”Beauty and Perfection 06
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Als es endlich Abend wurde, verabschiedete Raith sich von Aeri und stopfte in seinen üblichen Schulrucksack auch eine Garnitur Wechselkleidung samt ein paar Toilettenartikeln, ehe er den Helm aufsetzte und in die Richtung des Lofts fuhr, in dem Antoine wohnte. Diese Nacht würde er bei ihm verbringen – allein schon der Gedanke ließ ihn im Schutz seines Helmes auflächeln und er schalt sich selbst einen verliebten Idioten, ehe er sich wieder auf die Fahrbahn konzentrierte und den Weg zu Antoine einschlug. Ein klein wenig vor der ehemaligen Fabrik ließ der junge Ninja die Maschine jedoch leerlaufen und kam auf diese Weise lautlos an sein Ziel, kettete sie an einen Laternenpfahl und grinste leicht, als er die Umgebung und das Fabrikgebäude mit geübten Augen absuchte. Schon von hier unten konnte er das leise Summen des Franzosen hören und auch die Musik, zu der er summte ... der Geruch war eindeutig und kündete von einem schmackhaften Abendessen und Raith ahnte, daß sein Liebster gerade in der Küche war und kochte. Einen Moment lang überlegte Raith, ob er klingeln sollte – doch dann verwarf er den Gedanken wieder und nickte zu sich selbst, denn er konnte diese Situation wunderbar als zusätzliches Training benutzen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, sprang er ab und auf eine Mauer nahebei, von dort auf ein winziges Fenstersims an der Fabrikmauer und kletterte völlig lautlos und erfahren die Wand nach oben, ehe er bei einem leicht geöffneten Fenster ankam, es geübt lautlos öffnete und im Schlafzimmer landete. Dort angekommen, zog der junge Ninja seinen Helm, die Jacke und Schuhe, sowie seinen Rucksack aus, ließ sie im Schlafzimmer liegen und schlich lautlos in die Küche, um seinen Liebsten ein wenig zu beobachten. Doch dies erwies sich als sehr schwer, da Antoine nichts weiter als einen bodenlangen, jedoch aus sehr dünnem Stoff gefertigten Wickelrock anhatte, unter dem man bei jeder Bewegung den herrlichen Körper erahnen konnte. Schließlich hielt es Raith nicht mehr aus und kam noch immer lautlos hinter den Blonden, legte die Arme besitzergreifend um ihn und schlich mit der Rechten in den Schlitz an der Seite zu der unverhüllten Männlichkeit, nahm sie in die Hand und knurrte dabei weich zur Begrüßung in Antoines Nacken.
Der Blonde erschreckte sich dabei fast zu Tode, doch das war schnell vergessen und er lehnte sich an Raith an. Von diesem Anschleichen hatte ihm sein Vater schon einmal erzählt und er hatte Recht, es lenkte von fast allem ab, aber eben nur fast. "So schön das jetzt ist, wir müssen es auf später verschieben ... das Essen brennt sonst an." In der Pfanne vor ihm lagen mit Fleisch gefüllte Crepes und die warteten nur darauf, verspeist zu werden.
"Kein Problem ..." Mit diesen Worten löste Raith die Rechte und übernahm das Kochen, während er mit der Linken über den freien Oberkörper des Blonden koste und dabei auch aufreizend über die Nippel Antoines koste, so daß sie hart wurden. "Sie sind gleich fertig, nicht wahr ? Ich habe Hunger ..." Die Worte waren dunkel und der junge Ninja wisperte sie direkt in das Ohr seines Liebsten, während er ihn eng an sich zog und dabei nur zu gut zu erkennen gab, daß er dabei nicht nur die herrlich duftenden Crepes meinte.
"Hmm ... ja, gleich, mach weiter." raunte Antoine und keuchte leise, als Raith ihm mit den Fingern in eine der Brustwarzen kniff und im gleichen Moment am Ohrläppchen entlangleckte. Der Blonde nahm eine Hand nach hinten und legte sie in den Nacken des Jüngeren. Dort kraulten seine Finger durch die schwarze Fülle und er bewegte seinen Hintern reibend am Schritt von Raith.
Schwer atmend, biß der Dunklere leicht in das Ohrläppchen zwischen seinen Lippen, während nur zu deutlich zu fühlen war, daß die schwarze Lederhose langsam zu eng für seine schnell anschwellende Härte wurde. Auch wenn Raith es gewohnt war, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun – eine essentielle Eigenschaft, die er als Ninja brauchte – so wurde es doch langsam schwer und er war froh, als er sah, daß die Crepes nun fertig waren. Schnell stellte er das Gasfeuer des Herds aus und trat ein wenig zurück, drehte den Blonden in seinen Armen und zog ihn in einen feurigen Kuß, ehe er sacht zu ihm lächelte und leise zu ihm wisperte. "Ich mag es, wenn du mich reizt, Schatz. Aber es wäre gut, wenn wir vor dem Sex essen, Hm ?"
"Hm ... ja, ist wohl besser, aber dann solltest du mich loslassen." Weil er sonst nicht mehr zurückkonnte. Noch war Zeit, sich zu beruhigen, und das tat er auch, als der Jüngere ihn endlich losließ. "Ich hoffe, es schmeckt dir. Jetzt und dann nach dem Essen."
Ein leises, noch immer durch seine schwelende Erregung dunkel gefärbtes "Natürlich wird es das." wispernd, nickte Raith und deckte den Tisch, ehe er die Crepes auf die Teller verteilte und die Salatschüssel dazustellte, die der Blonde zuvor schon gerichtet hatte. Erst, nachdem er damit fertig war, schnappte er sich Antoine und setzte ihn sacht auf dessen Stuhl, ehe er selbst Platz nahm, ihm einen guten Appetit wünschte und mit sichtbarem Heißhunger zugriff. Das Training, das er absolviert hatte, kostete viel Kraft – und die mußte er wieder reinholen, so daß er dankbar war, daß ihm der Franzose drei Crepes gekocht hatte.
Das hatte er wohlwissend gemacht. Sie waren lecker mit Hackfleisch und Gemüse gefüllt, für den Abend eigneten sich diese Crepes besser als die Süßen. Er selber aß nur einen, doch den mit Genuß und sehr langsam. Nebenher sah er Raith zu und lächelte ein wenig. Wie es schien, hatte er den Geschmack des Jüngeren getroffen.
Jener aß mit Genuß, auch wenn er nicht schlang ... die Crepes waren eine herrliche Abwechslung zu dem amerikanischen Essen, das er immer in der Schule hatte, und dem asiatischen Essen, das er Zuhause aß. Um sein Gewicht machte er sich jedoch keine Gedanken, auch wenn er mehrmals täglich eine vollständige Mahlzeit zu sich nahm ... durch das harte Training wurde alles in Muskeln umgesetzt und verbraucht. Als sie schließlich fertig waren, stand Raith wortlos auf und nahm ihre Teller, räumte die Spülmaschine ein und lächelte erst nach erledigter Arbeit zu dem Blonden, der noch immer am Tisch saß, einen Schluck trank und ihn anblickte.
Und dann lächelte der Blonde, trank den letzten Schluck Wein und stand auf, um ins Schlafzimmer vorzugehen. "Wir müssen, denk ich, noch ein wenig reden beim Kuscheln." Das war so, den Sex konnten sie auf danach verschieben. Es ging um die Eifersucht des Jüngeren und um den Mangel Antoines, seine Natur so gut zu verbergen, wie es angebracht wäre.
Raith nickte nur und kam ihm nach, schnappte ihn sich auf dem Weg und hob ihn auf seine Arme, um einen zärtlichen Kuß auf die so verlockenden Lippen zu hauchen und schließlich zu nicken. "Ja, wir sollten reden, Schatz ... es ist wichtig, gerade bei uns. Und du hast Glück, daß ich Beides zugleich kann." Als er endete, waren sie schon im Schlafzimmer angekommen und Raith lächelte, hauchte einen weiteren Kuß auf die Lippen des in seinen Armen Gefangenen und schmuste zärtlich mit der Nasenspitze über die Antoines, ehe er ihn behutsam wie kostbarstes Glas auf das Bett legte und neben ihn kam.
"Das kann ich auch." schnurrte Antoine schon fast und schmiegte sich an Raith heran. Seine Finger glitten unter dessen Hemd, denn das störte ein wenig. "Zieh es aus, dann reden wir." Haut an Haut war es ja doch viel schöner. Er selber öffnete das Bändchen an seinem Wickelrock, zog ihn sich aus und ließ den Stoff neben dem Bett auf den sauberen Boden fallen.
Leise schmunzelnd, nickte der Dunklere und stand wieder auf, zog sich aus und kam innerhalb weniger Augenblicke wieder zu Antoine ins Bett, um dessen herrlich weißen Körper mit seiner Hand zu umkosen. Der Gegensatz, den sie boten, faszinierte Raith immer wieder ... mit einem Lächeln neigte er sich näher und koste mit den Lippen über das feine, helle Brusthaar, das man kaum sehen konnte, kam langsam höher und schnupperte schließlich über die Schlagader Antoines, während er den stetigen Pulsschlag kostete. "Worüber willst du reden, Schatz ?"
"Über uns... mich wegen meiner Natur und du wegen deiner Eifersucht. Wir müssen es Beide besser in den Griff bekommen, meinst du nicht auch ?" Antoine sprach leise und bedacht, während er das Kosen genoss und auch wiedergab, was er bekam. Seine Finger kraulten sanft durch das Brusthaar des Jüngeren und er hauchte hin und wieder einen Kuss auf dessen Lippen.
Raith nickte, ehe er den Kuß sacht erwiderte und den Schlankeren enger an sich zog, um nun über den Rücken und das rötliche Mal zu kosen, das er so faszinierend fand. Fast so, als wäre es eine Tätowierung ... anders, als normale Geburtsmale, war dieses nicht erhöht oder fühlte sich anders an – so, als wäre lediglich die Farbe der Haut geändert worden, eben wie bei einem Tattoo. "Eigentlich bin ich nicht eifersüchtig ... war ich bisher noch nie. Allerdings hatte ich bisher auch keinen Grund dafür, eifersüchtig sein zu müssen. Ich weiß, daß es nicht nötig ist, du wirst mir nicht gleich mit einem Anderen durchbrennen ... und selbst wenn, dann hätte ich nicht das Recht, dich daran zu hindern. Ich denke, es liegt einfach am Coach – ich kann ihn nicht leiden und alleine schon die Vorstellung, daß ihr Beide ..." Wie um seine Worte zu bestätigen, wurde der Griff des jungen Ninja ein wenig fester, doch er bemerkte es schnell und lockerte ihn wieder, seufzte leise und legte seine Stirn an die des Blonden, um tief durchzuatmen und wieder ruhig zu werden.
Antoine verstand sehr wohl, daß es nicht damit getan war, weniger anziehend zu sein. Es lag eher daran, daß er so vertraut mit dem Coach wurde. "Ich werde ihm nicht mehr so nahe kommen. Ich denke, das ist die einfachste Lösung von allen, Hm ?" Auch wenn das ebenso nicht so einfach war, Antoine war ein sehr harmonischer Mensch und fand es schön, wenn das Klima unter den Lehrer gut stimmte. Jetzt rückte er beim Schmusen etwas tiefer und küsste Raith zärtlich auf die muskulöse Brust.
"Wäre gut ... ich möchte nicht, daß er auf falsche Gedanken kommt, weißt du ? Er ist stärker und es gewohnt, bei Männern gröber zu sein, denn er hat oft genug Footballer in seinem Bett. Ich verstehe dich ja, du willst kein böses Blut – vielleicht solltest du dich einfach mehr mit den anderen Lehrern abgeben, dann fühlt er sich nicht ausgeschlossen sondern denkt, daß du einfach mit allen Kollegen gut auskommen willst." Der junge Ninja war nicht dumm, er erkannte schnell das Dilemma, in dem Antoine steckte – und er hoffte, daß es auf diese Weise nicht so viele Probleme gab. Doch die Küsse lenkten ihn schnell von diesen Gedanken ab und er seufzte leise, vergrub die Rechte in den herrlich weichen, hellen Haaren und genoß die Zuwendung Antoines, während er ihn beobachtete.
"Hm ... du hast Recht, so mach ich es." Es klang jetzt nur wie kurz gesagt, aber Antoine meinte es ernst, auch wenn er sich jetzt halt eher Raiths Körper widmete und über dessen Brustwarze leckte. Das Thema war für ihn besprochen und so konnten sie sich jetzt anderen Dingen widmen.
Genauso sah es auch Raith und er lächelte, neigte sich zu ihm und wisperte ein leises "Genug geredet, Schatz." an dessen Ohr, ehe er sich drehte, ihn dabei auf sich zog und mit den Armen umfing. "Widmen wir uns angenehmeren Dingen, Hm ? Die Nacht ist noch kurz genug." Raith war froh, wenn er mit der Schule fertig war ... dann konnte er sich endlich völlig seiner Ausbildung widmen und wäre auch immer für Antoine da, Niemand würde es ihm verbieten können, sich mit ihm zu treffen, und sie könnten offen zueinander stehen. Doch die Gedanken an eine mögliche Zukunft verflogen sogleich wieder, als er ein weiteres Mal die neckende Zunge des Blonden an seiner Brust fühlen konnte - der Genuß überwog und nurmehr die Gedanken an den Blonden blieben in seinem Bewußtsein.
Antoine hatte die anderen Gedanken schon längst abgeschaltet und widmete sich ausschließlich dem Körper seines Geliebten. Seine Zunge neckte leckend um die Brustwarze herum, dann küsste er sich den Weg zu der Anderen und tat dort das gleiche, nur diesmal saugte er gleich danach daran und küsste sich dann ganz langsam etwas tiefer, um den Nabel ebenso ein wenig Zuwendung zu schenken.
Dies brachte den Dunkleren dazu, hörbar einzuatmen und er schloß die Augen, genoß die Zuwendungen seines Liebsten und keuchte leise, als seine Männlichkeit fühlbar erstarkte und gegen die warme Brust des Blonden drängte. Noch nie hatte Jemand es geschafft, Raith so schnell so heiß und erregt zu bekommen und er genoß dieses Gefühl deutlich sichtbar ... seine Finger gruben sich erneut in das so herrlich weiche, helle Haar und alleine schon der absolute Gegensatz seiner dunklen Haut gegenüber der hellen Antoines war so berauschend, daß Raith ein weiteres Mal scharf einatmete. "Hör ja nicht auf ..." Die Worte waren leise, doch dunkel und so fordernd wie der Blick des jungen Ninja – er wußte nicht, wie lange er sich noch zurückhalten konnte, doch er wußte, daß er nicht mehr lange brauchen würde, bis er Antoine einfach auf das Bett warf und ihn leidenschaftlich nahm.
Darauf spekulierte Antoine ja, er küsste sich noch tiefer und nahm die Erregung seines Liebsten in den Mund, um ihn noch heißer und härter zu machen, damit sie die Zeit, die sie hatten, auch optimal ausnutzen konnten. Dann war es wohl soweit, Raith packte ihn und zog sich ein Kondom über, kam über ihn und dann in ihn. Der Spaß begann und Antoine würde es wie ein jedes Mal bis zur Neige auskosten.
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Seither waren acht Monate vergangen und Raith hatte seinen achtzehnten Geburtstag mit sichtlicher Erleichterung hinter sich gebracht. Jetzt mußten sie sich endlich nicht mehr zurückhalten und der junge Ninja sah mit einem Lächeln auf das entspannte Gesicht seines noch schlafendenden Geliebten, denn sie hatten das gesamte Wochenende hier in der Wohnung Antoines dazu genutzt, ausgiebig zu feiern. Mit einem innerlichen Schmunzeln erinnerte sich Raith daran, daß sie nach zwei Monaten schon die Tests machen ließen, um sicherzugehen, daß sie keine Geschlechtskrankheiten hatten – es gab ja nicht nur die Gefahr vor Aids, sondern auch Hepatitis, doch die Tests ergaben zum Glück keinerlei Krankheiten, so daß sie noch am gleichen Tag, an dem sie die Ergebnisse erfuhren, die Kondome aus dem Schlafzimmer verbannten. In der Schule hatte bisher noch Niemand etwas gemerkt ... die Kunst Raiths war dabei mehr als nur nützlich und auch wenn sie oft genug in einer dunklen Nische küßten und schmusten, so hatte sie bisher noch nie Jemand erwischt. Nun brach ein neuer Morgen und damit ein neuer Schultag an und mit einem zufriedenen Lächeln neigte sich der junge Ninja näher, hauchte einen zärtlichen Kuß auf den hellen Haarschopf auf seiner Brust und wisperte ein ebenso zärtliches "Guten Morgen, Schatz ..." zu dem gerade Erwachenden.
"Morgen." murmelte der Blonde und knurrte leise, als er sich löste ein wenig löste und anfing, sich zu strecken. "Heute is wieder Schule." murmelte er auch noch. Jetzt konnten sie sich eigentlich öffentlich zeigen, auch wenn Antoine noch Bedenken hatte. "Zeigen wir uns oder nicht ?"
Bis zu dieser Frage hatte Raith es eigentlich nur genossen, den herrlichen Körper seines Liebsten zu bewundern, doch nun seufzte er leise, runzelte ein wenig die Stirn und zog Antoine wieder eng an sich, als er ihm leise antwortete. "Hm ... lieber noch nicht, Schatz. Erst, wenn es notwendig ist – oder bei der Abschlußfeier, die ist ja schon in ein wenig mehr als zwei Monaten. Sobald ich aus der Schule bin, können wir uns auf jeden Fall zeigen – vorher nur, wenn es notwendig wird. Einverstanden ?"
"Jap, einverstanden, Mon Cher. Ich wollte deine Meinung dazu und ich sehe es genau wie du." Es war wirklich das Beste, alles andere würde nur Ärger bringen. "Wir müssen uns fertigmachen, auch wenn ich noch länger mit dir schmusen würde."
Dies ließ den Stärkeren schmunzeln und er neigte sich zu ihm, schmuste ein wenig mit der Wange über die Schläfe des Blonden und löste sich nur widerstrebend von ihm, auch wenn er wußte, daß es nötig war. Zum Glück hatte Raith mittlerweile ein wenig Wechselkleidung hier und so ging er sofort ins Bad, duschte sich kalt herab und erledigte danach die Morgentoilette, ehe er wieder zurück ins Schlafzimmer ging und dort einen Slip, eine schwarze Hose und ein Muskelshirt überzog. Zum Abschluß legte er noch die aus schwarzem Leder gefertigten Armschoner und auch die Oberarmbänder an, nickte kurz und band die rippenlangen, dicken und glatten Haare mit einem einfachen Lederband zu einem lockeren Pferdeschwanz, der ihn nicht behinderte. Der junge Ninja liebte es, den 'Bad-Guy'-Look aufzulegen – und seine übliche, schwarze Ninjakleidung war dafür mehr als nur gut geeignet.
Antoine war derweil ins Bad gegangen und lächelte, als er wiederkam und seinen ‚Bad Guy' betrachtete. "Wir sind schon ein seltsames Paar." stellte er fest und zog seine weiteren und helleren Anziehsachen aus dem Schrank. Der Frühsommer war schon recht warm und so war die Kleidung auch etwas luftiger. Nebenher überlegte er, ob er sein Fahrrad nehmen würde, oder die Vespa, die er sich in der Zwischenzeit zugelegt hatte. "Ich nehme Heute das Fahrrad, es ist ein herrlicher Tag."
Dies ließ Raith leise aufseufzen, doch er nickte kurz und kam zu ihm, um ihn nahe an sich zu ziehen und festzuhalten. "Ich bin froh, wenn ich endlich den Abschluß habe und dich mit dem Bike zur Arbeit bringen kann ... es macht mich ruhiger, wenn ich dich hinbringen kann, ich habe immer Angst, daß dich Jemand zusammenfährt. Die Autofahrer werden immer aggressiver, je heißer es wird."
Antoine küsste Raith sacht und lächelte. "Ach, Mon Cher, du musst keine Angst haben, ich pass schon auf mich auf." Auch wenn er fuhr wie ein Irrer, er hatte seine Augen überall und achtete auf die Autofahrer. Raith zuliebe hatte er sich auch schon einen Fahrradhelm gekauft und den schnappte er sich nun zusammen mit seinem Rucksack und ging die Treppe hinab zu seinem Fahrrad. "Bis gleich dann." Er fuhr früher, denn er brauchte ein wenig länger als sein Liebster.
Mit einem kurzen Nicken folgte ihm der Dunklere und nahm unten von seinem Bike den Helm, setzte ihn auf und sah Antoine noch nach, als dieser schon vorausfuhr. Doch dann nahm Raith den Helm wieder ab und überlegte einen Moment – es war noch früh genug, daß er Zeit hatte, und so ging er an die Seite der Halle, nahm aus seinen Armschonern die Wurfdolche und übte ein wenig das Zielwerfen, da er so keine Gefahr lief, aus Versehen seinen Liebsten zu treffen. Währenddessen fuhr Doug den gewohnten Weg zur Schule und pfiff ein Lied aus dem Radio, ehe er vor sich plötzlich einen willkommenen Anblick sah und kurz zu sich grinste.
Antoine war weniger zum Grinsen zumute. Irgend so ein Depp hatte Glasflaschen auf den Radweg geworfen und jetzt hatte er durch die Scherben einen Plattfuß bekommen. Er hockte gerade vor seinem Rad, als er das Schnurren von Dougs Wagen hörte, ebenso wie Musik, die er so mochte. ‚Bitte fahr weiter, Bitte fahr weiter.' Leise flehend, tat er so, als würde er den Reifen nochmals prüfen. Vielleicht fuhr Doug ja wirklich weiter, aber so, wie er diesen Windhund kannte, war das nicht der Fall.
Und genauso war es auch. Doug wäre dumm, wenn er eine solche Gelegenheit verstreichen lassen würde – er hielt direkt bei dem Blonden und stieg aus, seufzte anteilnehmend und neigte sich zu ihm, als er das Fahrrad und den Platten betrachtete. "Shit – das sieht übel aus, das kann man nicht mehr flicken, du brauchst einen neuen Reifen. Am Besten, ich nehme dich mit – sonst kommst du niemals rechtzeitig zum Unterricht in die Schule. Komm, wir ketten dein Rad hier an und dann fahren wir gemütlich zur Schule, Hm ?"
Der Blonde musste sich wohl oder übel geschlagen geben. Raith würde noch etwas brauchen und zum Laufen war es noch zu weit. "Muss wohl sein." Seufzend erhob sich Antoine und schob das Rad zur nächsten Laterne, dort kettete er es an und lächelte dann vorsichtig zu Doug. "Aber bitte langsam fahren, ich bin ein schlechter Beifahrer." Das war nicht gelogen, auch wenn er selber fuhr wie der Teufel, so bekam er fast Nervenflattern, wenn jemand Aanderes so fuhr und er daneben saß, weil er keine Kontrolle hatte.
Der Coach folgte ihm und nickte, ehe er den Arm um die schmaleren Schultern des jüngeren Lehrers legte und ihn leicht an sich zog. "Mach dir mal keine Sorgen, ich bin ein guter Fahrer. Hab bisher keinen Unfall gebaut – und mein Schätzchen hat Airbags und frischgewartete Bremsen. Und wenn du Angst bekommst, kannst du dich ja an mir festhalten, dann passiert dir nichts, versprochen." Doug konnte sich nicht helfen – gerade jetzt, da Antoine eine Schwäche zugab, fühlte er sich noch mehr als sonst zu ihm hingezogen und zog ihn noch ein wenig näher, um an dessen Haaren zu schnuppern.
Schon, als Doug den Arm um ihn legte, hatte Antoine ein komisches Gefühl, doch als der an seinen Haaren schnupperte, war er sich dieses Gefühls wirklich sicher. "Doug, lass das bitte." Er versuchte, sich zu lösen, indem er versuchte, ihn etwas von sich zu schieben.
Doch der Größere ließ nicht locker, sondern zog ihn noch näher, während er leise keuchte und kurz die Augen schloß. Dies gab den Ausschlag und er konnte sich nicht mehr beherrschen, zog Antoine eng an sich und achtete nicht auf dessen abweisende Bewegungen, als er ihn hart küßte.
Antoine erwiderte diesen Kuss aber nicht, sondern presste seine Lippen so fest wie möglich zusammen. Mit beiden Händen versuchte er, sich weiter gegen Doug zu stemmen, aber er war einfach zu stark und der Griff wurde durch seine Gegenwehr schmerzhaft. Doch dann hörte er ein ihm bekanntes Motorengeräusch und verstärkte sein Bemühen noch ein wenig mehr.
In der Zwischenzeit hatte Raith sein Wurftraining beendet und fuhr den Weg zur Schule, darauf hoffend, daß er Antoine noch traf – doch er hatte nicht damit gerechnet, daß er ihn schon so bald einholen würde. Laut knurrend, sah er, wie der Coach ihn in einem festen Griff hielt – und er sah auch, daß der Blonde sich gegen den Kuß und den Griff verzweifelt wehrte. Mit einem lauten Reifenquietschen kam der junge Ninja bei ihnen zum Stehen, warf den Helm zur Seite und stürzte sich auf Doug, riß Antoine aus dessem Griff und schlug ihm die Faust so hart ins Gesicht, daß der Größere regelrecht nach hinten geschleudert wurde.
Nur zu gern hätte Antoine all das verhindert, er taumelte erst zurück, weil Raith ihn so kräftig weggezogen hatte, eilte nun aber wieder zu ihm und hielt dessen Arm, mit dem er erneut ausholen wollte, fest. Der Coach war von dem ersten Schlag schon ziemlich angeschlagen und taumelte zurück an eine Hauswand. Dessen Lippe war aufgeplatzt und wie es schien, hatte er mindestens einen Zahn verloren. "Das reicht, Mon Cher, lass ihn bitte." Hoffentlich kam Raith zur Vernunft, denn in dessen Augen stand Mord. "Bitte, Mon Cher."
Mit weit aufgerissenen Augen blickte Doug auf das Bild, das sich ihm hier bot. Er hatte schon immer geahnt, daß dieser junge Mischling stärker war, als er vorgab – das sah er alleine schon an der Art, wie er sich bewegte, den perfekt trainierten Muskeln und den ausgezeichneten Reflexen. Doch daß Raith stark genug für einen solchen Schlag war, hätte der Coach niemals erwartet und auch nicht die Angst, die nun durch seine Adern kroch. Der Blick des Schülers war ganz gewiß nicht das, was man von einem gerade volljährig gewordenen Schüler erwartete - dieser unverhüllte Blick zeigte ihm unmißverständlich, daß Raith ihn ohne mit der Wimper zu zucken töten würde, falls er noch einmal so etwas wagen sollte, das Raith mißfiel. Dieser junge Mann war ein eiskalter Killer, der genau wußte, was er tat – Doug kannte diesen Blick noch aus der Army, als einmal eine Spezialeinheit in das Camp der Rekruten gekommen war. Erneut erschauernd, schluckte der Coach schwer und richtete sich mühsam auf, da ihm immer wieder schwarz vor Augen wurde – nur nebenher bemerkte er den Schmerz und das Blut in seinem Mund, doch er war dankbar, daß es nur ein abgebrochener Zahn und eine geplatzte Lippe war und kein gebrochener Kiefer. Raith hingegen atmete tief durch und wurde langsam ruhiger ... der Ausdruck seiner Augen wandelte sich und er nickte nur kurz zu Antoine, ehe er ihn mit dem Arm eng an sich zog und gefährlich leise zu dem Coach vor sich sprach. "Hör gut zu – ab jetzt läßt du deine Finger von ihm, verstanden ? Das nächste Mal töte ich dich, und glaub mir, die Mafia wird mich nicht daran hindern." Der Coach nickte nur und wisperte ein leises "Geht klar.", ehe er zu seinem Auto wankte, einstieg und erst einmal tief durchatmete. Dann startete er den Wagen und fuhr zur Schule, um sich krank zu melden und das Gesagte verarbeiten zu können. Erst jetzt, als der Wagen weg war, beruhigte sich der junge Ninja völlig und seufzte leise, strich sich über das Gesicht und sah bedrückt zu dem Blonden, der noch immer ein wenig bebte. "Alles in Ordnung, Schatz ?"
Antoine nickte sacht und schlang seine Arme um Raith. "Ja, alles ist gut, Mon Cher. Es war meine Schuld, ich hätte sein Angebot nicht annehmen dürfen." Er war aber auch froh, daß Raith dem Coach nicht mehr angetan hatte als den einen Schlag. Das hätte sich der Blonde nicht verzeihen können.
Erneut leise seufzend, schlang Raith seine Arme um den schlankeren Leib, der sich an ihn schmiegte, drückte ihn einen Moment lang fest an sich und lockerte dann seinen Griff wieder, als er ihm einen zärtlichen Kuß auf die Lippen hauchte und ein wenig wehmütig lächelte. "Mach dir keine Vorwürfe, Schatz ... er wird nichts mehr versuchen, ich habe es an seinen Augen sehen können. Er ahnt, wozu ich fähig bin und hat zuviel Angst vor mir – er wird sich von dir fernhalten und er wird auch nichts sagen, damit ich ihm nichts tue. Ich habe es so satt, nicht zeigen zu können, wieviel du mir bedeutest – und daß du mir gehörst. Ich weiß, daß ich nicht so fühlen sollte, aber ich kann mir nicht helfen. Deine Notlüge besitzt einen wahreren Kern, als mir lieb sein kann ..."
"Ich merke es." wisperte der Ältere und löste sich ein wenig, um Raith sanft zu küssen. "Bald können wir uns zeigen, ein Monat noch, den schaffen wir auch noch, Hm ?" Er lächelte auch schon wieder. Allerdings drängte die Zeit ein wenig, sie mussten Beide zur Schule. "Wir sollten später weiterreden, Hm ?"
Raith nickte nur und küßte den Blonden noch einmal zärtlich, ehe er ihn losließ, seinen Sturzhelm aufnahm und ihn aufsetzte. "Steig auf – ich fahr dich zur Schule, zu Fuß kommst du nie mehr pünktlich. Und wegen dem Monat ... ich gebe mir Mühe, aber ich werde mich nicht zurückhalten, wenn so etwas noch einmal passiert, Schatz. Niemand hat das Recht, dich ungefragt zu küssen - vor allem nicht, wenn du dich dagegen wehrst." Während er sprach, richtete der Jüngere seine Maschine auf und setzte sich darauf, nickte aufmunternd hinter sich und wartete darauf, daß Antoine sich ebenso setzte und festhielt.
"Ich werde dir die Zeit schon verkürzen." wisperte Antoine seinem Schatz ins Ohr, als er sich hinter ihn setzte und seine Arme um dessen Hüfte schlang, um sich festzuhalten. In den Ferien würde auch sein Vater endlich mal kommen, er hatte endlich Zeit, weil er hier etwas zu erledigen hatte. Als Raith losfuhr, schmiegte sich der junge Lehrer ein wenig enger an ihn, erst wenn sie kurz vor der Schule waren, würde er etwas mehr locker lassen.
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