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Fawns Herkunft 01
 

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Wie fast jeden Tag hallt ein lautes Brüllen durch die eine Gasse in den Armenvierteln Demeras, war es immer das selbe in der kleinen Stube, ein kleines Zimmer, ein schreiendes Kind, eine weinendes Weib und ein brüllender Mann, der das Weib schlug. Wimmert die blonde Frau, deckend den Arm über den Kopf des blonden Kindes legt, als der Mann erneut mit dem Gürtel zuschlägt die Frau erneut aufwimmert. "Der kleine Bastard kommt allein zurecht hier im Zimmer, geh anschaffen !!! Los geh !!!" Lautes Brüllen des Mannes, der Keldrik hieß. "Los Leara, ich sags nicht noch einmal !!!" Brüllt er erneut, greift nach dem Arm des Kindes, Fawn aufkreischt, als der Vater ihn von der Mutter wegreißt, ihn grob auf die Pritsche wirft. Treibt er die blonde Frau aus dem Zimmer auf die Straße, er nun mit dem Jungen zurückbleibt. Weinend rennt Leara die Straße entlang, bebt deutlich vor Angst um ihren Sohn, bis sie an der Hauptstrasse ankommt. Hält sofort eine Kutsche vor ihr, ein fetter Reicher sie reinbittet, schon in der Kutsche beginnt zu fordern, was sie anbieten musste, sie eine Hure war, anschaffte, damit ihr Mann saufen konnte.

Unterdessen pocht es laut an der Tür des Zimmers, ein Edelmann hereingelassen wird, kassiert Keldrik Geld, lässt denn Mann dann mit Fawn allein, geht er gleich das Geld versaufen, das sein Sohn verdienen würde. Wusste Leara davon, Fawn in so jungen Jahren schon so Grausames erleben musste. Ging es aber vielen Jungen so, die Armut die Eltern veranlasste, auch die Kinder zu Diensten anzubieten.

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Gegen Mittag des nächsten Tages erst kommt Leara zurück, hat gutes Geld in der Tasche, mehr als sie gewöhnlich bekam, doch waren es nur wenige Kupferstücke, die sie eine in kleines Versteck legen würde. Hat sie wie immer Tränen in den Augen, zittert, wenn sie in das Zimmer kommt. Hat sie jedes Mal wieder Angst, daß Fawn den Besuch des Freiers nicht überlebt haben könnte. Wirkt sie fast erleichtert, als sie ihn auf der Pritsche hocken sieht, er wie immer in der Ecke an der Wand hockt, seine Beine an den Körper gezogen hatte. Spürt sie den Hass des Kindes, sieht es an den schwarz gewordenen Augen, die sich nun wieder zu dem sanften Braun wandeln, als Fawn aufspringt, zu seine Mutter rennt, sie umarmt. "Mutter... Ist Alles gut.." wispert mit der leisen, sachten Stimme, die er schon jetzt besaß. Streicht Leara ihm durch das blonde Haar, seufzt leise, bevor sie mit ihm zum Bett geht, ein Stück Brot aus der Tasche zieht. Reicht sie es Fawn, isst er es hungrig. Lächelt sie sacht, als sie dann noch einen Apfel aus der Tasche zieht. "Den hab ich von dem fetten Freier bekommen, hier nimm, ich hab dort was essen dürfen." Fawn strahlt regelrecht, hatte er das Brot schon verschlungen, sich nun dem Apfel widmet. Erzählte Leara aber nicht, wie sie gegessen hatte, der Mann wollte, daß sie es von seinem Körper leckte. Hatte sie im Grunde gut gespeist, der Mann sie auch noch gefüttert hatte, sie ewig nicht so viel zu essen bekommen hatte. Hofft sie, daß er öfter kommen würde, damit sie Fawn immer noch etwas mitbringen konnte, er ihr Ein und Alles war. Wusste sie einfach, daß er nicht von Keldrik war, sie wusste, daß er von einem Freier gezeugt wurde. Träumte sie noch von ihm, ein gütiger Edelmann, war er so zärtlich zu ihr, liebevoll, sie ihn einfach nicht vergessen konnte, die blau leuchtenden Augen schon gar nicht. Kannte sie seinen Namen nicht, er ihr Engel war, gab er ihr damals den dreifachen Lohn, sie ihn danach Nie wieder gesehen hatte, sie sich erhoffte, daß er einmal wiederkommen würde. Wirkt Leara etwas abwesend, Fawn leicht schmunzelt. "Denkst du wieder an deinen Engel, Mama ?" Schreckt sie hoch, lächelt sacht. "Ja, mein Liebling... Ich hoffe so, daß er wiederkommt mich und dich mit sich nimmt." Seufzt sie erneut, hört die schweren Schritte, das Rumsen, wenn ihr Mann sich an der Wand des Treppenhauses abstützt, um nicht zu fallen. Schaut sie rasch zu Fawn, der den Apfel zum Glück mit Stumpf und Stiel verdrückt hatte. Knallt die Tür dann schon laut krachend auf, Keldrik hereinfällt, einfach schlafend auf dem Boden liegenbleibt, wie so oft. Stank er erbärmlich nach Erbrochenem und Alkohol, ebenso wie nach dem Mief aus der Kneipe, die er immer besuchte. "Komm Fawn, hilf mir." Flüstert Leara, steht auf, sie Beide den Mann nun auf das Bett hieven, grunzt er nur laut. Erwacht dann, er Fawn am Hemd packt. "Auf die Straße los... verdien dein Fressen und du auch Weib !!!" brüllt, dann wieder einschläft, Fawn noch immer am Kragen gepackt hält. Löst der Junge sich aus dem Griff, hilft seiner Mutter, den Vater auszuziehen, ihn zu zudecken.

Erst, als Keldrik zugedeckt ist, trottet Fawn zur Tür, lächelt seine Mutter an, verschwindet dann nach Draußen auf den Strich, sein Vater ihn wieder schlagen würde, wenn er kein Geld heimbrächte. Auch Leara geht wieder hinaus auf die Straße, Fawn schon von einem Freier geholt worden war, als sie auf der Hauptstraße angekommen war, sie gerade noch sehen konnte, wie er in eine Kutsche gezogen wurde.

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Eine Kutsche, die durch die Gassen fährt, wird dann plötzlich ein blonder, schäbiger Jüngling herausgeworfen, kommt hart auf dem staubigen Boden der verdreckten Gasse auf, ein Lachen, das aus der Kutsche weht, schnell verklingt, als sie davonrast. "Du mieser, dreckiger, reicher Bastard !!!!!!!!!" schreit Fawn, der nun schon fünfzehn Jahre zählte, der Kutsche nach, rückt er noch seine Hose zurecht, er wie so oft leer ausgegangen war, um seinen Lohn geprellt. "Reiches Pack da... Miesen Geizhälse, unehrenhafte Bastarde." Leiser Fluchen, kickt er einen Stein weg, knallt der gegen die nächste Wand, schießt dann wieder zurück, Fawn sich gerade noch so ducken konnte. Knurrt der schlanke und eher magere, schlaksige Jüngling nur, sich das dreckige, blonde Haar zurückstreicht, man so seine feinen Züge besser sehen konnte. Ebenso die schwarzen, zornigen Augen, die wie schwarze Edelsteine leuchteten. Weiß er, daß er Schläge zu erwarten hat, wenn er Heim kommt, kein Geld bringt, trottet er missmutig durch die Gasse zu der Wohnung, dem Zimmer, in dem er, seine Mutter und sein Vater lebten. Beruhigt er sich beim Gehen schon, als er die Treppe hochgeht, seine Augen sich wieder zu einem Braun wandeln, er wusste, daß seine Mutter ihn so am Liebsten sah, das kalte Schwarz ihr Angst machte. Fast zögernd öffnet er die Tür, verschlägt es ihm den Atem, als er in das Zimmer blickt, schläft sein Vater laut schnarchend auf dem Bett, seine Mutter aber auf dem Boden lag, eine Blutlache unter ihr. Stürzt Fawn sofort zu ihr, muss mit Schrecken sehen, daß sie mit aufgerissenen, ängstlichen Augen daliegt, kein Atem über ihre blassen Lippen kommt, ihr Körper nur noch leicht warm, war. War auch das Blut schon geronnen, verklebte ihr schönes, blondes Haar, eine tiefe Wunde ihren Kopf zierte, etwas Blut heraussickert, als Fawn seine Mutter unbewusst leicht bewegt. "Mutter....Mutter, Nein." Seine Stimme bricht bei dem Wispern, steigen Tränen in die wieder schwarz werdenden Augen, mehr Hass denn je darin lodert, als er seinen Kopf wendet, er zu seinem schlafenden Vater blickt, die Flasche mit Schnaps noch in seiner Hand hat. Rinnt aber keine Träne aus seinen Augen, als würden sie nur da sein, um den schwarzen Glanz zu verstärken. Wie in Trance nimmt Fawn die Flasche aus der Hand, sein Vater nur grunzt dabei. Zerschlägt Fawn die Flasche, es blitzschnell geschieht, er dem Mann dann mit den Scherben die Kehle aufschlitzt. Schreckt Keldrik hoch, sich röchelnd den Hals hält, versucht panisch, die Blutung zu stoppen, es aber unmöglich gehen konnte. "Das hätte ich schon viel früher machen sollen, dann würde Mutter noch leben." Eisiges Wispern des jungen Blonden, er kalt und ausdruckslos zuschaut, wie der Mann vor seinen Augen verblutet. Erst, als die letzten Zuckungen vorbei sind, Keldrik sich nicht mehr rührt, in dem total blutigen Bett liegt, lässt Fawn die Flasche fallen, sich neben seine Mutter hockt. Zieht er sie in seinen Arm, streicht ihr das Haar aus dem bleichen, kalten Gesicht. Betet er leise zu Lysander, er seine Mutter zu sich nehmen soll. Bittet er darum, fleht fast, er so gerne möchte, daß in den Palast des Gottes darf, ihm dort dienen, nach ihrem Tod wenigstens ein schönes Leben führen. Schrickt er hoch als ein junger, schwarzhaariger Mann in der Tür steht, dessen Augen eisig leuchten, das Haar wild zerzaust hinten zu einem Zopf gebunden. Lächelt er bei dem Anblick, tritt ein, die Tür hinter sich schließt. "Kein Angst, Kleiner, ich helfe dir." wispert mit der kühlen Stimme. "Ich bin ein Meuchler, so wie du." fügt er noch an, Fawn entsetzt ist. "Ich bin kein Meuchler... ich habe...Ich.." Stockt er, als er zu seinem Vater blickt, den Schwarzhaarige sich nun neben ihn hockt. "Bereust du, was du getan hast ?" Wispert er nun fast sanft an Fawns Ohr, ihn aber nur mit seinem Atem berührt, die Augen noch kühler zu werden scheinen. "Nein.. das bereue ich nicht, und ich werde es auch Nie. Der Bastard hat es verdient, ich wünschte, er hätte noch mehr gelitten." Lächelt der junge Schwarzhaarige sacht, nickt leicht. "Er wird noch leiden im Jenseits...und deine Mutter... ich bin ganz sicher, daß Lysander sie zu sich in den Palast nimmt. Sie ist wunderschön, innen wie außen, sie wird es gut haben, mein Kleiner." Lächelt der Blauäugige sacht, wirkt das Blau jetzt weicher in den Augen, auch wenn es noch immer unheimlich ist. "Du solltest fliehen kleiner Meuchler, weg aus Demera. ....Man wird dich suchen, wenn man diesen Drecksack findet..." Unterbricht Fawn den fremden Meuchler. "Ich bin kein Meuchler... er hat es verdient !" Schimpft er laut, seine Augen schon wieder schwarz werden, er seine Fäuste ballt. "Na, na, wer wird denn ?... Als Meuchler verdienst du mehr Geld, als wenn du deinen Körper verkaufst, kannst auch ... nun ja, Gutes damit tun." Wispert Nairom. "Überleg es dir, lausch auf den Straßen, wenn du Demera verlässt, durch andere Städte kommst womöglich.... Unauffällige Meuchler werden gerne gesucht." Lächelt der Schwarzhaarige nun wieder, er Fawn durch das blonde Haar streicht, fast genau wie seine Mutter es immer getan hatte. "Warum hilfst du mir, was für einen Nutzen hast du davon ?.. Und sag nicht, daß du es aus Mitleid tust ?" Volles Misstrauen, was sich nun zeigt, die Augen so schwarz bleiben, wie sie sich gefärbt hatten. "Ich helfe, weil du Talent hast.. ich denk, du wirst es weit bringen, sei nicht sei misstrauisch." Wispert der Fremde, zieht einen Dolch aus seiner Tasche, rammt ihn in den Holzboden neben den Jungen. "Da, für dich.. Geld hat deine Mutter ja versteckt, nicht wahr ?" Erbleicht Fawn. "Woher weißt du das ?" Lächelt Nariom, blickt zu der Wand mit dem losen Stein, der für Einen, der nicht wusste, daß er lose war, eigentlich fest aussah. "Ich bin Meuchler und klaue auch gerne mal, ich habe in Auge dafür... Und jetzt mach, daß du weg kommst, ich denk, lang wird’s nicht dauern, bis man es bemerkt, wenn es so ruhig bei euch ist." Stupst er den Jüngling regelrecht an, Fawn handelt, als wäre es ein Befehl, dem er folgte, nimmt er den Dolch mit, ebenso das Geld, flüchtet rasch aus der Wohnung.

"Du planst doch was, Kleiner." Samtene Worte, hinter Nairom ein hübscher, blonder Mann dort stand, sich das goldene, lange Haar zurückstreicht. "Ach Lysander... du kennst mich doch, ich sorge für meine Getreuen, wie auch du für die Deinen sorgst." Blickt er auf die Tote, Lysander sacht lächelt. "Du hast recht Morian ... Sie wird es gut haben, sie hat es wahrlich verdient, welch schönes Wesen sie doch hat, armes Kind." Wispert der Gott, lächelt, bevor er zu verschwimmen, verschwinden scheint. "Ich werde das im Auge behalten..." Schwebt die sanfte Stimme noch kurz im Raum, der Körper schon verschwunden war. "Jepp, genau wie ich." Lächelt Morian, breit, seufzt dann leise. "Vielleicht besuche ich dich Leara, erzähle dir, wie er sich macht." Schließt er nun die Augen der Toten, wickelt sie in seinen Umhang, sollte sie nicht in einem der Massengräber landen, Morian ihren Körper in den Tempel von Lysander bringen wird, sie dort gesäubert und verbrannt werden würde.

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Ein paar Wochen wandert Fawn schon herum, war er an der Küste entlanggelaufen über Rheer nach Bharai gekommen, dort hat er nun zum ersten Mal auf den Straßen gelauscht, eine Frau aus der Mittelklasse nach Jemanden suchte, der ihren Mann tötete, bekam er mit, daß sie geschlagen wurde, zwei Kinder hatte, auch die Schläge von dem Mann abbekamen. War dieser Mann aber anders als sein Vater. War er wohlhabender, gab selber Aufträge an Meuchler, hatte sogar den Bruder seine Frau ermorden lassen, damit sie dessen Haus erbte, er daraus ein Gasthaus machen konnte. Spricht Fawn nun mit der jungen Frau, nickt, als sie ihm schon etwas Geld vorab gibt, ihm erzählt, er möge junge Männer, er sie nur heiratete, weil sie Geld hatte, er selber dann pleite ging. War die hübsche Frau nur froh, daß sie zwei Töchter hatte, ihr Mann so nicht auf dumme Ideen gekommen war, ihnen Etwas anzutun, außer, daß er sie schlug.

Ist es ihm ein Leichtes, den Mann aufzuspüren, er sich darbietet auf der Straße, gerade, als dieser in seiner schlichten Kutsche vorbeikommt. Hatte Fawn ein hübsches Gesicht, feine Züge und schlanke feine Glieder. Zeigte er auch ein wenig seiner hellen Haut, sein Hemd nicht geschlossen war, seine schmale Brust glatt und zart zu sehen war. Schnappt die Falle auch gleich zu, die Kutsche hält, zeigt sich die Hand des Mannes, als er Fawn zu sich winkt, ihn in die Kutsche lässt, weiterfährt. "Dich hab ich noch Nie gesehen, mein Hübscher." Schnarrt er nun, seine Augen schon jetzt geil aufblitzen. "Ich .. ich bin aus einer anderen Stadt hergekommen.. erhoffe mir, Freier zu finden, die Etwas zu bieten haben." Rückt Fawn näher, streicht über den Schritt des Mannes, der leise aufkeucht. "Ihr habt es zu bieten... Mein Herr." Öffnet er die Hose, greift hinein, erregt den Mann mit den Fingern dieser seine Augen schließt, seinen Kopf nach Hinten legt. Nutzt Fawn die Chance, zieht lautlos das Messer, dem Mann die Kehle aufschlitzt damit, er nur gurgelte wie sein Vater damals. Schnappt sich Fawn den Geldbeutel des Mannes, entkommt, ohne daß der Kutscher es bemerkt, aus der Kutsche. Sind seine Augen bei der Tat wieder eisig schwarz geworden, es sich bessert, als er flieht, leise schnaufend ein paar Gassen weiter an einer Wand innehält, sich daran lehnt. "Geschafft...und es war leichter, als ich dachte." Wispert er zu sich, birgt den Geldbeutel in seinem Hemd.

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Ein paar Tage später trifft er die Frau wieder, sie ihm den Rest des Geldes gibt, eine ehrliche Seele war. Macht sich Fawn dann gleich auf nach Malcoma, weiter an der Küste entlang. Schlägt er sich auch dort wacker durch mit kleineren Morden, bis er wieder weiterwandert, über Wodyn, nach Versta. Bleibt er in jeder der Städte ein paar Wochen, er immer weiterzieht, kürzer in Cletee bleibt, dann weiter nach Ketja und Parton. Ist er in Fitian, als er dort fast wie zufällig wieder auf Nairom trift. Ist es in einer Schänke, wo Fawn sich einen Eintopf zu Gemüte führt, ist der Junge nun achtzehn Jahre alt, aber noch immer schlaksig und mager wirkend. "Hallo, Kleiner." Lächelt Nairom, setzt sich an den Tisch zu Fawn, ihn ein wenig mustert. "Du hast dich ganz schön gemausert, Kleiner.... Hast du meinen Rat befolgt ?" Fawn lächelt leicht verkniffen, nickt dann schweigend, isst erst seinen Eintopf gierig auf, bevor er spricht. "Ich schlag mich so durch." Fast wispert. "Ich möchte dir noch einen Rat geben... geh nach User und dann..." Unterbricht Fawn den Schwarzhaarigen. "Ich bin schon auf den Weg dahin." murmelt. "Ja klar, aber ich will dir raten.. Dort gibt es ein Gildenhaus für Assassine, dort solltest du hin. Dort sind Andere, die ehrenvoll töten, ich habe dich ein wenig beobachtet, Unschuldige tötest du nicht, das widerstrebt dir." Wischt Fawn, während Nairom spricht, seine Schale mit dem Brot auf, isst auch das hungrig, kein Krümel übrig bleibt. "Bist du auch in der Gilde ?" Wispern Beide nur, verstehen sich gerade so, war ein Gasthaus eigentlich nicht der richtige Ort dafür. "Jepp, ich bin in der Gilde... Aber egal, dort kannst du noch viel lernen." Wispert Nairom weiter. "Sag, Nairom hat dich geschickt, sie lassen dich dann schon rein... Ich bin zwar nicht oft da, aber denk, die erinnern sich schon an mich." Kichert er nun leise, seufzt dann laut. "So, ich muss dann... Vielleicht sehen wir uns wieder, Kleiner." Lächelt er, als er geht den jungen Meuchler allein zurücklässt. Fawn seufzt leise, die letzten Schlucke des Weines trinkt, war er sauer und widerlich, er aber daran gewöhnt war. "Nach User ?... Vielleicht kann ich dort wirklich noch Etwas lernen... aber zuerst der Auftrag." Wispert er zu sich, eine Münze auf den Tisch legt, dann die Gaststube verlässt und in den Gassen verschwindet. Geht er den Weg zu einem Haus, das er ausgekundschaftet hatte, als der Hausherr hinausblickt, ihn sieht, einen schäbigen aber recht hübschen, jungen Burschen, der seinen Körper darbietet. Erwidert Fawn den Blick, zieht leicht an seinem Hemd, so daß es über seine Schulter rutscht, sie freigibt, die helle, fast zarte Haut. Wusste Fawn, daß der Mann Männer ab und an nahm, sie dann danach tötete, wird es diesmal umgekehrt sein. Unwillkürlich lächelt Fawn, als der Mann ihm zuwinkt, folgt er der Bitte, geht zum Hintereingang des Hauses, wird dort auch gleich eingelassen. Ist der Mann allein zuhause, presst den jungen Burschen sogleich an die Wand neben der Tür, reißt ihm die Kleider vom Leib, er selber schon nackt war. Keucht er laut auf, tritt zurück, nachdem er sich heftig an den Kleineren drängen wollte. Hält er sich ungläubig den Bauch, schaut dann seine blutenden Hände an, während ihm das Blut aus dem Mund zu rinnen beginnt. "Ups…Da hab ich wohl nicht aufgepasst.. tut mir leid." Wispert Fawn, grinst dabei aber eisig, seine Augen sich auch wieder verdunkelt hatten. Bricht der Mann nun zusammen, fällt krachend vor die Füße des blonden Jungen Mannes, der nun über ihn wegsteigt, das Haus wieder verlässt.

Einen Tag später wartet Fawn auf den Auftraggeber, ist er diesen Menschen immer etwas skeptisch, er ihnen nicht wirklich vertrauen würde, sich immer einen Fluchtweg offen hält. Lächelt der Mann, der auf ihn zukommt, gibt ihm beim Vorbeigehen das Geld. "Jetzt ist mein Sohn gerächt." Wispert dabei, dann eine Gasse weiter abbiegt und verschwunden ist. "So schnell kann’s gehen." Lächelt Fawn zählt das Geld nach, nickt, als es stimmt, er den Beutel in seiner kleinen Umhängetasche verbirgt. Hat er darin noch einen weiteren Dolch, einen Umhang und ein wenig Brot und Schinken, sowie ein Wasserflasche. "Auf nach User."

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Auf einer kleinen Mauer sitzend, reibt sich Fawn die Füße, hatte er sich Blasen gelaufen auf dem Weg nach User, seine Schuhe kaputte Solen hatten. "So, jetzt bin ich in User und wo ist das Gildenhaus ?... Das hat er nicht gesagt verdammt.. Nicht mal ne Andeutung." Schimpft der blonde junge Mann, sticht dabei eine der Blasen auf. Zischt er leise, bindet sich ein Tuch um den Fuß bevor er wieder in den kaputten Schuh schlüpft. "Tja wie finde ich ein Haus in der großen Stadt, verdammt... Denk ja mal nicht das da ein Schild dranhängt. Assassinen-Gilde." Schnaubt er wütend, springt von der Mauer herunter. Wird er dann aber gleich am Kragen gepackt, eine Hand sich um seinen Hals legt, leicht zudrückt. Zappelt Fawn, dreht angewidert sein Gesicht weg, als ihm ein stinkender Atem ins Gesicht schlägt, riecht es nach Alkohol. Erbleicht Fawn, reißt die Augen auf, war es sein Vater ? "Was weißt du über die Gilde, Bursche ?" Muffige Worte, erkennt Fawn nun, daß es ein anderer Mann war. "Nichts..." Krächzt Fawn nur, er ja nicht dumm war und ausschwatzte was er weiß, wer weiß, was das für ein Kerl war, der seinem Vater so ähnelte. "Lüg nicht, du Wurm." Drückt der Mann zu, Fawn leise röchelnd versucht, an seinen Dolch zu kommen, dieser aber schon den Weg in die Hand des Mannes gefunden hatte. "Also ?" Löst der Braunhaarige seinen Griff ein wenig, der Junge leise hustet. "Ich will da hin." wispert. "So du willst dahin ?.. Warum ?" Drückt der Mann einmal kurz zu, den Griff dann auch wieder lockert. "Ich will dahin.. in die Gilde. Nairom schickt mich." Grinst Zane, nickt dann, er den Bursch loslässt, aber nicht, ohne im über das zarte Gesicht zu streichen. "Nairom ?... Ich kenne ihn, ich dachte eigentlich, der ist schon hin, aber was soll’s...ich nehme dich unter meine Fuchtel." Fawn nun an der Schulter nehmend, zieht er ihn mit sich, bis sie zum Gildenhaus kommen. "Weißt du, es sind noch Andere da... also Neulinge... Aber du solltest dich an mich halten, ist besser, ein Älterer kümmert sich um dich." Traut Fawn dem Ganzen nicht so recht, bis sie im Gildenhaus sind, ihm erklärt was zu tun war. Mussten Fawn und noch drei andere Neulinge erst einige Prüfungen bestehen. Waren es Prüfungen für Geschick, Schnelligkeit, dem Klettern und dem Klauen, ebenso für den Umgang mit einer Waffe. Zeigt sich Fawn als geschickt und talentiert, auch wenn er die Prüfungen nicht hungerprozentig fehlerfrei schaffte, man aber sah, daß er das Talent hatte, das er zu einem Assassinen benötigte. Wirkt er stolz, Zane zufrieden nickt, den Kleinen wieder an sich zieht. "Geschafft, Kleiner... du wirst ein Mitglied der Gilde werden." Schiebt er ihn in einen anderen Raum, dort Hassan, der Gildenführer saß, um den Eid abzunehmen. Schwört Fawn, mit seiner Seele, dem Körper und seinem Leben auf die Gilde und auf Morian. War das Alles mehr, als er erwartet hatte, er nun ausgebildet wurde, Zane sich um ihn kümmern würde, auch wenn ihm sein Instinkt sagte, daß er ihn nicht leiden konnte, er den Grund nicht definieren konnte.

Erfährt er es schon einige Tage später, schläft er bei Zane wie immer, fühlt aber diesmal dessen Erregung an sich, ... spürt er wie er gepackt wird, dann sofort das Eindringen des Älteren, es Fawn leise aufkeuchen lässt. Lässt er es über sich ergehen, wie auch später die anderen Nächte, jede einzelne Nacht, fast ein Jahr lang. Lähmt Zane ihn eines Tages, kann Fawn nur fühlen, wie der ihn am Nacken abtastet, ihm schließlich eine Nadel ins Hirn jagt, zu ihm wispert. " Du gehorcht nur mir Fawn, kannst Keinem sagen oder aufschreiben oder andeuten, was ich dir sage und auftrage, ansonsten hast du Schmerzen, die dir den Verstand rauben werden. Du bist mein. Nach deinem Auftrag töte dich selber. Vergiss, was ich dir zuletzt sagte, behalte es im Unterbewusstein und tu, was ich dir befohlen habe." Wispert er, zieht die Nadel dann zurück, Fawn leise aufwimmert, als Zane Martin die Lähmung löst. "Auf die Knie:" Gehorcht Fawn unwillkürlich, durchreißt ein Schmerz seinen Kopf, als er sich dagegen sträuben will, sieht er es aber ein. "Ja, Herr." wispert. "Ich habe einen Auftrag, den du für mich übernehmen wirst. Töte den Lord Graffen von Cletee und dessen Sohn, sie müssen aus den Weg geräumt werden. Zur Not gibst du dieses Gift ins Essen, aber nur, wenn du es anders nicht hinbekommst." Reicht er Fawn eine Phiole. "Berühre es nicht, lass es nicht an dein Blut kommen, sonst bist du auf der Stelle tot." Wispert er, reicht Fawn dann einen Beutel. "Bewirb dich in dem Schloss als Küchenjunge." Fügt er es noch an, Fawn ein leises. "Ja, Herr." wispert, die Phiole in die Tasche steckt, die gefüllt ist mit Brot, einem Schinkenstück und einer Feldfalsche mit Wasser. "Geh gleich, der Auftrag ist wichtig. Aber lasse dir Zeit, es muss gelingen.. Wenn du versagst, dann töte dich selber, vergifte deine Klinge mit dem Gift und töte dich damit." Bebt Fawn deutlich, er weiß, daß er es tun muss, schreit er laut auf, als er sich doch versucht, sich zu sträuben. Zane lacht nur, als Fawn sich den Kopf hält, leise wimmert. Weiß er sehr wohl, daß Fawn gehorchen wird, der Befehl in seinen Kopf gepflanzt war, er Nichts sagen oder tun konnte, was das änderte und verhindern könnte. "Find dich damit ab, du gehörst mir, mein Kleiner." Wispert Zane eisig, bevor er Fawn am Kragen packt und auf die Beine stellt. "Geh jetzt." Unwillkürlich kommt ein "Ja, Herr." über die Lippen des Jungen, verlässt er das Zimmer und das Gildenhaus, sich auf den weiten Weg nach Cletee macht, um einen Auftrag auszuführen den Zane nicht selber machen will, verstoßen er und nun auch Fawn gegen die Regeln die Grundsätze der Gilde, die verbieten, Unschuldige zu töten. Hatte Fawn nur wenig erfahren über den Auftrag, nur etwas darüber, daß der Lord der Nachbarstadt ihn gegeben hatte, wahrscheinlich um seinem Sohn die Stelle als Lord zu geben.

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"Ein neuer Küchenjunge ? .. Wirklich." Leises Wispern hinter einer Ecke, mustert der junge Lord Rolf den blonden, schlanken, jungen Mann, der dasitzt, um Kartoffeln zu schälen. Hatte Fawn es geschafft, in dem Schloss als Küchenjunge unterzukommen, hatte er bei seinem Alter gelogen, gesagt, er sei Sechzehn. Fällt sein Blick während des Kartoffelschälens auf die heimlichen Beobachter, hinter einer Ecke sich der junge Lord und dessen Freund versteckten, der Blonde ein Bote war, der aber im Schloss aufgewachsen war. "MyLord Rolf.. wie schön, wollt ihr uns helfen ?" Erklingt es hinter den Beiden, erschrecken die Jungen deutlich, der Küchenchef hinter ihnen steht. "Klar gerne... wir helfen beim Kartoffelschälen." Grinst der junge Lord, stapft dann los zu Fawn, der nun aufblickt, als der junge Lord und Frederick sich zu ihm setzen. Steht der Küchenchef nur mit offenem Mund da, flüchteten die Burschen normal immer, wenn er sie fragte, es immer nur ein Scherz war. Neigt Fawn seinen Kopf, ein leises "MyLord." wispert, nicht aufblickt, bis er es darf. "Nenne mich Rolf… und das ist Frederick." Hebt Fawn seinen Blick, lächelt scheu. "Ich bin Brian." wispert, weiter vertieft die Kartoffeln schält, sich dabei sehr geschickt und schnell anstellt. Die beiden Anderen haben da mehr Probleme, verschnitzen oft zu viel von den Kartoffeln, Rolf sich sogar in den Finger schneidet, leise dabei flucht. Fawn könnte die Chance gerne nutzen, Etwas von den Gift auf die Wunde träufeln, sagen, es wäre Etwas, das sie schneller heilen lässt, ist es aber doch nicht gut, er ja den alten Lord auch noch töten sollte. Widerstrebt es Fawn auch, er wieder Schmerzen im Kopf hat, ihm das Messer aus der Hand fällt. "Alles okay, Brian ?" Nickt Fawn. "Ja Herr... es war nichts Schlimmes." Wispert Fawn nur, geht dann weiter seiner Arbeit nach. Versuchen Rolf und auch Frederick dem jungen Küchenjungen Etwas näher zu kommen, geben sie es dann aber auch auf.

Erst einen Monat später bietet sich für Fawn am Abend eine Chance, er den jungen Lord beobachtet hatte. Folgt er ihm lautlos durch die Gänge, überrascht er ihn von Hinten bei der Treppe, er den jungen Lord eigentlich mit dem Messer töten wollte. Widerstrebt es ihm aber wieder, misslingt der Angriff mit dem Messer weil sein Kopf wieder schmerzte, er es nicht tun wollte. Geschieht dann aber doch Etwas, stößt Fawn den jungen Lord an der Treppe an, dieser ihn bis dahin nicht bemerkt hatte. Fällt der Junge mit lautem Schrei die Treppe herunter, unten liegen bleibt, leise aber schwer atmet. Fawn verliert keine Zeit, läuft die Treppe hinab, an dem Jungen vorbei, so schnell und leise es geht zurück, in seine Schlafkammer, legt sich hin, springt dann auf, als ein Chaos im Schloss herrscht, weil der junge Lord schwer verletzt war, ein Dolch auf dem Treppenabsatz lag. ‚Hab ich den Dolch etwa verloren ?...Ich.. oh Nein.’ Stille Gedanken des jungen Meuchlers, hörte er von den Anderen, daß der junge Lord sein Bewusstsein verloren hatte, dem Tod mehr als nahe war.

Wenige Tage verhält Fawn sich ganz normal, sieht dann, wie zwei drachenländische Söldner ins Schloss kommen. Wird das seinen Auftrag deutlich erschweren, sie die Leibwache des alten Lords werden sollen, der Kleinere der Beiden sich ärztlich um den jungen Lord kümmern. Erstaunt es ihn, daß wenig später noch am selben Tag ein weiterer Fremder ins Schloss gekommen war, ein schwarzhaariger Edelmann, der einen Ruf als Gigolo besaß. Bleibt er unauffällig, muss seine Chancen nun noch genauer abwägen, es einige Tage dauert, bis es die Runde macht, daß der junge Lord sein Bewusstsein wiedergefunden hatte, sich wohl auch erinnern konnte. Hat er jetzt kaum noch Möglichkeiten, nur die Phiole mit dem Gift bleibt. Träufelt er einige Tropfen in die Suppe, die von der Amme des jungen Lords geholt wird, er den Rest in den Topf mit der Suppe gibt, sie ganz lehrt. Kann er den Geruch riechen, erhofft sich aber, daß die Mandeln in der Suppe ihn überdecken. In einem ungesehenen Moment tropft er den letzten Tropfen auf seinen Dolch, muss er nun machen, daß er wegkommt, er sicher aufgespürt würde von den Wachen, den beiden Drachenländern. In der Hektik beim Essen servieren kann er verschwinden, schleicht sich hinaus, so schnell er kann, muss weg, so schnell es geht. Sucht er den Weg zu den Ställen, sich dort ein Pferd stehlen wird, erhofft er sich, daß die Giftsuppe seine Wirkung zeigt. Schreckt er urplötzlich auf als er ein bekanntes Zischen über sich hört, schaut auf, in die eisig grünen Augen, im nächsten Moment springt der Lord, der Gigolo auf ihn herab. Wird Fawn schon bei dem Zischen bewusst, daß dieser ein Assassine aus der Gilde sein musste, sein Ende gekommen war.

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(wird fortgesetzt in "Verbotene Liebe")

 

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