”Double Trouble” 01
"Stephen ?! Stephen, mach bitte auf, ich ... verdammt, bist du da ?" Mit einem leisen Seufzer nahm Floyd die Hand wieder runter, mit der er noch vor einem Augenblick laut an die Wohnungstüre seines besten Freundes geklopft hatte, strich sich durch das Gesicht und schloß die Augen, während er sich an die Mauer neben der Türe lehnte. Stephen war seine letzte Hoffnung – weder Rulf noch Andy waren zu erreichen und er brauchte Jemanden, mit dem er reden konnte.
"Hey du ... da ist wer an der Tür." Stephen wurde von einer fremden Stimme geweckt und öffnete die Augen. Neben ihm war der Kerl, den er sich letzte Nacht aufgerissen hatte, und er starrte ihn kurz an. "Häh ?" kam es nur von Stephen und der Kerl seufzte. "Da ist wer an deiner Haustür ... ich glaub, ich gehe." Mit den Worten kroch er aus dem Bett und sammelte seine Klamotten ein, zog sich an und bemerkte nur noch, wie Stephen sich hastig in seine Unterhose zwängte und zur Tür eilte. Als er sie öffnete, sah er zunächst nichts und dann Floyd. "Hey, was los ?" Allein der Anblick gab ihm die Antwort. Sein Freund hatte wieder eine seiner Phasen, in denen er vor Selbstmitleid nur so verfloss und sich gehen ließ.
Als der One-Night sich verzupfte, seufzte Floyd einfach nur resigniert und blickte schließlich auf, stürzte sich in die Arme seines Freundes und quetschte ihn an sich, um einfach einen Moment lang Ruhe zu finden. Er war völlig durch den Wind – und auch wenn er das erst seit einer Stunde war, so fühlte es sich doch wie ein ganzes Leben an.
Das kam Stephen dann doch seltsam vor. Normal war Floyd ein wenig anders, nicht ganz SO deprimiert wie jetzt und vor allem drückte er nie so fest wie jetzt zu. "Komm erstmal rein, die alte Elvira reißt mir was ab, wenn sie uns so sieht." Die Vermieterin duldete Schwule, aber sie wollte nicht, daß sie auf dem Gang herumfummelten oder knutschten, und so sahen Stephen und Floyd gerade aus. So schob Steph seinen Freund in seine Wohnung und schloss die Tür, bevor er ihn weiter ins Wohnzimmer schob, damit er sich setzte. "Also, was ist los ?"
"Was los ist ?! Mein Leben geht den Bach runter, ach was red ich da – ich bin verratzt und verkauft ! Verdammt ..." Floyd war noch immer total durch den Wind – während er sprach, achtete er nicht darauf, daß seine Stimme ein wenig lauter war als normal und daß er wild mit den Händen gestikulierte, während er auf- und abtigerte. "Du errätst nie, wer mich vor ner Stunde aus dem Bett klingelte: Mein dreimalverfluchter Vater. Er teilte mir mit einer nicht zu überhörenden Genugtuung mit, daß er von einem seiner Geschäftsfreunde ein herrlich lukratives Angebot bekommen hat: Er hat mich an die häßliche Tochter von dem Kerl verschachert, damit er einen Millionendeal unter Dach und Fach bekam ! Die Hochzeit ist in zwei Wochen und ich habe bisher nur ein paar Fotos von ihr auf mein Handy bekommen !!"
Okay, das war selbst für Stephen ein ziemlicher Schlag - er musste das kurz verdauen und verarbeitete die Worte. Sein Freund war wirklich ein Pechvogel, und dazu noch ein kleiner Feigling, der sich nicht traute, sich endlich zu outen. "Zeig mal her die Bilder." Er wollte das Weib erstmal sehen, vielleicht war es ja doch nicht so schlimm ... obwohl, wenn man auf Kerle stand, dann war es schlimm, egal, wie die Frau aussah.
Noch immer fertig, seufzte der ein wenig Jüngere nur und zog sein Handy raus, tippte sich kurz durch die Galerien und gab das Handy dann seinem Freund. "Die Galerie 'urgl' ist es ... und glaub mir, selbst wenn ich nicht schon schwul wäre, die würde mich dazu machen." Mit den Worten ließ er sich endlich in einen der Sessel fallen und murmelte ein leises "Shit ..." – er verfluchte den heutigen Tag, seinen Vater und die Tatsache, daß er erst einen Tag nach der geplanten Hochzeit endlich 21 wurde und damit noch immer unter der Befehlsgewalt seines Vaters stand.
Mit kraus gezogener Nase besah sich Steph die Bilder und auch er musste sich nun setzen. Die Frau sah verwöhnt, zickig, fett und total überschminkt aus. "Du bist echt ein armes Schwein." Okay, die Worte waren nicht tröstend, aber sie waren auch nicht böse gemeint. "Du solltest dich outen bevor es zu spät ist."
"Sag mal spinnt du, Stephen ?! Mein Vater erschießt mich – er haßt Schwule. Davon abgesehen, daß ihm das egal ist, der zwingt mich dann erst recht dazu, zu heiraten und steckt mich noch in eine Umschulungsklapse. Du weißt, daß ich nichts machen kann, bis ich nicht 21 bin – und das bin ich erst einen Tag nach der Hochzeit und du kannst drauf wetten, daß er mir einen Ehevertrag unter die Nase setzt, der mich für mindestens zwanzig Jahre an die Kuh kettet und von mir verlangt, daß ich ihr mindestens ein oder zwei Bälger mache. Ich bin im Arsch, Stephen ... und das in keiner guten Art." Am Anfang neigte sich Floyd noch vor und gestikulierte wieder energisch – doch am Schluß verließ ihn die Energie und er sackte wieder in sich zusammen, vergrub die Hände in den schon zerrauften Haaren und zerraufte sie noch ein wenig mehr.
Wie es aussah, hatte sein Freund aufgegeben, es tat Stephen weh, Floyd so zu sehen und er setzte sich schließlich neben ihn. "Dann brenn doch durch." Irgendwie musste sein Freund da doch rauskommen. "Du kannst hier wohnen."
"Und dann ? Mein Alter würde mich finden, du weißt, daß er sowohl das Geld wie auch die Mittel hat. Und ich will dich nicht mit reinziehen, du bist doch mein bester Freund. Ich hätte schon vor Jahren abhauen sollen ... aber jetzt ist es zu spät, leider. Ich bin so ein Idiot ..." Er war wirklich verzweifelt – doch den Gedanken an Selbstmord hatte er sofort wieder verworfen, denn das konnte er nicht. Zumindest hatte er einen Freund – einen wirklichen Freund, der auch für ihn da war, so wie jetzt.
"Ach Süßer." wisperte Steph und legte einen Arm um Floyd. "Und was jetzt ?" fragte er leise. Sein Freund hatte sich aufgegeben und das schmerzte Stephen sehr. Er wusste auch nicht, wie er ihn aufmuntern sollte. "Du fügst dich also deinem Schicksal ?"
Leise seufzend, nickte der ein wenig Jüngere und schloß die Augen, senkte den Kopf und seufzte wieder leise. "Ja ... ich bin wirklich ein Feigling, ich habe Angst vor meinem Vater. Du weißt nicht, wozu er fähig ist ... ich habs gesehen, das ist übel. Und vielleicht schaffs ich ja irgendwie ... zumindest kann ich mich dann immer wieder etwas abseilen. Hoffentlich." Die Nähe Stephens tat ihm sichtlich gut und er wurde langsam ein wenig ruhiger, kam dazu, aufzuschnaufen und atmete ruhiger, als er die Nähe seines Freundes auskostete.
Stephen hielt ihn weiter an sich gedrückt und seufzte leise. "Du bist schon ein Pechvogel." wisperte er und dachte angestrengt nach, er wollte seinen Freund nicht so schnell aufgeben, aber er wusste auch, daß er nichts tun konnte, wenn Floyd es nicht zuließ. Aber eines konnten sie noch tun, aber das durfte sein Freund nicht wissen und es erforderte noch ein klein wenig Organisation.
Davon wußte Floyd jedoch nichts und entspannte sich wieder, um sich noch ein wenig mehr an seinen Freund anzulehnen. "Und was spukt dir jetzt durch den Kopf ? Immer, wenn du so ruhig und leise bist, dann heckst du irgendwas Schlimmes in deinem hübschen Kopf aus." Das bereitete ihm ein wenig Sorgen, denn er kannte seinen Freund gerade in dieser Hinsicht mehr als nur gut.
"Einen Junggesellenabschied. Bitte, darf ich einen für dich ausrichten ?" Jetzt war es raus, aber wie der ablief, das wurde natürlich nicht verraten und die Idee war eh noch nicht ausgereift. Aber ein wenig Plan entstand schonmal in seinem Kopf. "Ich denke mal, deine Alibifreunde haben zuviel Stil, um dir eine auszurichten."
Für die Bemerkung erntete er nur ein kurzes, abfälliges Schnauben. "So kann mans auch ausdrücken, Steph. Diese Ärsche würden sich ja vielleicht einen Fingernagel einreißen oder Gott bewahre, aus ihrer herrlichen Faulheit gerissen werden. Aber lad nicht Gott und die Welt ein – außer dir reichen Rulf und Andy, ihr seit meine einzigen, richtige Freunde." Das war Floyd sehr wichtig, denn wenn er sich schon von seinem bisherigen Leben verabschieden mußte, dann wenigstens mit den Leuten, die er mochte und in Ruhe.
"Hatte ich vor, eine schöne, kleine Party unter Freunden in meiner Wohnung." ‚Und noch einen Stripper ... oder Nein ! Zwei ! Das ist DIE Idee !' fügte Steph in Gedanken an und unterdrückte ein breites Grinsen. Die Party sollte Floyd richtig ablenken und ein schönes Erlebnis für ihn werden, und er war sicher, daß Double Trouble mitmachte. "Oh ja !"
"Oh oh ... wenn du so dermaßen hibbelig bist, heißt das nichts gutes. Bitte mach nichts, was mich dumm dastehen läßt, ja ? Das soll ja bei solchen Junggessellenabschieden normal sein ... aber bitte halts auf ein Minimum, ja ? Mein Selbstwertgefühl ist eh schon am Boden, ich möchte nicht auch noch bei euch durchfallen." Er rückte ein wenig von seinem Freund ab und zog eine Braue tiefer in seine hellblauen Augen, strich sich mit der Rechten die zerwuselten Haare ein wenig glatt und betrachtete Stephen skeptisch dabei.
"Hey." kam es gleich charmant von Stephen und er legte sein Honigkuchenlächeln auf. "Du kennst mich doch, ich mach nichts, was meine Freunde dumm dastehen lässt. Und son Müll wie einen Kerl nackt auf ne Schnitzeljagd zu hetzen oder sowas mache ich nicht. Ich mach uns nen schönen Abend ... Bier, Pizza und ein gutes Filmchen oder so." Was das ‚oder so' sein sollte, behielt er für sich und tat, als wäre seine Planung noch nicht ausgereift. Im Kopf war sein Plan aber schon fertig.
Bei dem tiefen und weichen 'hey' wurde es Floyd schon ganz anders und er seufzte wieder, etwas, das er Heute schon viel zu oft getan hatte. "Okay, okay ... ich sag ja schon gar nichts mehr und lasse mich einfach überraschen. Ich muß nur wissen, um wieviel Uhr – den Tag weiß ich ja, einen Tag vor meiner hochzeitlichen Hinrichtung. Oder ?" Da war er sich jetzt doch nicht mehr so sicher, daß er sich eigentlich noch nie zuvor damit beschäftigt hatte und nur ein unzureichendes Wissen aus Film und Fernsehen besaß.
Die Uhrzeit war natürlich wichtig und so grübelte Steph rasch darüber nach. "Achtzehn Uhr ist denke, ich eine gute Zeit." Das war nicht zu früh und nicht zu spät, und sie konnten sich richtig schön einen ansaufen und früh genug ins Bett wegen der Hochzeit am nächsten Tag. "Wann is denn deine Hinrichtung ? Und dürfen wir mitkommen und dir beistehen ?" Das war eine gute Frage, die Freunde waren schon gern dabei, auch wenn Steph wusste, daß die Familie kaum etwas von ihnen wusste, weil sie ja nicht aus den richtigen Kreisen kamen. Steph hatte Floyd an der Uni kennengelernt, er hatte damals ein Stipendium bekommen und so waren sie Freunde geworden. So weit, daß Steph seinem Freund das erste Mal schenken konnte, dann aber hatten sie gemerkt, daß sie nicht als Partner passten und blieben einfach Freunde, die hin und wieder poppten.
"Sorry, aber ich kann euch nicht einladen – strenge Liste. Nicht mal meinen Trauzeugen hab ich mir aussuchen dürfen, von mir wird nur verlangt, daß ich komme, ja sage und den Ehevertrag unterschreibe. Zumindest den Abend vorher kann ich noch bei euch sein ... und natürlich seh ich euch in der Uni, ich laß mir auf keinen Fall das Studieren nehmen." Alleine der Gedanke daran, wie sein Vater ihm einfach vor den Latz knallte, daß er nicht das geringste Mitspracherecht bei überhaupt nichts hatte, ließ ihm wieder die Galle übergehen und Floyd knurrte, ehe er aufsprang und wieder damit begann, hin- und herzutigern. "Verflucht sei das blöde Arschloch ! Dreimal verflucht ..."
Das war für Steph das Zeichen, daß er aufstand, seinen Freund packte und erstmal küsste, bevor er ihn ins Schlafzimmer zerrte. "Ich popp dir jetzt die Gedanken aus dem Kopf." legte er fest und er schubste seinen Freund auf das zerwühlte Bett.
"Wa ...?" Völlig verdattert, blickte Floyd auf seinen Freund hoch, der nun wieder den Slip auszog und lachte schließlich auf, setzte noch ein "Auf den Gedanken kommst auch nur du. Aber weißt du was ? Das ist perfekt." nach und zog sich selbst aus, da das genau das war, das er jetzt brauchte.
Steph nickte zufrieden, dann griff er sich eine neue Tube mit Gleitgel und legte sie auf den Nachtisch, bevor er zu seinem Freund auf das Bett kroch und anfing, ihn mit den Händen zu verführen, während er ihm die ersten Gedanken aus dem Kopf küsste. Das hatte bisher Jedem geholfen, schwere Gedanken für eine Zeit zu vergessen.
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Seither waren fast zwei Wochen vergangen, die für Floyd die Vorstufe zur Hölle waren. Nicht nur, daß er zu den meisten Einkäufen mitgeschleift wurde und er einen weißen Anzug verpaßt bekam, er mußte auch noch die Gegenwart seines Vaters und seiner Zukünftigen samt deren Eltern ertragen und dazu eine gute Miene machen. Nun war endlich der große Tag gekommen, an dem seine Junggesellenparty stattfinden würde ... und er freute sich irgendwie schon darauf, auch wenn er so fertig war, daß er eigentlich nur noch schlafen wollte. Doch er hatte es versprochen – und wer weiß, wie oft er seine Freunde noch so ungezwungen sehen konnte, wenn er verheiratet war. Also gab er sich einen letzten Ruck und stieg in den Aufzug, fuhr hoch zur Wohnung seines Freundes und wunderte sich schon auf dem Weg dorthin, wie laut es plötzlich in dem sonst so leisen Miethaus war. Dann war er an Stephens Wohnung angelangt und klingelte, schluckte und wartete darauf, was nun passierte.
Die Tür wurde gleich aufgerissen, Floyd wurde von Stephen gepackt und gleich ins Wohnzimmer verfrachtet, in dem die anderen Beiden warteten. Viel war eigentlich nicht los, es war nichts groß geschmückt, aber Steph hatte aufgeräumt und ein toller Homofilm wartete darauf, angeschaut zu werden, und auch zwei Kisten Bier und Knabberzeug waren da. "Pizza kommt auch gleich." erklärte der Hausherr und musterte Floyd erstmal kurz. "Du siehst echt beschissen aus." stellte er dabei fest. Sein Freund sah aus wie ein Häufchen Elend auf zwei Beinen.
"Hey, laß du dich mal von der gesamten Schwiegerverwandschaft samt häßlicher Braut und meinem Arsch von Vater durch die Kaufhäuser zerren, damit sie dir ein häßliches Etwas von Anzug verpassen können. Von den Einkäufen für Thekla mal ganz abgesehen ... übel. Ich bin völlig fertig – und ich hoffe, daß ihr mich wieder aufbauen könnt." Die zwei Anderen waren inzwischen aufgestanden und kamen ebenfalls hinzu, packten ihn einfach und drückten ihn kurz, zerrten ihn zum Sofa und Rulf zog die Brauen tiefer, als er ihn betrachtete und nur ein kurzes "Mann, du siehst scheiße aus ..." zu ihm wisperte.
Steph blieb stehen und holte erstmal ein Bier für Floyd, das drückte er ihm in die Hand und dann schaltete er noch Musik an. Die Vermieterin war nicht da, das wusste das ganze Haus. Stephen hatte was gedreht und der Alten - mit einigen Beziehungen - kostenlos einen Gutschein für einen Wellnessabend in den Briefkasten gesteckt. Wer konnte da schon widerstehen ? Sich pflegen lassen, was die Alte durchaus mal nötig hatte, und dann noch eine Nacht in dem Hotel samt Frühstück. Selbst wenn Steph etwas hätte zahlen müssen, das war es ihm Heute mehr als wert gewesen und später kam noch die große Überraschung, von der die anderen Zwei auch nichts wussten. Da steppte dann der Bär und Steph war gespannt auf die Reaktion von den Dreien, wenn schon Überraschung, dann für alle, sonst machte die Sache ja keinen Spaß.
Mit einem erleichterten "Danke." nahm der baldige Bräutigam das Bier an und trank es gleich mit dem ersten Schluck halb aus, ehe er kurz rülpste und in das Lachen der Anderen einstimmte. Er freute sich schon auf den Film, da Steph immer etwas Neues hervorzauberte, und er freute sich darauf, einen letzten, gemütlichen Abend mit Pizza und Bier zu verbringen. "Na – auf wann hast du die Pizza bestellt ?" Rulf grinste breit, denn sie waren erst kurz vor dem Ehrengast gekommen und er hatte Hunger.
Kaum ausgesprochen, klopfte es an der Tür und Steph ging hin, um die Pizza reinzuholen. Jetzt gabs Futter, Bier und den Film. "Stimmt so, Tommy." Mit den Worten bezahlte Steph, nahm die Pizza und schleppte seine heiße Fracht ins Wohnzimmer. Dort wurden ihm die Pizzaschachteln schon aus den Händen gerissen und nach wenigen Minuten lief der Film und man hörte gieriges Schmatzen.
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Einige Stunden später waren sie alle schon ziemlich angeheitert und lachten über einen der Witze, die Andy so wunderbar vortrug, da der Film schon lange zu Ende war. Ebenso wie die eine Kiste Bier, die Pizzaschachteln und einige Tüten Chips und Nachos, die sie beim Fernsehen verdrückt hatten. Die Stimmung war so gut wie selten und Floyd war mehr als nur froh um seine Freunde ... die Einzigen, die er hatte, und die auch jetzt noch zu ihm hielten. Dann klingelte es jedoch und Rulf runzelte mit einiger Mühe die Stirn, tickte Stephen gegen die Stirn und nickte zur Türe. "Da ... isch Jemand für dich. Unnnn ich krieg Probs mitm Lallen."
Steph hatte nicht ganz so viel getrunken, eigentlich hatte Rulf das Meiste intus, aber egal, jetzt kam die Stunde der Wahrheit. "Bin schon unterwegs." Es klingelte erneut und diesmal etwas eindringlicher. Kurz vor der Tür klopfte es dann auch noch und man hörte ein lauteres "Polizei, machen sie auf." Steph grinste und öffnete die Tür. Vor ihm standen gleich zwei Polizisten und er ließ sie hinein. "Wir wurden angerufen wegen Lärmbelästigung." erklärte der mit der Brille und der Zweite knurrte ein dunkles "Schaut nach ner Party aus. Sind Drogen im Umlauf ?"
Als er die beiden Polizisten sah, kippte Rulf mit einem lauten Schrei von der Lehne des Sofas und krabbelte rückwärts an die Wand, weil er sich so erschrocken hatte ... Andy hingegen blieb gelassen und hob nur eine Braue, ehe er den Kopf schüttelte. "Nope. Nur Bier und Chips – wir geben ne Party für den armen Hund hier, er muß Morgen heiraten." Floyd hingegen schwitzte leicht und war etwas blasser geworden, denn auch wenn er schon ziemlich betrunken war, so wußte er doch, daß er noch nicht 21 war und deshalb verhaftet werden konnte.
Damit hatte Stephen gerechnet und er ließ sich von den Cops zur Seite schieben. "So, so, nur Bier und Chips. Ausweise her !" maulte der Cop ohne Brille und funkelte finster. "Oder habt ihr was zu verbergen ?" fragte der Andere und tippte ungeduldig mit seiner Hand auf den Schlagstock, der an seinem Gürtel hing, "Hey, drückt doch ein Auge zu, der Kleine muss Morgen heiraten und Übermorgen wird er einundzwanzig ... kommt schon, der eine Tag macht den Kohl auch nicht fett." Steph plapperte los und er wusste, daß Floyd ihn dafür hassen würde.
Und das sah man ihm mehr als nur deutlich an, als er seinen Geldbeutel und daraus den Ausweis herausfummelte. Doch nicht nur ihm ging es so – auch Rulfs Blick verfinsterte sich deutlich und der große Rote stand langsam auf, ging leicht schwankend zu den beiden Cops und funkelte sie finster an, während er seinen Ausweis herzeigte und dabei einen noch finstereren Blick auf Steph richtete. "So, hier – und jetzt ?!"
"Jetzt ist Party ! Mach Platz, Rulf." platzen die beiden Cops plötzlich heraus und Beide schubsten Rulf von sich, so daß er auf dem Sofa landete. Dann warfen sie auch schon ihre Mützen weg und das rückenlange, weiße Haar kam zum Vorschein. "Ein Geschenk von Steph, der dir einen unvergesslichen Abend beschert !" Billy und Jesse zogen Floyd zu sich und nahmen ihn in ihre Mitte, während Steph die Musik anstellte. "Darf ich vorstellen: Double Trouble, oder auch die James-Brüder." Wäre Rulf nicht so hackedicht, hätte er sie wahrscheinlich eher erkannt. Rulf und auch Andy kannten die Zwei eigentlich aus dem Club in dem, diese tanzten.
Von dem großen Roten kam nur ein verdutztes "Huh ?", ehe er laut loslachte und sich auf den Schenkel schlug, seinen Schatz an sich zog und bequem hinsetzte. Floyd hingegen blickte nur verdutzt auf die beiden wirklich heißen Zwillinge, die sich nun von hinten und vorne an ihn drängten. Er dachte gerade noch daran, seinen Ausweis zum Geldbeutel hinten in die Jeans zu stecken, ehe er schwer schluckte und den trainierten aber dennoch schlank wirkenden Roten vor sich betrachtete. "Double Trouble ? Die Zwei auf dem Sofa erzählen immer von euch ..." Gerade in diesem Moment fühlte Floyd die Wirkung der Biere nicht mehr, auch wenn er wußte, daß das nur kurz anhalten würde – und er schluckte schwer, als er die beiden durchtrainierten Körper so eng an sich fühlen konnte, die sich in der treibenden Musik bewegten.
"Jeah, die sind öfter im 'Ray's Gays", wo wir tanzen ... aber Heute tanzen wir für dich, Süßer." Jesse stand vor Floyd und Billy hinter ihm. "Koste es aus." flüsterte Billy somit von hinten an der Ohr des Blauen und knabberte kurz daran. Sein Bruder und er waren komplett identisch, sie Beide waren Schwul und verbotenerweise auch ein Paar, Jeder, der Interesse an ihnen hatte, musste mit einem Doppelpack leben. Aber das war jetzt unwichtig. Jesse rieb sich an dem Blauen und der Strip konnte beginnen. Langsam aber sicher öffnete er das Hemd und so kam seine unbehaarte Brust zum Vorschein. "Lass dich gehen, Süßer." raunte Billy derweil wieder, lenkte den Blauen damit ab und sie wechselten ihre Positionen. Jetzt stand Billy vor Floyd und knöpfte sein Hemd auf die selbe Art auf, wie sein Bruder.
Mittlerweile konnte der zukünftige Bräutigam nicht anders, als schwer schluckend zu nicken ... die Beiden waren absolut heiß, hübsch, fast androgyn und gerade im Moment das beste Aphrodisiakum, das man Floyd verabreichen konnte. "Verdammt, ja ... ab Morgen ist es vorbei, ich will das Heute noch auskosten !" Und damit packte er den Zwilling vor sich, zog ihn eng an sich heran und genoß mit einem breiten Grinsen den knackigen Hintern unter seiner Rechten, während er den Zwilling hinter sich mit der Linken näher zu sich zog.
Beide lachten auf und kümmerten sich jetzt ganz besonders um den Blauhäutigen. "Jeah, Baby !" Sie drängten sich wieder dichter und zogen sich langsam aber sicher weiter aus. Heute hatten sie frei und genug Zeit, um auch noch nach dem Strip ein wenig zu bleiben.
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