Balken01a


Ke-Shon und Ahote 02
 

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Das Geschrei geht noch eine halbe Stunde weiter in etwa, dann ist Ruhe und Ke kommt wieder aus dem Haus, leise vor sich hinflucht, ein Veilchen am Auge hat, das langsam zu blühen beginnt, ebenso auch Schläge mit dem Gürtel bekommen hat, bis er seinen Wochenlohn abgedrückt hat, den er gerade ausgezahlt bekommen hat. Im Dunkeln geht er fluchend am Haus Ahotes vorbei, diesmal hält er jedoch nicht an, will zu einem kleinen Versteck außerhalb der Stadt, wo er schlafen würde, es schon oft getan hat. Seine Schulsachen hat er sogar in einer Tasche bei sich.

Der junge Indianermischling indes hatte seine Musik schon lange ausgemacht und derweil aus dem Fenster gesehen ... stutzt nun bei dem Anblick des Roten und schiebt das Fenster hoch, pfeift kurz zu ihm herab und wartet darauf, ob dieser reagiert.

Ke reagiert, wendet sich leicht herum. Sein Auge ist schon halb zugeschwollen, sein Blick verfinstert. Einen Moment sieht er zu Ahote, wendet sich dann wieder ab zum Weitergehen, Morgen würde sich sein Vater schon wieder beruhigt haben und er konnte wieder zurück, doch jetzt würde es nur weiter Ärger geben und sein Vater noch seine Mutter schlagen, wenn er dabliebe.

Auch die Mutter Ahotes hatte den leisen Pfiff gehört und blickt nach Draußen - erschrickt sichtlich und läßt das Geschirrtuch fallen, läuft auf die Straße und zu dem jungen Roten, bei dessem Anblick mit einem "Gütige Götter....." stockend. Ohne weiter zu zögern, nimmt sie am Handgelenk und zieht ihn mit einer ihr nicht zugetrauten Entschlossenheit in das Haus, ruft ein kurzes "Hol den Verbandskasten, Ahote !" nach oben, dem ein "Schon dabei." antwortet und ein kurzes Räumen. Die ältere Blaue drückt indes ihren Besucher in einen der Sessel ... betrachtet ihn sich mit in die Seite gestemmten Händen und seufzt leise, nickt, als ihr Sohn mit dem Verbandskasten herabkommt und ihr schon das notwendige Material reicht. "Sorry, Junge, daß ich dich einfach so hergeholt habe - aber das muß versorgt werden. Und keine Widerrede."

"Äh....Das Nein... ich brauch nicht...." Zu mehr kommt Ke eigentlich nicht, als er schon von Ahotes Mom ins Haus gezerrt wird. "Das geht schon wieder weg, hab's oft genug, ich kenn das." Nun protestiert, als sie es versorgen will, macht auch gleich Anstalten, wieder aufzustehen.

"Nein, Junge. Ich hab das schon zu oft sehen müssen - Bitte tu mir das nicht an, daß ich dich gehen lassen muß." Ohne ein Widerwort gelten zu lassen, drückt sie ihn wieder in den Sessel zurück - nimmt nun das feine Messerchen, das Ahote inzwischen mit einer Flamme erhitzt und dann mit Kräuteralkohol abgerieben hat und öffnet ihm das Veilchen mit einem kurzen Stich, fängt das herablaufende Blut mit einer Kompresse und tupft ihm schließlich den Kräuteralkohol auch auf die Wunde, als das Blut herausgelaufen ist und nickt unmerklich dazu. "Keine Sorge, es wird keine Narbe bleiben ... wir haben Übung darin, so Etwas zu versorgen. Hast du noch mehr Wunden, Junge ? Und kein falscher Stolz ... der ist hier wirklich fehl am Platz. Und bevor du daran denkst, zu gehen - du übernachtest hier, ich möchte nicht, daß du Draußen schläfst ... man kann mir viel nachsagen, aber keine Ungastlichkeit."

Nur kurz hat Ke gezuckt bei der Behandlung, innerlich leise flucht, weil die Frau so nett ist, daß er auch nicht Nein sagen kann, auch wenn er sie ohne Probleme hätte daran hintern können, zu tun was sie getan hat. "Nen paar Striemen, mehr nicht." Rutscht ihm heraus, innerlich flucht er wieder fast aufs Schändliche. "Und ich hab ein Plätzchen, nicht ganz Drinnen und nicht ganz Draußen." Noch anfügt, wieder wie von selbst fast.

"Nichts da, Junge. Du wirst in einem anständigen Bett übernachten und ich kann mir vorstellen, daß du auch noch nichts zu Beißen hattest. Ich heiße Nidawi ... wie heißt denn du, Junge ?" Während sie spricht, hebt die Ältere erfahren und behutsam zugleich das Muskelshirt an und nickt bei den Striemen - tupft sie zuerst mit dem Kräuteralkohol ab, ehe sie eines der Tigelchen nimmt, das ihr Ahote reicht und die ebenso nach Kräutern duftende Salbe auf die Striemen streicht, letztlich kurz nickt. Der junge Blaue indes hat inzwischen den Herd angestellt und den Topf mit dem Gulasch daraufgestellt - geht dann nach oben und bezieht sein Bett frisch, ehe er einen der Schlafsäcke aus dem Schrank nimmt und nach Unten trägt, im Gang abstellt und wieder zurück ins Wohnzimmer kommt. "Denk gar nicht daran, meiner Mom zu widersprechen ... genieß es einfach."

"Ich heiße Ke-Shon, Mrs. Nidawi." Total überfahren von der ganzen Situation, wagt Ke auch nicht, zu widersprechen, schaut dann Ahote etwas verwirrt an. "Genießen ?" Gerade das macht ihm Probleme, angespannt ist er jetzt, aber total. "Ich kann euch nicht auf der Tasche hocken... Ich gehe wirklich besser." Nun wieder aufsteht.

"Du liegst uns nicht auf der Tasche, Ke - und du würdest uns beleidigen, wenn du jetzt abhaust. Gastfreundschaft ist Etwas, das unsere Familie sehr hoch hält - und das meinte ich mit Genießen: Hör auf, dir Gedanken zu machen. Du bist unser Gast und damit Basta." Leise Worte Ahotes, als er kurz hart lächelt und zur Küche nickt - seine Mutter leise lacht und den Kopf schüttelt, ein kurzes "Direkt wie immer, Junge." murmelt und dann wieder zu dem Roten aufsieht. "Ich würde mich freuen, wenn du mit uns ißt und bei uns übernachtest ... wie Ahote schon sagte, achte ich sehr auf die Gastfreundschaft. Bitte, Ke-Shon."

‚Fies' denkend, seufzt Ke resignierend auf, denn auch er wollte natürlich Keinen beleidigen und schon gar nicht so eine nette Frau. "Okay, eine Nacht aber nur." Nun aufgibt, die Tasche, die er aufgenommen hat, wieder hinstellt. Sein Magen grölt noch zur Bestätigung auf, das Gulasch einfach herrlich duftet.

"Siehst du." Ohne ein weiteres Widerwort gelten zu lassen, nickt die ältere Blaue und winkt ihren Gast in die Küche, während Ahote sich dessen Tasche schnappt und nach oben in sein Zimmer bringt - ein wenig lächelt, als er wieder in die Küche zurückkommt und seiner Mutter zunickt, die ihnen schon die Teller mit dem Kartoffelgulasch hingestellt hat und sich nun ebenso an den Tisch setzt. Nachdem sie Ahote zunickte, schließen Beide ihre Augen - murmelt der junge Blaue einige Worte in einer fremden Sprache, ehe sie ihre Augen wieder öffnen und nach einem leisen "Guten Appetit, Ke-Shon." zu essen beginnen.

"Danke.... So viel, das...." Ke ist deutlich erstaunt über die Menge auf seinem Teller, schweigt dann aber, als die Zwei ihr Gebet sprechen. Er selber senkt den Blick auch ein Moment, rattert lautlos ein Tischgebet herunter und fängt dann an, zu essen. Das Schweigen zwischen den beiden Blauen macht ihm nichts, bei ihm selber daheim ist es nicht anders beim essen. Gezwungener ist es allerdings. Beim ersten Happen stockt er überrascht, versucht alles zu erschmecken, was in dem Gulasch drin sein könnte, doch das ist ihm dann doch egal, es schmeckte herrlich wie es ist, mit Fleisch und Kartoffeln. "Lecker..." wispert er leise, isst dann genüsslich weiter, die große Portion doch recht schnell in seinem Magen verschwindet.

Ahote und seine Mutter werden etwa zur selben Zeit fertig wie ihr Gast und lächeln Beide, als sie den Hunger Ke-Shons bemerken - dann steht Ahote nach einem Blick seiner Mutter auf und nimmt das Teller des Roten, schöpft ihm noch eine Portion ein und stellt es ihm wieder hin, mit einem leisen "Bin oben." wieder hoch in sein Zimmer gehend. Die ältere Blaue nickt ihrem Gast kurz zu und wispert ein leises "Iß ruhig ... ich weiß, wie schwer die Arbeit im Lager ist, du kannst es brauchen." zu ihm, ehe auch sie aufsteht - das Geschirr in die Spüle legt und zu spülen beginnt, leise dabei summend.

"Danke... Aber ich fresse euch die Haare vom Kopf." Ke schämt sich wirklich, ein dunklen Schatten auf der Nase hat und der kommt nicht von seinem Veilchen. "Warum helfen sie mir ?...Sie kennen mich doch überhaupt nicht." Leise fragt, bevor er weiterisst, jeden Bissen weiterhin genießt, es das erste Mal seit ewig ist, daß er wirklich satt würde.

Weiterhin das Geschirr spülend, nickt Nidawi, dabei wieder verstummend .... nimmt dann noch den Teller ihres Gastes, als dieser fertiggegessen hat und antwortet ihm, während sie weiterwäscht. "Das ist richtig, Ke-Shon - ich kenne dich nicht. Aber das muß ich nicht, um gastfreundlich zu sein. Du hast Hilfe gebraucht und ich sie dir gegeben - nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß, wie das ist ... und mir genügt, was ich von dir weiß. Und nun geh nach oben und wasch dich, mein Sohn wird alles Weitere mit dir klären. Um mich brauchst du dich nicht weiter kümmern, ich werde nachher schon zu Bett gehen." Bei den letzten Worten lächelt sie ihn wieder freundlich an - scheucht ihn dann mit einem kurzen "Geh schon ...." aus der Küche, auf die Treppe nach Oben dabei nickend.

"Danke, Mrs. Nidawi." Mit den Worten geht Ke-Shon nachdenklich nach Oben, bleibt etwas unsicher in der Tür von Ahotes Zimmer stehen, als er ihn neben den Bett auf dem Boden sitzend und lesend vorfindet. "Deine Mom ist sehr nett." Nun doch gleich eintritt, seine Tasche vom Bett aufnimmt und sie daneben stellt, sich selber unsicher auf das Bett setzt.

Erst jetzt merkt dieser sich das Buch ein und legt es beiseite ... schmunzelt leise und nickt, ehe er ihm ebenso leise antwortet. "Ich weiß. Sie hat sich niemals unterkriegen lassen und ihren Stolz und ihr weiches Herz bewahrt, egal, was passierte." Für einen Augenblick innehaltend, nickt Ahote schließlich - sieht wieder zu dem Roten auf und nickt auf dessen Tasche. "Wasch dich, am Ende vom Gang ist das Bad. Du schläfst im Bett und keine Widerrede ... ich tu dir nichts, ich werde hier unten schlafen, außer, du willst völlig allein sein, das verstehe ich auch."

"Nein ist ..ist schon gut, ich schlaf mit meinen drei kleinen Brüdern in einem Zimmer." wispernd, steht Ke auf, geht sofort zum Bad und wäscht sich dort herab. Als er wiederkommt, trägt er wie Ahote eine Boxershorts und ein frisches Muskelshirt, setzt sich dann auch gleich wieder auf das Bett. "Ich wünschte, meine Mom würde Dad in den Wind schießen... Er hat meinen Wochenlohn kassiert, mit dem ich mir was kaufen wollte."

Inzwischen hatte Ahote seinen Schlafsack ausgerollt und blickt nur kurz auf, als der Rote hereinkommt - sieht ihn bei dessen Worten allerdings an und seufzt leise, ehe er ihm ebenso leise antwortet, während er sich auf seinen Schlafsack setzt. "Ich habe den Streit gehört, Ke - ich kenne das, habs fünfzehn Jahre durchmachen müssen. Aber es ist schwer für eine Frau, die sich scheiden läßt - und du hast noch Geschwister. Auch wenn es kein guter Grund für deine Mutter ist, das zu ertragen, so ist es vielleicht einer. Was hättest du dir denn dafür kaufen wollen ?" Leise fragend, merkt man allerdings auch, daß diese Frage nicht verbindlich ist ... Ahote auch ein Schweigen akzeptieren würde.

Ke gibt Ahote auch nur ein Schweigen auf die letzte Frage, seufzt leise und legt sich dann hin. "Ich denke, ich bin das Problem...Meine Brüder schlägt mein Vater nie, auch wenn sie kleiner sind als ich, aber das hatte ihn Damals auch nicht abgehalten, wird Zeit, daß ich aus dem Haus komme, dann is Ruhe." murmelt und die Zimmerdecke anstarrt.

"Wenn du meinst." Leise antwortend, frägt der junge Blaue auch nicht weiter, das Schweigen des Großen akzeptierend .... legt sich selbst hin und schließt die Augen, schläft jedoch nicht. Erst, als einige Zeit vergangen ist, nickt er innerlich zu sich selber und spricht ein leises "Frag. Dann ist endlich Ruhe und wir können schlafen, hell wirds früh genug."

"Hm.... Äh." Kurzes Schweigen auf den ersten Ansatz, zu fragen. "Weiß es deine Mom ?...Und tut das nicht weh ?" Letzteres ist ihm einfach rausgerutscht, eine peinliche Stille die dann folgt. "Ich kann mir das nicht vorstellen, wie das sein könnte, wenn man dahinten einen reingeschoben bekommt....Das ist so eng, das muss doch wehtun....Und wie hast du das beko....bemerkt ?" Nun doch zu löchern anfängt.

Mit einem leisen Lachen dreht Ahote sich auf den Bauch und stützt den Kopf auf eine Hand, betrachtet sich den Roten in seinem Bett – schmunzelt erneut, ehe er den Kopf schüttelt und ihm leise antwortet. "Zuerst: Ja, meine Mom weiß davon – sie hat sich damit abgefunden, niemals Enkel zu haben, doch sie ist stolz darauf, daß ich den Weg der Geister eingeschlagen habe. Dann: Natürlich tut es weh, wenn du an einen Mann gerätst, der dich mit Gewalt nimmt. Aber wenn es zärtlich geschieht, in gegenseitigem Einverständnis .... und mit Hilfe von ein wenig Öl oder Vaseline, dann ist es unvergleichlich und nicht mit normalem Sex zu vergleichen. Und wie ich es bemerkt habe ... Mädchen haben mich noch nie interessiert. Meine Mom hat mich dann zu meinem Onkel geschickt, der es mir erklärt hat ... es gibt nämlich nicht nur die Sichtweise der Blauen oder der Kirche, Ke."

Ke schweigt eine ganze Weile verblüfft, dreht sich dann auch auf den Bauch und betrachtet sich Ahote eingehend. "Mädchen interessieren mich auch nicht, ich bin noch Jungfrau... Aber wehe du sagt das Einem." Einen Moment sieht er todernst aus, den Ausdruck sich noch vertieft als sich seine Brauen in die Augen senken. "Bin ich deswegen auch Schwul ?... Obwohl ne, ich hab nur nie Zeit gehabt für ein Mädchen." Er nickt leicht, dann dreht er sich wieder herum, damit hat er sich noch nie wirklich beschäftigt, weil er wirklich keine Zeit hatte. "Der Weg der Geister ist Indianersichtweise oder ?"

Ihn noch immer betrachtend, nickt Ahote kurz ... setzt sich dann auf und in den Schneidersitz, ehe er dem Größeren antwortet. "Ob du Schwul bist oder nicht, kannst du nur feststellen, wenn du tiefer nachdenkst. Wie es dir geht, wenn du die Mädchen ansiehst, beim Schwimmen zum Beispiel. Ebenso bei den Jungs ... was siehst du dir lieber an, bei welchem Anblick wirst du erregt, an was denkst du, wenn du dich selbst befriedigst. Und ja ... es ist eine indianische Sichtweise. Wenn ein Mann seine Kraft nicht darauf verwendet, seine Familie zu erhalten, sondern seine Liebe den Kriegern und den Geistern gibt, um ihnen und so dem ganzen Stamm zu dienen. Ihr kennt das doch auch, wenn ein Mann Priester wird ... nur daß eure Kirchen noch strenger sind und ihre Priester dazu zwingen, keinerlei Liebe außer die zu eurem Gott zu kennen. Jeder Glaube ist verschieden ... und eben auch die Sichtweisen. Ob ich einmal meinem Onkel nachfolge, weiß ich noch nicht ... vielleicht, wenn ich hier keinen richtigen Job finde. Mal sehen. Und keine Sorge, ich erzähle das nicht weiter ... auch wenn ich es fast nicht glauben kann, daß du noch niemals Sex hattest, du bist klug und siehst gut aus, die Mädel müssen doch Schlange stehen ?" Keinerlei Vorwurf, der in seiner Stimme liegt - nur leise Neugier, die aber nicht aufdringlich ist, Ke auch die Freiheit läßt, zu schweigen.

"Selbst befriedigen ist unanständig, das mache ich nicht... Außerdem schlafen meine Brüder in meinem Zimmer, das würde eh nicht gehen... Die petzen und ich bekomme Dresche, bis ich nimmer aus den Augen kucken kann....Mein Vater ist streng gläubig und meine Mom singt im Chor mit." Wieder dreht sich Ke herum, legt seinen Kopf auf die vor sich verschränkten Arme. "Und die Mädchen ?.... Erstens: Ich bin nicht breit genug... Zweitens: Das Kluge ? Okay ich geh zur Schule und kann lesen und schreiben und rechnen und so... Hab auch prima Noten, aber ich bin eher ein Außenseiter mit ner bekloppten Gang, die absolut hirnamputiert sind....Ach Shit, ich hab absolut keinen Dunst, warum die mich net mögen." Er vergräbt gleich nach den Worten sein Gesicht in den Armen, seufzt laut auf.

Ahote betrachtet den Größeren, während dieser spricht und nickt jetzt kurz - verengt seine Augen ein wenig und mustert ihn noch einen Moment, bevor er ihm leise antwortet. "Kleinstadtkaff. Ich denke mal, von den blauen Mädeln brauchst du so oder so nichts erwarten ... die Gelben und Roten gehen nach Sicherheit und Ansehen. Ich kann mir denken, wenn du nicht im Lager arbeiten würdest sondern dich wie die Anderen rumtreiben, dann hättest du sie schon lange an den Hacken kleben. Allerdings solltest du dich vorsehen ... wenn du deinen Abschluß so gut machst, wie ich vermute, werden sie ihre Meinung ändern, da die meisten Mädchen sich dann nach einem Mann umsehen, damit sie eine eigene Familie gründen können. Und ja - die Kerls aus deiner Gang sind hirnamputiert, ich hab sie mal ein wenig beobachtet. Wieviele Gangs gibts hier eigentlich ? Nur damit ich weiß, auf was ich mich einstellen muß ... und wenn du einfach mal testen möchtest, ich kann dich in die Stadt bringen, dort kannst dir einen One-Night mit ner Tussi holen, die in der Stadt fragen nicht nach deinen Personalien."

Ke-Shons Blick hebt sich wieder und er stützt seinen Kopf wieder auf die Arme. "Vier Gangs gibt es.....Und das mit der Tussi in der Stadt...Ich will mir keinen Tripper holen. Außerdem will ich mich nicht lächerlich machen, weil ich noch nie Sex hatte."

"Ich hätte dich schon zu Einer gebracht, die keine Krankheit hat - und dir auch ein schönes erstes Mal bereitet hätte, Ke. Doch ich respektiere das, wenn du nicht willst. Vier Gangs - deine eingeschlossen oder ist das die Fünfte ? Und was sind das für Gangs ?" Nun eine der dunklen Brauen hebend, sieht Ahote neugierig zu dem Roten - bleibt jedoch in seinem Schneidersitz, jetzt lediglich die Linke auf dem Knie abstützend, bevor er seine schweren, langen Haare mit der Rechten nach Hinten wirft.

"Ach so...Na, dann überlege ich mir das, obwohl ich dann eh kein Geld hätte, um sie zu bezahlen." Murmelt Ke recht leise, man aber merkt, welche Vorurteile in einer Kleinstadt kursieren, wegen Trippern und daß man wenn dann die Frauen bezahlen muss. "Hm und die Gangs...Jap, meine is eingeschlossen.. Wir sind die Außenseiter und eher ne Möchtegern-Gang, das gebe ich offen zu. Die Anderen, das sind die Bullets, acht Mann... Die größten und breitesten Roten...Naja und auch zum Teil die dümmsten und langsamsten Schläger, die es gibt, aber anlegen würde ich mich trotzdem net mit denen. Dann gibt es noch die Bluehawks... Sind Blaue, wie der Name schon sagt. Zwanzig Mann, die Meisten im Footballteam der Schule. Klug denken sie jedenfalls, aber sind Schwächlinge, die nur mit Waffen können. Lieben nichts mehr, als die Roten zu terrorisieren, weil die ja Alles dürfen, das Pack. Und zu guter Letzt die Bastard... Fünfzehn Mann, alles Mischlinge und die Gefährlichsten. Sie sind groß, teils blau, teils rot, relativ klug und aber eben...Naja, sie sind der Abschaum, weil Mischlinge...Also weißt ja, ich hab nix gegen Mix, aber die sind das Letzte, also sei bloß vorsichtig. Meine Gang dulden sie, wir sind net viel und keine Gefahr, sind Restmüll."

Leise schnaubend, schüttelt Ahote seinen Kopf - überlegt einen Augenblick, ehe er leise antwortet. "Also Mist, Ekelbatzen und Schläger, zwischen denen man wählen kann. Na da erübrigt sich die Auswahl ... die turnen mich alle Drei nicht an. Bin doch nicht bei den Black Cobras gewesen, um mich jetzt an solche Idioten ranzuhängen ... Danke. Und nochwas - nicht alle Tussen in der Stadt haben Tripper ... und nicht alle, die dir eine schöne Nacht machen, sind Huren. Sag mal, gibts denn hier irgendwas, das Spaß macht ? Klingt irgendwie nicht so ....."

Ke entgleisen die Gesichtszüge ein wenig und er starrt Ahote einfach nur an für einen doch recht langen Moment. "Die Cobras ?.... Also, also dann brauchst du dir hier echt keine Sorgen machen um die Gangs. ...Die Bastard wollen gern ein Abklatsch davon sein, aber eher ein ganz billiger." Man sieht wie beeindruckt er ist, seufzt nun wieder. "Denk mal, meine Gang wäre net echte Lachnummer." Ein wenig schief grinst. "Wir sollten schlafen denk ich." Noch anfügt jetzt.

"Sei nicht so beeindruckt - anfangs waren die Cobras auch so. Und wenn ich ehrlich bin ... mir hat deine kleine Gang gefallen. Nicht so eingebildet, sondern noch ein wenig auf dem Teppich geblieben und du leitest sie gut. Aber du hast Recht, wir sollten schlafen, der morgige Tag wird anstrengend." Nun wieder verstummend, nickt Ahote und legt sich wieder auf den Rücken, deckt sich mit dem Schlafsack zu - schließt die Augen und ruht ein wenig, damit der Rote schlafen konnte.

Mit Schlafen hat Ke keine Probleme, er pennt fast auf der Stelle tief und fest ein, schläft wie ein Bär, wenn er Winterschlaf hält, sein Atem tief und ruhig geht.

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Als die ersten Sonnenstrahlen in das Zimmer blinzeln, wacht Ahote auf und stutzt einen Herzschlag, da er auf dem Boden in seinem Schlafsack liegt - nickt dann kurz, da ihm im selben Moment einfällt, daß Ke in seinem Bett liegt und steht lautlos auf, unwillkürlich bei dem Anblick lächelnd, der sich ihm bietet. Durch seinen unruhigen Schlaf hat sich das Shirt des Roten ein wenig verschoben, ebenso wie dessen Short, einen wundervollen Blick auf den trainierten Körper bietend. 'Herrlich ... muskulös und groß, doch genau richtig und nicht zu bullig, wie die meisten Roten. Er ist auch nicht so stark behaart wie die normalen Roten, scheinbar eine Mischung ... genau richtig. Haarrrrrrhhhhh....' In Gedanken vor sich hinschnurrend, betrachtet der junge Blaue sich das leichte Fellchen, das über die herabgerutschte Kante des Shorts stibitzt ... läßt den Blick ein wenig höherwandern, gleitet mit den genießend verengten Augen über dessen harten Bauch, die breite Brust bis zu den ebenso breiten Schultern und dem starken Hals. Erst jetzt kommt Ahote näher und streicht hauchzart, fast nicht fühlbar durch die kurzen Haare in Ke's Nacken - haucht dann sacht daran und wispert ein leises "Aufwachen ....", bevor er sich wieder aufrichtet und an die Kommode lehnt, die Arme verschränkt und darauf wartend, daß sein Gast reagiert.

"Hö.....Wah !!" Kurz blinzelt Ke, fällt dann vor Schreck aus dem Bett, krachend auf dem Fell davor landet, weil er erst nicht weiß, wo er ist. Erst jetzt dämmert es ihm wieder. "Oh...Morgen, Ahote." murmelt und sich wieder aufrappelt, deutlich verlegen ist, weil sich wieder ein leichter Schatten auf seiner Nase zeigt. "Mann, ist das peinlich." Sein Hemd wieder runterzieht und seine Hose ein Stück hoch wieder.

Leise schmunzelnd, nimmt der junge Blaue die Arme wieder auseinander - wispert noch ein leises "Schade." nach, als Ke sich die Kleidung wieder zurechtzupft und nickt auf dessen Tasche, als er leise zu ihm spricht. "Zeit fürs Waschen ...." Dann nimmt er sich frische Unterwäsche heraus und geht einfach ins Bad vor - erleichtert sich dort und geht sofort unter die Dusche, stellt das Wasser gewohnheitsmäßig kalt, sich darunter waschend.

"Äh...Ich warte hier, bis du fertig bist." Weht es Ahote noch nach, Ke sich erst mal auf das Bett setzt. ‚Schade hat er gesagt... Hm ?' Er blickt an sich herab, erbleicht dann leicht, als er kapiert. ‚Son Spanner.' In Gedanken schimpft.

Der schlanke Blaue hatte sich schnell herabgewaschen und die Zähne geputzt, die langen Haare durchgekämmt - kommt nun in dem frischen Slip und dem Muskelshirt wieder in sein Zimmer zurück, den Roten mit einem leisen Lachen bedenkend, während er sich eine neue, schwarze Hose herausholt. "Fehlt nur noch die Gewitterwolke, dann ist es perfekt, Ke - du guckst so wütend, als ob ich mit meiner Hand in deiner Hose gewesen wäre. Geh lieber und wasch dich, Mom ist schon beim Frühstückmachen - du willst doch nicht zu spät kommen ?"

"Du warst doch nicht ?!" Entsetzt fragend, springt Ke fast auf und kuckt fragend. "Ich bin ein Idiot." brummend, beruhigt er sich wieder, nimmt rasch frische Sachen aus seiner Tasche und geht in das Badezimmer. Ein paar Momente später kommt ein lautes Quieken aus dem Bad, weil das Wasser noch so kalt ist. Noch etwas später kommt Ke dann wieder in frischen Short und altem Hemd, zieht sich auch gleich seine Hose an und sein einfaches, leicht angerupftes T-Shirt, das er noch aus seiner Tasche holt. "So wird man gleich hellwach, sollte ich öfter machen." murmelt.

Erneut leise schmunzelnd, schüttelt Ahote nur kurz den Kopf ... betrachtet ihn sich von oben bis unten und schmunzelt ein weiteres Mal, ehe er ihm leise antwortet. "Tut dir gut - stärkt deine Gesundheit, Ke. Und nochwas ... du merkst das schon, wenn ich dir wirklich an die Wäsche gehe, Großer - aber du brauchst dir keine Sorgen machen, ich gehör nicht zu denen, die das ungefragt tun." Mit seinen Worten die Lederhandschuhe überziehend, legt der junge Blaue die letzten Ketten und Gürtel an - hängt noch die Sonnenbrille in seinen Ausschnitt, bevor er sich umdreht und zur Treppe geht, einfach übers Geländer den Stock tiefer springt und in die Küche geht, seine Mutter in eine zärtliche Umarmung ziehend.

Ke seufzt und brummelt nur was Unverständliches, bevor er Ahote nachkommt, allerdings die Treppe heruntergeht und nicht springt. In der Küche kuckt er etwas verdattert auf die Pfannkuchen und die Marmelade. "Das ist aber nicht nötig... Ein Toast reicht doch." Die Umarmung hat er gesehen, innerlich aufgeseufzt, das Verhältnis der Beiden wirklich vorbildlich ist. Er kommt da schon ins Überlegen, wann er und seine Mom sich zuletzt umarmt hatten.

Die ältere Blaue lacht nur leise und schüttelt ihren Kopf - umarmt auch Ke kurz und drückt ihn dann in den Stuhl, ein leises "Laß es dir einfach schmecken." zu ihm wispernd. Ahote hatte sich indes ebenso gesetzt und damit begonnen, seine Pfannkuchen dünn mit Marmelade zu bestreichen, ißt sie nun und genießt den frischen Kaffee, den Nidawi ihnen einschenkt und sich dann selbst setzt und zu essen beginnt, wie gewohnt einvernehmlich schweigend.

"Danke...." murmelnd, rattert Ke wieder sein stilles Tischgebet herunter. Erst dann macht er sich genüsslich über die Pfannkuchen her, nebenher den Kaffee trinkt, den es Daheim nur für seinen Vater zu trinken gibt. "Die sind echt gut und Danke für den Kaffee." Durchbricht sein Kompliment die Stille der Beiden für einen Moment, dann isst Ke weiter, bis kein Krümel mehr auf seinem Teller ist.

Bei dem Kompliment leise lächelnd, nickt die ältere Blaue nur ... ißt selbst zu Ende, ehe sie ihren Gast ansieht und leise zu ihm spricht. "Du brauchst dich nicht immer zu bedanken, Ke. Allein, daß es dir schmeckt, ist mir Dank genug. Möchtest du noch einen Nachschlag ?" Ahote ist indes mit seiner Portion fertig und genießt ebenso noch einige Schlucke des Kaffees - sieht über den Rand seiner Tasse zu dem Roten und abwartend eine Braue hoch, ein wenig neugierig, wie Ke wohl reagieren würde.

"Was...Oh Nein, Nein Danke, ich platze sonst." Ke lehnt sich zurück, klopft sich auf den vollen Bauch. "So viel Essen Morgens bin ich nicht gewöhnt und Kaffee auch nicht, den darf nur Paps trinken." Sein Blick wandert kurz zu Ahote, funkelt ihn leicht an. "Was kuckst du denn so ?"

"Wie ichs mir dachte - du bist viel zu bescheiden. Wir sollten dann gehen, damit wir nicht zu spät kommen ....." Nach seinen Worten noch den Kaffee austrinkend, nickt der junge Blaue nur - steht dann auf und umarmt seine Mutter, ehe er in den Gang vorgeht und seine Stiefel anzieht, ebenso wie den langen Ledermantel .... mit den Schulsachen unter dem Arm auf Ke wartet, dem die ältere Blaue nun kurz durch die Haare streicht, sie ihm ein wenig mit den Fingern zu einer schwachen Tolle formt und zu dem Ergebnis nickt. "Beeil dich - Ahote ist schon fertig ..."

Deutlich dunkler werdend, als die Mom von Ahote ihm sozusagen eine Frisur verpasst, nickt Ke leicht. "Danke.... Sie sind wirklich nett." wispert und dann macht, daß er in seine Schuhe kommt, seine Tasche noch packt und Ahote nach Draußen folgt. "Bei uns gibt es nur Toast zum Frühstück...Da ist man bescheiden."

"Nur Toast ?! Kein Wunder, daß du so schlank bist, Großer. Du solltest mehr essen ... vor Allem, wenn du im Lager schuftest." Seine gewohnte Kühle zeigend, zeigt Ahote allerdings auch, daß sie nicht gegen Ke gerichtet ist, sondern einfach seiner Art entspricht - dann setzt er sich seine Sonnenbrille wieder auf und verabschiedet sich vor der Schule mit einem kurzen "Wir sehen uns.", einen anderen Weg einschlagend, da nun die Jungs der Gang Ke-Shons auf sie zukommen.

Ke seufzt, als er seine Gang sieht, die ihn dann auch gleich umringen, fast anbetteln, die Schule Heute sausen zu lassen. Überreden lässt sich Ke aber nicht und das wissen die Anderen eigentlich, ziehen erst ab, als der sie anschnauzt. Brummig geht er dann in die Klasse, hockt sich hinten in sein Eckchen und folgt wie immer gut dem Unterricht. Kaum, daß es klingelt, geht er nach unten und wieder durch die Mensa nach Draußen, um eine zu rauchen.

Ahote geht ein wenig langsamer aus dem Klassenzimmer, da er sich Heute ein Brot mitgenommen hat - sieht unten auf, als er Ke wieder auf seiner Mauer sitzen sieht und kommt gemächlich zu ihm, die Sonnebrille wieder in seinen Ausschnitt hängend, als gewohnt leise frägt. "Der Platz noch frei, Großer ?"

"Jappi." murmelnd, zieht Ke genüsslich an seiner Kippe, seufzt leise beim Ausatmen. "Und, kommst klar mit dem Unterricht ?" Leise fragt.

Ahote setzt sich neben den Roten, jedoch einigen Abstand wahrend, damit es nicht aufdringlich wirkt - dann nimmt er sich selber eine Zigarette und bietet die Schachtel auch Ke an, als er ihm auf die Frage antwortet. "Geht so - zwar nicht so gut wie du, aber gut genug. Magst du eine ?"

"Gern." Ke rückt etwas näher, zieht eine der Ziggis aus der Schachtel und steckt sie sich wieder ein. "So gut bin ich auch wieder nicht... Is eben Pech, daß ich Rot bin, sonst könnte ich auf ne Uni gehen.... Denk, gut genug wäre ich, aber komm da mal hin, wenn du Rot bist....Aber erzähl das Keinem...ich würde gern studieren."

Nun doch eine Braue hebend, huscht ein gedankenkurzes Schmunzeln über die Züge des jungen Indianermischlings - dann nickt er und nimmt einen Zug seiner Zigarette, steckt das Päckchen derweil ein und spricht erst danach wieder, derweil sein Brot auspackend. "Du hättst auch das Zeug dazu. Aber die einzige Möglichkeit wäre ein Stipendium ... möglichst eines für Sport. Auf einer Uni in SanFran studieren auch Rote, die dafür in der Footballmannschaft spielen."

"Ha, ha…Na, du bist lustig... Wie soll ich denn ein Footballstipendium bekommen, wenn ich hier nicht mal in die Mannschaft darf ?... Außerdem arbeite ich, ich hab gar keine Zeit dafür." Seine aufgerauchte Kippe snippt er jetzt weg, lehnt sich leicht nach Hinten. "Is hier etwas verbohrter als in der Großstadt."

"Ich weiß - oberspießig. Wäre nie hierher gekommen, wenn Mom nicht den Job bekommen hätte. Als Mischlingsfrau bekommt man nicht so schnell nen gescheiten Job ... blieb uns nichts Anderes übrig. Aber für dich gäbs noch eine andere Möglichkeit - dir von einem Professor Nachhilfe geben lassen und dann nur für die Prüfung außerhalb der normalen Unterrichtszeiten in die Uni kommen, um die Arbeiten zu schreiben. Es dauert zwar länger und ist mühsamer, aber zumindest die einfacheren Abschlüsse wären so möglich für dich." Dann verstummend, als er einen weiteren Zug seiner Zigarette nimmt, verengt Ahote die Augen bei dem Streit zweier Mädchen ein wenig weiter weg - faucht nur leise und widmet sich dann seinem Brot, die Mädchen nicht mehr weiter beachtend.

"Hm... ich überlegs mir auf jeden Fall." Kes Blick legt sich kurz auf das Brot, Heute hat er keines dabei, ist aber noch fast satt vom Frühstück. "Danke, das Gemecker von denen war ja grausig." murmelt, nachdem Ahote die Mädel verjagt hat. "Vielleicht ganz gut, daß ich mich noch net mit Mädchen beschäftig hab, so Etwas am Hals zu haben, das eifersüchtelt und Alles, kann ich mir kaum vorstellen."

"Ganz ehrlich ? Sowas wie die sind der Grund, warum ich froh bin, hinter sowas nicht herhechten zu müssen, nur weils meine Geilheit verlangt. Zum Einen lassen sie einen die ganze Arbeit machen beim Sex, die Wenigsten tun mehr als rumliegen und genießen - und wenn du Pech hast, bekommst du zum Zweiten noch nen Braten dazu und die Tussi an den Hals. Wobei die ja schon mit Heiratsplänen anfangen, wenn dus zwei- oder dreimal mit ihnen getrieben hast. Gibt nur Wenige, die anders sind .... und das sind die, welche man heiraten sollte, aber meist kam schon ein Anderer auf die Idee. Pah - ich tu mir den Ärger doch nicht an ....." Mißmutig einen tiefen Zug seiner Zigarette nehmend, öffnet sich das Gesicht Ahotes für einen Moment, zeigt sowohl seine leichte Abneigung bis hin zu leiser Abscheu, je nach seinen Worten - dann spuckt er den schalen Geschmack auf seiner Zunge aus und nimmt einen weiteren Zug von der Zigarette, nun seine gewohnt kühle Maske wieder erwachen lassend. "Magst du das noch, Großer ? Mir hats den Appetit verhagelt ....."

"Jap und viele Kerle sind zu doof und fallen drauf rein." Brummt Ke-Shon, hebt sich eine seiner Brauen, als Ahote ihm das Brot anbietet. Mit einem "Gern doch." nimmt er es an und isst es dann mit vier Bissen rasch auf. "Habs auch oft genug beobachtet.. So Püppchen von Mädchen, die haben es am Leichtesten... Sehen süß und klein aus und verarschen die Kerle damit. Die haben's dick hinter den Ohren und plärren gleich los und dem Kerl tut es dann leid und er macht alles für sie... Aber nicht mit mir, wenn schon dann was Bodenständiges, Nettes, wo was dran is... Die Kleinen sind so zickig...Also meistens." Lässt sich Ke jetzt fast richtig aus an dem Thema, seufzt dann leise, als es schon wieder klingelt. "Arbeitest du Heute auch wieder im Lager ?" fragt und von der Mauer herunterspringt.

"Jap - wir brauchen das Geld und wenn ich mir mal was kaufen möchte, geht es nur so. Gehen wir, sonst bekommen wir noch Ärger ...." Bei seinen Worten seinen Zigarettenstummel austretend, nickt Ahote kurz - geht dann wieder ins Klassenzimmer vor, sich bewußt ein wenig von Ke weghaltend, damit sie nicht zu sehr miteinander in Verbindung gebracht werden können. Im Unterricht selbst, lehnt sich der junge Mischling wieder an und folgt dem Unterricht eher gelangweilt ... nickt erleichtert, als die Klingel den Schluß des heutigen Unterrichts ankündigt und packt seine Sachen zusammen, nur kurz zu Ke blickend. "Gehst du gleich ins Lager ?"

Ke nickt leicht. "Jap.. is besser, wenn ich erst Abends Heim komme." wispert, als er an Ahote vorbeigeht, gleich den Weg zum Einkaufsmarkt einschlägt. Dort geht er recht rasch nach Hinten, diesmal ein wenig quer durch die Gänge geht, weil er seinen Vater mit dem Ältesten seiner jüngeren Brüdern gesehen hat, der dem Kleinen ein gutes Hemd zu kaufen scheint, sicher für die Kirche oder für die Einschulung. ‚Von meinem Geld natürlich.' Wütende Gedanken des Großen, der sich gleich verbissen an die Arbeit macht.

Als der junge Indianermischling ins Geschäft tritt, begrüßt er seine Mutter nur kurz und geht dann ebenso nach Hinten ins Lager, die Schulsachen wie seine Gürtel und Ketten mitsamt dem Mantel in den Spind legend - läßt sich kurz vom Lagerleiter seine Arbeit zuweisen und bringt die einzelnen Waren nach Hinten, nur ab und an Ke begegnend.

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