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”Eine Mondnacht in Venedig” 04
 

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Wie immer genoss Raffaele die Oper, sein Freund saß neben ihm und beobachtete den zierlichen Pablo diesmal ganz besonders gründlich. Sie Beide kannten diese Oper schon in und auswendig und doch zog es sie immer wieder hin, um sie zu genießen. Wie erwartet, hatten sich zu Beginn die Damen um Raffaele geschart und selbst jetzt schenkten Einige ihm mehr Aufmerksamkeit als der Oper. Beim letzten Akt lächelte Raffaele, sein Schützling und Sohn war ein kühner Jüngling, der die Frau eines alten Mannes verführte. Pablo war die Frau und der alte Mann war der dicke Apiani. Es war eine Komödie, die immer wieder das Herz von Raffaele erfreute und er lachte leise, als Apiani versuchte, den jugendlichen Liebhaber seiner jungen Frau zu verfolgen. Er fand es so belustigend, daß er sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel wischen musste.

Unten auf der Bühne gab Giancarlo sein Bestes und lachte, wie es die Rolle erforderte, als er dem dicken Sänger mit Leichtigkeit auswich und hinter den Kulissen verschwand. Auch er mochte diese Posse sehr gerne – denn so konnte er mit Pablo zusammensein und mußte ihn nicht wie in anderen Opern dem Dicken oder anderen Sängern überlassen. Seine dunkle, volle Stimme erklang erneut und vermischte sich mit der Hellen seines Freundes, hallte bis in den hintersten Winkel der Oper und als das Stück schließlich endete, blickte Carlo hoffnungsvoll in die Loge, in der sein Gönner saß, ehe er den Blick wieder auf das Puplikum richtete und sich galant verneigte.

Raffaele war aufgestanden und applaudierte seinem Schützling zu. Er war wirklich zufrieden damit, wie er sich entwickelt hatte und in der Oper war Giancarlo wirklich gut aufgehoben. Besser als bei ihm jedenfalls, denn würde rauskommen, daß er der Vater dieses jungen Mannes war, hätte Carlo wohl keine Ruhe mehr. Denn einen Bastardsohn würden seine Eltern niemals dulden, ein Grund, warum sie ihn endlich verheiraten wollten und scheinbar froh darüber waren, daß er sich mit Männern und nicht mit Kurtisanen oder Flittchen abgab. "Komm, lass uns nach hinten gehen. Es wird Zeit, daß du Pablo kennenlernst."

"Darauf freue ich mich schon den ganzen Abend, mein Freund – und du sei nicht so hart zu Carlo, ja? Er hat es schwer genug." Mit den Worten stand auch Antonio auf und nickte, schob Raffaele schon förmlich aus der Loge und grinste, da im Moment die Gänge noch frei waren. "Beeilen wir uns, dann sind wir vor deinen Verehrerinnen in den Umkleiden, ja?"

"Auf jeden Fall." Raffaele packte seinen Freund an der Hand und verschwand in einem der geheimen Operngänge, die direkt in die Katakomben und somit in die Umkleiden führten. "Als lediger Mann muss man alle Fluchtwege kennen." lachte er und es dauerte keine fünf Minuten, da waren sie auch schon da, wo sie hinwollten.

Höflicherweise klopfte Antonio an, ehe er die Türe öffnete und seinen Freund zuerst hineinschob. Carlos Gesicht leuchtete regelrecht, als er zu lachen begann und Raffaele freudig umarmte, ihm von der Vorstellung erzählte und ihn förmlich vereinnahmte. Währenddessen blickte Antonio sprachlos auf den jungen Kastraten, der Heute die zweite Hauptrolle gespielt hatte – denn dieser stand wie versteinert da, leicht gebückt und gerade dabei, die Rüschenunterhosen auszuziehen, während ein Ausdruck schierer Panik über dessen hübsches Gesicht huschte.

Er zog sie rasch wieder über die Hüfte und wurde knallrot im Gesicht, das sah man aber nicht richtig, weil er sich noch nicht hatte abschminken können. Sein Gesicht war immer noch gepudert und geschminkt. Der Mut, den er sonst immer hatte, war wie weggewischt und er blickte hilfesuchend zu Carlo. Aber für den gab es nur noch seinen Raffaele und so war er auf sich gestellt. "Ich ... ähm." Er brachte kaum ein Wort hervor und verneigte sich hastig, genau so, wie es sich gehörte. Die Hose hielt er mit einer Hand fest, denn die Bänder waren an der Seite noch offen.

Für einen Moment war Antonio ebenso unsicher – doch dann straffte er sich und nahm eines der Hemden von der Seite, ging um die anderen Beiden herum und trat zu Pablo, um es ihm um die schmalen Schultern zu legen. "Wir kamen scheinbar zum falschen Zeitpunkt ... ich möchte mich dafür entschuldigen. Pablo, nicht wahr? Bitte verzeih das verfrühte Eindringen, wir wollten nur den Frauen entkommen, die sich garantiert wieder auf uns gestürzt hätten." Der Anblick des so offensichtlich schutzbedürftigen, jungen Mannes nahm ihn regelrecht gefangen und er lächelte sanft, als er ihn betrachtete.

Pablo zog auch gleich das Hemd fest um sich und blickte zu Antonio auf. Jetzt, wo er so nahe war, bereitete er dem jungen Kastraten eine wohlige Gänsehaut, es prickelte richtig. "Entschuldigung angenommen und eigentlich bin ich es ja gewöhnt, daß Jemand hereinkommt." Nur kam nicht alle Tage sein Schwarm hereingeplatzt. "Verzeih, ich wollte euch ja vorstellen." Raffaele schob Carlo sanft von sich und kam zu Antonio und Pablo. "Ich vermute, die Namen sind schon bekannt." stellte er fest und grinste innerlich. Es funkte richtig zwischen den Beiden.

Das bemerkte auch Carlo und er lächelte, da er sich für seinen Freund freute. Doch dann riskierte er einen Blick, der durch seine Haare etwas verdeckt wurde und sah Raffaele an, seufzte innerlich und riß sich sichtlich mühsam zusammen. Er durfte nicht auf Pablo neidisch sein – seine Gelegenheit würde bald kommen und so schmunzelte er und neigte sich ein wenig zu seinem Gönner. "Sieht so aus, als ob die Zwei uns nicht mehr hören würden ... Pablo schwärmt schon lange für deinen Freund und hofft, daß er ihn veilleicht auf den Sylvesterball begleiten darf." Für sich selbst fragte Carlo nicht ... er hatte schon zu oft eine Absage von Raffaele erhalten und gerade jetzt wußte er nicht, ob er diesen Schmerz ertragen konnte, deshalb genoß er die wenige Nähe, die er bekam.

"Antonio findet ihn auch sehr anziehend, ich denke, er wird ihn mitnehmen." wisperte Raffaele und blickte Carlo dabei offen an. Daß Pablo hinter einen Vorrang schlüpfte, um sich dort rasch umzuziehen, bemerkte er nur nebenbei und auch, daß Antonio am Liebsten dahinterspitzen wollte. "Du machst immer noch große Fortschritte und man sieht, wieviel Freude dir dieses Stück machte." Er sprach bewusst nicht den Ball an und bezog sich eher auf die Oper, auch wenn es ihm immer schwerfiel, die Avancen seines Sohnes abzublocken. Wie gern würde er ihm alles sagen, aber dann müsste er dieses Geheimnis bewahren und wieder würden zwei Menschen damit belastet, somit trug nur er die Last dieses Geheimnisses, von dem er einen kleinen Teil an Antonio weitergegeben hatte. "Hat der Meister schon mal erwähnt, ob er dir nicht auch ein eigenes Stück gibt? Es wird wirklich Zeit."

Das ließ Carlo leise aufseufzen und nach einem Blick auf die andere Beiden legte er den Arm um die Schultern seines Gönners, um ihn ein wenig auf die Seite zu ziehen, damit die Beiden ungestörter sein konnten. "Das dauert noch ein wenig, Raffaele ... ich bin doch noch immer in der Ausbildung, auch wenn ich sie bald beenden kann. Der Meister meint, vielleicht noch ein oder zwei Jahre." Der Jüngere der Beiden zögerte noch, seinen Arm wieder wegzunehmen ... er genoß es, so nahe bei Raffaele zu sein und ihn zu berühren, und dabei fiel ihm etwas auf. "Du warst beim Friseur, nicht wahr? Deine Haare sind ein wenig kürzer."

Der Ältere genoss die Berührung ebenso und entzog sich ganz langsam den Händen seines Sohnes. "Ich war erst Gestern dort. Antonio war der Meinung, er müsse mich zum Friseur schleifen." Sein Freund ließ Pablo nicht aus den Augen, der junge Kastrat war hinter dem Vorhang hervorgekommen und schminkte sich eilig ab, damit er wieder männlicher wirkte. "Dir kann man nichts verheimlichen, Carlo. Du bist sehr aufmerksam."

"Nur bei dir – ich kenne dich nun schon so lange, daß ich ganz genau weiß, wenn sich an dir etwas verändert, Raffaele. Wie lief es eigentlich? Ich habe sehen können, daß die Frauen immer wieder die Hälse nach dir reckten ... sie belagerten dich wieder wegen dem Ball, nicht wahr? Weißt du denn schon, welches Kostüm du nimmst? Es wird ja von Jahr zu Jahr schwieriger." Carlo versuchte, nicht zu neugierig zu klingen – doch es war wichtig, daß er wußte, was sein Gönner auf dem Ball trug, damit er ihn auch erkannte.

Ein Seufzen zeigte Carlo, daß er mit den Frauen Recht hatte und Raffaele setzte sich auf den Sessel, der in der Umkleide stand. Antonio und Pablo waren unbemerkt verschwunden, er staunte ein wenig, weil er es nicht bemerkt hatte, doch dann konzentrierte er sich wieder auf Giancarlo. "Ja, die Frauen sind schlimm wie eh und je. Und mein Kostüm? Wenn du mich so gut kennst, dann rate."

"Das ist gemein – du weißt genau, daß es so viele Möglichkeiten gibt. Aber es wird etwas sein, das du aus einem Buch hast ... und du wirst es in Blau und Schwarz schneidern lassen, nicht wahr? Damit es zu deinen Augen paßt. Und du wirst damit alle in den Schatten stellen, wie ein jedes Jahr." Auch der Jüngere setzte sich auf einen Hocker, grinste verschmitzt und blickte aus seiner leicht niedrigeren Position zu Raffaele auf.

"Du bist gut, es wird schon wärmer." Raffaele ließ Carlo etwas zappeln, aber dann rückte er doch mit der Sprache heraus. "Ich gehe als Oberon, der Elfenkönig aus dem Sommernachtstraum von William Shakespeare. Der alte Meister ist schon dabei, mein Kostüm zu schneidern, ich bin sicher, es wird eines der Schönsten, das ich je getragen habe."

Das ließ den Jüngeren leise auflachen und er schüttelte den Kopf, ehe er wieder zu Raffaele hochlächelte. "Natürlich wird es das – spätestens dann, wenn du es trägst, Raffaele. Alleine schon mit deinen Augen wirst du es zum Leuchten bringen ... und es wird dich strahlen lassen, du wirst dir die Frauen kaum vom Hals halten können. Eigentlich ist das die falsche Strategie, Hm?" Er konnte sich nicht helfen und neckte den Älteren ein wenig, denn gerade mit einem solchen Kostüm würden sie ihm an den Hacken kleben.

"Nun, ich hoffe, sie erkennen mich nicht, aber ich denke, die Hoffnung wird jedes Mal zerstört, ich müsste eine andere Haarfarbe haben. Oh ja, ich weiß, ich werde eine blonde Perücke tragen!" Raffele lachte auf, gleich Morgen würde er zum Perückenmacher gehen. "Das hatte ich noch nie, das wird großartig, was meinst du?" Gerade jetzt leuchteten seine Augen wieder, als wäre er ein kleines Kind, das etwas Besonderes haben wollte.

Innerlich leicht aufschreiend, mußte Carlo sich beherrschen, es nicht auch äußerlich zu zeigen. Stattdessen hob er nur eine Braue und schmunzelte, als er ihm antwortete. "Du und eine Perücke? Nun – es wird Niemand erwarten, aber ich kann mir das gar nicht vorstellen ... mit blonden Haaren." Diese Vorstellung war so neu, daß er sich erst damit anfreunden mußte - doch es würde leichter für ihn werden, ihn so zu erkennen und zu verführen.

Vor allem, weil kein Anderer Raffaele so erkennen würde, sein Entschluss stand auf jeden Fall fest. "Erzähle Antonio aber nichts, ich bin gespannt, ob ich ihn täuschen kann, das wird ein Spaß. Das erste Mal gehe ich mit Freude zum diesem Ball." Er nahm die Hände seines Schützlings und küsste sie. "Durch dich kam ich auf diese Idee." Erst jetzt bemerkte er, daß Carlo so saß, daß man ihm bequem auf die Lippen küssen konnte, doch er tat es nicht, sondern setzte sich wieder ein wenig gerader hin. "Und du? Wirst du auch auf einen Ball gehen? Bist du auf einen eingeladen worden?"

"Nein, noch nicht ... mal sehen, vielleicht ergibt sich ja was." Als Raffaele nähergekommen war, hatte Carlo schon gehofft, daß er ihn küssen würde – und es war auch ein Kuß, doch nicht auf die Lippen sondern auf die Fingerspitzen. Fast wäre es mit Carlo durchgegangen, daß er den Älteren an sich gezogen hätte – doch er hielt sich gerade noch zurück und lächelte ein wenig wehmütig, ehe er aufstand und damit begann, sein Hemd aufzuknöpfen. "Du weißt doch, daß man als einfacher Opernsängerstudent keine Einladungen bekommt."

"Pablo hat auch eine bekommen, also ist es nicht unmöglich." erwiderte Raffaele leise und atmete kurz etwas tiefer ein, als Carlo sein Hemd öffnete und ihm so die nackte Brust präsentierte. Er wusste, daß der Jüngere es mit Absicht machte, er wusste, daß Carlo auf ihn flog, ihn anhimmelte und nur zu gern auch das Bett mit ihm teilen wollte. Es tat ihm weh, ihn jedes Mal so abzublocken, aber es ging nicht anders.

Innerlich leise aufseufzend, beeilte sich der Jüngere, sein Oberteil zu wechseln und als er fertig war, drehte er sich lächelnd zu Raffaele um. "Das ist auch kein Wunder – Pablo ist ein Kastrat, du weißt doch, daß sie wie Juwelen behandelt und sehr geschätzt werden. Ich bin dir aber dankbar, daß du mir das erspart hast ... ich bin lieber nicht so berühmt und gefragt, aber lieber noch ganz." Und um seine Dankbarkeit noch zu untermauern, umarmte Carlo den ein klein wenig Größeren, genoß den Moment, den er ihm nahe war und ließ ihn dann wieder los.

Raffaele hatte auch kurz seinen Arm um seinen Sohn gelegt und entließ ihn dann auch, als er sich wieder zurückzog. Es reichte aber, daß er dessen Geruch tief einatmen konnte. Gott, wie liebte er Carlo, warum war er nur sein Sohn? Und doch war er froh um diesen Sohn. "Mir wurde bei dem Gedanken daran ganz übel, ich konnte dir das unmöglich antun und zustimmen. Ich wollte dir die Möglichkeit auf Nachkommen nicht versagen."

Das ließ den Jüngeren leise schmunzeln und er neigte sich verschwörerisch näher, als er ihm zuwisperte. "Also das war ein vergeblicher Wunsch, in der Hinsicht habe ich mir dich als Vorbild genommen. Mich haben Frauen noch nie interessiert – und damit ist die Aussicht, Kinder zu haben, gleich Null. Aber ich danke dir trotzdem ... es ist schöner mit Männern, wenn man noch kann." Carlo war ihm so nahe, daß er das Cologne riechen konnte, das Raffaele aufgetragen hatte – nur ein Hauch, doch ein herrlicher Geruch, der sich mit dem ebenso wundervollen Eigengeruch des Älteren mischte. Doch er blieb nicht lang genug, als daß es aufdringlich wäre, zog sich wieder zurück und nahm das Kostümhemd auf, um es auf den Kleiderbügel zu hängen.

‚Wenn du wüsstest, mein Sohn.' Innerlich seufzend, merkte Raffaele auf, als sich die Tür wieder öffnete. Pablo und Antonio traten wieder ein und man konnte sehr gut sehen, daß sie sich in einer der vielen Kammern ein klein wenig vergnügt hatten. "Nun, da sich Pablo und Antonio bekannt gemacht haben, werden wir gehen." Mit den Worten stand er auf und schob Antonio aus der Umkleide nach draußen. Kaum war die Tür wieder zu, explodierte Pablo fast und sprang Carlo an den Hals. "Antonio ist ein Gott! So sanft und liebevoll."

Nun doch überrascht, fing Carlo ihn auf und lachte, als er die freudigen Worte hörte. "Nun mal langsam, Pablo ... laß uns einen Ort suchen, an dem wir reden können, Okay? Vielleicht wieder im Speicher, da erwischt uns Niemand." Auch er war aufgeregt, doch er freute sich sichtlich darüber, daß sein Freund so strahlte und glücklich war.

"Ja, ja ... lass uns gehen." Pablo packte Carlo und zog ihn gleich aus der Umkleide. Es dauerte nur zehn Minuten, da waren sie oben auf dem Speicher und der junge Kastrat zündete die kleine Laterne an. In der Zwischenzeit hatte er sich auch schon ein wenig beruhigt und somit war er jetzt aufnahmefähiger. "Und bei dir? War er wieder so wie immer und hast du rausgefunden, welche Verkleidung er wählt?"

"Ja, ich habe es herausgefunden - er wird sich als Oberon verkleiden und diesmal sogar eine blonde Perücke aufsetzen. Und ja ... er war wie immer, als ob ich ihn abschrecken würde." Das ließ Carlo leise seufzen und er senkte kurz den Kopf, denn es war wirklich zum Verzweifeln. Doch dann lächelte er wieder und küßte Pablo sanft, ehe er leise fragte. "Erzählst du mir, wie es mit Antonio war? Ihr saht Beide so glücklich aus."

"Aber ... also gut." Pablo wollte erst nicht, weil er zu gut wusste, daß Carlo dann wieder traurig wäre, aber er erzählte dann doch, weil Giancarlo ja bald seinen Prinzen für sich gewinnen würde, es dauerte nicht mehr lange. "Antonio ist großartig, ich glaube, er vergöttert mich. Tonio hat mich ganz zärtlich behandelt, als fürchte er, ich könnte zerbrechen. Und er ist sehr stattlich ... so." Pablo zeigte es und wurde fast Rot dabei.

Dies ließ Carlo leise pfeifen und er lachte, als er den Schlankeren eng an sich drückte. "Das ist doch wundervoll? Ich weiß doch, wie gern du das magst. Und so wie Antonio aussah, hast du ihm gut gezeigt, wie sehr du das magst, Hm?" Auch wenn er selbst leer ausgegangen war, so freute er sich doch über das Erfolgserlebnis seines Freundes.

"Ja, das habe ich ... und er schmeckt wundervoll. Und der Ball ... er schenkt mir ein Kostüm. Ich soll sein Amor sein, er meinte, sein Herz habe ich schon mit einem Pfeil getroffen." Die Aufregung machte sich wieder in ihm breit und er grinste von einem Ohr zum anderen.

Erneut lachend, schüttelte Carlo nur den Kopf und drückte Pablo wieder an sich, ehe er ihm verschwörerisch ins Ohr wisperte. "Erzähl es mir – ich will alles wissen. Und zwar von dem Moment an, in dem ihr Zwei einfach verschwunden seit." Er war mehr als nur neugierig – denn er wußte genau, daß auch Raffaele oft genug mit Antonio zusammen war.

"Gern, sehr gern. Er ist so ein schöner Mann und seine großen Hände sind ganz weich, weil er nicht so schwer arbeitet, und trotzdem hat er schöne Muskeln." Pablo konnte es sehen, weil er das Hemd seines Schwarms geöffnet hatte. Sex hatten sie noch nicht, aber ... "Ich hab ihn glaube ich überrumpelt, als ich ihn mit dem Mund verwöhnte, aber ich glaube, er nimmt es mir nicht übel. Und er schmeckt sehr gut, und er ist so potent." Der junge Kastrat hatte ganz schön schlucken müssen, aber gerade diese Potenz war etwas, das er sehr bewunderte, wo doch bei ihm nur noch sehr wenig herauskam.

Das ließ Carlo wieder leise schmunzeln, denn alleine schon die leuchtenden Augen seines Freundes sprachen wahre Bände. "Laß mich raten - du hättest am Liebsten gleich weitergemacht, aber dich dann doch nicht getraut, Hm? Ich freu mich für dich, Pablo ... er ist ein sehr schöner Mann, und er scheint dich wirklich zu mögen. Sein Blick und sein Lächeln waren sehr zärtlich, als er mit dir zurückkam." Insgeheim wünschte sich Carlo, daß ihn sein Schwarm auch einmal so ansehen würde – doch er würde bald die Gelegenheit dazu bekommen, ihm zu zeigen, daß er ebenfalls begehrenswert war.

"Ich glaube, er wird mich dann auch zum Kommen treiben ... so wie du immer, du warst bisher der Einzige." Pablo küsste seinen Freund und blieb ganz dicht mit seinem Gesicht bei dessem. "Sylvester wirst du ihn dir fangen." wisperte er, weil er ahnte, was Carlo gerade dachte. Aber dann fasste er seinem Freund zwischen die Beine und lachte leise. "Meine Erzählung hat dir gefallen, wie es scheint."

Das zarte Streicheln sorgte dafür, daß der Kräftigere der Beiden ein wenig tiefer einatmete und ihn noch enger an sich zog. "Hat es - sogar sehr, das muß ein herrlicher Anblick gewesen sein. Mach weiter, bitte, Pablo ... es war so schwer, Raffaele nicht zu zeigen, wie sehr ich ihn begehre, ich explodiere bald." Wie um seine Worte zu bestätigen, schwoll die Männlichkeit Carlos noch ein wenig unter der Hand des schlanken Kastraten an und drängte sich gegen den engen Stoff seiner Hose.

Daraus wurde sie rasch befreit, denn Pablo wusste schon, wie er seinen Freund ablenken konnte. Hier auf dem Speicher störte sie Keiner, auch wenn im Schlafsaal wohl auch Keiner was gesagt hatte. Nur dort hätten sie nicht reden können. Da sie das hinter sich hatten, widmete Pablo sich der Ablenkung seines Freundes und man konnte nicht sagen, das er es nicht auch genoss.

Und das wußte auch Carlo – gerade deshalb hatte er es auch vorgeschlagen, denn sie genossen es Beide. Erst danach würden sie Beide genug Ruhe haben, um sein Kostüm zu besprechen und auch, was sie noch alles tun und planen konnten ... doch nun dachte er nicht mehr daran, denn die versierten, zarten Fingerspitzen Pablos sorgten nur zu gut dafür, jegliche Gedanken verwehen zu lassen.

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