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”Des Widerspenstigen Zähmung” 09
 

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"Verdammt – bei den Göttern, könnt ihr denn NICHTS richtig machen ?!!! All der Dreck – ich will keinen einzigen, schmutzigen Fleck mehr sehen, bis Mordred zurückkommt, verstanden ?!!" Es passierte nicht oft, daß Tark wirklich wütend wurde – doch nun war er es und es hatte auch einen Grund dafür. Die Burg Mordreds war vielleicht für einen Raubritter sauber genug ... doch für den Sauberkeitssinn eines Folterers und die bevorstehende Geburt war sie definitiv zu schmutzig, und so hatte Tark, nachdem sie am Morgen angekommen waren, kurzerhand das Ruder in die Hand genommen und scheuchte nun die gesamte Burgbesatzung umher, damit sie fertig wurden, ehe Mordred mit dem Schneewolf ankam.

Dann wurde er von starken Armen umfangen und Onderon knabberte an dessen Ohr, um ihn zu beruhigen. "Es reicht, wenn das eine Zimmer sauber ist, die Diener tun schon, was sie können. Sie sind es doch nicht gewöhnt, so wie bei uns." Er wollte ihn ein wenig beruhigen, die Diener waren schon ganz fertig und hatten vor Tark fast mehr Schiss als vor ihrem Herren.

Und das zu Recht – der Folterer war schon drauf und dran gewesen, sich einen der Diener als abschreckendes Beispiel zu schnappen und hatte sich schon eine Erklärung für Mordred überlegt, weshalb er einen der Diener zu Tode folterte. "Ich weiß – aber sieh es dir doch an ! Seitdem Mordred auf Reisen war, haben sie es sich hier gutgehen lassen – hier liegt der Staub und Dreck von Monaten herum, das ist nicht tragbar ! Selbst wenn sie das Geburtszimmer sauber bekommen, ein jeder Diener, der von einem anderen Zimmer oder anderen Gang hereinkommt, trägt den Dreck mit sich und es kann etwas passieren. Meine Zucht achtet aus gutem Grund auf peinlichste Sauberkeit – und es gibt keinen Unterschied zwischen einem Körper, der von einem Folterer geöffnet wurde und einem Körper, der eine Geburt hinter sich hat und deshalb offen und geschwächt ist. Und was, wenn ich mein Werkzeug benutzen muß, um das Kind zu holen ? Ich brauche Sauberkeit, verdammt ..." Auch wenn es eigentlich ungewöhnlich für Tark war, er machte sich große Sorgen ... allein schon die Tatsache, daß Mordred sich so sehr um den Schneewolf sorgte, war für ihn ein Grund, daß er überleben mußte - daß der Wolf auch wichtig als Mutter und zukünftiger Gefährte war, verstärkte dies noch. Wäre es nur eine wertlose Sklavin, so hätte er niemals so viel Aufhebens gemacht – doch das hier war anders und er mußte sich beruhigen, so daß er sich in die Arme Onderons fallen ließ und für einen Moment sein Auge schloß.

Die Worte Tarks waren aber laut genug und so legten sich die Diener richtig ins Zeug, und legten noch einen Zahn zu. "Siehst du, es wird langsam." murmelte Onderon, er wusste ja, wie Tark war und akzeptierte es auch. "Sei nur ein wenig geduldiger mit ihnen." fügte er leise an und knabberte erneut an Taks Ohr. Er wusste, wie er ihn beruhigen konnte, aber Heute war es schwieriger.

"Das sagt der Mann, dem sonst immer als Ersten der Geduldsfaden reißt. Doch du hast Recht, mein Grausamer... mehr als jetzt können sie nicht arbeiten. Ich möchte es eben fertig haben, wenn sie kommen – und so, wie ich deinen Vater kenne, wird er eher die Pferde zu Schaden reiten, als daß er einen Moment länger unterwegs ist. Doch in dem Fall ist es wirklich gut so – das Fellchen ist genau im Termin, ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, daß das Kind gekommen wäre, diese Hast auf den holprigen Straßen ist Gift für Hochschwangere." Und als ob er es vorausgesehen hätte, runzelte in diesem Moment auf den Mauern der Burg eine Wache die Stirn, als sie weit entfernt Staub auf der Straße sah – und keine fünf Herzschläge später erschrak die Wache bis ins Mark, ehe sie sich über die andere Seite beugte und lauthals in den Hof rief, daß der Herr zurückkam und sie die Tore öffnen sollten.

Das taten sie sofort und gerade zur rechten Zeit. Einon, Roc, ein paar Männer und die Kutsche fuhren nur Momente später auf den Hof und stoppten. "Gut, sie sind da." stellte Onderon fest und sah aus dem Fenster. Er sah seinen Vater, der aus dem Wagen kam und den Schneewolf auf den Armen hatte. Er trug ihn vorsichtig hinein und nach oben. Es wurde wirklich höchste Zeit. Als sie oben waren, schnaufte Mordred zufrieden, Tark und sein Sohn waren zum Glück schon da und er nickte kurz, bevor er Ukan auf das fertige Bett legte.

Der junge Schneewolf wurde nun jedoch wieder unsicher und klammerte sich an der Hand des Halbtrolls fest, während er Tark und Onderon betrachtete. Der ältere Folterer erkannte sofort den Grund und nickte zu seine Sohn, damit dieser schon einmal Wasser und saubere Tücher holte, während er nun zu Mordred kam und ihn mit einem leichten Lächeln musterte. "Ich grüße dich, Herr – und wie ich sehe, hast du mir schon ein wenig vorgegriffen, doch das ist gut so. Ich habe mich die letzten Wochen intensiver mit den Schneewölfen befaßt, damit ich genug Fachwissen habe ... also brauchst du auch keine Sorge haben, Kleiner, ich werde dich untersuchen und dir dann durch die Geburt helfen." Die fast schon sanften Worte hatten eine beruhigende Wirkung auf den jungen Schneewolf – und die Tatsache, daß Mordred noch immer hier war und auch Roc nun wiederkam, taten ein Übriges.

Derweil verließen Einon und Onderon das Zimmer - es genügte, daß Mordred, Roc und Tark dabei waren und sollte noch eine Hilfe nötig sein, standen sie vor der Tür. "Tark ist Familie." erklärte Mordred seinem Wölfchen und streichelte ihn beruhigend.

Als der junge Schneewolf sich leise schnurrend in die Hand Mordreds schmiegte, schmunzelte Tark leise und nahm seinem Sohn die Schale mit Wasser und die sauberen Tücher ab, um sich nun vor das Bett zu knien. Irgendwie rührte ihn dieser Anblick und die Faszination über diese so unerforschte Rasse trat in den Hintergrund, als er ihm sacht über den Bauch streichelte und dabei gekonnt nachfühlte, wie das Junge lag. "Es ist alles in Ordnung, soweit ich es fühlen kann ... das Kind ist sehr groß, doch es liegt schon richtig und deine Hüften müßten groß genug sein, damit es geboren werden kann. Ich muß über den Geburtskanal tasten um zu sehen, wie dünn die Haut dort schon ist – läßt du mich ?" Ukan zögerte noch und blickte von Mordred zu Roc, ehe er unsicher nickte, langsam seinen Schweif wegnahm und die Beine spreizte. Er sah, daß dieser Einäugige der Vater von Roc sein mußte – und er konnte auch sehen, daß dieser eine große Erfahrung hatte. Tark indes berührte vorsichtig den Geburtskanal und nickte leicht, da das Gewebe, das diesen verschloß, nurmehr hauchdünn war – und die instinktive Reaktion Ukans, als er kurz über dessen Männlichkeit strich, zeigte ihm, daß es nicht mehr lange dauern würde. "Du mußt mit ihm schlafen, Herr – der Sex und sein Orgasmus lösen die Geburt aus. Nicht wahr, Kleiner ? Du fühlst es ..." Ukan nickte nur beschämt und senkte den Kopf, ehe er ihn an der Brust Mordreds vergrub und leise, sehnsüchtig daran wimmerte.

"Schon gut, mein Schöner." Mordred wusste es ja auch und so öffnete er seine Hose und legte sich hinter sein Schneewölfchen. Er war sehr vorsichtig und feuchtete seine Männlichkeit mit etwas Blut an, bevor er in ihn eindrang. Draußen lauschten Onderon und sein Sohn, sie hörten die lustvollen Laute des Schneewolfs, nach Kurzem ein Wimmern als er kam und nur wenig später die Laute der Geburt, bist sie einen lauten Schrei hörten. Das Ganze hatte sich über ein paar Stunden hingezogen, aber nach dem Schrei hörte man das Wimmern des Babys, das zu einem kraftvollen Schreien wurde.

Tief erschöpft, betrachtete der junge Schneewolf sein Junges, das Tark in seinen blutigen Händen hielt und behutsam badete. Die Geburt war wie erwartet sehr schwer gewesen und verbrauchte die letzten Reserven Ukans – doch er hatte es geschafft und das Kind zur Welt gebracht, lediglich am Schluß mußte Tark ein wenig nachhelfen. Die beiden Folterer untersuchten den Neugeborenen schnell und gründlich, ehe sie ihn abtrockneten und Mordred gaben, dann kümmerte sich Tark um den gerissenen Damm und nähte ihn, während Roc dem zutiefst erschöpften Schneewolf ein wenig zu trinken gab und den Schweiß von dessem nassen Stirnfell trocknete. Trotz der Erschöpfung sah man die Angst in den Augen Ukans, als er Mordred betrachtete ... die Ungewißheit, ob ihm der Junge gefiel, nagte an ihm, doch er wollte nichts sagen, um ihn nicht zu verärgern.

"Er ist wunderschön und man sieht, wie stark er wird." Mordred war glücklich und küsste Ukan sanft, bevor er ihm vorsichtig das Kind in die Arme legte. Er half ihm beim Halten, weil Ukan so erschöpft war und lächelte zärtlich. Die Geburt hatte Mordred irgendwie sehr mitgenommen, es war das erste Mal, daß ihn so etwas wirklich tief rührte und er war froh, daß nun alles vorbei war. Als er seinem Kind über die Wange streichelte, bemerkte er etwas und grinste. Der Kleine versuchte, nach seinem Finger zu schnappen und so ließ er ihn gewähren und schon biss sein Sohn mit den scharfen kleinen Zähnchen zu und erhaschte so seine erste Mahlzeit.

Und das wiederum sorgte dafür, daß ein zwar erschöpftes, doch tiefes Lächeln auf den Lippen Ukans erwachte. Diese kleine Geste sagte ihm noch mehr als die Zärtlichkeit oder die Worte Mordreds, daß er ihren Sohn annahm und für ihn sorgen würde ... und das war alles, das für ihn zählte. Ohne es zu merken, glitt der erschöpfte Schneewolf in einen tiefen Erschöpfungsschlaf, obwohl Tark ihn noch von dem Blut der Nachgeburt säuberte – und das bereitete dem Folterer ein wenig Sorgen, da er durch seine Forschungen wußte, daß der Schneewolf die Nachgeburt eigentlich hätte fressen müssen, um wieder ein wenig Nährstoffe zurückzuerhalten. "Bitte sorge dafür, daß er sie in ein oder zwei Stunden frißt, Herr – er ist viel zu mager und braucht es, ebenso wie viel Essen, Trinken, Schlaf und deine Nähe. Ich schicke nachher Silver zu euch Beiden, damit er sich um den Jungen kümmern kann – und lasse deinen anderen Sohn herein, bevor er mir vor Neugierde durch die Türe bricht." Noch während er sprach, wusch sich Tark die Hände und ging dann zur Türe, öffnete sie und schmunzelte, als ihm Onderon leicht entgegengefallen kam, da er an der Türe gelauscht hatte.

Der fing sich aber ab und kratzte sich verlegen im Nacken, doch dann sah er seinen kleinen Bruder und kam langsam zum Bett, um ihn zu mustern. Der Kleine saugte heftig an Mordreds Finger, dessen Wolfsöhrchen waren ein wenig angelegt, genau wie der kleine Schweif angeklemmt war. Das Haar war gut auf dessen Kopf zu sehen, es war schneeweiß wie das von Ukan.

Währenddessen säuberten Tark und Roc gewohnheitsmäßig alles in dem Zimmer und drückten die blutigen Tücher und Wasserschalen den Dienern in die Hand, die auf dem Gang warteten ... dann trug ihnen Tark noch auf, was sie alles besorgen sollten und ließ sie auch Silver holen, der mit der Kutsche mitgekommen war, damit dieser beim Wickeln des Jungen helfen konnte. Beide Folterer waren fasziniert, auch wenn sie es nicht so offen zeigten - lediglich, als der Heiler endlich ankam, zeigten sie ein deutliches Mißfallen und scheuchten ihn zu dem erschöpft schlafenden Ukan, ließen ihn die Wunden heilen und warfen ihn dann kurzerhand wieder hinaus, ehe sie die Türe hinter Einon wieder schlossen.

Somit war die Familie zusammen, einzig Silver gehörte nicht dazu, er hockte in einer Ecke und blieb ganz still. Er hatte keine Erfahrung mit dem Versorgen von Kindern und war ein wenig ängstlich. "Herr ?" Er sprach Tark leise an.

Der sah mit einem inneren Aufseufzen, daß dieser Elf völlig unbedarft war, was seine Aufgaben anging und zog ihn zu sich, ehe er behutsam den Neugeborenen aufnahm, der inzwischen aufgehört hatte, das Blut von Mordreds Finger zu saugen. Mit wenigen, geübten Handgriffen zeigte der Folterer dem jungen Elfen, was er tun mußte und erklärte ihm das Wichtigste – dann gab er den Jungen wieder zurück und seufzte, ehe er Einon, Onderon und Roc rausscheuchte, damit der Schneewolf in Ruhe schlafen konnte. "Kümmere du dich um die Wachen, Onderon – und ihr Jungs reitet den Anderen entgegen, um sie schneller herzubringen. Mordred ist für die nächsten Tage beschäftigt, wir müssen ihm so viel Arbeit wie möglich vom Hals halten, damit er sich um das Fellchen und seinen Jungen kümmern kann. Ich werde mich um die Burg kümmern, damit hier alles ein wenig Ordnung bekommt – dann hat Mordred es hinterher leichter."

Einon und Roc waren froh, daß sie wegdurften, sie hatten nämlich keine Lust darauf im Weg herumzustehen, Tark war im Moment müde und ziemlich launisch, das konnte Onderon schön alleine über sich ergehen lassen. Allgemein waren alle erleichtert, das Junge war da und dem Fellchen ging es den Umständen entsprechend gut. Mordred legte sich etwas anders hin und zog Ukan und das Kind dichter in seine Arme. Silver blieb in der Ecke auf dem Fell sitzen, er kümmerte sich, wenn das Kind gewickelt werden musste, jedenfalls so lange, bis es Ukan wieder besser ging und das würde bei der guten Pflege die er nun bekam, sicher schnell gehen.

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