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”Paß auf, was du dir wünschst ... es könnte in Erfüllung gehen.” 04
 

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Kapitel 4

 

"Hier rüber mit der Couch." Jo dirigierte die Lieferanten und nickte zufrieden, als sie das Möbelstück sicher durch das Wohnzimmer trugen, um es auf seinen Platz zu stellen. Die Couch hatte noch gefehlt und jetzt war die neue Wohnung schön eingerichtet. Den Großteil hatte Jonathan aus seiner alten Wohnung übernommen, aber die Küche war schon in der Neuen eingebaut und somit musste er das alte Ding nicht mitnehmen. Die Wohnung hatte er über seinen Arbeitgeber bekommen, sie war nicht zu teuer, nicht zu groß, aber hatte eine Dachterrasse, auf der man sich wohlfühlen konnte. Steve und er wohnten weiterhin zusammen, Steve hatte sich wirklich gut eingelebt und Jo konnte sich ein Leben ohne ihn schon nicht mehr vorstellen. Sie passten einfach perfekt zusammen, sie ergänzten sich und wussten, was der Andere mochte oder nicht mochte. Als die Männer die Couch hingestellt hatten, unterschrieb Jo die Lieferpapiere und gab Beiden noch ein Trinkgeld, bevor er die Tür hinter ihnen schloss und wohlig seufzte. "Perfekt!"

Leise lachend, kam Steve aus der Küche und hinter seinen Gefährten, umarmte ihn und zog ihn eng an sich heran, um ihm einen sanften Kuß in den offenen Nacken neben dem Pferdeschwanz zu hauchen. Dann atmete er tief ein und seufzte leise – denn selbst nach all den Monaten war er es noch immer nicht leid, den herrlichen Geruch Jonathans einzuatmen. "Jap, das ist es – ich hätte es nie gedacht, aber dieses riesige, urgemütliche Ungetüm paßt nicht nur perfekt in das Wohnzimmer, die zwei schnurrigen Packer haben es auch noch geschafft, das Ding unversehrt durch das Treppenhaus zu hieven. Schon Wahnsinn, wie kräftig ihr Rote werden könnt – aber du reichst mir voll und ganz, Schatz." Es war ein ehrlich gemeintes Kompliment... Steve mochte den Anderen gerade so, wie dieser war, sie waren sich noch immer ähnlich, auch wenn der Hellere in den vergangenen Monaten deutlich an Muskeln zugelegt hatte.

Und das gefiel dem Roten auch ganz gut, so passierte nämlich nichts, wenn ihr Sex etwas wilder wurde. Sie Beide waren glücklich dabei, denn sie wechselten sich gern und oft ab, so dass Jeder mal zum Zug kam. Ihre Beziehung war sehr harmonisch, gerade in letzter Zeit, in der Jo seine Arbeit hatte, war es noch angenehmer geworden. "Komm, lass uns die Couch einweihen."

Leise schmunzelnd, nickte Steve in den Nacken des Anderen, ehe ihm eine Idee kam und er sich zur Seite drehte. Bevor Jonathan noch protestieren konnte, hatte ihn der Hellere im Brautstil auf die Arme genommen, küßte ihn leicht auf die Nasenspitze und lachte, als er sich rückwärts auf die große Couch fallen ließ. Erst dann änderte er den Griff wieder und zog Jonathan an sich heran, seufzte wohlig und küßte ihn zärtlich, während er ihn sacht berührte. Er wußte, daß der Andere schmusen und nicht Sex gemeint hatte – in dieser Hinsicht waren sie sich gleich und genossen die ruhigen, zärtlichen Minuten ebenso wie den leidenschaftlichen Sex dazwischen.

"Woah... Mann, du erschreckst mich immer wieder, wenn du mich hochhebst." Steve war zwar ein klein wenig kleiner, aber an Kraft konnte er es mit einem Roten mehr als gut aufnehmen. An das getragen werden hatte Jo sich aber noch immer nicht so ganz gewöhnt und erschreckte sich jedes Mal ein Bisschen darüber.

Leise lachend, rieb der Hellere seine Nasenspitze an der Jonathans und zog ihn noch ein wenig näher, kraulte durch dessen noch immer langes Nackenhaar und seufzte schließlich wohlig. "Darum mach ich es ja immer wieder... ich liebe es, wenn du so hoch quietscht." Steve neckte ihn hin und wieder gerne – doch auch für ihn war es ein jedes Mal wieder erstaunlich und herrlich, daß er ihn so heben konnte. Die schwere Arbeit im Hafen war der Grund dafür... in den vergangenen fünf Monaten hatte Steve fast jede Nacht geackert wie ein Stier und unter Tags in der alten Wohnung trainiert, damit er die schweren Kisten und Säcke besser tragen konnte. Zusammen mit dem guten Essen, das er Jonathan und sich kochte, sorgte das dafür, daß seine schon zuvor gut entwickelten Muskeln sich noch ein wenig vergrößerten und sichtlich kräftiger und zäher wurden. Und da er es gewohnt war, trainierte er nun in der neuen Wohnung weiter... auch wenn er nurmehr zwei oder drei Mal in der Woche in den Hafen ging, da es nun nicht mehr so wichtig war. "Ich bin froh, daß ich nun nicht mehr soviel ackern muß... Oh Mann, ich kann es noch immer kaum glauben, Schatz. Ich bin hier mit meinem neuen Ausweis und richtig im Mietvertrag eingetragen."

"Frag mal. Ich bin froh, daß du nicht mehr jede Nacht dahin musst, um zu ackern, und ich wäre noch glücklicher, wenn du gar nicht mehr hinmusst." Auch wenn es schon fünf Monate so ging, Jonathan sorgte sich noch immer. Die Zeit war mental sehr anstrengend gewesen, gerade, weil er sich aufs Lernen konzentrieren mußte und sich gleichzeitig Sorgen gemacht hatte, daß Steve womöglich verletzt oder gar nicht vom Hafen zurückkommen würde. "Mir wäre es immer noch lieber, wenn du da nicht mehr arbeitest."

Leise seufzend, schloß Steve die Augen und schnuffelte sich in die weichen, dunklen Haare des Anderen. "Ich weiß... geht mir doch auch so. Aber ein wenig muß ich noch, damit wir genug Geld auf der Seite haben, Schatz. Die dummen Papiere haben soviel gekostet – wir hatten eh Glück, daß wir sie günstiger bekommen haben, weil der Italiener, der mich dauernd beim Ausladen angeheuert hat, sie mir besorgen konnte." Er erinnerte sich noch gut daran... und auch daran, daß er Jonathan nicht immer alles über diese Jobs erzählt hatte, um ihn nicht zu ängstigen. "Außerdem hattest du doch so viel um die Ohren, Schatz – allein schon das Lernen. Ich wünschte, ich hätte dir mehr helfen können."

Daß die Jobs nicht ungefährlich waren, konnte Jonathan sich schon denken, er wollte aber nicht wissen, WIE gefährlich sie wirklich waren, das würde er nicht ertragen, und so war er irgendwie froh, daß Steve ihm nicht soviel erzählte. "Wenigstens hast du jetzt schon die Unterlagen für dein Fernstudium bestellen können. Ich hoffe, sie kommen bald, dann kannst du endlich wieder studieren und machen, was dir Spaß macht." Jo streichelte Steve über den Körper und schloss seine Augen, weil es schön war, daß sie so zusammenlagen und schmusten.

Der Hellere nickte nur und änderte ein wenig den Griff, so daß sie langsam zur Seite sanken und gemütlich nebeneinander auf der extralangen und –breiten Couch lagen. Seine Rechte kämmte immer wieder durch das lange Haar Jonathans und mit einem kurzen Schmunzeln strich sich Steve die eigenen, inzwischen knapp über die Schulter reichenden Haare nach hinten. "Jup – ich freu mich auch schon wieder aufs Studieren. So sehr ich es in meiner Welt verflucht habe, hier kann ichs kaum erwarten, wieder zu studieren. Muß wohl an der Gesellschaft liegen, Hm?" Dies war nur zum Teil geneckt – es hatte auch einen wahren Kern, denn seine Ex-Freunde hatten es mehr als nur gut geschafft, ihn immer vom Lernen abzuhalten. "Und keine Sorge... noch zwei, drei Monate, dann hab ich genug auf der Seite, daß ich mit dem Ackern aufhören kann, Schatz. Die gehen schneller vorbei, als du denkst – siehst du doch an den letzten Monaten, Hm? Ich kam Ende Februar her und jetzt ist es schon Ende Juli, die Sonne brennt herrlich heiß und bevor der Herbst kommt, ist alles besser. Du hast dich dann in deinem Job gut eingearbeitet, ich hab das Studieren wieder angefangen und wir haben ein gutes Polster, falls was passiert."

"Ich hoffe aber, daß wir das Polster nicht brauchen, falls was passiert. Es soll nichts passieren, jedenfalls nichts Schlimmes." Daß etwas Schlimmes passieren könnte, daran wollte Jo gar nicht denken. Er schüttelte die Gedanken ab und dachte positiv. "Vielleicht können wir irgendwann heiraten?"

Mit den leisen Worten schockte Jonathan den Anderen sichtlich – Steven wurde zuerst leichenblaß, ehe er hochrot wurde und verlegen stammelte. "Hei...heiraten? Geht das? Also hier? Oh Gott, das wäre... ich..." Einen Moment lang verstummend, strich sich der Hellere über das Gesicht, ehe er wieder zu Jonathan blickte und ihn leise fragte. "Ist das dein Ernst? Möchtest du? Und können wir das überhaupt? Ich hab zwar gemerkt, daß es hier besser ist wie in meiner Welt, aber daß du es möchtest, ist wie ein Traum."

Daß es möglich war, hatte Jonathan wohl vergessen zu erzählen, und er lächelte zärtlich. "Ich würde schon wollen. Willst du denn? Es ist möglich und eine anerkannte Ehe. Früher war es nur nicht gern gesehen, wenn ein Blauer einen Roten heiratet, aber die sind da seit gut zehn Jahren deutlich toleranter geworden." Jonathans Augen schimmerten irgendwie etwas weicher. "Willst du mich heiraten?" fragte er nun ernsthaft und blickte Steve abwartend an.

Der guckte noch immer wie ein Auto... doch nach einigen Herzschlägen schluckte er, neigte sich zu dem Roten und küßte ihn sanft, ehe er seine Stirn an dessen legte und die Augen schloß, ihn eng an sich heranzog und leise an dessen Lippen wisperte. "Gern, Jo... mehr als nur gern. Bitte verzeih, daß es noch ein wenig braucht, bis es durch meinen dicken Schädel gegangen ist - aber ich freue mich. Sogar sehr. Aber laß uns das schön planen, ja? Ich möchte gerne, daß du dann freinehmen kannst... also nach deiner Probezeit. Okay? Und vielleicht schlichte Ringe... Platin? Das hält länger als wir."

"Kein Problem, Honey. Ach, ich freue mich so!" Jo packte seinen Schatz und drückte ihn fest an sich. So waren sie Beide auch noch zusätzlich abgesichert und gehörten komplett zusammen. "Nach der Probezeit heiraten wir."

Leise lachend, ließ sich Steve drücken und kuschelte sich noch ein wenig näher, schloß die Augen und genoß einfach nur. Sie hatten Heute und Morgen Zeit, alle Umzugskartons aus- und in die neue Wohnung einzuräumen... und nochdazu ein neues, breiteres Bett, das nur darauf wartete, eingeweiht zu werden. Doch vor alledem stand noch etwas anderes an, das sich jetzt durch ihre knurrenden Mägen nur zu gut zeigte und Steve leise lachen ließ. "Hm... was hältst du davon, wenn ich uns jetzt zwei richtig gute Steaks und dazu Nudeln und Soße und einen Salat zaubere? Währenddessen kannst du ja schon mal damit anfangen, den Fernseher und den DVD-Recorder einzustöpseln."

"Hmmmmm - Okay." brumme Jo, er ließ Steve aber erst nach einem Kuss gehen. Sie mussten noch ein wenig ranklotzen, dann hatten sie vielleicht noch ein wenig Zeit ganz für sich. Und Abends würden sie das neue Bett einweihen und testen, ob es auch wirklich so stabil war. "Zum Glück hab ich die Kiste, in der das Gleitgel war, schon ausgepackt." grinste Jo, als er aufstand, und machte sich gleich ans Werk.

"Ha! Das hab ich mir schon gedacht... alter Lustgeier, du!" Das war mal wieder typisch Jonathan – nicht nur, daß er genau wußte, in welchem Karton der Kram war, Nein, er hatte ihn auch schon aus- und in ihr Nachtkästchen eingeräumt. Leise zu sich selbst lachend, stand Steve auf und schüttelte den Kopf, ehe er in die Küche ging und damit begann, ihnen etwas Gutes zu kochen.

 

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Drei Tage später horchte Steve auf, als es klingelte. Jo war in der Arbeit und hatte einen Schlüssel – nach einem kurzen Blick auf die Uhr an der Wand entschied sich der Hellere, daß es höchstwahrscheinlich der Postbote war und setzte die Sonnenbrille auf, drückte den Summer für die Haustüre unten und öffnete die Wohnungstüre, um auf den Mann, der nun die Treppe raufpolterte, zu warten.

Man hörte hin und wieder das Schnaufen und ein leises Fluchen, warum dieses Haus keinen Lift hatte. Dann kam der ältere Blaue oben an und atmete erstmal tief durch. "Wichtige Dokumente, ich brauch ihre Unterschrift." keuchte er heraus und reichte Steve das Klemmbrett.

"Klar, kein Problem." Er unterschrieb schnell und reichte dem Blauen das Brett wieder zurück, ehe er das Paket entgegennahm, das ihm der Postbote reichte. Da der Ältere so oder so fast keine Luft mehr hatte, bedankte sich Steve noch einmal und schloß dann die Wohnungstüre hinter sich, ehe er breit grinsend ins Wohnzimmer ging und sich auf die Couch setzte. "Das sind die Unterlagen – verdammt, endlich. Jo wird Augen machen!" Leise lachend, stellte er das Paket auf den Wohnzimmertisch und nickte – dann stand er wieder auf und verschwand ins Schlafzimmer, um die restlichen Kleiderkartons in den großen, fünftürigen Schrank einzuräumen.

Derweil kam Jo wieder Heim und stutzte, als er das Paket auf dem Wohnziemertisch sah. Es war noch geschlossen und darauf prangte das Banner der Uni, die das Fernstudium machte. "Steve?" Er wartete einen Moment und rief dann erneut. "Steve?!" Wieder kam keine Antwort, nur ein kurzes Summen, das aus dem Schlafzimmer drang. Das brachte Jonathan zum Grinsen und er schlich ins Schlafzimmer. Steve bemerkte ihn nicht und so gelang es Jo, dicht hinter ihn zu kommen, und er zupfte ihm den einen Ohrstecker aus dem Ohr. "Schatz?"

"Wah!" Steve erschrak fürchterlich und hüpfte ein klein wenig hoch, ehe er sich umdrehte, den Roten in die Arme zog und erst einmal in Grund und Boden küßte. Erst, als sie Atem holen mußten, löste er den Kuß und keuchte schwer, ehe er schief grinsend den Kopf schüttelte und ihn betrachtete. "Erschrecke mich doch nicht so – oder willst du, daß mir schon vorzeitig graue Haare wachsen? Und wieso bist du schon hier? Es ist doch noch gar nicht soweit?"

"Hab Heute früher Schluss, es ist ein Stromausfall in der Praxis." Jo grinste und küsste Steve sanft auf die Lippen. "Du siehst heiß aus." stellte er fest. Steve trug nur eine Radlerhose und ein Muskelshirt, drunter trug er eindeutig nichts.

Breit grinsend, drückte der Hellere seinen Schatz an sich und packte mit beiden Händen dessen knackigen Hintern, schnappte gespielt nach dessem Hals und lachte leise, als er wirklich ein wenig über die Halsmuskeln Jonathans knabberte. "Alles nur für dich, Schatz – ich dachte, Hey, hat mein Süßer was zu gucken, wenn er heimkommt, nämlich meinen fast unverhüllten Knackarsch."

Jo lachte leise und drückte genau diesen Knackarsch. "Eigentlich war das Erste, was ich sah, das ungeöffnete Päckchen... wolltest du warten, bis ich da bin?" Er selber hätte es wahrscheinlich gleich aufgemacht und sich alles genau angesehen. "Lass uns zusammen stöbern, ja?" Daß er sehr neugierig war, merkte man sehr schnell.

Und das wußte Steve auch, deshalb hatte er das Paket nicht aufgemacht. "Dacht ichs mir doch, Schatz – genau deshalb hab ichs nicht aufgemacht, ich wollte deine Augen sehen, wenn du den Kleber abreißt. Ich weiß doch genau, wie gern du Kartons aufmachst, Hm?" Steve hatte das schon öfter ausgenutzt und kleine Geschenke in haufenweise Kartons und Papier eingepackt, denn es war einfach nur niedlich, wie sich Jonathan dabei freuen konnte. Jedoch löste er sich noch nicht von dem Roten... denn ihm gefielen die Hände auf seinem Hintern und der knackige Hintern unter seinen Händen ebenso gut wie der heiße Schritt Jonathans, der sich leicht an seinen Oberschenkel drängte.

Jonathan war ziemlich hin- und hergerissen. Zum Einen lockte das Päckchen und zum Anderen lockte sein Honey. Kurzerhand hob er ihn hoch, so daß Steve auf seiner Hüfte sitzen konnte, und trug ihn mit ein klein wenig Ächzen ins Wohnzimmer. "Wenn das Päckchen ausgepackt ist, wirst du ausgepackt." Mit den Worten setzte er sich und somit auch Steve auf die Couch und schon funkelten seine Augen.

Leise lachend, setzte sich der Hellere neben seinen Schatz auf die Couch und nahm das Paket auf, legte es ihm auf den Schoß und reichte ihm dann die Schere, die er schon bereitgelegt hatte. "Hier, mach auf – ich seh doch, daß du es kaum erwarten kannst." Das sah man wirklich, das Strahlen der Augen Jonathans war unverkennbar und Steve war ihm deshalb nicht böse, im Gegenteil.

Jo nahm die Schere an und schnitt den Karton an den Klebestellen auf. Er hatte immer das gleiche Vorgehen und packte Päckchen oder Geschenke immer auf dieselbe Art aus. Als alles aufgeschnitten war, legte er die Schere beiseite und öffnete den Karton. Oben auf den Mappen lag ein Brief, den nahm er zuerst heraus und reichte ihn Steve. Erst dann nahm er die Papiere und Mappen heraus und legte sie auf den Tisch. "Ein ganz schöner Stapel." stellte er fest und nahm eines der Hefte, um es durchzublättern. "Und ich dachte schon, ich muss viel lernen."

Nun doch ein wenig stutzend, nahm auch Steve ein Heft auf und blätterte es langsam durch – dann nahm er eines der Bücher und stutzte noch mehr, ehe er alle Bücher durchblätterte und nochmal die Liste durchsah, die in dem Brief gewesen war. "Das gibts doch nicht... das kann doch nicht alles sein? Nur sieben mitteldicke Bücher? Ich fasse es nicht – das ist doch... das ist irre." Leise lachend, schüttelte er den Kopf und legte die Bücher auf einen Stapel, ehe er sich an die Couch anlehnte und noch immer fassungslos den Kopf schüttelte. "Ehrlich? Ich bin SO froh, da ich jetzt hier bin. Bei mir Zuhause hab ich jedes Jahr so einen Stapel an Büchern durchackern müssen, hier sind das alle Bücher für das die vollen vier Jahre. Das ist der Wahn – ich werde in einem oder zwei Jahren mit dem Studium fertig sein, ist dir das klar?"

"Echt? Also ich hätte vier Jahre gebraucht, um das alles durchzuackern. Aber einen Grossteil hast du ja sicher schon bei dir gehabt, oder? Und was machst du, wenn du es fertig hast?" Die Frage brannte Jo schon ziemlich lange, denn das hatten sie noch nicht besprochen.

"Öh..." Steve wußte, daß die Antwort nicht gerade sehr intelligent oder aussagekräftig war – und das darauf folgende Schulterzucken war es ebensowenig. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht... in meiner Welt hätte ich vielleicht gekuckt, ob ich irgendwo nen Lehrerjob oder so kriege, aber hier gehts ja einerseits schlecht und andererseits will ich das nimmer. Aber vielleicht trotzdem mit Kiddies arbeiten – Nachhilfe bei nem Jugendcenter oder sowas, keine Ahnung. Ehrlich? Ich studier erstmal fertig und guck mir in der Zeit mal an, was es so an Jobs gibt, die mich anflattern... das wird das Beste sein, denk ich. Oder was meinst du, Schatz?"

"Jap und wenn du magst, kann ich mich auch mal umsehen. Ich hab ja viel mit Sportlern zu tun, aber auch mit anderen Menschen." Es war eine Idee, denn Jo unterhielt sich immer gern mit seinen Patienten, die ihm auch oft viel und gern über sich und anderes erzählten. "Vielleicht ergibt sich ja was, Honey." Er stellte das Päckchen auf den Tisch und zog seinen Liebsten an sich.

"Mmmmhh... ganz bestimmt." Der Hellere kam ihm sofort entgegen und verengte einen Moment lang gespielt abschätzend die Augen – dann stürzte er sich mit einem leisen "Hab ich dich!" auf ihn und pinnte ihn an die Couchlehne, lachte auf und küßte ihn erbarmungslos, während er sich auf ihn setzte, die Knie links und rechts von Jonathan abstützte und dessen Oberarme einfach ebenfalls an der Couchlehne festhielt. Er liebte es, seinen Liebsten so zu überraschen – und es gelang ihm auch immer wieder so gut, daß der Rote für ein paar Herzschläge zu verdattert war, um zu reagieren. Und genau das nutzte Steve, als er wieder von ihm runterging, grinste und leise pfeifend in die Richtung ihres Schlafzimmers stromerte.

Zurück, jedenfalls für einen Moment, blieb Jonathan. Er brauchte einen Augenblick, dann knurrte er gespielt, sprang auf und folgte Steve. Im Schlafzimmer knurrte er erneut, dann packte er seinen Liebsten und beförderte ihn aufs Bett. "Du bist schlimm, weißt du das?"

Laut auflachend, fing sich dieser auf dem Bett auf und grinste – dann spreizte er langsam die Beine, zeigte, daß seine dünne Gymnastikhose wirklich nichts verbarg und grinste noch breiter. "Jup... und deshalb magst du mich ja auch. Oder etwa nicht, Schatz? Komm her – und mach dir nicht so viele Sorgen. Ich finde immer irgendeinen Job, der mir Spaß macht... mit deiner Hilfe sogar hundertprozentig. Und jetzt hör auf, dir Gedanken zu machen, höre auf deinen Prachtkerl da unten und zeig mir mal, wie sehr du mich Heute vermißt hast."

"Soooo sehr." Jo zog sich rasch aus und kam zu Steve aufs Bett. Er zog ihm die Hose aber noch nicht aus, sondern kratzte mit seinen Krallen über die Stelle, wo der After war. "Soll ich deine Hose ruinieren?" fragte er leise und kratzte noch etwas mehr.

Leise keuchend, genoß Steve einen Moment lang dieses Gefühl – dann blickte er wieder unter seinen halbgeschlossenen Augen zu dem Roten auf und sein Grinsen wurde ein wenig neckend, als er ihm leise antwortete und die Beine noch etwas mehr spreizte. "Also wenn du hart genug bist, daß du mich durch den Stoff hindurch nehmen kannst, dann versuch es ruhig. Könnte ein ziemlich intensives Erlebnis werden, Hm?"

"Das meinte ich nicht." Mit den Worten hakte er eine Kralle in den Stoff und zerriss die Naht. So war die Hose ruiniert und er konnte tun was er tun wollte, ohne daß er Steve die Hose ausziehen musste. Er griff nur noch nach der Tube mit dem Gleitgel, dann konnte es auch schon losgehen.

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