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”A bittersweet aftertaste ...” 01
 

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Seit gut einer Woche ging Kevin an seine neue Schule und es war wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Einzig der Strand war ein Bisschen vertraut und erinnerte an seine Heimat Hawaii. Aber seit zwei Wochen war er nun hier in Miami und ging seit einer Woche auf die neue Schule, die voll war mit Snobs, Freaks und allem möglichen. "Ganz anders als Hawai." murmelnd, betrat Kev den Strand und von weitem hörte er laute Musik, weil Jemand eine Party schmiss. Ein Blick in die Richtung sagte ihm, daß es Schüler seiner Schule waren, denn Kev erkannte einige und seufzte leise. "Hoffentlich lassen die mich in Ruhe." Er wollte nur zum schwimmen herkommen, weil es sich im Meer doch besser schwamm als irgendwo anders, vor allem wenn man Triathlet war. Allerdings warf er doch noch einen Blick in die Richtung, als er den geilsten Jungen der ganzen Schule sah. "Dante ... Mann, der sieht so scharf aus."

Und eben dieser warf mit einem Lachen den Kopf in den Nacken, als er sich über einen Scherz amüsierte. Dante wußte, daß er mehr als nur gut aussah - seine schulterlangen, gestuften, schwarzen Haare, die hellblauen Augen und die unmißverständlich erotischen, spanischen Züge seines Gesichtes zusammen mit seinem perfekten, trainierten Körper sorgten dafür, daß er der Schwarm sämtlicher Mädchen und Jungs war. Daß er dazu noch haufenweise Geld besaß, da sein Vater reich war, unterstützte es noch - und so sorgte er nur zu gern dafür, daß er die angesagtesten Partys schmiß, denn auf diese Weise konnte er sich immer einen One-Night sichern. Dann wurde sein Blick allerdings von einer Bewegung in seinem Augenwinkel abgelenkt und er hob eine seiner feingeschwungenen Brauen, als er erkannte, wer dies war. "Hey, Bud - sieh mal, das ist doch der Neue oder ? Was will der hier ?"

"Abseits am Strand hocken." erklärte Bud lachend und wandte sich ab, weil er schon wieder abgelenkt wurde. Kevin hatte sich rasch weggedreht, als er es gemerkt hatte, und murmelte. "Der kuckt mich an ? Erstaunlich." Seit ner Woche war er an der Schule und bisher war er nur wenig beachtet worden. Also schüttelte er es ab und schlüpfte aus seinem Hawaiihemd, und gleich darauf aus seiner Bermudahose.

Dante beobachtete ihn noch immer und senkte nun die Brauen, als er mit einem leichten Lächeln die Augen verengte. "Wer hätte gedacht, daß unter all den Schlabberklamotten so etwas steckt ?" Dann wimmelte er eines der aufdringlichen Mädchen ab und nahm eine Bierflasche, trank einen Schluck und wartete darauf, daß der Neue ins Wasser ging. Der junge Spanier war neugierig - und das sah man ihm auch an.

Kevin lief eine Gänsehaut über den Rücken und er wusste genau, daß ihm gerade mit Blicken auch noch die Badehose ausgezogen wurde. Dafür musste er nicht mal hinsehen, das fühlte er einfach. Trotzdem warf er noch einen Blick zu Dante und sah das Verlangen in den blauen Augen. "Oh Gott, ist der heiß ..." wispernd, versuchte er Dante zu ignorieren und ging zum Wasser, um einige Zeit die Küste entlangzuschwimmen.

Es stimmte wirklich - Dante zog ihn mit seinen Gedanken aus, doch dann widmete er sich wieder den anderen jungen Leuten, die auf seiner Party waren. Nach ein wenig mehr als einer Stunde beendete er die Party jedoch, da die Meisten schon pärchenweise verschwunden waren ... er selbst hatte einige gute Angebote abgelehnt, denn Heute hatte er ein anderes Ziel. Der junge Playboy hatte nämlich bemerkt, daß die Kleidung dieses Neuen noch immer am Strand lag - und das nach so langer Zeit. Also nahm er zwei Bierflaschen und eine große Wasserflasche, ließ den Rest der Party von seinen Freunden abbauen und setzte sich neben die Kleidung und das Handtuch, um auf ihn zu warten. Dante hatte es zwar nicht nötig - doch er war neugierig und solche Herausforderungen stachelten diese Neugier nur noch an.

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Nach einer weiteren halben Stunde kam Kevin wieder am Strand an, stieg tief atmend aus dem Wasser und blieb erstaunt stehen, als er sah, wer da neben seinen Klamotten saß. "Nett, daß du aufgepasst hast, aber ich hab mein Zeug sicher bei mir." Er hob die wasserdichte Kapsel, die an seinem Hals hing, und kam ein wenig unsicher näher.

"Das habe ich mir schon gedacht - aber ich war gespannt, wie lang du noch schwimmst. Das war ziemlich lang, trainierst du ?" Dante war ein wenig beeindruckt - bisher hatte er noch nie Jemand gesehen, der so lang geschwommen war. Und daß der Neue das auch getan hatte, merkte man daran, daß er zwar nicht heftig, doch schwer atmete - eben wie Jemand, der es gewohnt war, Höchstleistungen zu vollbringen. Und das war etwas, das Dante sichtbar reizte, so daß er mit dem Handtuch in der einen und der Wasserflasche in der anderen Hand zu ihm kam, um ihm das eine zu reichen und das andere über dessen Schultern zu legen.

Natürlich nahm Kevin beides an, er bemerkte aber sehr wohl, daß Dante es nicht lassen konnte, ihn bei der Handtuchübergabe zu berühren. "Ja, ich trainiere. Ich mache Triathlon, da muss man fit sein und bleiben." Mit den Worten setzte er sich und trank danach erstmal einen tiefen Schluck. Erst danach fragte er leise. "Party schon vorbei ?"

Daß der Neue nicht zurückschreckte oder aggressiv wurde, zeigte Dante mehr als nur deutlich, daß ein leichtes Interesse vorhanden war. Und das dachte er zu nutzen, als er sich neben den Sportler setzte und einen Schluck Bier nahm. "Für die Anderen ja - für mich und dich noch nicht." Dann stellte der junge Spanier die Flasche zur Seite, neigte sich zu dem Sportler und küßte ihn leidenschaftlich, ehe er wieder von ihm abließ und sich über die Lippen leckte. "Du schmeckst gut. Wie heißt du eigentlich ?"

"Kevin ..." kam es abwesend von Kevin, der Dante ein Bisschen perplex anstarrte. Der Kuss war einfach nur heiß gewesen und zeigte ihm, daß Dante scheinbar Interesse an ihm hatte. Allerdings hatte Kev in der einen Woche schon so einiges über Dante gehört, und das holte ihn schnell in die Realität zurück. "Ich bin nichts für eine Nacht ... klar ?"

Das ließ den jungen Spanier auflachen und er nahm einen weiteren Schluck Bier, ehe er Kevin mit einem mehr als nur gewinnenden Lächeln anblickte. "So ? Hast du es denn schon einmal probiert ? Manchmal ist das um Längen besser als eine Beziehung, die in die Brüche geht und nur Schmerz hinterläßt. Ein One-Night ist einvernehmlich und beide haben etwas davon - und bereuen nichts am nächsten Tag."

"Ist aber nichts für mich, ich hab’s schon versucht. Und ich bin eher altmodisch." Kevin war von seinen Worten überzeugt und auch, wenn ihn das Interesse von Dante schmeichelte, für eine Nacht wollte er sich nicht hergeben. "Ich bin nicht so leicht zu haben." Dante musste es sich verdienen, das plötzliche Interesse war Kevin nicht ganz geheuer.

Das erkannte dieser auch und hob für einen Moment neckend eine Braue - dies war eine Herausforderung, und Dante liebte Herausforderungen. "Hmmm ... und wer sagt mir, daß du es auch wert bist ? Ich gebe mir keine Mühe, wenn ich nicht weiß, daß es sich lohnt. Vielleicht bist du ein guter Freund - aber im Bett klappt es nicht und wir sind beide enttäuscht ? Sei ehrlich ... auf diese Weise wissen wir es und auch, ob es sich lohnt, mehr zu investieren ... Gefühle zu entwickeln." Dantes Stimme war weich und sanft, so wie seine Augen - denn er meinte ein jedes seiner Worte ernst, da er bisher noch nie Jemandem begegnet war, bei dem er mehr als nur Sex wollte.

Kevin erkannte die Logik, allerdings hatte er noch etwas dagegen zu setzen. "Aber Sex ist nicht unbedingt das Wichtigste in einer Beziehung oder Freundschaft ... und mich macht es halt stutzig, daß du gerade jetzt Interesse zeigst, wo du mich in Badehose siehst ... an der Schule hast du mich nicht mal mit dem Arsch angekuckt." Kev war offen und ehrlich, und gespannt, wie Dante jetzt reagierte.

Dieser brauchte einen Moment, da er einfach nur perblex war - doch dann lachte er laut auf, ein warmes, ehrliches und tiefes Lachen tief aus dem Bauch, das zeigte, daß er Kevin nicht böse war. "Ehrlich, der war gut, Kev. Und ja, ich habe dich in der Schule nicht bemerkt, weil du dich ziemlich gut unter diesen Schlabberklamotten versteckst. Versteh mich nicht falsch - ich kenne einige Kerle und auch Mädchen, die ziemlich fix im Kopf sind und mies aussehen, und trotzdem bin ich mit ihnen befreundet. Aber für Sex oder eine Beziehung suche ich mir garantiert Jemanden, den ich auch ansehen kann. Das dürfte dir aufgefallen sein, wenn dir auch auffiel, daß ich dich nicht beachtete, Hm ?"

"Ja, das ist mir aufgefallen." erklärte Kev und erhob sich geschmeidig, um sich endlich abzutrocknen. Daß er dabei genau beobachtet wurde, war ihm sehr bewusst und er beobachtete Dante, wie der ihn beobachtete und den Händen und dem Handtuch mit den Augen folgte. Zugegeben, Dante war absolut verlockend, aber wenn er wirklich ehrliches Interesse an ihm hatte, würde er sich noch mehr um ihn bemühen. "Ich lauf noch ein Stück, magst du mitkommen ?"

"Sorry - ich halte meinen Body zwar in Schuß, doch mit dir kann ich definitiv nicht mithalten. Vor allem nicht mit der Jeans, das wird ... ungemütlich." Während er sprach, stand Dante auf und neigte sich zu dem Gleichgroßen, küßte ihn noch einmal und steckte ihm eine seiner Visitenkarten in die Badehose, wisperte ein sanftes "Ruf mich an, wenn du einmal auf ein Date mit mir willst ?" und löste sich, um mit einem weichen, an ein Schnurren erinnernden Laut die Bierflaschen aufzunehmen und zu gehen. Dieser junge Mann interessierte ihn - doch er schien auch eine härtere Nuß zu sein und gerade das reizte den jungen Playboy noch mehr. Aber im Moment ließ er ihn, denn er hatte noch etwas zu erledigen ... und die ziemlich eng gewordene Jeans sorgte nicht unbedingt dafür, daß es ihm leichter fiel, zu bleiben.

Aber auch das hatte Kevin bemerkt und er grinste innerlich, rief ein "Wir sehen und ja in der Schule." zu Dante und schlüpfte dann demonstrativ aus seiner Badehose, denn zum Laufen zog er lieber eine trockene Hose an. Außer ihm und Dante war keiner mehr in Sichtweite, und so sah nur der Spanier den knackigen Hintern des Athleten.

Ein Anblick, den dieser auch noch so lange genoß, wie es möglich war. Dann stieg Dante in seinen schnittigen Sportwagen und lachte leise, ehe er die Musik anstellte und zurück zu der großen Villa fuhr, die er mit seinem Vater bewohnte. Ob Kevin anrief oder nicht, war dessen Entscheidung - doch Dante nahm sich vor, ihn zu beobachten und vielleicht auch ein wenig heiß auf sich zu machen.

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Kevin grinste leicht, als er seine Tasche packte - die letzten Wochen waren klasse gewesen. Er und Dante waren dann doch zusammengekommen und hatten den besten Sex aller Zeiten, und nochdazu hatten sie wirklich eine feste Beziehung. Klar waren sie grundverschieden und Kev ging nicht auf jede Party, die Dante schmiss, aber sie kamen klar und liebten sich. Heute holte Dante ihn ab und sie fuhren zu dessen Haus, in dem Kevin bisher noch nicht gewesen war. Dort würde er nun auch Dantes Vater kennenlernen und wenn man den Gerüchten trauen konnte, kam Dante sehr nach ihm. Dann aber hupte es unten und Kev packte schneller, schnappte sich schließlich seine Tasche und stürmte aus der Wohnung und die Treppe hinab. Natürlich vergaß er nicht abzuschließen, und nach wenigen Momenten saß er neben Dante in dessen Sportwagen. "Hi, Schatz."

"Hi, Kev." Noch während er sprach, neigte Dante sich zu ihm und küßte ihn leidenschaftlich - dann löste er sich wieder, lächelte und ließ den Wagen an, um aus der Gegend der Studentenwohnheime zur Villa seines Vaters zu fahren. "Ganz ehrlich, Kev ... wir sollten unbedingt mal shoppen gehen. Dieser Schlabberlook ist zwar sicherlich bequem, aber so kannst du doch nirgends hingehen ? Außerdem solltest du deinen herrlichen Körper nicht verstecken, das ist eine solche Verschwendung."

"Ich mag es ... aber wenn du willst, können wir mal kucken. Du weißt, ich hab nicht so viel Geld, um mich neu einzukleiden ... und ich will nicht bei dir in der Kreide stehen." Er kaufte billige Klamotten und mochte halt weite Hemden und Shirts, und vor allem die Bermudahosen. Und Kev wusste, daß Dante ihm gern alles kaufen würde was er wollte, wenn er nur wollte.

Und der junge Spanier wußte, daß Kevin es wußte ... und er wußte auch um den Stolz des Sportlers. "Ich weiß. Aber ich werde dir trotzdem ein wenig kaufen - denn ich möchte mit dir auf die eine oder andere Party, um dich als meinen festen Freund vorzustellen, und da kannst du bestimmt nicht mit Strandklamotten rumlaufen. Mir zuliebe ?" Das Letztere begleitete Dante mit einem seiner weichen Lächeln ... eines von dem er wußte, daß es unwiderstehlich war.

Noch unwiderstehlicher war die Tatsache, daß Dante ihn offiziell als Freund vorstellen wollte. "Du willst mich vorstellen ?" Das Einkaufen ging unter, denn das war Kevin viel wichtiger. "Dann füge ich mich deiner Kleidervorstellung. Aber nur auf den Partys, okay ?"

"Wir werden sehen, Kev ... und ja, ich will dich vorstellen, deshalb habe ich dich ja auch zu mir nach Hause eingeladen. Vater ist schon gespannt auf dich - und ich möchte, daß du einen guten Eindruck machst, ja ? Wir sind bald da ... es ist immer eine ziemlich lange Fahrt, bis man bei uns ankommt." Das war es wirklich - denn die Villa der Parenas lag inmitten eines sehr großen Grundstückes inmitten anderer großer Villengrundstücke.

Das hatte Kevin auch schon gehört und langsam sah man auch, daß die Gegend deutlich besser wurde. Die Häuser wurden nach und nach immer größer und dann sah man nur noch Mauern, die scheinbar einige Kilometer lang waren. "Mann, was für ne Gegend. Sowas hab ich bisher nur im Fernsehen gesehen."

"Keine Sorge, wir sind bald da. Und ja - normalerweise kennt man sowas auch nur vom Fernsehen ... und man braucht definitiv ein Auto, auch wenn hier ein Bus für die Bediensteten fährt. Ah, da sind wir auch schon." Dante hielt am Tor und winkte kurz zu dem Wächter, der ihm ebenfalls zuwinkte und schon die großen, schmiedeeisernen Tore öffnete. Dann fuhr Dante die lange Allee zu ihrer Villa entlang, die von alten Bäumen gesäumt wurde, grüßte hier und da einen der Gärtner und hielt schließlich an der großen Garage. "Komm - und gib deine Tasche Vincent, er wird sie sofort in dein Zimmer bringen."

Der ältere Diener stand schon bereit und Kevin gab ihm mit kurzem Zögern die Tasche. "Vielen Dank, Vincent." Für ihn war das ungewohnt und Vincent erwiderte ein leises "Nichts zu danken, das ist mein Job, junger Mann.", bevor er mit der Tasche hinaufging. "Das Haus ist ja Wahnsinn ... echt wie im Fernsehen."

Dante nickte einfach nur und legte einfach den Arm um die Schulter seines Freundes - auch wenn er es eigentlich sehr genoß, wenn seine Bekanntschaften die Villa und damit auch den Reichtum seiner Familie bewunderten, so ging es ihm bei Kevin langsam auf den Geist. "Ja, ja - hast du schon gesagt. Und jetzt komm endlich, ich möchte dir meinen Vater vorstellen." In seinem Büro horchte Valeo auf, als er die leicht genervte Stimme seines Sohnes hörte und seufzte leise - doch dann stand er auf und strich sich noch einmal die Haare nach hinten, während er auf die beiden Jungs wartete. Er war schon gespannt darauf, wer es geschafft hatte, daß Dante zumindest ansatzweise zeigte, daß er eine feste Beziehung einging - und das zeigte sich auch in dem leichten, doch warmen Lächeln, das auf seinen Zügen erwachte.

Ein Lächeln, das Kevin gleich begrüßte, als er und Dante den Raum betraten. Vater und Sohn sahen sich wirklich ähnlich, nur die Augenfarbe war wärmer. "Guten Tag ... ich freue mich, sie kennenzulernen." Kevin ging gleich offen auf Valeo zu und reichte ihm die Hand.

"Auch dir einen guten Tag, Kevin - es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen." Das Lächeln Valeos vertiefte sich noch und er betrachtete den stattlichen jungen Mann vor sich ein wenig genauer. Ihm gefiel der feste Händedruck und die lebhaften, fast schon blitzenden Augen. Dieser junge Mann war anders als die bisherigen Bekanntschaften Dantes - er schien Sportler zu sein, auch wenn man es unter den Schlabberklamotten kaum erkennen konnte. Doch anders als sein Sohn legte Valeo keinen Wert auf extravagante Kleidung - er selbst trug nur eine schwarze Jeans und ein weites, schwarzes Hemd, das auch nur zur Hälfte zugeknöpft war. Dann löste der ältere Spanier den Händedruck wieder und nickte zu seinem Sohn, zeigte ihm so, daß er mehr als nur zufrieden mit dessen Wahl war und wandte sich dann wieder ihrem Gast zu. "Wenn du möchtest, kann ich dir das Haus zeigen, Kevin - es ist so groß, daß man sich fast darin verlaufen könnte. Kommst du mit, Dante ?" Dieser schüttelte nur den Kopf und kam kurz zu seinem Vater, gab ihm einen Kuß auf die Wange und winkte danach ab. "Nein danke, mi padré - ich bin oben in meinem Zimmer und sehe nach meinen Emails. Bis später." Dann verschwand er und Valeo schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, ehe er sich wieder zu seinem jungen Gast wandte und lächelte.

Daß Dante ihn so schnell abstellte, hatte Kevin jetzt nicht erwartet, aber wahrscheinlich war es nur, weil sein Vater angeboten hatte, das Haus zu zeigen. "Vielen Dank ... und ja, ich sehe schon, das Haus ist enorm groß. Ich kenn sowas nur aus dem Fernsehen. Mann, soviel Luxus." Auch wenn er es schon ein paar Mal gesagt hatte, Kevin musste es nochmal sagen. "Und es ist sehr nett, daß sie sich die Zeit nehmen, sie haben doch bestimmt zu tun ?" In Kevin brodelte es irgendwie, denn allein der Blick des Vaters verursachte in ihm ein Gefühl der Geborgenheit und dabei bemerkte er nicht, wie er den Älteren anstarrte.

Valeo bemerkte es jedoch schon und schmunzelte leise, da er diese Reaktion sehr oft hervorrief. "Komm, wir gehen los. Das hier ist mein Büro - hier erledige ich meine Geschäfte. Und nein, ich habe im Moment nichts zu tun und es ist mir eine Freude, dir das Haus zu zeigen. Ich denke, wir gehen erst einmal wieder zum Eingang, dann haben wir einen guten Anfang. Und um ehrlich zu sein - soviel Luxus habe ich eigentlich gar nicht, die Möbel sind lediglich schon älter und Erbstücke. Dante versteht es nicht, daß ich die Möbel gerne habe und sehr viel damit verbinde ... auch mit den Bildern, die wir besitzen. Aber ich denke, das liegt daran, daß er so jung ist - ihn interessieren andere Dinge."

"Man kann halt zu jedem Stück etwas erzählen, das finde ich viel interessanter als nur zu sagen, das hab ich da und da gekauft. Die Möbel in meinem Wohnheimzimmer hab ich auf dem Flohmark am Strand gekauft. Und hab mir zu jedem Teil die Geschichte angehört." Während Kevin erzählte, kamen sie wieder am Eingang an und der junge Mann lächelte sacht. "Also, dann legen wir mal los, gibt ja viel zu sehen."

"Du bist sehr ungewöhnlich, Kevin ... es gibt nicht viele junge Leute, die den wahren Wert alter Möbel zu schätzen wissen. Und wenn es dir nichts ausmacht, nenne mich bitte Valeo, ja ?" Dann begann der Ältere die Führung durch seine Villa - und er erzählte immer wieder eine kleine Anekdote zu den verschiedenen Möbeln oder Bildern, da er sah, daß Kevin auch ehrliches Interesse zeigte.

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