - endlich habe ich dich wieder fühlen können, und das so oft, wie ich es mir nur erträumt habe. Ehrlich ? Du warst noch besser als damals, ganz ehrlich, Greg ... und ich überlasse es dir, ob wir duschen oder baden. Ist deine Dusche überhaupt groß genug für uns beide ? Wir sind ja nicht gerade so schlank wie Tizio, auch wenn er trotzdem gut gebaut ist."

"Glaub mir, Dusche und Wanne sind groß genug. Das hier ist ein Nebenbad, komm mal mit." Es war eher zum frischmachen und Greg führte Laurent durch das Schlafzimmer zu dem anderen Bad, das deutlich größer war. "So, jetzt frage ich dich nochmal: Wanne oder Dusche ? Du kannst entscheiden."

Jener war ihm gefolgt und pfiff nun kurz durch die Zähne, denn die Dusche war groß genug, daß drei ihrer Größe Platz hatten, und die Wanne so groß, daß sie Platz für mindestens vier Männer ihres Kalibers bot. "Die Wanne kann warten ... duschen wir uns, das geht schneller und wir können es vielleicht noch ein wenig auskosten. Es ist ja schon später Vormittag und ich kann mir denken, daß du noch mehr zu tun hast, als deine Zeit mit mir zu verplempern, hm ?" Dann küßte er Greg noch einmal kurz und stieg schon einmal in die Dusche, um sie anzuschalten und das regenweich fallende Wasser wärmer zu stellen.

Greg kam jetzt gleich nach und schob sich zu ihm in die Dusche. "Ich denke, wir gehen danach noch zu Ruben und Tizio ... ich denke, die zwei sind jetzt auch etwas ruhiger und ich denke, sie werden sich freuen, daß du in dem Club arbeitest." Greg fing an, den Blonden zu waschen, und küßte ihn hin und wieder etwas sanfter. "Ich möchte gern, daß du noch ein wenig bei mir wohnst ... oder für immer, wenn du es mit mir erträgst."

Als er das hörte, erstarrte Laurent und seine Augen weiteten sich, ehe er schwer schluckte und damit innehielt, Gregor zu waschen. "Das ... meinst du das ernst ? Natürlich tust du das, du hast über sowas noch nie Scherze gemacht. Verdammt, Greg ... wenn ... wenn du mich willst, dann bleibe ich gerne bei dir, ich liebe dich. Habe ich schon immer, auch wenn ich es früher so verbockt habe." Dann küßte er ihn voller Leidenschaft und drängte ihn an die Wand der Dusche, ehe er leise seufzend seine Lippen wieder löste und liebevoll zu ihm lächelte. "Und ich würde mich freuen, nachher zu den beiden zu fahren und es ihnen zu sagen."

"Gut, dann haben wir das ja geklärt." Gregor grinste sacht und raubte sich nochmal einen Kuß. "Ich liebe dich auch ... das habe ich immer getan und du kannst nichts für das, was damals passierte."

Das ließ Laurent leise aufseufzen, doch dann zuckte er mit den breiten Schultern und lächelte wieder. "Ist auch egal ... wir sind jetzt zusammen, und nur das zählt. Wenn das alles nicht so gelaufen wäre, dann gäbe es Ruben vielleicht nicht und Tizio wäre unglücklich. Sicher, die letzten Jahre waren für mich schwer, aber ich kann mir denken, daß es dir besser ging. Und ich bin glücklich, daß du mich wieder bei dir haben willst, Greg - so glücklich, daß ich zerspringen könnte. Ich hoffe nur, Ruben ist mir nicht böse, daß ich mich regelrecht reindränge ... ich ... ich möchte einfach nur in seiner Nähe sein und ihn kennenlernen. Ihn und Tizio, schließlich hat er sich um ihn gekümmert."

"Unsinn ... ich denke, er ist auch ganz froh und beide sind glücklich, daß sie jetzt auch offiziell zusammensein können." Was das anging, wußte Greg Bescheid, denn beide hatten sich deswegen immer große Sorgen gemacht. "Ich denke, heute, wo alles ruhiger ist, wird Ruben auch noch etwas zugänglicher sein ... er war ja fix und fertig."

"Das wäre schön ... es gibt so vieles, das ich wissen will und ich hoffe, ich kann es nachholen. Hattest du nicht Fotoalben mitgenommen ? Die würde ich gerne ansehen, wenn wir hier fertig sind." Während er sprach, nahm Laurent noch ein wenig Duschgel und fuhr damit fort, Gregs Körper zu waschen und lächelte, denn er genoß es sehr, ihn so zu berühren.

Auch Greg wusch mit dem Duschgel und lächelte. "Trinken wir einen Kaffee, und dann kucken wir die Fotos an. Ich denke, daß wir bei Ruben und Tizio frühstücken, die zwei müßten auch bald aufwachen."

Ein leises "Gute Idee." wispernd, nickte Laurent und lächelte wieder, ehe er Greg wieder unter den Wasserstrahl zog und den Schaum herabwusch. Es war schön, endlich wieder solche Zärtlichkeiten und Nähe austauschen zu können ... und daß es mit Greg war, machte dieses Erlebnis nur noch schöner. Es war irgendwie wie ein Traum für den Blonden, daß er nicht nur mit seiner alten und einzigen Liebe wieder zusammen war ... sondern daß Greg ihn auch ebenso wollte und es sogar gesagt hatte. Nachdem sie sich abgewaschen hatten, stieg Laurent aus der Dusche und nahm zwei der Handtücher, reichte eines davon dem Dunkelhäutigen und trocknete sich selbst mit dem anderen ab, ehe er Greg wieder in das Schlafzimmer folgte und schmunzelnd auf den Kleiderhaufen am Boden blickte. "Sag, kannst du mir einen Slip leihen ? Ich habe nur noch den von Gestern ..."

"Klar - du kannst dich gern an meinem Kleiderschrank bedienen und auch bequemere Sachen aussuchen. Ich hab mehr als genug da." Greg ging zum Schrank und holte sich auch einen Slip und bequeme Kleidung heraus. "Such dir was aus, wir haben ja jetzt die gleiche Größe denke ich."

Ein kurzer Blick genügte und Laurent nickte, als er wieder zu dem Mischling trat und ihm einen kurzen Kuß auf die Wange gab. "Ja, denke schon - du hast gut zugelegt und es steht dir, Greg. Und verdammt noch eins, es fühlt sich irre gut an." Dann blickte er in den Schrank und seufzte auf, als er die Kleidung sah, die augenscheinlich für den Club war ... erst ganz rechts sah er, was er erhofft hatte und nahm sich eine dunkelblaue Jeans heraus, ein einfaches, schwarzes Muskelshirt, einen Slip und ein Paar einfache, schwarze Socken. "Mann, endlich wieder ... nur wenn ich trainieren war, durfte ich sowas einfaches anziehen, sonst mußte ich mich immer in diese edlen Anzüge zwängen. Ganz ehrlich ... nie wieder, wenns nicht sein muß."

Greg lachte leise und nickte. "Also ich denke, daß du selten einen Anzug tragen mußt ... außer, Tizio hat einen sehr reichen Kunden, aber sonst darfst du deine Arbeitskleidung frei wählen. Ich denke eh, daß sich ein paar der Clubgäste an dich ranflirten werden, ich hoffe, du kannst damit umgehen ? Viel stehen total auf Ruben, und er ist dein Abbild." Jetzt lachte Greg wieder und schlüpfte in seine Kleidung. Sie war nicht ganz so schlicht, aber trotzdem bequem genug, daß er sich wohlfühlte.

"Anflirten ? Oh, Gott ... aber ich denke, damit muß ich mich herumschlagen, hm ? Wenn eine zu aufdringlich wird, dann sage ich eben freundlich, daß ich schon einen Freund habe." Es war Laurent wirklich peinlich, zuzugeben, daß er in dieser Hinsicht nicht sehr grob sein konnte ... aber er hoffte, daß es genügte und er nicht gröber werden müßte, da es nicht seine Art war. "Ruben hat bestimmt viele Verehrer und Verehrerinnen, nicht wahr ? Und Tizio auch ... hat Tizio viele reiche Kunden ?"

"Nur zwei feste Kunden, er baut sich gerade einen kleinen Kundenkreis auf. Und ja, Ruben hat viele Verehrer und auch Frauen begehren ihn, aber er schläft nur mit Männern. Das ist auch etwas, das von Lucinda hängengeblieben ist." Greg ging nun vor ins Wohnzimmer und nickte zu dem Sofa. "Ich mach eben Kaffee, du kannst ja schon mal stöbern."

"Ist gut ... ich bin eh fürchterlich neugierig." Dann seufzte Laurent leise, als er Greg hinterherblickte, ehe er sich auf das Sofa setzte und sich die Rücken der Fotoalben ansah. Auf ihnen waren die Jahre säuberlich und mit einer sehr schönen Schrift geschrieben ... und er dachte sich schon, daß Tizio sie geschrieben haben mußte, als er das Album aufnahm, das Fotos aus den ersten Lebensjahren Rubens zeigen würde. Doch Laurent schlug es noch nicht auf - er wollte Greg dabei haben, damit dieser ihm erklärte, was er konnte, da er selbst die Ereignisse hinter den Bildern nicht kannte.

Es dauerte auch nicht lange, bis Greg mit einem Tablett zurückkam und er sah schon, daß die Alben noch geschlossen waren. "Ich wollte noch sagen ... du hast einen Lebensgefährten und lügst somit auch nicht, wenn du es den Besuchern sagst." Es war ihm in der Küche eingefallen, daß er es gleich hätte sagen sollen, denn er hatte das leise Seufzen noch gehört.

Im ersten Moment konnte Laurent nicht glauben, was er hörte ... auch wenn Gregor es schon zuvor angedeutet hatte. Doch gerade das war es - zuvor hatte der große Mischling es nur angedeutet, oder eingeräumt, daß er ihn ebenso liebte ... und nun sagte er geradeheraus, daß er wirklich eine langfristige Beziehung mit ihm wollte. Der Blonde schluckte schwer, doch dann zog er Greg einfach nochmal in einen sanften Kuß, ehe er lächelte, nickte und ihm das Fotoalbum in die Hand gab. "Am Besten blättern wir es gemeinsam durch und du erzählst mir, was du über die Bilder weißt, ja ? Und ... danke. Auch wenn ich jetzt nicht mehr als den berühmten Coladosenring habe, aber ... danke."

"Ich denke, das werde ich dann auch noch ändern." Greg lächelte warm und schlug das Album auf. "Tizio hat sehr viele Bilder gemacht und alles, was wichtig ist, festgehalten. Das hier ist gleich zwei Tage, nachdem er ihn bekommen hatte ..." Greg erzählte leise bei jedem Foto von dem Album und tat es auch bei den anderen Alben, die er mitgenommen hatte, damit Laurent alles über seinen Sohn erfahren konnte, was es zu wissen gab.

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So vergingen einige Stunden und ehe sie es sich versahen, war es schon zwei Uhr nachmittags und Laurent stutzte, als er es an der Uhr sah, die Greg über dem Kamin hängen hatte. "Scheiße ... es ist ja schon zwei ! Ich habe gar nicht mehr auf die Zeit geachtet, sollten wir nicht schon längst losfahren ?!"

"Ganz ruhig, die zwei stehen jetzt erst auf. Wenn wir jetzt losfahren, dann kommen wir genau richtig. Ruben und Tizio sind Nachteulen ... sie sind beim Schlafen an den Club angepaßt, und er schließt sehr spät in der Nacht. Ich denke, du wirst dich dem dann auch anpassen müssen." Daran hatte Greg jetzt nicht gedacht, aber er war sicher, das sie schon klarkamen.

"Ganz ehrlich ? Ich freue mich schon darauf, ich hasse es, früh aufzustehen. Lucinda wollte immer schon alles so früh wie möglich erledigt haben und so gewöhnte ich mir notgedrungen an, schon um sechs im Pool meine Runden zu drehen und danach zu trainieren ... aber eigentlich wollte ich wie früher immer bis mittag ausschlafen, das hat sich bei mir seit damals nicht geändert." Laurent war schon immer eine Nachteule gewesen und froh darum, wenn der Unterricht in der Uni später anfing.

"Dann ist es ja perfekt. Ich muß zwar hin und wieder sehr früh raus, aber ich lasse dich dann einfach schlafen. Und jetzt sollten wir dann doch losfahren ... sonst ist das Frühstück alle, wenn wir ankommen, denn ich fürchte, Ruben wird seinen Appetit wiedergefunden haben. Gestern hat er keinen Bissen reinbekommen." Greg stand auf und nahm die Alben mit sich mit, als er zur Tür ging.

Laurent folgte ihm und lächelte, als er in seine Schuhe schlüpfte und auf seinen Freund wartete. "Ich denke, Tizio kocht viel genug für seinen Schatz ... denn wenn Ruben trainiert, und das tut er, dann wird er immer einen guten Hunger haben." Dann folgte er ihm aus der Wohnung und wartete im Gang, als Gregor abschloß, ehe er mit ihn in den Aufzug stieg und nach unten fuhr. "Ich muß irgendwann in den nächsten Tagen noch meine Sachen holen, Greg ... so liege ich dir nicht so sehr auf der Tasche und vor allem sollte ich sie holen, ehe Luci sie wegwirft."

Das würde Greg ihr durchaus zutrauen und er nickte, als sie die Wohnung verließen. "Dann solltest du das bald tun ... ich denke mal, daß sie so etwas eiskalt tun wird." Er sprach es nun leise an, wo sie im Aufzug waren, und wieder hinab in die Garage fuhren. "Kontrolliere aber nochmal genau alles aus dem Ehevertrag und so ... nicht, daß sie dir etwas nicht gibt, was dir wirklich zusteht."

Das ließ Laurent leise schmunzeln und er zuckte kurz mit den Schultern, während er die Hände in die Hosentaschen steckte. "Ganz ehrlich - sie wird mir alles geben, schließlich sind das alles Dinge, die sie nicht haben mag. Das fängt mit der einfachen Kleidung an, und hört mit meinem Wagen auf ... ist ihr alles zu gewöhnlich. Sonst habe ich bei ihr nichts, meine Fotoalben und so habe ich schon immer woanders aufbewahrt und das ganze noble Zeug kann sie von mir aus behalten." Dabei fiel Laurent etwas ein und er schalt sich einen Narren, als er den Ehering auszog und ihn in die Tasche steckte. "Bin das häßliche Teil schon so gewohnt, daß ich ihn glatt vergessen habe - den lasse ich ihr dann gleich da."

"Schmelze ihn ein und verkaufe das Gold, er steht dir zu und du mußt ihn nicht zurückgeben. Der Goldpreis ist sehr hoch und ich denke, daß er hochwertig genug ist, um ein paar Hundert Dollar zu bringen." Was so etwas anging, war Greg knallhart und dachte praktisch. Als es Pling machte, stieg er aus und ging gleich zum Wagen, damit sie losfahren konnten.

Dabei folgte ihm Laurent und setzte sich neben ihn, um ein wenig nachzudenken. "Nein, Greg - ich will nicht, daß ich mir was von dem Geld kaufe und es mich noch immer an sie erinnert. Wenn ich zu ihr gehe und ihr den Ring hinlege, den sie mir ausgesucht hat, ist das eine Demütigung für sie ... und eine Genugtuung für mich, das ist mir mehr wert als das Geld. Im Prinzip hast du recht, Greg ... und wenn es nicht dieser dreimalverfluchte Ehering wäre, dann hätte ich es mit Freuden getan. Aber dieses Ding hasse ich wie nichts sonst, und ich will nichts mehr davon bei mir haben, nicht einmal das saubere Geld, das ich dafür kriegen könnte." Es fiel Laurent sehr schwer, das zuzugeben ... und er hoffte, daß Greg es ihm nicht übelnahm, daß er seinen Vorschlag ausschlug.

"Wenn dir das lieber ist dann tu das, ich würde dir nie etwas vorschreiben. Es war nur eine Idee." Greg nahm es ihm gewiß nicht übel und er wollte Laurent auch nichts vorschreiben, das hatte der Blonde neunzehn Jahre lang gehabt.

"Danke, Greg ... wie gesagt, wenn es ein anderer Ring oder weiß ich was wäre, dann gern und sofort, ich war in dieser Hinsicht noch nie zimperlich. Aber bei dem Teil ist es mir so lieber, es ist ein guter Abschluß und vor allem kann ich ihr dann wenigstens ein wenig von dem zurückgeben, das ... es fühlt sich einfach gut an, alleine schon an ihr dummes Gesicht zu denken. Aber wir sollten das Thema wechseln, ok ? Ich habe ein wenig Bammel wegen Ruben. Gestern war alles sehr viel und so, aber nun hatte er Zeit, um nachzudenken ... denkst du, daß er ... daß er seine Meinung geändert haben könnte ?" Gerade das bereitete dem Blonden Kopfzerbrechen und er mußte schon während der ganzen Fahrt daran denken.

"Was ? Nein, ganz sicher nicht. Er ist ein guter Junge, nur gegen Lucinda hat er einen Haß ... er wollte seine Mutter eigentlich niemals in seinem Leben sehen. Daß er sie sehen mußte, hat ihn doch mehr mitgenommen als die Tatsache, daß du sein Vater sein könntest und bist." Greg kannte Ruben sehr gut und er ahnte, daß der Junge seinen richtigen Vater wirklich mögen würde.

"Meinst du ? Ich habe es gehofft, weil mein erster Eindruck auch so war ... ich bin schon so auf ihn und Tizio gespannt, vor allem nach den Geschichten, die du mir erzählt hast." Gerade da hatte Laurent gemerkt, daß der schlankere Schwarzhaarige sich wirklich mehr als nur gut um Ruben gekümmert und ihn gut erzogen hatte.

"Ja, meine ich ... sie haben beide ein gutes Herz, und du wußtest ja absolut nichts. Ich denke, wenn du es gewußt hattest... du hättest alles daran gesetzt, ihn zu finden." Greg lächelte zu Laurent und blickte danach wieder auf die Straße. Er kannte den Weg im Schlaf, und war schnell bei dem Club angekommen. "So ... ich denke, Tizio kocht wieder, und Ruben wird gerade mit dem Training fertig werden."

"Laß mich raten ... Tizio kocht sehr gerne und kann es immer kaum erwarten, bis Ruben fertig ist, oder ? Es kam mir jedenfalls so vor, denn er hat Rubens Körper immer wieder leicht berührt, als wir bei dem Termin waren. Und ja ... wenn ich von Ruben eher gewußt hätte, ich hätte alles getan, um ihn eher zu finden. Aber wenigstens weiß ich jetzt von ihm und ich bin froh, daß sie nichts gegen mich haben." Während sie sprachen, parkte Gregor in der Tiefgarage und Laurent stieg aus, wartete, bis dieser den Wagen abgesperrt hatte und folgte ihm dann zum Aufzug. "Und hier ist also der Club, den Tizio führt und in dem er und Ruben arbeiten ? Und sie wohnen auch in dem Hochhaus ?"

"Ja, tun sie, es ist so einfacher. Ich hab auch einen Schlüssel für die Wohnung ... ich gehöre sozusagen zur Familie, und kann kommen und gehen, wie ich mag. Aber ich störe natürlich nicht dauernd." Das wollte Gregor noch gesagt haben. Auch hier fuhr er ein paar Stockwerke hoch, und dann stiegen sie aus. Diesmal klopfte Greg und schloß erst dann die Tür auf. "Tizio ? Ich hab Besuch mitgebracht."

"Ah, Greg ... und Laurent, ich freue mich, dich wiederzusehen. Kommt, kommt - ich habe mir schon gedacht, daß du ihn mitbringst, und genug für uns alle gekocht." Mit diesen Worten kam der schlankere Schwarzhaarige aus der Küche und lächelte, ehe er zu Greg ging, ihm einen sanften Kuß auf die Wange hauchte und dies auch bei dem großen Blonden tat, der leicht errötete und ihn verlegen anlächelte. Es duftete einfach nur herrlich ... und der Magen Laurents reagierte auch prompt und grollte laut, so daß dieser noch etwas röter auf den Wangen wurde und ein leises "Es riecht herrlich. Und danke ?" antwortete. Tizio hingegen lachte nur und rief nach Ruben, daß dieser fertig werden sollte, da sie Besuch hatten.

Ruben kam einen Moment später schwer atmend hinein, denn er hatte wieder draußen trainiert. Er trocknete sich gerade den Schweiß ab, als er Laurent erblickte, und lächelte nun etwas schüchtern. "Schön, daß du da bist ... ich wollte mich entschuldigen, ich war Gestern nicht sehr höflich."

"Aber das macht doch nichts, Ruben. Sag, wie trainierst du ? Benutzt du bestimmte Geräte ?" Es interessierte Laurent sehr, da er selbst trainierte und er sah auch gut, daß Ruben sich sehr angestrengt hatte, da sein Körper heiß und schweißbedeckt war.

Daß Laurent sich gleich dafür interessierte war schön für Ruben, und er lächelte sofort. "Eigentlich kaum Geräte, die sind zu teuer ... die ich hab, sind gebraucht. Ich zeig dir nachher alles ... ich wasche mich eben, und komme gleich." Mit den Worten verschwand er eben im Bad, und Greg grinste sacht. "Damit kannst du bei ihm echt punkten."

"Äh ..." Im ersten Moment wußte Laurent nichts zu sagen ... doch dann lachte er leise und kratzte sich verlegen im Nacken, ehe er mit den breiten Schultern zuckte. "Ich mag es nur eben, weil ich ebenfalls trainiere, weißt du ?" Doch dann blickte er verdutzt auf Tizio, der zu ihm gekommen war und nun die Fingerspitzen sanft über dessen Brust- und Bauchmuskeln streichen ließ. "Das merkt man, Laurent - du bist einfach nur perfekt trainiert, nicht zuviel und nicht zuwenig. Du machst das sehr gerne, nicht wahr ? Ich denke, in der Hinsicht wirst du dich verdammt gut mit Ruben verstehen, er trainiert ebenso gern."

Es dauerte ein paar Minuten, dann war Ruben wieder da. Er trug eine Schlabberjeans und ein T-Shirt, und sah damit seinem Vater irgendwie noch etwas ähnlicher. "Ich denke, wir reden beim Essen ... wir alle haben Hunger, und wollen das tolle Frühstück genießen." Greg lenkte auf das Frühstück, und alle setzten sich. "Was wirst du jetzt machen ? Also wo du geschieden bist." Ruben fragte Laurent frei heraus, denn er hatte sich wirklich gefangen und zeigte nun seinen offenen Charakter.

Die Frage überraschte den älteren Blonden, doch dann lächelte er verlegen zu Greg und zuckte mit den Schultern. "Nun ... äh ... Greg und ich sind nun wieder zusammen, und er hat mir angeboten, hier im Club als Türsteher und für dich als Bodyguard zu arbeiten, Tizio. Ich hoffe, das ist euch recht ?" Als er das hörte, blickte Tizio sofort zu seinem Freund und lachte leise, ehe er aufstand und zu ihm ging, um ihn zärtlich zu küssen und danach anzulächeln. "Das ist wundervoll, Greg ... ich freue mich so für dich, und ihr paßt wunderbar zusammen." Dann richtete sich der schlankere Schwarzhaarige wieder auf und neigte sich zu Laurent, küßte auch ihn zärtlich und löste sich wieder, um sich wieder auf seinen Platz zu setzen.

Ruben duldete das ... denn er wußte, daß sein Vater das gern tat, wenn er glücklich war und er wußte, daß Greg das jedesmal genoß. Nur Laurent war doch etwas überrascht, und Ruben kicherte leise. "Gewöhne dich dran, er macht das gern, Laurent."

Der ältere Blonde blickte noch immer verdutzt auf Tizio - doch dann schmunzelte er leise und nickte kurz. "Sieht so aus, Ruben ... und ich danke dir, daß du nicht eifersüchtig auf mich bist. Wie geht es dir denn ? Ich meine ... es ist bestimmt eine Menge, die auf dich eingefallen ist, und ich entschuldige mich für das Luder, das ich jetzt endlich los bin."

"Mir gehts schon besser ... ich hatte doch etwas Zeit, wieder ruhiger zu werden, und hab schon etwas nachdenken können. Und bitte entschuldige dich nicht für diese Frau ... du kannst nichts dafür und wurdest so schlimm betrogen, wie es schlimmer nicht sein kann, zumindest in meinen Augen." Ruben wollte nicht, daß Laurent sich für Lucinda entschuldigte, wenn er hatte nichts damit zu tun hatte.

"Trotzdem - ich hätte bei dem Termin etwas sagen können, aber ich habe nichts gesagt, da ich so überrascht war. Weißt du, du siehst fast so aus wie ich in deinem Alter ... du hast nur eine andere Frisur und andere Augen, es war irgendwie, als ob ich in einen Spiegel in die Vergangenheit blickte. Ich weiß, das klingt fürchterlich kitschig, aber es ist so ... und dann kam noch Greg herein und ich dachte, ich spinne. Der Mann, den ich in der Uni geliebt habe und den ich wegen ihr verlassen mußte, stand wirklich vor mir und war bereit, dich vor ihr zu verteidigen - wie stehen die Chancen, daß so etwas passiert ? Aber ich bin froh, mehr als nur froh ... und ich freue mich für dich, daß du nicht nur einen verdammt guten Vater, sondern auch Gefährten und in Greg einen verdammt guten Arbeitgeber hast." Es war Laurent wichtig, daß Ruben wußte, daß er nichts gegen die Beziehung mit Tizio hatte ... und daß er ihnen allen mehr als nur dankbar war.

"Du hast doch mehr als genug gesagt. Ich bewundere deinen Mut, daß du dich hast scheiden lassen, obwohl du wußtest, daß du alles verlieren würdest." Ruben sprach das sofort an, denn er wollte nicht, daß sich Laurent Vorwürfe machte. "Ich denke, die Chancen sind verschwindend gering ... es war Schicksal." murmelte Greg, und nahm sich etwas von dem Speck auf den Teller. Ruben goß sich derweil Kaffee ein, und blickte zu Laurent. "Auch Kaffee ?"

"Gern ... und zum Glück habt ihr Zucker und Milch hier, ich nehme immer beides im Kaffee. Du bist ein Kaffeetrinker ?" Es war schön, so mit Ruben reden zu können und Laurent war froh, daß der jüngere Blonde ihm gegenüber so offen war.

"Jep, bin ich ... und eine Pfannkuchenfuttermaschine." Ruben grinste sacht und nahm sich noch Ei zu seinem Speck, und dazu schmierte er sich dick Butter auf ein Brot. "Und ich denke, daß die Kunden auf dich fliegen werden, wenn du am Eingang stehst." fügte er noch an, und lachte leise.

Auch Laurent nahm sich Speck und Ei von der Vorlegeplatte, um sie mit gutem Appetit zu essen und Tizio lächelte, als er auf die drei Größeren blickte, die mit sichtlichem Appetit aßen. "Ruben hat recht, mein Hübscher - Tim wird definitiv Konkurrenz bekommen, doch das ist gut so. Denn wenn die Kunden auf dich fliegen, dann benehmen sie sich auch ... und wenn sie wirklich zu aufdringlich werden, dann kannst du ihnen sagen, daß du einen wirklich begehrenswerten Freund hast. Apropo, Greg - du solltest Laurent einen hübschen Ersatz für diesen überaus häßlichen Ehering geben, den er von Luci hatte. Und bestreite es nicht, Laurent ... ich kenne ihren Geschmack und ich glaube nicht für zwei Herzschläge, daß du dir so einen verschnörkelten Goldring herausgesucht hättest. Zu dir paßt ein schlichter Platinring viel besser ... oder ein schlichter Goldring, die Farbe würde sowohl dir, als auch Greg stehen."

Greg grinste nun, da Laurent wegen dem Ring rot wie eine Tomate wurde. "Hatte ich ehrlich gesagt auch vor. Eigentlich wollte ich ihn überraschen." Ruben lachte nun und knuffte Tizio sacht. "Das hättest du dir doch denken können."

"Natürlich ? Aber ich wollte Greg noch einmal daran erinnern ... denn er hat mir einmal gesagt, daß er das nur tut, wenn er sich wirklich sicher ist. Und wenn ich mir die beiden so ansehe, dann ist er sich sogar sehr sicher, und ich konnte es mir nicht verkneifen." Dann stand der Schlankere auf und setzte sich quer über den Schoß seines Gefährten, kuschelte sich an ihn und seufzte glücklich, als Ruben seinen linken Arm um ihn legte und ihn hielt, während er mit der Rechten weiteraß.

Greg lächelte nur wieder, denn er sah, wie glücklich Laurent war, auch wenn der noch immer eine sichtbare Röte im Gesicht hatte. Aber er lenkte den Blonden ab, zog ihn zu sich und küßte ihn zärtlich. Irgendwie war es gerade extrem friedlich ... und wenn man es bedachte, war es auf eine gewisse Art eine wundervolle Lüge, denn Ruben und Tizio konnten nun so zusammen sein, wie es sich gewünscht hatten. Und der Bonus war, daß Greg seine Jugendliebe wieder zurückhatte.

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