Balken01a


”Wait for me” 12
 

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Mit einem ungewohnten Gefühl schlug Kira seine Augen auf. Im Bett fehlte ihm eine bestimmte Wärme und er merkte sofort, woran es lag. Kael war nicht bei ihm, er lag nicht an ihn gekuschelt neben ihm und jetzt, wo er schnupperte, merkte er auch, daß kein Kaffeeduft durch die Wohnung schwebte. Er brauchte einen Schreckmoment, um zu verstehen, dann stürzte er aus dem Bett und hetzte in die Küche. Was er sah, stach ihm regelrecht ins Herz. Eine leere Küche, kein Kael, der am Tisch saß und seinen Milchkaffee trank. Nur Leere und unendlich tiefe Ruhe, die ihn fast verrückt werden ließ. Als er sich umdrehte, sah er zum Wohnzimmertisch. Das Geld, was er am Abend zuvor dort hingelegt hatte, war weg. Kael hatte ihn gebeten, es schon zu holen, und er Depp hatte es getan. Zwar hatte er es in der Wohnung in einem Safe gehabt, aber er hatte es rausgeholt und liegenlassen, weil Kael ihn kurz danach verführt hatte. Sie waren im Bett gelandet und dann eingeschlafen. Das versetzte ihn den nächsten Stich und er eilte ins Gästezimmer und riss die Schränke auf. "Alles noch da.... verdammt !" Kael hatte nur das mitgenommen, was er mitgebracht hatte. Das Geld war seins, das hatte er sich ja verdient und somit auch mitgenommen. "Klammheimlich weggeschlichen... verdammt !!"

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Mit einem leisen Seufzen sperrte Kael sein Zimmer auf und schloß die Türe wieder hinter sich - gerade eben hatte er sich bei Karl zurückgemeldet und ihm das Geld gegeben, seine übliche Standpauke abgeholt und auch die Ohrfeige, als sein Zuhälter bemerkte, daß er ein paar Kilo zugenommen hatte. Nur langsam verließ die so gewohnt kühle Maske das Gesicht des Blauen und ein kurzes Lächeln zeigte sich, als er aus seinem Schuh zweitausend Dollar nahm und sie in einem seiner Bücher versteckte, dessen Seiten er innen ausgeschnitten hatte. Darin lagen schon einige hundert Dollar, die er sich nebenher gespart hatte, und bald würde er es nutzen und von hier verschwinden. Leise seufzend, stellte er das Buch wieder in sein Regal und zog seine Kleidung aus, legte sich in sein Bett und schloß die Augen, um ein wenig zu ruhen und zu vergessen, damit er Abends wieder seinen gewohnten Trott einnehmen konnte.

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Drei Tage ohne Kael. Es war die Hölle für Kira, die Stille in der Wohnung raubte ihm den Nerv und im Club war er nicht ganz bei der Sache. Roger hatte ihn nach Hause geschickt, weil er Ron ganz nervös gemacht hatte, und jetzt lag er in seinem Bett und schnuffelte seine Nase in einen dünnen Pullover von Kael. Dessen Geruch hing noch in der feinen Wolle, es beruhigte ihn deutlich, wenn er daran roch und machte ihm auch schmerzlich klar, daß er süchtig war... süchtig nach Kael. Es war erst Mittag, aber Kira fühlte sich erschöpft... die Nächte schlief er nicht gut und die Stille in der Wohnung nervte einfach nur. "Ich vermisse dich, Kael.... komm zurück.... Nein, ich hole dich zurück... Ich kann nicht ohne dich leben." Sein Entschluss stieg mit jedem Moment und so raffte er sich entschlossen auf und zog sich warm an. "Ich hole dich zurück... egal, was es kostet !" Er würde ihn freikaufen. Kael konnte mit solch einem Leben einfach nicht glücklich sein, das war unmöglich. Wo er wohnte, wusste er ja. Kael hatte es ihm einmal gezeigt, als sie an dem Wohnhaus vorbeigefahren waren. Kira wurde immer entschlossener, und umso entschlossener er wurde, umso mehr beeilte er sich. Er hetzte schon fast zu seinem Wagen. Kael war wirklich wie eine Droge für ihn und er musste ihn wieder um sich haben, sonst würde er verrecken und nie wieder glücklich werden. Beim Autofahren fuhr er so, wie Kael es hasste, aber er musste dorthin, er musste ihn wiederholen und wiedersehen. Als er endlich vor dem Wohnhaus ankam und es betrat, seufzte er leise. In welcher Wohnung Kael wohnte, das wusste er nicht, und das Haus hatte mindestens 20 kleine Wohnungen.

"Hey, Süßer - hast du Lust ? Mein Zimmer ist gleich hier und ich machs dir besonders gut ....." Ein junger Roter, der gerade heimgegangen war, drehte Kira behutsam zu sich um und schmiegte sich lächelnd an ihn heran, während seine Hände schon auf Wanderschaft auf dem Körper dieses vermeintlichen Kunden gingen.

Kira schnappte sich die wandernden Hände und hielt sie so davon ab, zu tief zu wandern. "Tut mir leid, ich muss ablehnen, mein Hübscher... Aber du könntest mir sagen, wo ich Kael finde." Eine seiner Hände ließ die eine Hand des Roten los und er zog einen Zwanziger aus seiner Manteltasche als Lohn für die kleine Information. Es war in etwa soviel, wie der Rote für Sex haben wollte.

Jener wollte gerade zickig werden, als er den Geldschein sah - mit einem leisen Schnauben schnappte der Rote ihn sich und steckte ihn in die Hosentasche, ehe er von Kira Abstand nahm und ihn mißbilligend ansah. "Mann, hast du aber einen schlechten Geschmack - ich kanns dir zehnmal besser besorgen als dieser Eisklotz. Aber wenn du drauf stehst ? Er ist im dritten Stock, das Zimmer mußt du dir schon selber suchen, bin ja keine Auskunft." Dann drehte er sich um und war im Eingang verschwunden, lief leichtfüßig die Treppe zu seinem eigenen Stockwerk rauf und lachte leise, als er in seiner Wohnung war und das leichtverdiente Geld aus seiner Hosentasche zog.

Kira sah ihm lächelnd nach. Er kannte ja die Szene und das eben war nur Gehabe gewesen. "Also dritter Stock." murmelnd, ging er in das Wohnhaus und stieg die Treppen hinauf, bis er im dritten Stock angekommen war und auf jeder Seite drei Türen vorfand. "Na super." brummend, ging er zu der Ersten und klopfte sacht an. Er hatte noch einen Zwanziger in der Tasche, falls es das falsche Zimmer war.

Ein wenig irritiert sah der kleine Blaue auf, als er das Klopfen hörte - leise schimpfend, ging er aus dem Bad und hoffte, daß die Farbe nicht aus seinen Haaren tropfte, als er die Türe mit einem murrigen "Was ist ?!!" öffnete und vor sich den gutgekleideten Gelben sah. Erschrocken quietschte der Mischling auf und wich ein wenig zurück, ehe er sich wieder fing und den vermeintlichen Kunden mit hochgezogener Braue ansah. "Hi, Schatz - was ist denn ? Ich würde dich ja gerne verwöhnen, aber wie du siehst, bin ich noch mit den Haaren beschäftigt. Wenn du in einer halben Stunde wiederkommst, steh ich dir gern zu Diensten, aber jetzt habe ich leider keine Zeit. Bye."

Kira stellte kurzerhand seinen Fuß in die Tür, der kleine Blaue war ja schon fast im Begriff, sie ihm wieder vor der Nase zuzudonnern. "Ich mag nur kurz wissen, wo Kaels Zimmer ist." Er zückte den Zwanziger und hielt ihn dem Blauen entgegen. Irgendwie war er ja niedlich mit den dottergelben Haaren.

"Der Eisklotz ?! Mann, hast du einen schlechten Geschmack." Dissy wußte nicht, daß er das Gleiche sagte, wie der Rote, dem Kira vorhin begegnet war - er schüttelte nur den Kopf und nahm den Zwanziger, ehe er den Gang hinabwies und wieder zu dem Gelben sah. "Die letzte Türe rechts - vielleicht hast du Glück und er ist da. Viel Spaß."

Als Dissy ihn aus der Tür schob, ließ Kira es zu und nickte noch dankend. Dann ging die Tür auch schon wieder zu und er stand wieder allein da. ‚Schon wieder Eisklotz... aber das war er ja auch.' sinnierte er kurz und ging dann zu besagter Tür, um zu klopfen. Gleich würde er ihn wiedersehen... endlich.

Ein wenig verblüfft sah Kael auf und legte den Roman auf die Seite - es war ungewöhnlich, daß Jemand hier klopfte und so zog er die Brauen tief in seine Augen und zeigte sein eisigstes Gesicht, als er die Türe öffnete. Doch der Anblick, der sich ihm bot, war definitiv nicht das, was er sich vorgestellt hatte. "Kira ?! Was machst du hier ? Du solltest nicht hiersein, das schadet deinem Ruf ...."

"Mein Ruf ist mir gerade sowas von scheißegal... Lass mich bitte rein, ja ?" Kira ließ Kael gar nicht antworten, er schob sich von allein in die Tür und kam herein. "Du hast was, das mir gehört, mitgenommen." erklärte Kira mit fester Stimme und musterte Kael eingehend... aber nicht kalt.

Ein kurzes, brummeliges "Komm doch rein ...." wispernd, schloß der Blaue die Türe und drehte sich zu Kira um - musterte ihn kühl und seufzte, ehe er sich auf sein Bett setzte und auf den freien Stuhl nickte. "Setz dich, ich rede nicht gern im Stehen, ich muß Heute noch lange genug stehen. Und was meinst du bitte mit dieser Anschuldigung ? Ich habe nur das Geld mitgenommen, das mir zusteht - alles Andere habe ich bei dir in der Wohnung gelassen." Man merkte trotz seiner kühlen Art, daß Kael müde war - die Umstellung seines Lebensrhytmusses machte ihm zu schaffen und er hatte den Schlafmangel noch nicht recht ausgeglichen.

"Es war ja auch kein Geld oder so... du hast.... also." Kira stammelte kurz und kam ganz dicht zu Kael, um ihn ein ernst gemeintes "Du hast mein Herz gestohlen." ins Ohr zu wispern. "Es ist drei Tage her und ich vermiss dich wie sonst was.... als wenn ich nicht ohne dich leben kann. Du weißt, ich bin nicht der Typ, der sowas sagt, aber ich sag's jetzt, weil es mir todernst ist. Ich brauche dich, wie die Luft zum Atmen, Kael. ....Und mir ist egal, wie teuer es wird, dich von Karl freizukaufen.... Bitte sag, du willst es auch... Bitte." Kira flehte bei den letzten Worten. Sein Blick sagte auch, wie ernst er seine Worte meinte. "Ich liebe dich, Kael."

Jener war momentan noch viel zu überfahren, um etwas Anderes zu tun, als den Gelben entgeistert anzusehen. Das war das Letzte, was er erwartet hatte - und er brauchte einen Moment, um sich einigermaßen zu fangen und seine entgleisten Züge wieder unter eine ungefähre Kontrolle zu bringen. "W...was ? Ich glaube, ich verstehe dich nicht ..."

Kira hatte Kael ziemlich überfahren, aber er hatte es loswerden müssen. "Ich liebe dich und ich will dich bei mir haben.... als Gefährten... als Partner... Und es ist mir egal, was ich bei Karl dafür abdrücken muss, um dich freizukaufen." Er sagte es nochmal langsamer und sah Kael dabei in die Augen. Es war ihm so ernst wie nichts Anderes. "Bitte sag, du willst es auch... Bitte."

Langsam zog der Blaue den Anderen zu sich und legte eine Hand an dessen Wange ... dann schloß er kurz die Augen und schluckte, ehe er wieder zu ihm sah und leise wisperte. "Du bist verrückt, Kira - das ist doch kein Film ? Du kannst nicht einfach eine Hure freikaufen und dann denken, daß alles geritzt ist, die Clubs leben doch von deinem Ruf ? Verdammt, Kira ... wieso machst du so einen Blödsinn ? Das ist schlimmer als ein Film, das ist wie ein alberner Liebesroman, mach mir doch keine falschen Hoffnungen ....."

"Ich mach mir aber Hoffnung... Es ist, als hätte ich nur drauf gewartet, daß du in mein Leben trittst. Der letzte Monat war so schön. Ich war nicht allein, du hast mir zugehört, wenn ich was erzählt habe, es war so schön ...Und jetzt, wo du weg bist, ist es so leer und still, daß es wehtut. ....Bist du denn glücklich als Hure ? Sags mir ehrlich, ich bitte dich. Du kannst so doch nicht glücklich sein... Du trägst ständig diese Maske. Ich hab zwei Huren hier aus dem Haus nach deinem Zimmer gefragt, Beide haben dich Eisklotz genannt." In Kiras Augen flackerte die Hoffnung regelrecht auf, er konnte nicht akzeptieren, daß Kael glücklich sein konnte, so wie er lebte.

"Natürlich bin ich nicht glücklich. Auch wenn ich es schlimmer haben könnte. Und du weißt doch, daß ich immer kalt bin bei Anderen ... das bei dir war eine Art Urlaub für mich, in dem ich mal nicht wie immer sein mußte. Verdammt, Kira ... ich ... du meinst das wirklich ernst, oder ? Idiot. Du bist ein absoluter Idiot, und ich bin noch dümmer, weil ich dich dafür mag, ich könnte mir selber dafür in den Hintern treten." Erneut leise seufzend, verstummte der Blaue - man sah ihm an, daß er mit sich selber haderte, ehe er den Kopf senkte und seine Schultern ein wenig einsackten. "Du weißt schon, daß das fies ist, wenn du einem mit sowas kommst und dann auch diesen doofen Treuhundedackelblick aufsetzt ?"

"Tut mir leid wegen dem Blick." murmelte Kira. Der Blick war wirklich von ganz allein gekommen und er konnte da nix für. "Also wenn du so nicht glücklich bist... Warst du es bei mir oder war das wirklich nur Urlaub ?" Er fragte direkt, weil er jetzt ziemlich unsicher geworden war.

Kael jammerte ein kurzes "Fängst du schon wieder an ?", ehe er eine Braue hob und Kira mit den Fingern an dessen Nasenspitze schnippte. "Natürlich war es Urlaub für mich - und wenn ich ehrlich bin, ich habe es sehr genossen, bei dir zu sein und endlich einmal leben zu können, ohne meine Masken zu zeigen. Ob ich dich liebe, weiß ich nicht, denn ich habe sowas niemals kennengelernt - aber ich mag dich sehr, Kira. Vielleicht zu sehr, es macht mir ein wenig Angst."

Kiras Hände schossen gleich hoch, um seine Nase zu reiben. "Aua, das tat weh." maulte er leise. Kael hatte ihn damit aus seinem ungeplanten Konzept gebracht und so sah Kira sich zum ersten Mal ein wenig um. Sein Blick blieb an dem gepackten Rucksack hängen und er hob seine Braue. "Äh.... was soll das werden ?" Er wies auch noch mit dem Finger auf besagten Rucksack. "Sag nicht, du willst abhauen ?.... Weißt du, daß du dann NIE wieder deine Ruhe bekommst, verdammt ?!" Kira wisperte eindringlich und ihm wurde klar, daß er wohl gerade noch rechtzeitig gekommen war.

"Ich bin nicht so dumm, wie du denkst, Kira. Ich habe Karl von Anfang an gesagt, daß du Zehntausend zahlst. Das restliche Geld mit dem, was ich mir nebenher gespart habe, ist genug, um in Canada einen Neuanfang zu machen." Man hörte an der Stimme des Blauen, daß er nicht damit gerechnet hatte, daß Kira kommen und seine sorgfältigen Pläne auf diese Weis stören würde. "Weißt du - es passiert eigentlich nur in Märchen, daß ein Kunde kommt und eine Hure freikaufen möchte. In meinem Beruf muß man selbst sehen, wo man bleibt...." Das Letztere begleitete Kael mit einem ironischen Lächeln, das jedoch nicht verletzend war.

"Das ist jetzt aber kein Märchen, es ist mein voller Ernst. ...Ich mein, ich will dich ja auch nicht aushalten dann... Ich lass dir alle Freiheit. Ich kann Jemanden mit deinen Fähigkeiten gebrauchen für meine Finanzen und so... Ach verdammt... Du willst gar nicht, oder ?... Kannst du nicht einmal Klipp und Klar sagen, ob oder ob nicht ? Ich weiß nicht, ob ich mir nu Hoffnung machen soll oder nicht. Und ich weiß, ich bin ein Idiot !" Mit einem resignierten Seufzen setzte Kira sich auf das einfach Bett, das im Zimmer stand. "Ich hab langsam das Gefühl, daß ich wirklich ein Idiot bin... Ich hab mich noch nie so benommen... Ich bin total verknallt und mein Hirn hab ich dabei vielleicht weggeschmissen."

Leise schmunzelnd, schüttelte Kael den Kopf, zog er den Gelben in einen innigen Kuß und entließ ihn erst nach einer Weile wieder. "Dann ist es ja gut, daß ich mein Hirn noch beisammen habe, da dein kleines Imperium sonst schon zum Scheitern verurteilt wäre, noch ehe es die Gelegenheit hatte, zu wachsen. Ich sage ja nicht, daß ich nicht einverstanden wäre - aber wie hast du dir das vorgestellt, was soll passieren, sobald du Karl mit einer ordentlichen Summe dazu gebracht hast, mich freizugeben ?" Dieser Punkt nagte noch immer ein wenig an dem Blauen, da er ungern nur ein gekauftes Schmuckstück war.

"Ich sag ihm, daß ich dich als Edelhure will... Und das will ich auch... jedenfalls wenn du es magst. Du kannst als Gigolo arbeiten.... und ich will dich für meine Finanzen haben... das ist mir vorrangiger als das Erste, was ich gesagt habe... Und davor kommt noch, daß ich dich als meinen Gefährten haben will und nicht als ein gekauftes Spielzeug." Kira war es wirklich ernst und das sah man ihm auch wieder an. "Wenn ich Karl die Wahrheit sage, werd ich arm, aber dir hab ich sie jetzt gesagt."

Erneut hob sich nur eine Braue des Blauen, doch dann schmunzelte er plötzlich und lachte schallend los, ehe er sich wieder beruhigte und amüsiert den Kopf schüttelte. "Oh Mann - das ist eine Ironie des Schicksals, weißt du das ? Da werde ich Hure, da mein Alter die Finanzen über den Haufen geworfen hat und komme durch die Hurerei wieder ins Finanzgeschäft zurück." Kael schmunzelte noch eine Weile, doch dann sah er wieder zu Kira und lächelte, küßte ihn sanft und wisperte schließlich an dessen Lippen. "Das ist ein Fulltime-Job, das weißt du, oder ? Finanzmanager, Edelhure und dazu noch dein Gefährte ? Das erfordert viel Entgegenkommen von dir ...." Ein wenig seiner alten Art klang hindurch, und man könnte meinen, daß er auf die kalte, arrogante Art ein horrendes Honorar einfordern würde, wenn in seinen Augen nicht ein weiches Schimmern liegen würde, das so völlig anders als seine Stimme oder die Worte war.

"Das nehme ich gern in Kauf." wisperte Kira und umfing Kael mit seinen Armen, um ihn an sich zu ziehen. "Und bei dir bin ich sicher, daß du der Richtige für mich bist... Das ist mir alles Geld der Welt wert... Und auch alle Zeit der Welt." Ein überglückliches Lächeln lag auf seinen Lippen und dies hing auch in seinen dunklen Augen. "Ich will das schnell hinter uns bringen... Ich weiß, es wird nicht billig werden. Vielleicht kannst du ein Treffen mit Karl arrangieren ?...Weil ich will dich keinen Moment länger als nötig in dieser Klitsche lassen."

Leise lachend, kuschelte sich der Schlankere an ihn und schloß seine Augen, während er die inzwischen so vertraute Nähe Kiras an sich genoß. "Karl ist im Erdgeschoß, es dürfte kein Problem werden, das sofort zu erledigen. Ich kann es nur noch immer nicht recht fassen, weißt du ? Und noch etwas .... solange wir hier sind, werde ich auch weiterhin den Eisklotz spielen, denn sie kennen mich nicht anders und es ist auch gut, um den Preis ein wenig zu drücken." Kael konnte sich nicht helfen - der Geschäftsmann kam immer wieder mit ihm durch, doch er wußte, daß er Recht hatte und sie das nur zu gut nutzen konnten.

"Hab ich schon gemerkt, daß sie dich nur so kennen." grinste Kira. Die Erleichterung in ihm war unendlich, er hatte endlich Gewissheit. "Dann lass uns gleich gehen." Sacht schob er Kael von sich herab und erhob sich. Als er ihn wieder anblickte, grauste es ihn, denn Kael hatte seine Maske schneller aufgelegt, als man kucken konnte. Bald würde er frei sein und bei ihm... sie mussten nur die Treppe hinab und machten sich auch gleich auf dem Weg, damit sie ein neues Leben zu Zweit beginnen konnten, ohne daß ihnen etwas im Wege stand.

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