”Das Callboy-Center” 01
Florian genoss die Stille. Nur leise drang Musik an seine Ohren und das auch nur, weil in seinem Wohnzimmer das Radio lief. Stundenlang konnte er an einem Sonntagnachmittag in der Badewanne liegen - dazu ein Buch, Zigaretten und was Gutes zu trinken. Heute hatte er sich für Rotwein entschieden und für einen Thriller.
Die Badtür stand einen Spalt offen, damit sein kleiner Mitbewohner jederzeit zu ihm konnte und nicht anfing zu jaulen, weil sein Herrchen ja da war, aber nicht zu finden.
In der Zwischenzeit ....
Ein leises Summen auf den Lippen, ging Lebeau die Straße entlang, sich die Schaufenster betrachtend ... winkte einer der Verkäuferinnen zu, die ihn durch das Schaufenster entdeckt hatte und ging langsam weiter, hier und da einmal stoppend, wenn die Auslage eines Geschäftes gewechselt hatte. Bei einer der Buchhandlungen, in denen er regelmäßig Kunde war, verhielt er schließlich und trat ein ... lachte leise, als ihm die Verkäuferin schon ein Buch entgegenhielt, einen der eher rareren, amerikanischen Liebesromane, historisch angehaucht und vor allem - mit zwei Männern. Lebeau wusste, dass ihm die Verkäuferin keinen Mist andrehte, denn sie kannte seinen Geschmack gut, was diese Geschichten betraf - gutgelaunt bezahlte er und ging dann weiter, nach einer weiteren Stunde des Bummelns schließlich mit seinen Einkäufen nach Hause kommend. Noch immer leise die Lieder summend, die er in seinem letzten Musicalauftritt gesungen hatte, bereitete er schnell etwas zu essen - blätterte, während er sich an seinen Küchentisch setzte, in seinem Terminkalender, nickte bei den diversen Terminen und setzte sich schließlich ins Wohnzimmer, um bei einer Tasse Kakao das Buch zu lesen und zu entspannen.
***
Ein leises Winseln ließ Florian aufschrecken. Dundy hockte vor der Badewanne und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an.
"Bin ich schon wieder so lange in der Wanne?", erkundigte er sich bei seinem Yorkshire und stemmte sich hoch, nachdem er das Buch zur Seite gelegt und den Stöpsel gezogen hatte. Er angelte nach einem Handtuch, schlang es sich um die Hüfte und trat auf den weichen Badevorleger. Gerade als er sich abtrocknen wollte, klingelte ein Telefon. So nass wie Florian noch war, tappte er in sein Wohnzimmer und nahm ab. Es war Elvira, die einen neuen Auftrag für ihn hatte. Klaus, einer seiner Stammkunden wollte ihn für heute Nacht buchen, aber das ganze hatte einen Haken. Er wollte diesmal einen weiteren Mann dabei haben. Kurz überlegte Florian, ehe er zustimmte und Elvira bat, einen für ihn passenden Gegenpart auszusuchen.
Schnell notierte er sich noch die Uhrzeit und lächelte. Typisch Klaus, dachte er, wie immer um 21:00 Uhr in seiner Villa.
Fast zur selben Zeit hatte der junge Mischling seinen Liebesroman auf die Seite gelegt und den letzten Schluck seines Kakaos ausgetrunken ... stand dann auf und ging in die Küche, um sich eine der Apfelschorleflaschen aus dem Kühlschrank zu holen, als sein Handy klingelte und ihm einen überraschten Blick abrang. Noch mit der Flasche in der Hand ging Lebeau ins Wohnzimmer zurück und sah auf das Display seines schlichten und superflachen, platinfarbenen Handys - lachte leise und klappte es auf, sprach ein paar Worte mit der Dame des Callboy-Centers, sagte dem Doppel zu und klappte das Handy wieder zu, nachdenklich damit an sein Kinn tippend. 'Nen Doppel mit Florian ... bei einem seiner Stammkunden. Hmm... von ihm hab ich schon gehört, bin ja mal gespannt.' Sich ein Lächeln nicht verkneifen könnend, nickte der Schwarzhaarige und legte das Handy auf die Seite - ging sofort ins Bad und duschte sich kurz herab, holte sich eine neue, schwarze Hose, ein leichteres, weißes Hemd mit einem großen Ausschnitt und für darunter einen schwarzen Tanga heraus, zog sich leise summend an und ging dann noch mal ins Bad, um sich zu fönen und einen leichten, kaum sichtbaren, schwarzen Kajal unter seine Wimpern zu ziehen. Sein Outfit letztlich noch mit einem schlichten Brillantohrstecker im linken Ohr und einer dünnen Platinarmkette komplettierend, schlüpfte Lebeau in seine Halbschuhe und in eines seiner dünneren, schwarzen Sakkos - nahm den Rucksack und steckte das Handy, seinen Geldbeutel und die Hausschlüssel ein, ehe er sich auf den Weg zur nächsten S-Bahn machte und zu der ihm gewiesenen Adresse fuhr. Wie erwartet, kam er um dreiviertel Neun dort an ... seufzte leise, als er niemanden sehen konnte und lehnte sich neben dem Eingang an den Zaun, schloss seine Augen und wartete.
Da Florian Klaus nun schon eine ganze Weile kannte, zog er enge helle Jeans an, ein ärmelloses, schwarzes Shirt und helle Turnschuhe. "Dundy!", rief er nach seinem kleinen Mitbewohner und nahm ihn an die Leine. Auch für den Yorkshire würde gesorgt sein. Klaus war regelrecht vernarrt in den Hund, den Florian so sehr liebte.
Leise vor sich hinsummend betrat Florian einige Momente später die Tiefgarage und dann machte er sich auf den Weg zu seinem Stammkunden.
Vor der Villa seines Kunden parkte er ein und ließ Dundy auf dem Rasen austreten. Sein Blick streifte über den schwarzhaarigen Mann, der vor Klaus' Gartentür stand und anscheinend wartete.
Langsam ging er auf ihn zu und sprach ihn an: "Von der Agentur?"
Der Manager ging ein wenig unruhig auf und ab. Es war nicht das erste Mal, dass er sich bei der Agentur einen Begleiter für die Nacht bestellt hatte und Florian kannte er gut, hatte schon manche wilde und leidenschaftliche, aber auch manche liebevolle, zärtliche Nacht mit ihm verbracht.
Doch heute hatte ihn irgendein kleiner Teufel geritten. Kurz nachdem er in der Agentur angerufen hatte und nach Florians Verfügbarkeit gefragt hatte, rief er ein zweites Mal an und bat um einen weiteren Callboy. Irgendwie stand ihm heute der Sinn nach etwas außergewöhnlichem. Wie genau der Abend ablaufen sollte, wusste er noch nicht, aber dass er heiß werden würde, das war klar.
Noch mal ließ Klaus seine Blick über die kleine Bar schweifen. Es war für genug Getränke gesorgt, in der Küche hatte seine Haushälterin ein kleines kaltes Büfett aufgebaut.
/Fehlen eigentlich nur noch die Kerle/, grinste er in sich hinein.
"Jup ... ich bin Lebeau und herbeordert worden, um mit dir ein Pärchen zu bilden. Du bist Florian, hm? Und mit dabei dein kleiner Hund, von dem alle immer reden ...." Mit einem Lächeln auf den Lippen begrüßte der Dunklere den großen Blonden, der ihn angesprochen hatte und hielt ihm seine Hand hin - er hatte ihn schon beobachtet, seit er aus seinem Auto ausgestiegen war, die breiten Schultern und die ebenso breite Brust, die trainierten Arme und Beine bewundert. 'Absolutes Gegenteil von mir ... wie ein Negativ, auch in der Kleidung. Klasse.' Leise, ein wenig genießerische Gedanken, die sich auch kurz in dem weichen Glitzern seiner saphirblauen Augen zeigten - doch einen Moment später schon wieder verschwanden, als Lebeau blinzelte.
Klaus hörte einen Automotor, kurz darauf das Klappen einer Autotür und das kurze Bellen eines kleineren Hundes. Eilig lief er zum Küchenfenster und sah hinaus. Ja, er hatte richtig vermutet. Florian war vorgefahren und hatte Dundy noch mal schnell auf dem Grünstreifen an der Straße Gassi geführt. Nun begann sein Herz schneller zu schlagen. Ob das so eine gute Idee war? Florian kannte er schon lange Zeit, hatte ihn immer wieder gebucht, denn der junge Callboy kannte seine Vorlieben und Abneigungen gut genug, so dass er sich bei ihm immer wohl gefühlt hatte. Aber der andere, Klaus konnte ihn auf diese Entfernung nicht richtig sehen, schien das vollkommene Gegenteil zu sein. Dunkel, mit schwarzen Haaren.
Black and White, fiel im grinsend ein, vor allem, weil in diesem Moment Dundy schwanzwedelnd an Florian hochsprang und um seine Aufmerksamkeit buhlte.
/Jetzt ist es eh zu spät, du hast beide gebucht, also mach das Beste draus. Wenn es gar nicht klappt, schicke ich den Dunklen mit der Gage wieder nach Hause und mache mir mit Florian einen netten Abend./
Lächelnd schlug Florian ein und nahm danach Dundy auf die Arme, da dieser immer wieder an ihm hochsprang. Musternd sah er den Mann, der sich als Lebeau vorgestellt hatte, an und nickte zufrieden. Ja, Elvira hatte einen ausgezeichneten Spürsinn, was seinen Geschmack betraf.
"Das ist Dundy", stellte Florian seinen kleinen treuen Begleiter vor und erkundigte sich. "Kennst du Klaus schon oder bist du das erste mal bei ihm?!
Den kleinen Hund auf dem Arm des großen Mannes musternd, lachte der Dunklere leise auf ... streckte dann seine Hand aus und ließ ihn schnuppern, strich dem kleinen Hund über das Köpfchen und schüttelte schließlich auf die Frage kurz den Kopf, ehe er dem Blonden auch laut antwortete und die Hand wieder wegnahm, seinen Rucksack kurz schulterte. "Nope ... ich kenne ihn nicht, das ist mein erstes Mal bei ihm und auch generell das erste Mal, dass die Agentur mich mit einem anderen herbeordert, bin noch nicht solange dabei. Muss ich irgend etwas beachten bei dem Kunden? Und ich sage gleich dazu, ich mache nichts von den harten Sachen. Wenn’s dazu tendiert, dann solltest du dir lieber einen anderen Partner suchen. Okay?" Noch immer ehrlich lächelnd, senkte Lebeau seinen Blick wieder zu dem kleinen Hund herab und streichelte ihn sanft ... notierte innerlich jedoch, wie sanft dieser große Mann den Hund hielt und steckte diesen Zettel innerlich zu den anderen, die er schon über Florian gemacht hatte.
"Bei mir ist es auch das erste Mal zu zweit. Klaus hat bisher immer nur mich allein haben wollen." Florians Blick ruhte auf den Händen Lebeaus und er freute sich schon regelrecht darauf, von diesen Fingern berührt zu werden. "Klaus ist ein ruhiger Mensch, steht genauso wenig wie ich auf ausgefallene Sachen und ist immer der Aktive. Ich lass mich jetzt einfach mal überraschen." Mit den Worten versenkte Florian den Klingelknopf unter dem Daumen.
Erfreut nickend, nahm Lebeau seine Hand wieder weg und steckte sie in die Hosentasche ... umfasste mit der Rechten den Riemen seines Rucksackes und ließ den Blick über den Garten und die Villa schweifen, während er sich fragte, was ihn wohl an diesem Abend erwarten würde. Fast unwillkürlich wanderte sein Blick hin und wieder zu dem großen Blonden neben sich ... auch er freute sich schon darauf, mit ihm zu agieren, denn selten waren Kunden so gut gebaut. Wirklich selten.
Das Klingeln ließ Klaus ein wenig zusammenzucken. Schnell war er an der Tür und öffnete. Mit einem freudigen Lächeln begrüßte er seine Gäste. Doch zu aller erst kraulte er Dundy zwischen den Ohren. "Hallo Dundy, schön dich zu sehn, kleiner Schatz." Dann blickte er auf und ihn Florians Augen. "Oh, du hast ja Florian mitgebracht. Das ist aber nett von dir", witzelte er, strich dem Callboy liebevoll über die Wange und hauchte einen Kuss darauf. "Hallo Floh, schön, dass du Zeit hattest." Dann wanderte sein Blick zu Lebeau weiter, den er kritisch musterte. Der dunkle Teint stand so ganz im Gegensatz zu Florians heller Haut, genau wie die langen, blauschwarzen Haare. Aber der Kontrast gefiel ihm und wieder fiel ihm der Black-and-White-Vergleich ein.
Den Kunden musternd, der ihnen aufmachte, huschte wieder ein Lächeln über die Züge Lebeaus - dann nickte er und folgte der Einladung, trat ein und wartete, nicht sicher, wie das hier jetzt geplant war, die Initiative Florian überlassend.
Grüßend nickt er dem anderen zu, ehe er mit einer einladenden Handbewegung zur Seite trat. "Kommt rein. Dundy, geh mal in die Küche, da hat Magdalena was Feines für dich hingestellt."
Kaum das Klaus die Tür aufgezogen hatte und Dundy kraulte, streckte dieser sich auf Florians Armen und leckte dem Manager über das Kinn.
"Für dich habe ich immer Zeit, Klaus", erwiderte Florian lächeln und küsste Klaus zurück auf die Wange. "Das ist meine Begleitung für diesen Abend." Mit dem Kopf nickte Florian in Lebeaus Richtung und überließ es dem Dunklen sich selbst vorzustellen. Er ließ Klaus und Lebeau einfach stehen, damit sie sich ein wenig beschnuppern konnten und kehrte mit Dundy in der Küche ein, wo kleine Würstchen auf einem Teller lagen.
Mit einem leisen Lächeln betrachtete der Schlankere die Zärtlichkeiten, welche die beiden austauschten ... es war offensichtlich, dass sie sich schon länger kannten, und als der Kunde sich zu ihm umdrehte, streckte Lebeau seine Hand aus und für einen kurzen Moment vertiefte sich sein Lächeln, als er sich vorstellte. "Ich bin Lebeau ... ich habe zwar schon Erfahrung mit Kollegen als Pärchen, aber das ist das erste Mal für mich mit Florian. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen."
Klaus ergriff die ihm dargebotene Hand und drückte sie kräftig. Erfreut registrierte er den kräftig erwiderten Händedruck. Lebeau gefiel ihm und kurz schoss ihm die Frage durch den Kopf, wie dieser Mann wohl im Bett wäre. Nun ja, vielleicht würde diese Frage heute Nacht eine Antwort finden. Mit einem zufriedenen Lächeln schloss er hinter Lebeau die Tür und geleitete ihn in das große Wohnzimmer, wo er ihm mit einem Kopfnicken einen Platz anbot. Dann eilte er hinter die Bar und fragte: "Was kann ich dir zu trinken anbieten?" Für Florian bereitete er ‘Cuba Libre’ zu und für sich stellte er einen Whiskey auf das kleine Tablett.
Mit wachem, neugierigen Blick ließ der Dunklere seine Augen kurz über die Einrichtung wandern ... nahm dann jedoch sofort auf der Couch Platz und legte den Rucksack neben seine Füße unter den Tisch, ehe er sich anlehnte und den Kopf leicht drehte, nach hinten an die Bar sah und mit einem unwillkürlichen Schmunzeln antwortete. "Bin flexibel ... aber ich denke, ein Whiskey ist jetzt das Beste." Als er danach verstummte, fiel sein Blick unwillkürlich wieder auf den Blonden, der sich noch immer um den kleinen Hund kümmerte - nur kurz geisterte die Frage, ob der Kleine auch beim Sex anwesend sein und womöglich stören würde, durch seinen Kopf, ehe er innerlich mit den Schultern zuckte. 'Wenn es soweit ist ... muss ich eben kurz was sagen, Sex mit einem Hund nebendran ist nicht gerade ... aber irgendwie sehen die Zwei nicht sehr danach aus. Good Lord, hoffentlich täusche ich mich nicht.' Leise Gedanken, die sich aber äußerlich nicht zeigten, in keinster Weise das ehrliche Lächeln trübten - Lebeau mochte Hunde ebenso wie Katzen, jedoch eben nicht ... wenn es zur Sache ging.
Florian streichelte Dundy zärtlich über den Kopf und begab sich dann zu Lebeau und Klaus zurück. Dankend nahm er seinen Cocktail von dem Tablett und nickte Klaus lächelnd zu. "Und werdet ihr miteinander auskommen?", erkundigte er sich neugierig und mit der Hoffnung, dass Klaus mit Lebeau zufrieden war, denn Florian war mehr als nur neugierig darauf den dunkeln Mann näher kennen zu lernen.
Lächelnd reichte er Lebeau den Whiskey, nahm sein eigenes Glas und setzte sich neben ihn auf die Couch. "Ich denke schon. Elvira hat einen ausgezeichneten Geschmack. Außerdem kennt sie ja meine Vorlieben, nicht wahr, mein Hübscher?" Klaus zog Florian einfach auf seinen Schoß.
"Ist Dundy gut versorgt?", fragte er dann und nippte an seinem Whiskey. Einen Arm hatte er um Florians Taille gelegt und streichelte sanft über dessen Hüfte.
Willig ließ Florian sich auf Klaus' Schoß ziehen und lächelte Lebeau offen an. "Ja, Elvira hat einen ausgezeichneten Geschmack und Dundy geht’s gut, der wird sich nachher in sein Körbchen verziehen und uns ganz sicher nicht stören." Das Cocktailglas hebend prostete Florian Lebeau und Klaus zu.
Der Manager hatte sein Glas bereits geleert und zur Seite gestellt. Nun hatte er eine Hand frei, um Lebeau damit über den Oberschenkel zu streichen. /Wie seine dunklen Hände wohl auf Florians hellem Hintern aussehen würden?/, überlegte er. Dann ließ er seine Gedanken sogar noch ein bisschen weiterschweifen und überlegte, wie es wohl aussehen würde, wenn die beiden sich miteinander vergnügten? /Ja, genau das ist es, was ich heute sehen will/, schoss es ihm durch den Kopf, denn bis jetzt hatte er sich eigentlich noch keine Gedanken darüber gemacht, wie der heutige Abend ablaufen sollte. Nur, dass ihm der Sinn nach zwei Gespielen stand, dass wusste er. Doch wie sollte er das Florian und Lebeau klar machen? Er konnte ja schlecht sagen: 'Los, treibt es miteinander, ich will nur zusehen!'
Mit einem "Thanx..." sein Glas annehmend, ließ sich der Dunklere ein wenig Zeit mit den Antworten und trank langsam den feinen, teuren Whiskey, den rauchigen Geschmack genießend ... stellte das Glas dann auf den Tisch und betrachtete die beiden großen Männer an seiner Seite, drehte sich ein wenig mehr zu ihnen und ließ die eigenen, schlanken Finger über die ihn streichelnde Hand des Kunden streifen. "Ich danke dir für das Kompliment..." Deutlich klang in seiner dunklen Stimme mit, wie ungewohnt es für ihn war, dass der Kunde das vertrauliche 'Du' genommen hatte - schwand aber schnell, als er weitersprach und den Kopf leicht auf die Couchlehne legte, den Blick noch immer auf den beiden anderen Männern liegen ließ. "Sagst du mir, was du möchtest, Klaus? Florian kennt dich ja schon, deine Vorlieben, Wünsche ... oder willst du, dass er mich ... einführt, Darling?" Bei den letzten Worten wurde die Stimme Lebeaus besonders weich, klang sein amerikanischer Akzent ein wenig durch und unterstützte die Wirkung noch ... zeigte sehr gut, dass er sicherlich nichts dagegen hätte, wenn der Größere die Führung, den dominanteren Part übernehmen wollte.
Nun musste Klaus doch ein wenig schlucken, bei Lebeaus direkter Frage. Mit Florian konnte er offen umgehen, sie kannten sich schon lange genug, doch einem eigentlich Fremden zu sagen, das ihm der Sinn heute nach Voyeurismus stand, dass brachte er dann doch nicht fertig. Mit einem verlegenen Räuspern schob er Florian sanft von seinem Schoß, um sich an der Bar einen zweiten Whiskey zu holen. Fragend drehte er sich zu den beiden Callboys um und fragte: "Möchte noch jemand was trinken?"
Lebeau merkte sehr wohl, dass er ein wenig zu direkt gewesen war ... mit einem leisen, fast nicht hörbaren Seufzer schalt er sich selbst einen Narren und richtete sich wieder auf, ehe er sein noch halbvolles Glas betrachtete, es aufnahm und langsam austrank. Dann stand er auf und kam zu dem Kunden an die Bar ... stellte sein Glas neben das des anderen und wisperte leise zu ihm. "Sorry, i... ich war ein wenig direkt. Ich war mir nicht sicher, wie ich fragen sollte, vergesse manchmal, dass es hier ein wenig anders ist."
Lächelnd sah Klaus den anderen an. "Nein, ist schon in Ordnung." Sanft strich er ihm mit den Fingerspitzen über die Wange, die sich so samtig anfühlte, wie er es vermutet hatte.
"Es ist nur.... ich wollte heute mal was...... etwas was ich noch nie gemacht habe", druckste er ein wenig herum. "Floh und ich verstehen uns ohne viele Worte, er weiß, was ich bevorzuge, aber heute wollte ich...." Klaus gab sich einen Ruck. "Heute wollte ich einfach nur mal zusehen." Ruckartig entließ er die Luft aus seinen Lungen. Nun war es endlich raus!
Die Augen halb schließend, genoss Lebeau die sanfte Berührung an seiner Wange ... hob dann seine eigene Hand und ließ sie zärtlich über die leicht bebenden Fingerspitzen des anderen streichen, ehe er dessen Hand in die seine nahm und einen sanften Kuss in die Innenfläche hauchte. "It'll be a pleasure for me ... es wird mir eine Freude sein, Klaus. Und ich hoffe, dass ich dir gefalle."
Ein wenig unsicher lächelte Klaus Lebeau an. Wieso war er auf einmal so unsicher? Er kannte Florian, er wusste wie es mit ihm war. Lebeau war sympathisch und sah extrem gut aus. Der Manager leckte sich kurz über die Lippen. Ja, es musste ein sehr erregender Anblick sein, wenn er sich unter Florians hellem Körper räkelte. Seufzend füllte er sein Glas auf und sah Lebeau fragend an.
Dieser wartete, bis Klaus das Glas wieder von den Lippen nahm ... ließ seine Fingerspitze über den Rand des Whiskeyglases streichen und nahm einen der feinen Tropfen auf, leckte ihn sich von der Fingerspitze und wisperte ein leises "Mehr sollte ich lieber nicht trinken...." zu ihm, ehe er sich wieder umwandte und auf die Couch setzte, den Blick kurz über Floh streifen ließ und schließlich wieder lächelnd zu Klaus zurücksah.
Die kurze Bewegung, mit der Lebeau über den Rand des Glases strich und anschließend den Tropfen Whiskey von seinem Finger leckte, hatte etwas ungeheuer erotisches. Klaus schluckte erneut trocken. Diese Nacht würde bestimmt heiß und prickelnd werden, das spürte er. Als die beiden Callboys nebeneinander saßen, nahm der Manager diese Bild tief in sich auf. /Ein schönes Paar/, dachte er.
Zufrieden hatte Florian Klaus und Lebeau beobachtet und nickte nun, als der Dunkle sich zu ihm aufs Sofa setzte. "Komm her!", bat er Klaus und rückte ein Stück, damit dieser sich direkt zwischen sie setzen konnte.
Klaus kam der Aufforderung nur zu gerne nach. Als er sich setzte, streiften seine Schenkel die der beiden jungen Männer und jagten ihm einen Schauer über den Rücken.
Lebeau indes hatte seine Lider ein wenig gesenkt, als der Blonde ihren Kunden zum Sofa rief - deutlich war für ihn die Nervosität erkennbar, aber auch die leise Neugierde Klaus' ... ein wenig mit sich selbst hadernd, ob er die Initiative ergreifen sollte und sich damit erneut in die Nesseln setzen, entschied der junge Mischling sich schließlich für eine Alternative und legte seinen Arm hinter ihren Kunden auf die Lehne zu dem Blonden, dessen helles Haar er sacht, fast nicht fühlbar, mit den Fingern berührte, nur hauchzart dessen Wange streifend.
Florian lächelte Lebeau an und drehte den Kopf ein Stück, so dass er die dunkeln Finger mit einem sanften Kuss bedecken konnte. Auffordernd nickte er seinem Partner für diese Nacht zu und erkundigte sich leise bei Klaus: "Hier oder im Schlafzimmer?"
"Egal, wo es dir lieber ist, Floh." Sanft küsste er ihn auf die Wange.
"Lebeau?" Florian gab die Frage einfach an den Dunkelhäutigen weiter.
"Wherever [Wo immer]... dort, wo es günstiger ist... du sollst uns gut sehen können und selbst bequem sitzen oder liegen, Klaus. Ich kenne deine Räume nicht so gut wie Floh... und solange ich nicht auf kalten Fließen zu liegen komme, ist mir eigentlich alles recht...." Leise schmunzelnd bei der so offensichtlichen Vertrautheit der beiden, wartete Lebeau gespannt ab - vor allem neugierig darauf, welche Wünsche Klaus hatte und ob sich der Körper seines Kollegen so gut anfühlen würde, wie er es erhoffte.