Balken01a


”Des Widerspenstigen Zähmung” 06
 

backset3line

}}|{{

Seit der Flucht des Schwarzhaarigen hatte man die Elfen zusammen in den Wagen mit dem Schneewolf gesperrt. Die Drei kauerten sich in einer Ecke zusammen, während der Schneewolf sich in eine andere kauerte und sie nicht aus den Augen ließ. Silver sah kurz zu ihm herüber und versuchte ihn abzuschätzen, während die zwei Anderen eher ängstlich wirkten. "Wir tun dir doch nichts, das müsstest du doch schon wissen, Ukan." wisperte Silver sanft und wagte ein Lächeln.

Der junge Schneewolf zögerte sichtlich, während er den Blick auf den Elfen hielt. Seine Instinkte lieferten sich einen Kampf, denn einerseits war Jeder, der auch nur in seine Nähe kam und nicht Mordred war, eine Bedrohung – doch andererseits fühlte und roch er, daß die Elfen ebenfalls Angst hatten und ihm nichts tun wollten. Den Ausschlag gab jedoch etwas anderes und Ukan löste sich schließlich leicht aus der Ecke, kam so gut es ihm mit den Ketten und dem inzwischen noch weiter angeschwollenen Bauch möglich war zu dem Silberhaarigen und neigte sich vor, um schließlich mit einem leisen, sehnsüchtigen Laut das Blut aufzulecken, daß diesem über die Wange rann, da eine der alten Wunden durch einen Schlag wieder aufgerissen war.

Silver hielt still und ließ ihn gewähren, erst nach ein paar Momenten wisperte er. "Du kannst noch mehr haben, wir geben dir etwas." Sie alle achteten Ukan und das Leben, das er in sich trug - Geburten waren bei den Waldelfen nicht so häufig, weil sie sehr alt werden konnten und somit eine niedere Geburtenrate hatten.

Dieses Angebot überraschte den jungen Schneewolf sichtlich – doch dann lächelte er scheu und wisperte ein leises "Wie ?", ehe er sich einen Tropfen von den Lippen leckte und den Blick wieder senkte, weil sein Magen hörbar knurrte. Auch wenn sein Bauch weiter angeschwollen war und das Kind darin sichtlich wuchs, er selbst hatte in den vergangenen Wochen sichtbar abgenommen, so daß man teilweise schon die Knochen sah.

"Beiß uns, du hast scharfe Fänge und wir haben gutes Heilblut." wisperte der Silberhaarige und auch die zwei Anderen nickten, weil sie helfen wollten. "Du bist schon ganz dünn, das Kind zehrt dich aus." Silber kam etwas dichter und reichte Ukan seinen Arm dar.

Ein leises "Danke." wispernd, neigte sich Ukan näher – die Ketten verhinderten, daß er den Arm des Elfen nehmen konnte, doch er reichte gut mit den Lippen heran und biß zu. Es war nur ein kurzer Biß, doch es reichte, um das Fleisch mit den Eckzähnen zu durchbrechen, bis Blut kam ... auch wenn es nicht so tief war, daß es gefährlich werden konnte. Das frische Blut schmeckte jedoch so herrlich, daß der Schneewolf vor Wonne die Augen schloß – nach einigen Schlucken ließ er aber ab und leckte nur noch einmal über die beiden kleinen Wunden, leckte sich danach über die Lippen und bedankte sich leise bei dem Elfen.

Aber Silver war nicht der Einzige, die anderen Beiden reichten auch noch ihre Arme und ließen Ukan trinken. White und Gold waren eher scheu, sie waren jünger als Black und Silver und hatten im Stamm noch als Kinder gegolten. "Ich kann noch deinen Rücken etwas reiben, er tut dir weh, nicht wahr ? Ich weiß, daß so etwas gut tut, meine Mutter war schwanger und meine Schwester rieb immer ihren Rücken." Silver bot es an, man sah ihm an, daß er nur helfen wollte.

Das Blut lag warm im Magen des jungen Schneewolfs und er fühlte, wie er schläfrig wurde, so daß er nur nickte und zögerte, ehe er sich mühselig umdrehte und schließlich hinlegte. Sie hatten nicht einmal genug Felle, um darauf weich zu liegen oder sich genügend zu wärmen, so daß Ukan fühlbar erschauerte, als er die warmen Hände an seinem schmerzenden Rücken fühlen konnte. Es fühlte sich so wunderbar an, daß er leise zu schnurren begann ... doch die Tränen, die über seine Wangen rannen, bemerkte er nicht, denn seine Gedanken waren einzig bei seinem Jungen und Mordred, den er gerade jetzt über alles vermißte.

Die Hände massierten, bis Ukan eingeschlafen war, dann winkte Silver die beiden Anderen zu sich und die Elfen legten sich dicht an den Körper des schlafenden Schneewolfs. So hatte er es warm und sie zeigten, daß sie ihm auch etwas Schutz boten und sich um ihn sorgten.

}|{

Erst mitten in der Nacht wachte Ukan auf und erschrak fürchterlich, als er die warmen Körper der Elfen an sich fühlte. Doch dann beruhigte er sich wieder, da sie ihm nichts getan hatten und löste sich so vorsichtig, wie es ihm möglich war, damit er seine drückende Blase in dem Eimer an der Seite erleichtern konnte. Auch das war mehr als nur erniedrigend – ein Jeder konnte es durch die Gitterstäbe sehen und es gab keine Möglichkeit, sich danach zu säubern.

Nur Silver war erwacht und richtete sich auf, als Ukan sich in Ruhe erleichtert hatte. "Wir haben dich erschreckt ... wir wollten dich nicht bedrängen, aber wir dachten, es wäre wärmer für dich." Sie selbst hatten sich die meiste Zeit aneinandergeschmiegt, während Ukan sich eingerollt hatte und seine eigene Körperwärme nutzte.

"Ja, es war warm ... Danke." Man merkte, wie schwer es dem jungen Schneewolf fiel, das zu sagen – all seine Instinkte waren im Aufruhr und er schlang die Arme um seinen Bauch, als er den Kopf senkte und schließlich wieder zu dem silberhaarigen Elfen kroch. "Es hat so gut getan – aber es ist irgendwie nicht ganz richtig, es fehlt etwas. Ich wünschte, ich könnte bei unserem Herrn sein ... es tat immer so gut, wenn er bei mir lag, er fehlt mir so sehr."

"Weil er dein Gefährte ist, der Vater deines Kindes." wisperte Silver und streichelte wieder sanft über den Rücken des Schneewolfes. "Ich bin sicher, er sucht schon nach dir und Tarandir ... der Schwarzhaarige von uns, er wird ihn zu uns führen."

"Denkst du das wirklich ? Black war doch immer so aufsässig, er haßt den Herrn. Vor allem, seit er ihn und dich ..." Hochrot vor Scham werdend, senkte Ukan seinen Kopf und verstummte ... er schämte sich dafür, daß er eigentlich froh darum gewesen war, als Mordred die beiden Elfen kastrierte, denn so gaben seine Instinkte Ruhe. Was es für die Beiden eigentlich wirklich bedeutete, wurde ihm erst jetzt klar und die Erkenntnis traf ihn wie ein harter Schlag ins Gesicht, so daß er Silver nicht mehr in die Augen sehen konnte.

Sie würden nie das Glück eines Kindes haben, aber es war nicht so, daß sie Ukan sein Glück nicht gönnten. "Wir wussten, daß es wegen dir passiert ist, aber der Herr wollte es und nicht du. Er hätte uns auch töten oder weiterverkaufen und somit trennen können ... aber egal jetzt. Tarandir wird Hilfe holen, wir achten ungeborenes Leben sehr und wir können nicht zulassen, daß dir und dem Jungen etwas zustößt."

Einen Moment lang wußte der junge Schneewolf nicht, wie er reagieren sollte ... er schämte sich noch immer, doch er war auch dankbar und die Zuversicht des Silberhaarigen gab ihm wieder Hoffnung. Erst nach einigen Momenten kam ihm eine Idee und ein sachtes Lächeln erwachte auf Ukans Lippen, als er sich wieder etwas aufrichtete, die Hand des Elfen nahm und sie auf seinen mittlerweile recht großen Bauch legte, so daß der Elf die Bewegungen des Jungen fühlen konnte.

Und das gerade rechtzeitig, das Junge boxte fest gegen den Bauch, so daß der Silberhaarige leise lachen musste. "Er wird stark werden, ich bin schon auf ihn gespannt." Vor allem darauf, wie das Junge aussah. "Danke, daß ich es berühren durfte." Er war sehr glücklich darüber und hielt die Hände noch ein wenig länger auf dem Bauch.

"Nur du und Black, wenn er wirklich wiederkommt und Hilfe bringt. Niemand sonst." Es fiel Ukan schon schwer genug, dies zuzulassen – doch er kämpfte seinen Beschützerinstinkt nieder, denn dieser Elf wollte ihm nichts tun, sondern ihm im Gegenteil helfen. "Und ja, er wird groß und sehr stark ... er ist jetzt schon größer, als es eigentlich normal ist, ich kann mich noch verschwommen an zwei Männer meines Stammes erinnern, die ebenfalls schwanger waren. Ich hoffe, er wird dem Herrn gefallen ..." Gerade das war noch immer eine Sorge des jungen Schneewolfs, er wollte, daß Mordred stolz auf seinen Sohn war. Daß die Geburt für ihn gefährlich werden konnte, daran dachte Ukan jedoch nicht, denn sein ganzes Denken war nur auf das Ungeborene und Mordred gerichtet und auf eine Möglichkeit, zu ihm zurückzukehren.

"Ich bin sicher, daß er dein und sein Junges mögen wird." wisperte der Silberhaarige, der eigentlich Padua hieß, und löste seine Hände von dem runden Bauch. "Ich weiß, es klingt seltsam, weil ich den Herrn nicht mag - aber er hat sich verändert, am Anfang war er ganz schlimm und jetzt kann man ihn sogar ansehen." Er drückte es vorsichtig aus, wohlwissend, wie eifersüchtig Ukan sein konnte.

Und genau diese Eifersucht kochte einen Moment lang hoch, ehe der junge Schneewolf sie wieder niederkämpfen konnte und leicht nickte. "Ich weiß ... er sieht jetzt noch besser aus als vorher, so kraftvoll und mächtig und voller Stärke ..." Ehe er es sich versah, geriet Ukan ins Schwärmen und seine blauen Augen begannen zu glitzern, während ein sachtes, verträumtes Lächeln auf seinen Lippen erwachte. Gerade, weil der Halbtroll in so vielem seinem eigenen Volk ähnelte, sprangen sämtliche Instinkte und Neigungen des Schneewolfs auf ihn an, so daß er gar nicht bemerkte, daß Mordred eigentlich nicht gerade dem Schönheitsideal der Menschen oder Elfen entsprach.

"Du bist total verliebt in ihn, so wie er in dich." stellte Silver fest und lächelte breit. "Und er weiß es nicht mal ... also daß er dich liebt." Selbst wenn er Mordred hasste, er hatte Augen im Kopf und daß der Halbtroll total in den Schneewolf verliebt war, sah man deutlich.

Das ließ Ukan wieder hochrot werden, ehe er den Blick senkte und sich wieder auf dem Fell einrollte. Langsam aber sicher wurde es mühsam, da sein Bauch inzwischen sehr angeschwollen war ... gerade deshalb war der junge Schneewolf froh, daß er nicht gehen mußte, denn das fiel ihm inzwischen mehr als nur schwer. Doch so anstrengend und mühsam die Schwangerschaft auch war – Ukan wollte es nicht missen, alleine schon die Bewegungen seines Jungen ließen ihn vor Glück sichtbar strahlen. Es dauerte trotzdem noch ein wenig, bis er wieder einschlief ... er hatte Angst um sein Junges und um sich, wußte nicht, ob Hilfe unterwegs war und ob er überhaupt so lange leben würde, bis die Hilfe eintraf.

Silver legte sich wieder zu den anderen Beiden und er lag auch so, daß er Ukan ein Bisschen wärmte. Sie fuhren die ganze Zeit in dem ungemütlichen Käfigwagen, die Elfen wären lieber gelaufen, weil es ihnen im Blut lag, aber seit der Flucht durften sie es auch nicht mehr. Aber so konnten sie Ukan ein wenig helfen, ihn wärmen, Blut geben und ein wenig am Rücken entspannen.

}|{

Der Suchtrupp erreichte in der Zwischenzeit den Platz, an dem der schwarzhaarige Elf hatte fliehen können. Die Spuren waren noch gut zu sehen und Einon stieg von dem Pferd und ließ auch den Elfen herab. "Gut gemacht ... vertritt dir die Beine, Elf." Der Elf nickte dankbar und ging ein wenig auf und ab, während Einon die Spuren las, die vom Lager wegführten. Die Wagenspuren waren tiefer und die leichten Fußspuren der Elfen waren ganz verschwunden. "Die Elfen sind mit im Wagen, so kommen sie weniger schnell vorwärts." Obwohl es Fliegengewichte waren. Einon hatte in der Zwischenzeit einen Boten zum Hafen geschickt, er kannte dort Jemanden, der ihnen mit einem Schiff aushelfen konnte und es würde eines bereitstehen, wenn sie dort ankamen, und vielleicht schaffte Falcon es auch, die Räuber einige Zeit aufzuhalten.

Kurz nickend, kam Roc zu seinem Gefährten und betrachtete ebenfalls die Spuren, während er nachdachte. "Sie haben Angst, daß die übrigen Elfen auch fliehen – und sie sind leichtsinnig geworden, siehst du die leeren Weinschläuche am Wegrand ? Sie denken, weil ihnen bisher Niemand gefolgt ist, wird auch Niemand mehr kommen. Sie lassen sich mehr Zeit und verbringen die Nächte damit, die Gewinne zu feiern, die sie sich von dem Schneewolf und dessem Jungen erhoffen. Das wird uns ebenfalls die Möglichkeit geben, aufzuholen ... und wir sind auf dem richtigen Weg, sie nehmen die kleine Seitenstraße, die zum Hafen führt, damit sie nicht auffallen. Dieser Weg ist schwieriger als die große Handelsstraße – so kommen sie noch langsamer voran und wenn wir Glück haben, wird der Regen, der bald hereinbrechen wird, die Straße in ein Schlammloch verwandeln und sie zusätzlich aufhalten." Gerade das war mit einem so schwer beladenen Käfigwagen eine regelrechte Falle, da die Pferde es dann viel schwerer hatten, die dicken, massiven Wagenräder durch den schlammigen Weg zu ziehen.

"Elf !" rief Einon und Tarandir gehorchte und kam zu dem Enkel seines Herren. "Wie wird das Wetter die nächsten Tage ?" Er wusste, daß die Waldelfen auch das fühlen konnten und der Elf wusste, daß er es wusste und sah gleich in den Himmel, schloss nach kurzem die Augen und atmete tief ein. Nach einigen Momenten öffnete er seine Augen wieder und berichtete. "In ein bis zwei Tagen kommen Stürme mit Regen vom großen, salzigen Wasser. Es wird nicht lange anhalten ... einen Tag vielleicht."

"Aber es wird genügen – gerade, wenn es ein Sturm wird, müssen sie rasten. Und der Weg wird sich in ein Schlammloch verwandeln, das zwar für die Reiter passierbar ist, aber der Wagen wird steckenbleiben. Perfekt, nicht wahr, mein Grausamer ?" Roc lächelte hart zu seinem Gefährten und kam einen Moment näher, ehe er aufmerkte und einen ihrer Untergebenen rügte, da dieser seinen Waffengurt ablegen wollte.

Der überlegte es sich sofort anders und entschuldigte sich hastig. "Wir reiten gleich weiter und rasten später." Einon wollte noch ein Stück weiter und schnappte sich den Elfen, um ihn wieder auf das Pferd zu setzen. Doch dann überlegte er es sich, er nahm ein Seil, band es dem Elfen als Schlinge um den Hals und setzte ihn wieder hinab. "Ihr Waldelfen lauft ja lieber ... und ihr könnt mit den Pferden mithalten." Der Schwarzhaarige nickte und bedankte sich - dann, als Einon und die Männer losritten, lief er neben dem Pferd her und man sah ihm die Erleichterung an.

Und dies war wiederum etwas, das den jungen Folterer zum Nachdenken brachte. Doch dann ließ er den Gedanken derweil wieder ruhen und konzentrierte sich auf den Ritt – sie wollten noch Boden gutmachen, damit sie näher an die Drachenländer herankamen, denn gerade die Zeit spielte eine immer größere Rolle. Allein schon der Gedanke daran, daß der junge Schneewolf das Kind bekam, wenn er noch gefangen war, ließ die Augen Rocs gefährlich aufblitzen – denn die Drachenländer würden ihn auch aufschlitzen, wenn sie dadurch schneller an das Junge kamen, denn sie wollten Beide so oder so nach der Geburt töten. Ihr einziger Vorteil war, daß sie warten würden, bis das Kind von selbst kam – denn nur so wäre es ausgewachsen, und je größer es war, desto mehr Geld brachte es. Bei dem Gedanken knurrte Roc leise auf und trieb sein Pferd ein wenig mehr an, damit er wieder neben seinem Gefährten ritt ... er hatte keinerlei Hemmungen, zu foltern und zu töten, doch das regelrechte Schlachten, damit man an zweifelhafte Medizin kam, war ihm einfach zuwider. Daß es dabei auch noch um Verwandschaft ging, verstärkte seinen Entschluß, hier zu helfen, noch um ein vieles – Niemand durfte ungestraft Jemanden töten, der mit ihm oder seinem Gefährten verwandt war. Erst, als es wirklich zu dunkel war, um weiterzureiten, hielten sie an und Roc wurde aus seinen Gedanken gerissen ... seine Befehle für das Nachtlager wurden gewohnt schnell und effizient ausgeführt und er ging zu Einon und dem Elfchen, um auf eine Idee zurückzukommen, die er schon zuvor gehabt hatte. "Sag mir, Black – wie erschöpft bist du ? Und wie lange kannst du so schnell laufen ?"

Black war kaum außer Atem als sie stoppten, und sah nun etwas verwundert zu Roc auf, bevor er sich auf seine Situation besann und den Blick wieder senkte. "Ein paar Tage, wenn es sein muss, wir sind gute Waldläufer und brauchen nicht viel Rast. Nur durch die Gefangenschaft habe ich an Kondition eingebüßt ... wir sind inzwischen bessere Läufer als die Elfen, die früher in den Steppen lebten." Er war stolz auf dieses Talent, die Elfen aus den Steppen hatten die Fähigkeit eingebüsst, als sie sesshaft geworden waren. Einon wusste, was Roc mit der Frage bezweckte, und grinste sacht. "Wäre ein guter Bote, der nicht mal ein Pferd oder Pony braucht."

"Genau mein Gedanke – wir sollten auf jeden Fall mit deinem Großvater reden, was diesen Aspekt betrifft. Hol dir etwas zu essen und zu trinken, Black ... ich denke, du weißt, daß fliehen nichts nützt, denn schließlich brauchst du uns, um die anderen Elfen zu befreien. Ruh dich aus – der morgige Tag wird anstrengend für dich." Als der kleine Elf ging, wurde Roc wieder nachdenklich und lehnte sich an seinen Gefährten ... es war für ihn immer wieder erstaunlich und mehr als nur erfreulich, wenn Einon seinen Gedankengängen so schnell und präzise folgte und so sah er schließlich zu ihm auf und lächelte leicht. "Denkst du, Mordred wird uns einen der Elfen überlassen ? Sie wären zuverlässigere und schnellere Boten und wir müßten nicht jedes Mal auf einen der Krieger und zwei Pferde verzichten, wenn wir eine Nachricht schicken."

Das war eine gute Frage. "Ich weiß nicht, vielleicht." murmelte er und setzte sich auf eines der Felle, die am Feuer lagen. "Mit etwas Überredungskunst könnte man ihn dazu bringen, ich mag den kleinen Black irgendwie. Er hat Feuer in den Augen und ist anders als der kleine Toola." Der Elf Onderons war mit Sicherheit auch ein Waldelf, die Körpergröße sprach dafür, nur war sein Lauftalent nicht so ausgeprägt, weil er zu lange Sklave war.

"Ja, ich weiß – Toola ist mir definitiv zu unterwürfig. Dieses Schwarzhaar wäre besser, viel besser. Hm – mal sehen, vielleicht können wir ihn uns dafür wünschen, daß wir Mordreds Schatz heil zurückgebracht haben." Das wiederum dämpfte die Freude Rocs sichtlich ... er machte sich große Sorgen und seufzte leise, als er nachdenklicher werdend die Brauen tiefer zog. "Wir müssen uns etwas einfallen lassen, Einon – wenn wir sie eingeholt haben, müssen wir so schnell wie es geht, zurück. Aber der Schneewolf kann in seinem Zustand nicht reiten – und der Wagen ist keine Alternative. Wir brauchen entweder eine Kutsche oder wir fahren das Meiste auf dem Fluß ... oder Beides. Ich hoffe nur, wir holen sie ein, ehe sie auf ein Schiff gehen ... aber das wird Falcon verhindern, nicht wahr ? Auch wenn er bisher nur mit Mordred und Onderon zu tun hatte."

"Ich denke, er wird mir ebenso gut helfen wie Vater und Großvater. Falcon ist nicht dumm, er weiß, wann er Jemand helfen sollte und wann nicht." Einon hatte ihn auch noch nicht kennengelernt, aber Onderon hatte immer gut von dem Schmuggler gesprochen. "Er wird uns helfen und die Drachenländer aufhalten, so lange es geht."

"Du hast Recht, mein Grausamer ... und wir können ihm die Drachenländer und ihre Beute gleich als Sklaven verkaufen, so hat er sogar noch einen Profit für seine Mühe und wir haben eine Sorge weniger. Meinst du nicht auch ?" Die Idee gefiel dem jungen Folterer sehr ... so hätten sie alle etwas davon und keinerlei Probleme mit der Entsorgung der Drachenländer oder der Entlohnung des Schmugglers.

So hatte Einon es sich gedacht und nickte auf die Worte. Als der Elf ihnen Essen brachte, zog er ihn zu sich und küsste ihn hart und leidenschaftlich. Er fühlte den Widerstand der schlanken Hand, die sich an seine Brust presste und lachte, als er den Kuss wieder löste und Tarandir atemlos zurückstolperte.

Doch er kam nicht weit, da Roc schon hinter ihm stand und ihn mit den Armen umfing. Er knurrte weich an dessen Hals und biß leicht hinein, ehe er leise zu ihm wisperte. "Wenn du dich wehrst, tut es nur weh, Black ... wir mögen zwar keine allzu folgsamen Elfchen, doch sie sollten schon ein wenig folgsam sein. Und du weißt, daß ich dich dazu bringen kann – es ist nur schöner, wenn du es freiwillig tust." Die Männer hatten inzwischen das Lager aufgebaut und auch schon Wachen eingeteilt, ehe sich die Übrigen auf die Leder verteilten und sich miteinander vergnügten. Eine Freude, die ihnen Roc und Einon ließen – denn sie wußten, daß die Männer so besser motiviert waren und sich auch ein wenig Erholung verschaffen konnten.

Black bemerkte das auch und ließ sich etwas widerstrebend zu Einon schieben. Der packte ihn an der Hand und zog ihn wieder eng zu sich, damit er ihm das große Hemd, das der Elf trug, ausziehen konnte. Roc und er würden sich ein wenig mit dem Elfchen vergnügen und mal sehen, ob der Kleine danach nicht doch gern bei ihnen bleiben wollte.

}}|{{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b