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”Sleeping Beauty” 01
 

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Leise vor sich hinsummend, hielt Dorian seinen schnittigen, schwarzen Pontiac Firebird vor der Schranke zum Firmengelände an und zeigte dem Wachmann seine Zugangsberechtigung, lächelte, als dieser ihm sofort die Schranke aufmachte und fuhr weiter, ehe er auf dem Parkplatz hielt, der seinen Namen trug. Dies war nun sein neuer Drehort und wie erwartet, wohnten sie auch wieder in Wohnwagen, damit so wenig wie möglich nach draußen drang. Noch immer summend, stieg der schlankere Schwarzhaarige aus und schloß den Wagen ab, holte seine beiden Trollies aus dem Kofferraum und schloß auch diesen ab, ehe er auf einen der Assistenten wartete, der ihn zu seinem Wohnwagen bringen sollte. Wie erwartet, kam auch sofort einer gelaufen und nahm die Trollies, brachte ihn zu einem der Wohnwagen und schloß ihn auf, ehe er die Trollies reinbrachte und sich freundlich verabschiedete. Dorian nickte nur und ging rein, schloß die Türe und seufzte leise, als er sich umsah. Wie immer, hatten sie ihm einen supermodernen Wagen gegeben, auch wenn er es eigentlich nicht mochte ... doch da konnte man nichts machen, denn er war einer der beiden Hauptdarsteller dieses Films. Ein Film, der eigentlich ein Durchbruch war - denn auch wenn es schon einige Filme über Schwule gab, dieser Film spielte im Jahr 1897, einem Jahr, in dem gleichgeschlechtliche Paare noch immer verachtet worden waren. Dorian spielte schon seit einigen Jahren Rollen in Schwulenfilmen, da er selbst schwul war - doch er arbeitete auch in anderen Filmen mit, hatte sich dadurch trotz seiner jungen Jahre einen Namen als Charakterdarsteller gemacht und auch aus diesem Grunde die Rolle in dem neuen Film bekommen. Was ihn allerdings ein wenig mehr verblüffte, war der andere Hauptdarsteller, der seinen Liebhaber darstellen sollte - nämlich Ross Carson, ein mehr als nur berühmter Actiondarsteller, der eigentlich bisher damit glänzte, die härtesten und männlichsten Rollen anzunehmen, seine Stunts selbst zu machen und jede seiner weiblichen Co-Darstellerinnen zu vernaschen. "Und der hat sich für die Rolle des "Donald O'Leary" beworben ... eine Charakterrolle und dazu noch einer, der sich in einen jungen Mann verliebt. Nun, mein "Abigail Anderson" wird es ihm schwer machen, zu widerstehen ... aber wir werden sehen, vielleicht ist er gar nicht so schlimm." Die leisen Worte Dorians verhallten ungehört in dem Wohnwagen und er lächelte, als er aus seinem Trollie eine Zeitschrift herausholte, die wirklich ansehnliche Bilder von Ross in seinen verschiedenen Rollen zeigte.

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Im Wohnwagen nebenan saß Ross und blätterte durch das Drehbuch. Er wollte endlich von den Actionrollen loskommen, und diese Rolle würde ihm dabei helfen. Beim Casting hatte man nicht schlecht gekuckt, aber als er vorgespielt hatte, waren die Regisseure sicher, daß sie ihn haben wollten. Schon jetzt bekam er schockierte Anrufe, warum er in einem Film über ein schwules Paar mitspielte, aber die wimmelte er gekonnt ab. Ein Klopfen riss ihn aus den Gedanken und er murrte ein "Ja, bitte.", ehe sich die Tür öffnete und eine junge Frau mit einem Früchtekorb hereinkam. "Stell den auf den Tisch, Süße."

Die junge Frau errötete sogleich und wisperte ein schmachtendes "Gerne, Mr. Carson.", klimperte aufreizend mit den Wimpern und stellte den Früchtekorb auf den Tisch, ehe sie mit einem leichten Hüftschwung und einem "Auf Wiedersehen, Mr. Carson ... und wenn sie noch einen Wunsch haben, mein Name ist Candy und ich versüße ihnen alles." wieder ging. Natürlich hatte sich schon herumgesprochen, daß der bekannte Actionstar schon da war und die Frauen mußten losen, wer die Glückliche war, die ihm den Präsentkorb bringen durfte. Sie alle schwärmten für ihn und Candy hatte gewonnen - und strahlte nun von einem Ohr zum anderen, als sie wieder zu den anderen Frauen ging. Natürlich hatten sie auch mitbekommen, daß der andere Hauptdarsteller angekommen war - doch diesen konnten sie leider nur aus der Ferne anschmachten, da sie alle wußten, daß er schwul war.

"Bestimmt haben sie Lose gezogen ... Mann, Mann ... 'ich heiße Candy, und versüße ihnen alles' ... oh, Mann." Ross murmelte genervt, als die Tür wieder zu war. In der Öffentlichkeit zeigte er sich mit solchen Frauen, aber privat wollte er seine Ruhe haben.

Das wußten diese aber nicht und als das Gekichere und Geschnattere erklang, merkte Dorian auf und legte seine Zeitschrift zur Seite, um zum Fenster zu gehen. Als er es öffnete, stöhnte er leise auf - denn die Traube an jungen Frauen, die natürlich zu dem Wohnwagen neben dem seinen blickten, war einfach nur peinlich und nervig.

Aber dann wurde er entdeckt und die jungen Frauen kreischten auf und schnatterten nun weiter, und das brachte Ross dazu, aus dem Fenster zu sehen, da er die Damen zu etwas Ruhe bitten wollte. "Ich bitte um etwas Ruhe, meine Damen - der Text lernt sich nicht von selbst, ein wenig Ruhe wäre wünschenswert." Dann erblickte er Dorian und starrte einen Moment, ehe er lächelte und freundlich winkte.

Als dieser Ross sah, schmunzelte er leise, da er dessen Unmut nur zu gut sah und hörte. Daß er dann erstarrte, als er ihn erblickte, war auch erwartet, schließlich war ja bekannt, daß Ross hetero war - doch mit dem anschließenden Lächeln und Winken hatte Dorian nicht gerechnet und so lächelte auch er leicht, ehe er einen Entschluß faßte. Kurz entschlossen, schnappte er sich das Drehbuch und den Wohnwagenschlüssel, ging raus und sperrte ab, ehe er die wenigen Schritte zu dem anderen Wohnwagen ging und höflich an der Türe klopfte.

Ross hatte sich gerade einen Apfel genommen und herzhaft abgebissen, als es klopfte, und so murmelte er besser kein 'Herein', sondern öffnete die Tür selber. Als Dorian vor ihm stand, würgte er schnell das Apfelstück herunter und gab ein überraschtes "Oh ... Hallo, kommen sie doch herein." von sich.

Ein kurzer Blick zeigte dem Schlankeren, daß Ross in der schwarzen Stoffhose und dem ebenso schwarzen Muskelshirt verboten gut aussah - und wenn er es richtig bemerkte, trug dieser unter der Stoffhose entweder gar nichts oder einen sehr knappen Slip, da man eine Boxershort gesehen hätte. "Hi, Mr. Carson - ich dachte, ich komme mal herüber, es ist immer besser, wenn man ein Drehbuch gleich mit dem Schauspieler durchgehen kann, mit dem man die meiste Zeit zusammenspielt. Bitte verzeihen sie, daß ich so reinschneie ... das Gekichere draußen ist ziemlich nervtötend, vor allem, wenn man alleine ist." Noch während er sprach, trat Dorian ein und schloß die Türe hinter sich, ehe er zur Couch ging, sich setzte und einladend lächelte.

Ross stand noch mit seinem Apfel in der Hand da und blickte Dorian nach, der sich sogleich eingeladen fühlte und auf der Couch plazierte. Dessen Lächeln hatte den Blonden einen Moment aus der Bahn geworfen, aber jetzt reagierte er höflich. "Ich finde die Idee ganz ausgezeichnet, und so können wir uns ein wenig kennenlernen. Erstmal freue ich mich, sie kennenzulernen." Ross reichte Dorian die Hand und fügte noch ein "Wie wäre es, wenn wir uns duzen ?" an.

"Mehr als nur gerne ... es ist immer so unpersönlich, wenn man sich siezt und die nächsten Monate werden wir ja hier am Set verbringen." Der schlanke Schwarzhaarige atmete innerlich auf, als sich Ross neben ihn setzte und ihm die Hand reichte - er saß zwar nicht so nahe, wie Dorian es sich gewünscht hätte, doch auch nicht so weit weg, wie es ein Schwulenhasser tun würde. "Und ja, es ist sicherlich gut, wenn wir uns kennenlernen ... gerade für unsere Rollen ist es wichtig, wenn wir uns verstehen."

"Sehe ich auch so." erwiderte Ross und zog nach dem Händeschütteln seine Hand langsam wieder zurück. Dorian war ihm sympathisch, und er hatte keine Probleme mit Schwulen. "Ich wollte gleich sagen, daß ich nichts gegen Homosexuelle habe." Irgendwie wollte er dies nochmal betonen.

Nun doch ein wenig überrascht, hob Dorian eine Braue - doch dann vertiefte sich sein Lächeln noch, als er antwortete. "Danke ... bei dem, was man so über dich hört, dachte ich, du hättest vielleicht ein wenig Schwierigkeiten damit. Ich habe mich so oder so gewundert, daß du dich für diese Rolle beworben hast, Ross ... eben aus diesem Grund. Dir ist es wirklich ernst, endlich das Genre zu wecheln, nicht wahr ? Bisher denkt jeder bei dir nur an Actionfilme, doch ich denke, in dir schlummert mehr Talent, als diese Idioten dir zutrauen." Und das dachte Dorian sich wirklich - er hielt nichts von scheinheiliger Schleimerei und auch nichts davon, zu lobhudeln ... und er war auch dafür bekannt, daß er kein Blatt vor den Mund nahm und seine Meinung und auch seine Kritik stets höflich, doch ehrlich waren.

Die offene Art gefiel Ross, und er nickte leicht. "Ja, ich will wechseln. Ich bin ja schon sehr lange im Geschäft, und als Jugendlicher zu Action umgestiegen. Aber jetzt möchte ich wieder wechseln. Ich bin zwar erst 24 Jahre, aber meine Knochen machen das auch nicht auf die Dauer mit." Einige Brüche hatte er schon davongetragen, dazu Prellungen, Stauchungen, Quetschungen und einen Bänderriss. "Die Rolle sehe ich jetzt als harten Schnitt und ich hoffe, es gelingt mir, darin zu überzeugen."

"Ein ziemlich harter Schnitt, Ross ... nicht nur, daß das eine Charakterrolle ist, du spielst auch einen Mann, der sich in einen Mann verliebt. Und das in einer Zeit, in der es noch immer verachtet gewesen ist ... das wird nicht leicht für dich. Ich bin es gewohnt, solche Rollen zu spielen, da ich einerseits schon in vielen solchen Filmen mitspielte und andererseits selbst schwul bin - für dich wird es jedoch sehr schwer. Aber weißt du was ? Wenn du das durchziehst und die gleiche Energie wie in deine anderen Filme steckst, dann wird das eine Bombe, die alles wegfegt. Und du kannst dir dann die Rollen handverlesen ..."

"Die Hoffnung habe ich und ich gebe in meinen Rollen immer alles, das kannst du glauben." Daß ihm die Rolle vielleicht leichter fiel, als man denken würde, ließ er nicht durchblicken ... denn es würde wohl ganz Hollywood auf den Kopf stellen, wenn herauskam, daß er Männer anziehend fand. "Möchtest du einen Kaffee oder Tee ? Dann können wir ein wenig proben."

"Kaffee klingt gut - ich liebe Kaffee, kannst du mir vielleicht extra viel Milch geben ? Und zwei Löffel Zucker, das wäre wirklich lieb. Und ja, wir sollten ein wenig über unsere Rollen gehen, dann fällt es uns leichter. Hast du das Drehbuch eigentlich schon durchgelesen ?" Dorian ahnte nicht im Geringsten, daß sein Gegenüber vielleicht auch Männer mögen könnte ... und er freute sich über das Angebot, denn er war ein großer Anhänger von Kaffee, er liebte süßen Milchkaffee.

"Ich habs schon ganz durchgelesen." Mit den Worten erhob sich der Blonde und ging zur Küche des Wohnwagens, um dort zwei schmackhafte Kaffee vorzubereiten. Auch er mochte das dunkle Gebräu und zauberte mit etwas Milch und Zucker die perfekten Milchkaffees. "So ... bitte." Er reichte Dorian seine Tasse und setzte sich selber wieder neben ihn auf das Sofa. "Hast du eine gewisse Vorliebe beim Rollenlernen ?"

Doch dieser trank erst einmal einen genießenden Schluck, genoß den reichhaltigen Geschmack auf seiner Zunge und seufzte leise, ehe er die Tasse wieder abstellte und sich zurücklehnte. "Nun - ich richte mich eigentlich immer nach meinen Partnern, das ist am Einfachsten, da ich sehr flexibel bin. Aber ich denke, wir sollten ein wenig darüber reden, wie wir unsere Rollen anlegen - so können wir etwaige Probleme gleich aus dem Weg räumen. Und wenn es dir recht ist, können wir ja die nächsten Tage einige Passagen proben ? Wie wir so harmonieren ?"

"Gern ... und ich lerne immer Stück für Stück, je nachdem, was gerade gedreht wird. Auch wenn ich vorher schon die Rolle gut im Kopf hab, weil ich mir die Drehbücher nicht nur einmal ganz durchlese. Ich versuche, mich in die Rolle reinzuversetzen ... ich weiß, das klingt etwas seltsam, wenn man bisher nur Action spielte."

Das ließ Dorian leise schmunzeln, ehe er sich ein wenig vorneigte und einen Moment lang genießend die Augen verengte. "Auch wenn ich bisher noch keine solche Rolle übernommen habe, so kann ich mir nicht vorstellen, daß man diese Art so gut spielen kann, wenn man nur wie ein tumber Idiot das macht, was der Regisseur sagt, weil man nur drei Sätze bekommen hat. Das ist ja auch der Grund, wieso Fans wie Kritiker dich so mögen: Gerade weil du nicht so bist, Ross."

"Oh, danke." Ross war überrascht von dem Kompliment und irgendwie hatte er das Gefühl, daß Dorian mit ihm flirtete. Er hatte das Bedürfnis darauf einzugehen, und lehnte sich ebenso leicht zu ihm. "Ich hörte auch von dir nur gutes. Ich denke, wir werden ein gutes Team werden."

Und das wiederum überraschte den Schwarzhaarigen, auch wenn er es nicht zeigte. "Nun - ich denke das auch, du bist ohne den Presserummel viel angenehmer. Das gehört auch zu deinem Image, nicht wahr ? So bist du mir lieber, ganz ehrlich. Und wenn es weiter so bleibt, dann denke ich, wird dieser Film ein voller Erfolg." Dann lehnte sich Dorian wieder hinter und ging nahtlos wieder zum Thema über. "Wie ist es eigentlich mit den Kußszenen, die gefordert werden ? Macht dir das was aus ?"

"Ich tue alles, damit der Film ein Erfolg wird - also habe ich kein Problem damit, einen Mann zu küssen." Die Antwort kam sofort und ebenso ernst, wie die Frage zuvor war. "Ich weiß, ich gelte als total hetero ... aber das heißt nicht, daß ich es im Film nicht abstreifen kann."

Und das überraschte Dorian, etwas, das man ihm diesmal auch ansah. "So wichtig ist es dir, daß man dich als Charakterdarsteller ernst nimmt ? Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, doch ich bin mehr als nur froh darum. Der Film hat ein sehr ernstes Thema und auch wenn es Heutzutage eigentlich normal ist und man sich nicht mehr daran stößt, wenn zwei Männer sich lieben, so war es damals doch anders. Ich danke dir, Ross - ich danke dir wirklich, denn mir liegt der Film ebenso am Herzen, wenngleich auch aus anderen Gründen." Doch es war egal, weshalb man sich Mühe gab ... es zählte nur, daß es dem Film half, und nur das war Dorian wichtig.

Ross lächelte kurz, denn er man merkte nicht nur an den Worten des Langhaarigen, daß ihm sehr viel an dem Film lag. "Ja, so ernst ist es mir damit. Und ich denke, auch Heute werden Homosexuelle nicht so akzeptiert, wie es sein sollte." Das rutschte ihm heraus, aber es war seine Meinung und er stand dazu.

Wie es schien, steckte dieser andere junge Schauspieler voller Überraschungen ... doch es gefiel Dorian und er nickte, ehe er leise seufzte und sacht lächelnd mit den Schultern zuckte. "Das stimmt - vor allem, wenn man einen 'normalen' Beruf hat. Von Models und Schauspielern erwartet man es schon fast, eine Einstellung, die mir sehr half ... doch ich merke es an meinen One-Nights, viele verschweigen es ihrer Familie oder ihren Arbeitskollegen, da es sonst Probleme gibt. Genau solche Probleme, wie wir es auch in dem Film haben werden: Mein Charakter ist ein Italiener und deiner ein Ire. Beide Familien erzkatholisch und total verfeindet ... und unsere beiden Rollen begegnen sich und verlieben sich ineinander. Eine versteckte Liebe, die unter einem schlechten Stern steht - und letztendlich am Schluß von der Realität eingeholt wird. Gerade der Schluß wird hoffentlich viele aufrütteln, was Intoleranz und Sturheit bewirken können ... und daß es besser ist, wenn man nicht danach geht, sondern die Gefühle beachtet, die zwei Liebende für einander haben. Mr. Fulton, unser Regisseur und auch die Produzenten gehen hier ein großes Wagnis ein ... doch ich finde, es wird sich lohnen, besonders wenn auch du dir soviel Mühe geben willst."

"Im Grunde eine Art von Romeo- und Julia-Geschichte." So konnte man es kurz erklären und Ross gefiel es auch irgendwie. "Wahrscheinlich kursieren danach ein Haufen Gerüchte über mich." Daran dachte er schon jetzt, denn bisher wussten noch nicht viele, daß er die Rolle übernommen hatte ... aber es würde sicher bald rauskommen und die Presse war nicht fein in solchen Dingen.

"Natürlich ? Und genau aus diesem Grund ist auch ein Pressetermin anberaumt, wenn wir den Film so gut wie fertiggedreht haben. Mr. Fulton hat das schon genau geplant, in dieser Pressekonferenz können die Geier uns alles fragen, was sie wollen - und wir geben ihnen Antworten auf ihre Fragen. Sie werden sicherlich darauf rumreiten, daß du dir ja immer Affären bei den Dreharbeiten geleistet hast, Ross ... nur daß diesmal keine Frau, sondern ich dein Partner bin. Und ich bin bekannt dafür, daß ich schönen, maskulinen Männern nicht widerstehen kann - also werden sie garantiert fragen, ob wir ein Paar sind." Dorian schmunzelte bei dem Gedanken und schüttelte kurz den Kopf, ehe er wieder einen tiefen, genießenden Schluck seines Kaffees nahm. "Aber du brauchst keine Angst haben, Ross ... außerhalb des Drehs werde ich dir garantiert nicht an deinen herrlichen Körper gehen, ich weiß doch, daß du nur auf Frauen stehst."

"Danke." Ross grinste und musterte Dorian, wie der ihn musterte. "Ich denke aber, hier halte ich mich etwas zurück mit den Frauen ... Candy und Co. sind doch etwas anderes, als ich gewöhnt bin." Allein die Erinnerung an vorhin ließ ihn schaudern. "Klar sind sie rattenscharf, aber im Kopf ist es wie leergepustet."

Nun war es an dem Schlankeren, Ross ein wenig verdattert anzusehen. "Äh ... seit wann achtest du darauf ? Die Tussies, die du dir auf den Drehs geholt hast, waren doch auch nicht besser - sie konnten sich gerade mal ihre paar Sätze merken und ihre Titten in die Kamera halten. Sorry, wenn ich so direkt bin, aber bisher bekam ich einen anderen Eindruck. Wobei ich ganz froh bin, wenn du dir nicht diese idiotischen Weiber zu Gemüte führst, das ist übel. Allein schon das Gekreische und Geschnattere von vorhin ..." Es schauderte Dorian, wenn er nur daran dachte - und auch, wenn er an die offensichtliche Geilheit dieser Frauen dachte.

"Ja sicher, ich weiß. Aber finde hier mal Frauen, die etwas Hirn haben. Hier sind alle nach schnellem Ruhm aus und es gibt hier mehr Flittchen, als man kucken kann." In der Hinsicht war er das erste Mal sehr offen, denn er ahnte, daß er mit Dorian darüber sprechen konnte. "Oder die Frauen mit Köpfchen sind schon vergeben. Und Candy ist ... 'Ich heiße Candy und ich versüße ihnen blabla ..." Er verdrehte die Augen und seufzte. "Strunzdumm."

"Das hat sie wirklich vom Stapel gelassen, als sie bei dir drin war ?! Oh, mein Gott ... das ist übel. Ich habe sie nur noch alle kichern gehört, als sie wieder draußen war. Bitte tu mir den Gefallen und halte deinen Schwanz bei dir, solange diese Flittchen um dich rumschwirren - denn wenn du dir eine von denen holst, hast du nie wieder Ruhe und kannst wetten, daß die Klatschgeschichten in die Presse geraten." Es schauderte Dorian sichtlich, wenn er nur daran dachte - und er nahm einen weiteren Schluck des Milchkaffees, um sich zu beruhigen, auch wenn er die Tasse damit leertrank. "Kann ich bitte noch einen haben ? Dein Kaffee ist klasse und ich brauche was, damit ich ruhig genug bin, wenn wir das Drehbuch durchgehen. Zu dumm, daß wir die Vorhänge nicht zuziehen können ... aber wenn wir das tun, tratschen sie garantiert weiter, daß ich dich vernasche."

"Wir könnten die Rollo herunterziehen, aber dann krauchen die Damen um den Wohnwagen und versuchen, irgendwie reinzuspitzen. Und klar, ich mach dir noch einen Kaffee, ich bin froh, daß er dir schmeckt." Er kochte ihn oft selber, denn das, was man am Set bekam, konnte man kaum trinken. Danach konnten sie gemeinsam die Texte durchgehen und schon mal ein wenig proben.

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