Balken01a


”... I need you to need me” 05
 

backset3line

}}|{{

Seither war etwa eine Woche vergangen, da es nicht ganz so schnell ging, alle nötigen Formalitäten zu erledigen. Einerseits gab es die Angelegenheit beim Notar, die abgeschlossen werden mußte - und andererseits mußte Rico seine Arbeit beim Sägewerk kündigen, dies und das erledigen und natürlich auch eine große Feier mit seinen Freunden über sich ergehen lassen, die es sich nicht nehmen ließen, ihm und Thomas zu gratulieren. Doch nun waren seine wenigen Sachen in zwei große Reisetaschen verpackt, die Rico auf seinen breiten Schultern zum Bahnhof trug, während sein schlankerer Gefährte mit dem Trolli neben ihm herging. "Ich kann es kaum erwarten, Thomas - ausgerechnet San Franzisco, ich bin schon so gespannt. Auch auf deine Wohnung und alles ... nur die Behörden, das wird noch übel werden. Kennst du dich damit aus ? Bei uns hier war es immer einfach, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das in der Großstadt auch so einfach ist."

"Es ist grausam, wenn man keine Kontakte hat, aber mein Boß Don wird da etwas nachhelfen, damit es schneller geht." Thomas war sehr froh darüber und nahm noch den Beutel auf, in dem ein ganzer Apfelstrudel verpackt war, den sie noch geschenkt bekommen hatten. "Ich werde das Zeug echt vermissen, aber für meine Figur ist es wohl besser, wenn ich nicht noch länger davon lebe." Er grinste sacht auf seine Worte, ehe sie am Bahnhof ankamen. "Wenn Urlaub ist, kommen wir wieder her."

"Das wäre klasse - auch wenns mit dem Internet leichter ist und man Kontakt halten kann, ich würde meine Freunde gerne auch persönlich wiedersehen. Und dir tuts gut, wenn du aus der Großstadt in die Natur kommst, da kannst du dich wirklich erholen." Rico lachte leise, als er noch einmal einem Bekannten winkte und hielt schließlich am Bahnsteig, wuchtete die beiden Reisetaschen von den breiten Schultern und schlang seine Arme um Thomas, als dieser neben ihn gekommen war. "Aber ich kanns kaum erwarten, wieder mit dir alleine zu sein, mein Hübscher - und ab jetzt habe ich ein liebevolles Auge auf dich, damit dich Niemand sonst packt und wegschnappt."

"Don hat sich ziemlich gefreut, als er das gehört hat ... und gerade bei dir kann ich mich eher damit anfreunden einen Beschützer zu haben, als bei irgendeinem Anderen." Thomas lehnte sich in die starken Arme und sie warteten die letzten fünf Minuten, bis der Zug endlich kam. "Wie wäre es, wenn wir uns hier dann auch nach einem Ferienhaus umkucken ... ein Blockhaus oder so ? Du kennst doch bestimmt was, wo man einziehen kann, oder ?"

Das ließ den Jüngeren leise schmunzeln und er nickte, ehe er Thomas einen sanften Kuß auf die Wange hauchte und sich wieder löste, damit er seine Reisetaschen aufnehmen konnte. "Klar kenne ich einige wirklich gute Häuschen ... scließlich habe ich mitgeholfen, sie zu bauen und wie es der Zufall will, sind noch zwei leer. Am Besten rufst du den Notar an, damit der schon mal alles in die Wege leitet und dir die Unterlagen schickt - zu dumm, daß wir nicht eher drangedacht haben, aber die Post ist ja schnell und wenn du nachher anrufst, wird dir alles reserviert, bis du die Unterlagen unterschrieben zurückgeschickt hast." Während er sprach, stieg Rico schon ein und ging zu ihrem Abteil, wuchtete die Reisetaschen oben in die Ablage und nahm dann auch noch den Trollie seines Liebsten auf, legte ihn ebenso in die Ablagen und schmunzelte, als er den Schlankeren einfach fing und sich mit ihm hinsetzte. Daß Thomas dabei auch seitlich auf seinem Schoß zu sitzen kam, war ihm dabei nur recht und er küßte ihn wieder, ehe er ihn wieder losließ, damit dieser sich neben ihn setzen konnte, wenn er es wollte.

Das tat Thomas auch erstmal, aber er schmiegte sich gleich wieder an Rico heran. Im Moment waren sie noch allein im Abteil und irgendwie blieb zu hoffen, daß es auch weiterhin so war. "Ich melde mich später beim Notar ... ich denke, so schnell werden die Häuschen nicht weg sein." Erstmal wollte er die Fahrt genießen. "Nachher dann Kaffee und Apfelstrudel." Er grinste nun wieder, denn sie hatten Kaffee in einer Thermoskanne mitgenommen, da sie das Gebräu aus dem Zug nicht trinken wollten, weil es einfach widerlich schmeckte.

"Mmmmmhhmmmm ... Kaffee und Apfelstrudel, das klingt herrlich. Und bis dahin ein wenig kuscheln, hm ? Die Zugfahrt wird lang genug, erzählst du mir vielleicht noch ein wenig mehr von dir ? Ich weiß doch noch immer nicht sehr viel über dich." Gerade das alltägliche Leben von Thomas interessierte Rico sehr und er hoffte, daß dieser ihm noch etwas erzählte, solange sie noch alleine in dem Abteil waren.

"Kuscheln klingt gut und mein Leben ist eigentlich eher ruhig, wenn ich keinen Auftrag habe ... ich treibe Sport, und lese viel." Thomas wußte nicht genau, was er erzählen sollte, und lehnte sich wieder dicht an Rico heran.

Und jener legte seinen Arm um ihn und lächelte, hauchte einen sanften Kuß auf die weichen, langen Haare des Älteren und nickte kurz. "Und was liest du denn ? Und wie bekommst du einen Auftrag ? Bitte nicht böse sein, daß ich so neugierig bin, aber ich komme richtiggehend vom Land und habe keine Ahnung von diesen Dingen."

"Ich lese alles Mögliche, gern Fantasy oder Homoerotik. Und die Aufträge bekomme ich von Don, wenn sie neu sind, ansonsten habe ich meine Stammkunden ... ihre Termine wähle ich, das ist auch noch etwas, was ich tagsüber mache ... neben dem lange schlafen." Jetzt wurde er doch etwas verlegen, aber er blieb oft lange wach, und schlief dann tagsüber seine Stunden herunter.

Doch Rico hatte dafür Verständnis und nickte, während er die Hand des Armes, den er über dessen Schulter gelegt hatte, über Thomas streichen ließ. "Hey, das ist doch klar - schließlich arbeitest du ja in der Nacht, hm ? Und hey, Fantasy und Geschichten über Schwule mag ich auch gerne. Das kriegt man halt in der kleinen Stadt nicht oft, in der ich lebte ... dafür hatte ich immer das Internet, weißt du ? Ich bin schon gespannt, ich denke du hast viele Romane, die ich noch nicht kenne."

"Ich denke auch, ich habe ziemlich viele ... warte mal." Thomas nahm kurz den Trolli vom Gitter herunter und holte ein Buch heraus, das er Rico in die Hand drückte. "Das lese ich im Moment, es ist wirklich gut." Er schob den Trolli wieder auf das Gitter mit den Koffern, und setzte sich zurück auf seinen Platz neben Rico.

Jener hatte das Buch kurz aufgeschlagen und lächelte, als er seinen Arm um Thomas legte. "Schlaf doch ein wenig ? Der Zug fährt noch drei Stunden, ehe wir umsteigen müssen, und ich lese in der Zeit schon mal ein wenig. Und im nächsten Zug schlafe ich ein wenig, und du liest weiter - das ist doch ein guter Vorschlag, oder ? Und den Kaffee mit dem Strudel essen wir dann kurz bevor wir umsteigen, dann haben wir auch weniger Gepäck, denn der andere Zug wird voller sein als dieser hier."

"Das ist ne gute Idee." So konnten sie die Zeit überbrücken und sie konnten beide etwas schlafen, ohne daß ihnen womöglich die Sachen geklaut wurden. Thomas holte aber noch eine seiner Visitenkarten aus seiner Geldbörse, und gab sie dem Jüngeren. "Als Lesezeichen, dann verhaspeln wir uns nicht."

Rico nahm die Visitenkarte gleich an und pfiff leise durch seine Zähne, denn sie war nicht nur hochwertig, sondern auch wunderschön. "Schwarzer Grund mit ... die Schrift, ist das violett ? Oder rosa ? Das wechselt, wenn man sie bewegt, das ist herrlich. Gefällt mir verdammt gut, fast wie deine Augen, nur daß sie schöner sind." Als er endete, neigte der Größere sich wieder zu Thomas und küßte ihn sanft, ehe er zärtlich lächelte und noch ein "Gute Idee, das mit dem Lesezeichen." nachsetzte.

"Ja, so ähnlich wie Magenta. Ich fand es toll, und Don war dem auch nicht abgeneigt." Es war einiges mit Don abgesprochen worden. "Wie ich zu Don kam, oder er an mich, erzähle ich dir später." Denn das war wohl eines der Dinge, die Rico gern wissen wollte. Aber jetzt schloß Thomas seine Augen und lehnte sich wieder an Rico, um ein wenig zu schlafen.

"Ist gut ... schlaf ein wenig, wir können in deiner Wohnung darüber reden, ja ? Gut." Dann widmete sich Rico dem Buch und begann zu lesen, auch wenn er sicherlich nicht so schnell war wie Thomas.

}|{

Nach ein wenig mehr als zwei Stunden blickte Rico auf und nickte, ehe er die Karte zwischen die Seiten legte und sich mit einem Lächeln zu Thomas wandte. "Wach auf, mein Hübscher - wir sind bald da und wollten doch zuvor noch den Strudel essen ?"

"Hmm ... ah, ja." Thomas erwachte langsam und streckte sich genüßlich. Sie waren noch immer allein, und er raubte sich auch gleich wieder einen zärtlichen Kuß. "Und wie weit bist du mit dem Buch gekommen ?"

"Leider nur zwei Kapitel - ich lese nicht so schnell wie du, mein Schatz. Aber das macht nichts, es ist sehr interessant und ich habe ja noch genug Zeit, hm ?" Als er endete, gab Rico das Buch wieder zurück und nahm die kleine Tüte mit dem Strudel und der Thermoskanne auf, nahm die Kanne heraus und gab den Strudel an Thomas weiter, damit dieser ihn aufteilen konnte, während er ihnen den Kaffee in den Deckel einschenkte. Gerade hier war es gut, daß sie fast den gleichen Geschmack teilten ... denn so brauchten sie auch nur eine Kanne und eine Tasse.

Derweil nahm Thomas den Strudel aus dem Beutel, und teilte ihn in zwei unterschiedlich große Stücke. Er aß ihn zwar gern, aber schaffte nicht so viel wie Rico, und so bekam sein Sohn und Gefährte das größere Stück. "So, dann hauen wir mal rein." Auch wenn der Strudel nicht mehr warm war, er schmeckte trotzdem ganz fantastisch.

Das wußte auch der Jüngere und lachte leise, nickte und nahm schon seinen ersten Bissen, ehe er Thomas antwortete. "Schmeckt wie immer fantastisch - das muß man der alten Dame lassen, sie bäckt die besten Apfelstrudel der ganzen Stadt." Auch er wußte, daß der Schlankere nicht zuviel von diesen herrlichen Nachspeisen essen durfte, da seine Figur auch sein Kapital war ... doch es grämte ihn trotzdem ein wenig, so daß er Thomas zärtlich küßte.

Ein Kuß, der gern angenommen und vertieft wurde. "Du schmeckst auf jeden Fall besser als der Apfelstrudel." wisperte Thomas, als sich ihre Lippen wieder lösten, und er grinste sacht. "Und von dir kann ich so viel haben, wie ich will ... hoffe ich."

"So viel wie du willst, und noch mehr, mein Hübscher. Und jetzt iß deinen Strudel, ehe ich ihn auch noch verdrücke, hm ?" Rico grinste verschmitzt, ehe er dem Schlankeren noch einen kurzen Kuß auf die Lippen gab, sich wieder löste und einen weiteren Bissen des Strudels nahm. So verging die Zeit und als sie fertig waren, kam auch schon die Durchsage, daß sie in wenigen Minuten den Bahnhof erreichten und Rico seufzte leise, als er das Papier zusammenknüllte und in den Abfalleimer warf. "Wir müssen dann schon unsere Sachen runterholen, damit wir nicht so hetzen müssen - ich hasse das, wieso können die einem nicht mehr als fünf Minuten dafür geben, die Gleise und Züge zu wechseln ?"

"Schaffen wir schon ... ach ja, wir sitzen in der ersten Klasse. Ich dachte, das ist dann etwas gemütlicher, und wir haben etwas mehr Platz." Schließlich fuhren sie mit dem Zug auch noch eine ganze Weile und da wollte Thomas es gemütlicher haben, gerade, weil der Zug etwas mehr Komfort besaß als der, in dem sie gerade saßen.

Das hatte Rico nicht gewußt und er schluckte leicht ... doch dann nickte er und lächelte ein wenig verlegen, als er sich kurz im Nacken kratzte. "Erste Klasse ist gut - da hat man wirklich mehr Platz. Sorry, daß ich nicht an so etwas denke, ich bin es einfach nicht gewohnt." Gerade, weil der junge, ehemalige Holzarbeiter Reichtum nicht gewohnt war, dachte er oft nicht daran, daß es auch anders ging ... aber für ihn war es kein Grund, nun einen Kaufrausch zu bekommen, oder Thomas und dessen Vermögen auszunutzen.

Rico bekam noch einen Kuß, bevor sie in den Gang gingen, um zu der Tür zu gelangen. "Ich weiß, man muß sich erst daran gewöhnen ... aber ich kaufe auch nur das Nötigste, und ein wenig Bequemlichkeit ist hin und wieder ganz gut, gerade, wenn man so lange sitzen muß."

"Ich bin auch ganz froh, daß du noch normal geblieben und nicht so eitel und eingebildet bist, wie viele der reichen Leute." Während er sprach, nahm der Größere seine beiden Reisetaschen und auch den Trolli von Thomas, folgte ihm und stellte sich absichtlich so vor die Türe, daß der Schlankere vor ihm war und keiner der anderen Passagiere sie wegdrängeln konnten. "Sagst du mir, auf welches Gleis wir müssen ? Dann kann ich uns vorgehen und den Weg bahnen ..."

"Gleis vier im ersten Waggon." Thomans grinste sacht, weil Rico wie ein Schrank hinter ihm stand und alles aufhielt, was ihn von der Tür wegdrängeln könnte. Als die Tür aufging, hatten sie also freie Bahn, und sie kamen mit Ricos Hilfe ziemlich schnell zu ihrem Anschlußzug und direkt zum ersten Wagen. "So ein breiter Kerl ist echt praktisch."

Das ließ Rico leise lachen und er schmunzelte noch immer, als er ihr Gepäck in die Ablage wuchtete und dann die Abteiltüre schloß. "Na klar ? Diese schmächtigen Kerle sind kein Gegner für mich, ich bin die Kerle aus meiner Kleinstadt gewohnt." Doch dann verstummte der Jüngere wieder und sah sich das Abteil gründlicher an, pfiff leise durch die Zähne und nickte schließlich. "Hier ist wirklich viel mehr Platz - und es ist gemütlicher."

"Finde ich auch ... es ist etwas klimatisiert, und wir bekommen auch was zu essen, wenn wir wollen." Und das war gerade in ihrer Situation sehr praktisch. "Mit etwas Glück bleiben wir allein im Abteil." Gerade die erste Klasse war nicht so gut besucht und die Chance, daß sie voll wurde, war doch gering.

Das hoffte auch Rico und setzte sich auf seinen Platz, ehe er den Arm um Thomas legte, der sich neben ihn gesetzt hatte. Natürlich überließ er ihm den Fensterplatz und lächelte, ehe er ihn kurz küßte und dann wieder zu ihm sprach. "Nun kannst du bei dem Buch weiterlesen, mein Hübscher - und ich werde ein wenig schlafen. So vergeht die Zeit schneller, und ich nerve dich nicht die ganze Zeit mit Fragen über SanFran."

Thomas lachte leise und küßte Rico. "Du nervst doch nicht. Aber schlafen solltest du trotzdem ein wenig." Danach folgte ein weiterer, sanfter Kuß und Thomas holte das Buch heraus, um da weiterzulesen, wo er aufgehört hatte. Wahrscheinlich schaffte er den Rest des Buches auf der Fahrt.

}|{

Es dauerte noch einige Stunden, doch dann kamen sie endlich in San Franzisco an und Rico grinste breit, als er die Skyline der großen Stadt sah. Er war schon seit etwa einer halben Stunde wach und konnte es kaum erwarten ... doch er hielt sich etwas zurück und schmunzelte, denn Thomas war fast mit dem Buch fertig, es fehlten ihm nur noch ein oder zwei Seiten.

Die waren aber auch schnell gelesen und Thomas schlug zufrieden das Buch zu, um es Rico zu geben. "So, jetzt kannst es ganz für dich haben. Und an deinen Augen kann ich sehen, dein Eindruck von der Stadt ist gut. Ich glaube, ich habe ähnlich leuchtende Augen gehabt."

"Das glaube ich dir unbesehen - die Stadt ist einfach nur wunderschön. Sicherlich wird sie nicht so ruhig sein wie die Kleinstadt, aus der ich komme, und man ist sich fremder ... aber trotzdem, ich finde sie schon jetzt herrlich." Daß es vor allem auch daran lag, daß er nun mit Thomas durch diese schöne Stadt gehen und sie kennenlernen konnte, half natürlich sehr ... und Rico war schon auf dessen Wohnung gespannt, denn Thomas hatte ihm nur erzählt, daß sie höher gelegen und größer war.

Das war eine dezente Umschreibung von einem Penthouse in einem der kleineren Hochhäuser, denn da gab es einen Sicherheitsmann, der unten aufpaßte, wer das Haus betrat. Als der Zug hielt, stiegen sie aus und bahnten sich den Weg über den Bahnhof nach draußen, wo sie sich ein Taxi nehmen konnten. "Ich denke, wir nehmen uns dann auch mal Zeit und machen eine Tour durch die Stadt, damit du wirklich alles zu sehen bekommst."

"Gerne ... aber erstmal zu dir, dann zu deinem Boß und dann die Formalitäten, das ist das Wichtigste, hm ?" Noch während er sprach, wuchtete Rico seine Reisetaschen in den Kofferraum des Taxis und stellte noch Thomas Trolli dazu, ehe er die Klappe schloß und ihm höflich die Türe aufhielt. "Ich bin wirklich schon gespannt, Thomas."

Dieser stieg auch gleich ein und nannte die Adresse, als Rico sich ebenso gesetzt hatte. Als der Taxifahrer losfuhr, lehnte er sich an Rico und küßte ihn sanft. "Du brauchst dich nicht zurückhalten ... solang wir es nicht übertreiben, werden wir nicht aus dem Taxi geworfen."

Das ließ den Jüngeren erleichtert aufatmen und er nickte, ehe er seinen Arm um Thomas legte und sich entspannte. "Da bin ich froh - ich hätte es kaum ausgehalten, wenn ich nicht zeigen dürfte, wie sehr ich dich mag." Der Taxifahrer schmunzelte nur und fuhr weiter zu der Adresse, bis er vor dem Gebäude hielt und sich dann für das großzügige Trinkgeld bedankte, das er von dem schlanken Fahrgast erhielt. Dafür hätte er eigentlich auch das Gepäck ausgeladen und hineingebracht, doch Rico hatte das schon erledigt und so entschuldigte er sich noch kurz dafür, ehe er wieder losfuhr. "Wohin jetzt, Thomas ?" Rico war ein wenig ratlos, wo sie hinsollten - gerade, weil der Wachmann innen an der Rezeption ihn mißtrauisch musterte.

"Schon gut Morris, er ist mein Gefährte und mein Bodyguard." Der Wachmann entspannte sich und grinste. "Wurde auch Zeit, Don hätte dir sonst einen aufgedrückt." Thomas lachte leise, und stellte Rico erstmal vor. "Rico, das ist Morris. Morris, das ist Rico." Morris reichte dem Gleichgroßen die Hand und grinste sacht. "Nett, dich kennenzulernen."

"Dito - und ja, es ist schon besser, daß Thomas jetzt mich hat, damit ich auf ihn aufpassen kann. Ich hoffe, daß wir gut auskommen, Morris ... ich weiß, es ist typisch für die Kleinstadt, aus der ich komme, aber ich vertrage mich gern mit den Leuten um mich herum." Gerade das sorgte dafür, daß Rico ein wenig verlegen wurde ... doch er meinte es so und hoffte, daß Morris es ihm nicht übelnahm.

"Ist auch gut so und denke, wir werden uns gut verstehen." Morris lächelte freundlich und ging dann an das Telefon, als es klingelte. "Komm, wir fahren nach oben. Deine Codekarte gibt uns Morris dann später." Thomas nickte dem Wachmann noch zu und steuerte dann auf den Aufzug zu, damit sie hinauffahren konnten.

"Codekarte ?" Im ersten Moment wußte der junge Holzarbeiter nicht, was Thomas damit meinte ... doch als er sah, wie dieser eine solche Karte herausnahm und in den Schlitz über den Tasten steckte, nickte er und grübelte kurz. "Ist wegen der Sicherheit, oder ? Und welches Stockwerk ?"

"Sicherheit auch, und es bringt uns direkt zum Penthouse." Als die Karte durchgezogen war, drückte er den Knopf für den obersten Stock, und lächelte bei dem verblüfften Gesicht. "Ja, ich wohne im Penthouse, ich hoffe es gefällt dir auch. Es ist modern und gemütlich, und man hat genug Platz und wird nicht dauern gestört."

Der Größere murmelte nur ein kurzes "Wow.", ehe er wieder verstummte, zusah, wie der Aufzug immer höher fuhr und die Stockwerke abgezählt wurden, und schließlich seine Reisetaschen aufnahm, als die Computerstimme das Penthousegeschoß ankündigte. Als sie Fahrstuhltüren sich öffneten, wartete Rico höflich, bis Thomas vorangegangen war, ehe er ihm folgte und sich kurz im Gang umblickte. "Wow - da gibts nur zwei Türen ? Irre. Und wie sind die Nachbarn in dem anderen Penthouse ?"

"Das Linke ist meins, ich habe es gekauft ... und das Rechte gehört Don, und ich empfange darin meine Kunden." Thomas ging auch gleich zu seiner Tür, und zog die Karte durch den Schlitz. "Die Kunden wissen natürlich nicht, daß ich in dem anderen Penthouse wohne." Die Tür öffnete sich auch sogleich und er betrat den Vorraum, in dem sie sie Schuhe ausziehen konnten. "Ich habe auch ein Gästezimmer, da kannst du deine Sachen unterbringen ... es wird dann dein privater Raum, wenn du mal genug von mir hast."

Rico war ihm nachgekommen und stellte die Reisetaschen erst einmal in den Vorraum, ehe er seine Schuhe auszog und zu seinem schlankeren Gefährten kam, um ihn sanft an sich zu ziehen und zärtlich zu küssen. "Vielleicht als Arbeitszimmer, oder so ... ich glaube nämlich nicht, daß ich genug von dir bekommen kann. Viel eher falle ich dir auf die Nerven, weil du bisher alleine warst, hm ?" Gerade in dieser Hinsicht war der Jüngere unsicher, denn Thomas hatte so lange alleine gelebt, und nun war er hier und störte dessen eigentlichen Tagesablauf.

"Nein, es wird dein Zimmer und ich bin froh, daß du da bist ... und da kannst du deine Klamotten unterbringen. Ich habe hier eh keine Gäste, die das Zimmer nutzen." Thomas küßte Rico sanft, und ging dann weiter in den hellen und weitläufigen Wohnbereich. Man konnte auch gleich die offene Küche sehen, und alles war hell und modern gestaltet ... aber es wirkte nicht kalt, sondern eher gemütlich.

Auch die Bücherregale, die hier und da an den Wänden hingen, sorgten für eine gemütliche Wärme und Rico folgte ihm, während er sich umsah. Er war sich jedoch ein wenig unsicher und faßte schließlich Mut, als er Thomas zu sich umdrehte und ihn schließlich fragte. "Möchtest du mich nicht bei dir haben ? Ich meine, in der Nacht und so ... weil du willst, daß ich in das Gästezimmer ziehe."

"Was ? Nein ... sicher will ich dich bei mir haben. Das Problem ist, ich habe keinen Platz in meinen Schränken, daher meinte ich, daß du das Gästezimmer haben kannst." Thomas wurde etwas rot, da er sich wirklich dumm ausgedrückt hatte.

Doch Rico fiel ein ganzes Gebirge vom Herzen und er lachte leise, küßte zärtlich die roten Wangen und schließlich die verlockenden Lippen des Älteren, ehe er ihn eng an sich zog und an dessen Ohr wisperte. "Gottseidank ... ich war jetzt wirklich unsicher. Und daß dein Schrank voll ist, glaube ich gerne - das muß ja auch sein, damit du immer gut aussiehst. Ich bin genügsam, ich brauche nicht viel und packe meine Sachen gerne in den Schrank im Gästezimmer ... und ich freue mich sehr darauf, mit dir zusammen in deinem Bett zu schlafen. Ich bin sehr altmodisch, weißt du ? Das habe ich noch von Mama ... für mich gehört das einfach zu einer Partnerschaft dazu, ich habe nie verstehen können, wie man getrennte Betten haben kann."

"Nun, einige sind halt so, aber ich will dich auch lieber bei mir im Bett haben. Es ist schön, wenn ich mich an dich kuscheln kann ... aber jetzt zeige ich dir noch das Bad und die Terrasse." Thomas küßte Rico nochmals zärtlich, und führte ihn dann in das große Bad. "Hier können wir zusammen baden."

Der Größere pfiff nur anerkennend durch die Zähne und sagte ersteinmal nichts, als er sich umblickte ... doch dann grinste er breit und nickte. "Wow ... einfach nur wow. Und ja, da können wir zusammen duschen, zusammen baden und du hast sogar zwei Waschbecken nebeneinander und zwei Klos. Das ist der Wahn, so gehen wir uns niemals im Weg um, hm ?"

"So ist es und ich denke, heute Abend baden wir auch gleich ... und nun weiter." Der Ältere führte Rico noch auf die große Dachterrasse und lächelte, als dessen Blick sah. "Schöne Aussicht, oder ? Dahinten ist Alcatraz." Von hier konnte man in die Bucht blicken, und es war eine schöne Aussicht über die Stadt.

"Wow ... einfach nur ... wow." Man sah dem jungen Holzarbeiter mehr als nur gut an, wie beeindruckt er war - und schließlich hielt er es nicht mehr aus und jauchzte laut auf, schnappte sich Thomas und wirbelte ihn überglücklich herum, ehe er ihn an sich zog und sanft küßte. "Das ist einfach nur irre ... sorry, wenn ich das jetzt sage, aber mir gefällt deine Wohnung total."

"Warum denn sorry, das ist doch toll, daß sie dir gefällt." Thomas lachte leise, und räuberte sich auch noch einen Kuß. "Don kommt übrigens vorbei und bringt was vom Chinesen mit ... ich muß nur noch Bescheid sagen, was du essen magst."

Das ließ den Größeren wieder etwas verlegen werden und er zögerte, doch dann seufzte er leise und lächelte schief zu Thomas. "Wenn es nichts ausmacht, dreimal Rindfleisch mit Bambus und Morcheln in Sojasoße und Reis ? Du weißt ja, ich habe einen guten Hunger. Wann kommt er denn ? Nur damit ich weiß, ob ich noch mein Zeug einräumen kann."

"In einer Stunde in etwa und ich rufe eben an, er bringt das Essen dann mit. Du hast also genug Zeit, und wir können noch kurz duschen." Thomas nahm kurz das Telefon, tippte auf die Schnellwahltaste und lächelte, als die Stimme von Don zu hören war. "Hi ... ja, wir sind gut angekommen. Lieb, daß du was mitbringst. Ich wie immer, und Rico dreimal Rindfleisch mit Bambus und Morcheln in Sojasoße ..." Er lachte kurz und grinste. "Er ist größer, was erwartest du. Kuck doch mal, was du immer wegschaufelst. Okay, dann bis gleich." Er grinste noch immer, als er auflegte, und schlang seine Arme wieder um Rico. "Er freut sich echt, dich kennenzulernen."

Der Größere erwiderte die Umarmung und lachte leise, ehe er einen sanften Kuß auf die Stirn seines Schatzes hauchte. "Ich bin auch schon auf ihn gespannt ... und auch darauf, ob er mich mag und als deinen Gefährten und Bodyguard akzeptiert. Ist ja wichtig, gerade in deinem Beruf. Und duschen klingt verdammt gut - erst einräumen und dann duschen." Erst jetzt löste sich Rico wieder und legte den Arm um den Schlankeren, ehe er mit ihm in das Gästezimmer ging und die beiden Reisetaschen hinlegte, damit sie die Kleidung schnell einräumen und dann in aller Ruhe zusammen duschen konnten.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b