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”Sleeping Beauty” 07
 

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Die letzten Tage waren wieder ruhiger gewesen. Ross kümmerte sich weiter um seinen Liebsten und seufzte leise. Er musste Geduld behalten, denn dieses Aufbäumen in der einen Nacht hatte Dorian sehr erschöpft. "Du glaubst nicht, wieviel Presseanfragen ich bekommen habe. Alle wollen mich jetzt ausquetschen, weil ich schwul geworden bin ... ich ... ich habe keinem gesagt, was damals wirklich passiert ist. Ich will nur, daß du das weißt." Das musste er nun endlich loswerden, vielleicht half es Dorian ja auch.

Es hatte lange gedauert, bis dieser wieder soweit aufwachte, daß er wieder reagieren konnte ... diese wenigen, halb gemurmelten Worte hatten ihn so viel Kraft gekostet, daß er wieder sehr lange in der weichen Wärme des goldenen Lichts schlief, das die Nähe und Liebe Ross für ihn war. Doch nun war er wieder soweit wach, daß er seinen Liebsten hören konnte ... und als er verstand, was dieser sagte, war es ihm, als ob eine tonnenschwere Last von seinem Herzen fiel und langsam begann die Kette um seine rechte Hand zu bröckeln. Außerhalb seines Inneren zeigte es sich dadurch, daß wieder ein Lächeln auf seinen Lippen erwachte und für einen winzigen Moment zuckten seine Fingerspitzen, ehe sie an der Haut des Anderen zu ruhen kamen.

"Ah, du bist ja wach." wisperte Ross und nahm die Hand die eben gezuckt hatte, in die seine. Für ihn war Ross wach, wenn er reagierte, und das hatte er gerade getan. "Meinst du, du kannst mal versuchen, deine Augen zu öffnen ? Willst du meine langen Haare nicht auch sehen ?" Er nahm die Hand und führte sie wieder an sein Haare, damit Dorian sie fühlen konnte.

Das Gefühl der weichen Haare war so schön, daß der Schlankere wieder sacht zu lächeln begann und für einen winzigen Moment zuckten seine Fingerspitzen, ehe sein Zeigefinger sich in einer Strähne fing und sie schwach festhielt. Dorian wünschte sich nichts mehr, als endlich aufzuwachen und Ross ansehen zu können ... doch sobald er es versuchte, legten sich durchscheinende Ketten und Fesseln um seinen Kopf, zwangen ihn zurück und verhinderten, daß er seine Augen öffnen konnte, auch wenn er in seinem Inneren alles sah. Dies war das erste Mal, daß dies passierte - und die Verzweiflung ließ ihn lautlos aufschluchzen und heiße Tränen rannen von seinen langen Wimpern.

"Ssschhht, schon gut, du musst nicht, wenn es noch nicht geht." Ross bemerkte die Verzweiflung und küsste Dorian, um ihn sanft zu beruhigen. "Du hast schon so viel geschafft, das schaffst du auch ... ich glaube an dich, und ich liebe dich."

Der Kuß und die sanften Worte beruhigten Dorian auch wieder und er seufzte leise, ehe er den zärtlichen Kuß schwach erwiderte. Es war so schön, ihn zu hören und zu fühlen ... und so erwiderte auf die zärtliche Liebeserklärung ein fast unhörbares "Di ... to ...", da es leichter war und ihn nicht so viel Kraft kostete. Dorian wollte sich nicht wieder gleich so verausgaben, daß er danach einschlief - er wollte Ross auskosten und das Wenige, das er von ihm hören und fühlen konnte, genießen.

"Das weiß ich ..." wisperte Ross und schenkte seinem Liebsten einen weiteren Kuss. "Überanstrenge dich nicht. Wir machen kleine Schritte ... eben hast du schon deine Finger so gut bewegt. Ich gebe dir alle Zeit der Welt." Es musste eine Qual sein, denn es war eindeutig, daß Dorian alles mitbekam, aber sein Körper spielte einfach nicht mit. "Möchtest du mal richtig baden ?" Irgendwie kam das Ross gerade in den Sinn, denn er hatte ihn bisher immer nur gründlich gewaschen.

Ein Bad ... wie schön wäre das jetzt und Dorian schluckte, ehe er ein fast unhörbares "Ja ..." raunte. Es war schön, Ross so dicht bei sich zu fühlen, es brachte seinen gesamten Körper zum Prickeln und fühlte sich herrlich an ... wie schön würde es dann erst sein, wenn er ihn Haut an Haut fühlen konnte.

"Gut, ich lasse eine Wanne ein und sage den Jungs Bescheid." Ross strahlte und küsste Dorian erneut, ehe er sich löste und unten bei den beiden Pflegern anrief. "Tim, ich brauch dich kurz. Ich will Dorian mit in die Wanne nehmen."

Der war im ersten Moment ziemlich verblüfft - doch dann lachte er laut auf und antwortete nur noch ein kurzes "Kein Problem, ich bin gleich da !", ehe er auflegte und noch immer lachend Sam Bescheid sagte. Dann wetzte er förmlich nach oben und klopfte kurz, ehe er Ross begrüßte und gleich mit ihm in das Schlafzimmer ging. "Ich nehme ihm die Kanülen und den Katheder raus ... halte du ihm dabei die Hand, wie immer eben. Oh Gott, ich hoffe nur, daß es ihm hilft - aber ich denke, er wird es genießen, mit dir in der großen Wanne zu sein. Du gehst dann als Erstes rein und ich gebe ihn dir, beim Rausgehen machen wir es andersrum, damit nichts passiert. Okay ?"

"Geht klar." Ross war einverstanden und nahm die Hand von Dorian. Er wusste, daß es unangenehm war, aber die Kanülen und der Katheder mussten eh bald gewechselt werden, also konnte man es auch gleich machen. "Das wird jetzt erstmal etwas unangenehm ... aber ich bin da."

Als Antwort bewegte Dorian für einen winzigen Moment die Hand, die Ross hielt - dann entspannte er sie wieder und wappnete sich, denn die Schmerzen des notwendigen Ziehens des ebenso notwendigen Katheders und der Kanülen war trotz seines Schlafes zu ihm gedrungen. Und auch jetzt schmerzte es, doch es bedeutete auch, daß er nun näher bei seinem Liebsten sein konnte. Tim war so vorsichtig, wie er es vermochte, und schließlich war alles gelöst und er nickte Ross zu, daß er ihn aufnehmen und ins Bad bringen konnte.

Ross zog sich noch rasch bis auf die Unterhose aus und hob den Kleineren dann sanft auf seine Arme, um ihn ins Bad zu tragen. Tim war schon vorausgegangen und hatte das Wasser angeschaltet, und jetzt übergab der Blonde ihm seinen Liebsten, schlüpfte aus der Unterhose und stieg in die Wanne, um Dorian wieder an sich zu nehmen. "Ich rufe dich dann, Okay ? Ich denke, wir bleiben einen Moment."

"Kein Prob, Ross - genieße es mit ihm, aber länger als zwanzig Minuten darf er nicht. Ich sage euch Bescheid, wenn es soweit ist, damit es nicht zu abrupt ist." Mit den Worten gab ihm Tim den Schlankeren behutsam in die Arme, lächelte und ging dann hinaus, um sie in Ruhe zu lassen. Dorian bekam eigentlich nur mit, als er von Ross in Tims Arme und wieder zurückgegeben wurde ... und er fühlte die Haut und die Muskeln Ross, dessen Atem und Wärme und lächelte glücklich dabei auf.

"So, jetzt sind wir allein. Das war Tim, einer deiner Pfleger ... wenn du wieder wach bist, wirst du ihn und Sam kennenlernen, sie sind sehr nett ... und jetzt nicht erschrecken." Ross sprach leise und ließ sich langsam mit Dorian auf dem Arm in die Wanne sinken. Er hielt ihn gut fest und lächelte sacht. "Schön, mal zu baden, nicht wahr ?" Das Wasser war schön warm und duftete nur leicht.

Doch noch mehr als das Wasser oder den Duft des Bademittels nahm Dorian Ross wahr, der ihn bei sich und an sich hielt. Zum ersten Mal fühlte der schlanke Schwarzhaarige ihn Haut an Haut und ohne irgendwelche Hinderung ... und es war so schön, daß sich erneut Tränen von seinen Wimpern lösten und ein Lächeln auf seinen Lippen erwachte.

"Schön ? Ja, nicht wahr ?" Ross deutete die Regungen als Gefallen und lächelte liebevoll. Er fing sanft an, mit der Hand über den Körper von Dorian zu waschen und streichelte ihn so sehr liebevoll. Einen Lappen wollte er jetzt nicht benutzen, denn so war es sicher viel schöner und ein Erlebnis für den Komatösen. "Das machen wir jetzt immer, wenn ein Wechsel ist, Okay ?"

Jener war noch immer damit beschäftigt, dieses einfach nur wundervolle Erlebnis auszukosten und brauchte eine Weile, bis er es fertigbrachte, unmerklich zu lächeln. Es wäre herrlich, wenn sie das öfters teilen könnten ... denn es fühlte sich so wundervoll an, daß Dorian gar nicht bemerkte, wie sein Lächeln ein klein wenig tiefer wurde und noch immer weiche Freudentränen aus seinen Augen rannen.

Aber Ross bemerkte es und sprach leise weiter. "Du fühlst meine Haut gern, nicht wahr ? Vielleicht sollte ich mich nachts ohne Schlafanzughose zu dir legen, Hm ?" Er neckte sacht, wusch vorsichtig weiter und langsam etwas tiefer zum Bauch.

Alleine schon die Vorstellung ließ Dorian unmerklich schaudern und er raunte ein leises "Ja ...", das ihn sehr, sehr viel Kraft kostete. All das war so wunderschön und tat ihm wohler als alle Pflege der Ärzte und Pfleger zusammen ... doch es schwächte ihn auch und das warme Wasser lullte ihn ebenso wie der herrliche Körper Ross ein, so daß Dorian langsam wieder einschlief. Das Lächeln blieb aber auf seinen Lippen und auch seine Hand faßte noch immer unmerklich die länger gewordenen Haare und auch die harten Brustmuskeln des anderen Schauspielers.

Da Ross schon merkte, wenn Dorian schlief, wusste er, daß es nun wieder soweit war und er wusch ihn noch zärtlich zu Ende. Die Zeit verging rasch und er hörte, wie Tim sacht klopfte. "Komm ruhig rein, er schläft. Ich hoffe, ich habe ihm nicht zuviel zugemutet."

Tim schmunzelte nur und kam mit einem großen Badetuch zu der großen Wanne, nahm ihm behutsam den Schlafenden ab und betrachtete ihn einen Moment, ehe er ihn einhüllte und so trocknete. "Ehrlich ? Ich denke nicht. Er wirkt so friedlich und glücklich ... ich denke, das war genau das Richtige." Dann setzte er sich vorsichtig hin und nahm noch ein weiteres Handtuch, hielt Dorian erfahren auf seinem Schoß und in seinem Arm, ehe er ihm behutsam die langen Haare trocknete.

"Ich würde gern bei jedem Wechsel mit ihm baden ... es bietet sich an, denke ich, und es tut ihm gut." Ross trocknete sich zügig ab und schlüpfte in eine Stoffhose. Vor Tim hatte er inzwischen keine Scheu mehr, sie waren gute Freunde und er hatte ja seinen Sam, und würde ihn sicher nicht angraben. "Ich bin gespannt, wann er seine inneren Fesseln ganz sprengen kann .. mit einem Finger hat er sich schon bei meinen Haaren eingehakt."

Tim würde ihn auch niemals angraben, da er mit seinem Gefährten glücklich war - und dazu wollte er ja auch, daß Ross sich nicht an ihm verguckte, sondern für Dorian da war. "Echt ? Das ist super, und natürlich können wir das bei jedem Wechsel machen. Wie lange es dauern wird, bis er endlich mehr tun kann und vielleicht sogar erwacht, kann ich dir nicht sagen, Ross ... aber das alles ist ein mehr als nur gutes Zeichen, er schöpft Kraft und du tust ihm mehr als nur gut. Ich bitte dich nur um Geduld, ja ? Ich kann verstehen, daß du langsam auf dem Zahnfleisch daherkommen mußt, doch für ihn ist es noch schlimmer, selbst die geringsten Kleinigkeiten kosten ihn so viel Kraft. Denke aber, es lohnt sich - und du solltest dir angewöhnen, nackt bei ihm zu sein, er scheint die Empfindungen mehr als nur zu genießen."

"Das hatte ich eh vor ... gerade eben habe ich es ihm gesagt, und ich glaube, er war der Idee sehr angetan. Ich schlafe ab jetzt nackt bei ihm. Aber ich wage noch immer nicht, mehr zu tun als zu küssen, und ihn zu streicheln." Vielleicht sollte er mehr tun, aber er kam sich immer noch so vor, als würde er Dorian dann ausnutzen.

Und das brachte Tim dazu, leise aufzuseufzen, ehe er Dorian ins Schlafzimmer zurückbrachte, um ihn dort ins Bett zu legen und nach und nach die Kanülen und auch den Katheder wieder anzulegen. Erst, als er das getan hatte, drückte er Ross die Haarbürste in die Hand, klopfte ihm mit den Fingerknöcheln auf den Kopf und verengte kurz ungeduldig die Augen. "Idiot. Glaubst du wirklich, daß er was dagegen hätte ?! Er steht auf dich und du auf ihn - und er hungert förmlich nach deiner Berührung, du weißt doch ganz genau, daß die Fortschritte immer nur dann kamen, wenn du ein wenig zutraulicher wurdest. Natürlich nicht mit der Tür ins Haus fallen - aber alle paar Tage ein klein wenig mehr, Okay ? Okay. Bye, ich gehe jetzt - und du bürstest ihm die Haare, das mag er auch." Als er geendet hatte, drehte Tim sich um und grummelte noch etwas von idiotischen Jungfrauen, ehe er die Penthousetüre hinter sich verschloß und in den Aufzug stieg.

Ross stand mit der Bürste in der Hand da und seufzte leise. "Ja, ich weiß, ich bin noch Jungfrau ..." murrte er schließlich und setzte sich zu Dorian. Er zog ihn sacht etwas auf und hielt ihn vorsichtig, als er anfing, seine Haare zu bürsten. "Ich soll immer etwas mehr machen ... aber ich hab Angst, was falsch zu machen. Obwohl ich schon angefangen habe, Schwulenfilme zu kucken. Ich habe auch einen mit dir gesehen, es war eine sehr schöne, romantisch lustige Geschichte gewesen. Du warst wirklich klasse darin ... 'Dreams of Paradiese' hieß er."

Einer der Filme, die Dorian besonders gern gedreht hatte. Doch er hörte Ross gerade nicht, da er wieder schlief, lediglich sein entspannter Körper zeigte, wie sehr er die Nähe Ross brauchte und das Bürsten genoß. Wenn er wach gewesen wäre und reden könnte, hätte er dem Anderen helfen können - doch er konnte leider nicht helfen, so daß Ross nur die Möglichkeit blieb, sich selbst weiterzubilden.

Der Blonde erzählte noch weiter und genoss die Zeit, die sie zusammen verbrachten. Er wollte jeden Tag ein wenig weiter gehen, und irgendwann traute er sich vielleicht mehr.

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