”Frozen Heart” 06
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Als Colt am nächsten Morgen erwachte, huschte ein Lächeln über seine Lippen als er sah, an wen er sich kuschelte. Es war eine Eigenart der Nagas, eng bei einander zu liegen - und auch der junge Naga mochte es sehr, obwohl viele seiner Bettpartner es nicht wußten, da er sie niemals über Nacht bei sich behielt. Hier war es jedoch anders, denn er lag in Adrians Bett, und dieser hatte sich ebenfalls an ihn gekuschelt und schlief noch immer tief und ruhig. Ein Anblick, der einfach nur wunderschön war - und Colt brachte es nicht übers Herz, ihn zu wecken, sondern betrachtete ihn einfach nur.
Aber die Ruhe wurde unterbrochen, als Jemand durch den Flur rannte und dann an die Tür des Zimmers klopfte. "Mr. Frost ?! Sir, ihre Mutter !" Felix stand vor der Tür ... er war der Pfleger und hatte Heute früh kaum glauben können, was er sah. Adrian war schlagartig wach und schoß hoch. Zuerst hatte er Panik, aber dann fiel ihm wieder ein was passiert war, und daß Colt bei ihm lag. "Moment, Felix ..." Colt bekam einen Kuß und ein entschuldigendes Lächeln, als Adrian aufstand, sich einen Morgenmantel anzog und zur Tür ging, um sie zu öffnen. "Sir ? Ihre Mutter, sie ... es geht ihr besser." Der erfahrene Pfleger war ganz durch den Wind, aber ein breites Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. "Wirklich ? Das ist wunderbar ... ich komme gleich zu ihr." Adrian hatte den Krankenpfleger eingestellt und umarmte ihn nun das erste Mal, was Felix etwas erstaunte, und danach respektvoll zurücktreten ließ. "Ich bin dann wieder bei ihr." Adrian nickte sacht und lächelte noch immer. "Mach dir und ihr erst noch ein Frühstück, ich komme, sobald ich mich fertiggemacht habe." Mit den Worten schloß er wieder die Tür und lehnte sich mit dem Rücken daran. Sein Blick ging zu Colt, und er lachte plötzlich vor Erleichterung auf.
Der junge Naga lag noch immer im Bett, doch er grinste breit und stand nun auf, kam zu dem noch immer Lachenden und umarmte ihn, ehe er ihn sanft küßte und selbst schmunzelte. "Siehst du ? Habs dir doch gesagt. Du sag mal ... der Pfleger ist in sie verliebt, wußtest du das ? Ich kann es riechen, er sorgt sich sehr um sie, es ist ehrlich."
"Ja, ich weiß es. Weißt du ... Felix war der Pfleger, der mich damals im Krankenhaus betreut hat. Ich vertraue ihm blind und als Mom den Zusammenbruch hatte, hab ich ihm den Job hier gegeben. Er hat hier weniger Streß und deutlich mehr Lohn als das, was er im Krankenhaus bekommen hat. Er mag meinen Onkel auch nicht besonders, und würde den Teufel tun und ihm sagen, daß es meiner Mutter jetzt besser geht." Daß sie sich noch immer umarmten, störte Adrian überhaupt nicht, und er küßte Colt sacht. "Ich bin dir so dankbar, ich könnte im Moment vor Glück zerspringen."
Das ließ den jungen Naga leise schmunzeln, ehe er seine Nasenspitze an der Adrians rieb und ihn ein wenig enger an sich zog. "Und du sprühst geradezu vor Energie. Denkst du, wir können ihm zeigen, weshalb es ihr besser geht ? Es würde ihr guttun, wenn ich ihr wieder ein wenig Blut von mir gebe und so kann Felix auch gleich einige Infusionspacken vorbereiten, und nach und nach aufhängen. Obwohl ich auch gern wiederkommen würde, hm ?"
"Daß du wieder herkommst, da hab ich nichts gegen. Im Gegenteil ... und wegen Mom und Felix, ich weiß nicht ? Vielleicht warten wir noch ein klein wenig. Nicht, daß es zuviel ist für Mom, auch wenn es ihr jetzt besser geht." Was das anging, war Adrian ein wenig unsicher. "Ich überlege es mir ... aber erst duschen, Mom besuchen, und dann frühstücken."
"Gute Idee ... und dann sehen wir weiter." Mehr sagte Colt nicht mehr und löste sich nach einem kurzen Kuß, ging in das angrenzende Bad und erleichterte sich dort, ehe er seine Hände und seine Männlichkeit kurz am Waschbecken abwusch und dann in die Dusche stieg. Ihm machte es nichts aus, daß es ein wenig dauerte, bis das heiße Wasser kam und er grollte weich, als auch Adrian zu ihm in die Dusche stieg. "So ist es schöner ... viel schöner."
"Sehe ich auch so ... ich denke, ich habe nun raus, welche Neigung ich habe." Adrian grinste sacht und küßte den Weißblonden. Nebenher berührte er ihn wieder, und wusch über dessen muskulösen Körper. "Magst du das ganze Wochenende hierbleiben ?"
"Gerne - sehr gerne sogar. Nur einmal muß ich weg, damit ich den falschen Prototypen abgeben kann, aber das ist schnell erledigt. Ganz ehrlich ? So mag ich dich verdammt gern, Adrian - du bist so anders, besser. Viel besser." Gerade das war etwas, das Colt ein wenig verblüffte ... doch andererseits wußte er ja jetzt die Hintergründe, weshalb der Rothaarige immer so kalt, abweisend und arrogant gewesen war, und verstand es nun besser. Auch er wusch über den kräftigeren Körper Adrians und genoß es sichtbar, während er immer wieder wohlig grollte und sich einen Kuß erhaschte.
"Sicher, ich gebe dir dann das andere Modell davon ... und wegen dem anders sein, das wird nur hier sein und wenn wir unter uns sind. Aber in der Schule und so bleibe ich Jack Frost. Und ja - ich weiß, daß sie mich so nennen." Adrian wußte es natürlich, denn er hörte besser zu, als einige dachten. "Mein zweiter Name ist Jackson, deshalb das Jack."
"Nicht nur - es paßt nur hervorragend, denn du bist manchmal so eisig wie dieser." Sie beide wußten, daß Colt auf die Märchenfigur anspielte und er grinste kurz, um zu zeigen, daß er es nicht böse meinte. "Und mir ist schon klar, daß du in der Schule so wie immer sein mußt ... aber vielleicht können wir den Anderen glaubhaft machen, daß wir wegen der Mannschaft den Waffenstillstand weiterhin aufrechterhalten ? Sie wissen ja, daß ich zu dir komme, um die Taktiken durchzugehen und daß wir uns da nicht an die Gurgel gehen ... ich weiß nämlich nicht, ob ich in der Schule mit dir so wie früher streiten kann. Okay ?" Er hoffte es, denn es wäre wirklich schwer, so wie früher zu handeln, und ein Waffenstillstand wäre durchaus logisch.
"Ja, so ist es. Ich denke, wenn ich langsam auftaue, dann fällt es auch nicht zu sehr auf ... aber nur bei dir und dem Team vielleicht." Ein wenig konnte er ja auftauen, zumindest bei dem Team. "Ich hab ja immerhin dazugehört, auch wenn ich mich wie der letzte Arsch benommen habe. Aber beim Training und den Spielen war ich immer mit dem Team."
"Ja, ich weiß ... sie haben es mir erzählt." Während sie redeten, wusch Colt weiterhin über den Körper Adrians und ließ sich auch gerne von ihm waschen, denn es war eine schöne und willkommene Zärtlichkeit, die sie teilen konnten. "Um ehrlich zu sein - sonst solltest du so kalt wie immer sein, denn sonst kleben dir die ganzen Cheerleader an den Hacken und Niemand zeigt mehr Respekt. Und ich weiß nicht, ob ich das aushalten würde, wenn die dummen Tussen so an dir kleben, daß du nach ihrem Parfüm stinkst."
Ich sag ja, bei dir und dem Team ... beim Team einen Tick wärmer. Ansonsten bleib ich frostig." Adrian hatte auch keine Lust, daß die halbe Schule an ihm klebte, und er brauchte noch immer seine Freiheit. Sie waren dann mit Waschen fertig und Adrian küßte Colt, ehe er aus der Dusche stieg und ihnen je ein großes Handtuch aus dem Regal nahm.
Der junge Naga zögerte zuerst - doch dann nahm er es an und begann damit, Adrian beim Trocknen zu helfen, da er selbst innerhalb weniger Minuten durch seine Körperwärme trocken war. Lediglich seine Haare kämmte er kurz mit den Krallen seiner Finger durch, die er sich wachsen und danach wieder verschwinden ließ. "Danke, aber ich bin so warm, daß ich von selbst trockne ... kommt von meiner wahren Natur." Dann nahm er beide Handtücher und warf sie in den Wäschekorb, ehe er mit Adrian wieder ins Schlafzimmer ging und sich grinsend anzog. "Vielleicht sollte ich das nächste Mal Wechselkleidung mitnehmen, hm ? Zum Glück kann ich meine Arbeitskleidung auch so anziehen, wenn ich Kapuze und Handschuhe weglasse."
"Du kannst auch von mir was haben, ich hab noch legere Kleidung im Schrank. Also wenn du magst." Adrian ging gleich zu seinem Kleiderschrank und öffnete den Teil, in dem seine Freizeitkleidung hing und lag. Er selbst nahm sich auch etwas Einfaches heraus und schlüpfte einen Moment später hinein. Es war zwar wieder eine Stoffhose, aber sie war nicht so fein wie das, was er in der Schule trug.
"Wow ... ich fasse es nicht, du hast sogar was für die Freizeit ?!" Colt lachte leise und legte den Arm um die Hüften Adrians, zog ihn zu sich und grinste, um ihm zu zeigen, daß er ihn nur gutmütig aufzog. Es war schön, das zu können und er küßte ihn kurz, ehe er sich einen Slip und ein Shirt nahm und den Arm löste, um sie anzuziehen und danach in die schwarze Hose seiner Diebeskluft zu steigen. "Danke dir ... die bekommst du auch gewaschen wieder, versprochen."
Adrian nahm es auch als Scherz auf und schlüpfte nun auch noch in ein Shirt, ehe er sich die Brille wieder aufsetzte, damit er wieder besser sehen konnte. "Dann auf zu Mom ... sie wird sich freuen, daß ich mal einen Freund mit heimgebracht habe." Adrians Mutter fragte regelmäßig, und bisher hatte der Rothaarige immer verneinen müssen. Daß jetzt ein Freund im Haus war, würde sie sehr freuen.
Colt nickte nur und folgte ihm dann durch das Haus, bis sie wieder an dem Zimmer Kates ankamen und eintraten. Sie war wach und ein leichter, rosiger Schimmer auf ihren Wangen zeigte, wieviel besser es ihr schon ging - und der junge Naga konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als er das sah. Der Pfleger stand auf und hielt sich ein wenig beiseite, doch Colt konnte mehr als nur gut sehen und riechen, daß die beiden sich liebten und scheinbar auch geküßt hatten. "Einen guten Morgen, Mrs. Frost - es ist mir eine Freude, sie kennenzulernen, ich bin Colt." Mit den Worten trat er an ihr Bett und gab ihr vorsichtig die Hand, ehe er wieder zurücktrat, damit Adrian sie begrüßen und mit ihr reden konnte.
Adrian küßte Kate gleich auf die Stirn und setzte sich dann, um ihre Hand zu nehmen. Seine Mutter grinste leicht, und Adrian lächelte ebenso. "Du siehst großartig aus, Mom. Ich bin so froh." Auch wenn er schon Bescheid wußte - Adrian war den Tränen nahe, da er jetzt bei Tageslicht erst richtig sehen konnte, um wieviel besser es seiner Mutter ging.
"So wie ich, mein Junge - so gut ging es mir schon sehr, sehr lange nicht mehr, gerade weil es gestern so schlimm war. Aber genug von mir ... das ist der neue Quarterback, der für dich ins Team kam, nicht wahr ? Ich bin so froh, daß ihr euch vertragt und über die Taktiken reden könnt. Ich danke dir dafür, Colt ... Adrian war immer so einsam, auch wenn ich verstehen kann, weshalb er sich von den Anderen abschottete."
"Mom ..." Adrian wurde doch verlegen und Colt kratzte sich auch etwas verlegen am Nacken. "Ja, das ist er. Wir haben uns doch etwas zusammengerauft, er bleibt auch über das Wochenende." Seine Mutter lächelte deswegen wieder, und Adrian räusperte sich leise.
"Gönne es mir doch, daß ich dich endlich vor Freunden in Verlegenheit bringen kann, mein Junge ... aber es ist nicht böse gemeint, das weißt du doch. Und ich freue mich, daß du bleibst, Colt - du bist herzlich willkommen." Kate ahnte, daß es vielleicht ein wenig mehr als Freundschaft zwischen den beiden sein konnte ... doch sie sagte nichts da sie wußte, daß ihr Sohn in dieser Hinsicht sehr vorsichtig war, und sie ihn zu nichts drängen wollte.
"Ja, ich weiß doch, Mom. Aber ich lasse euch beide dann auch mal allein ... ich muß noch was mit Colt austüfteln." Adrian stand auf und küßte seine Mutter wieder auf die Stirn. "Paß gut auf sie auf, Felix." Nach den Worten zwinkerte er ausnahmsweise zu dem Älteren, und Felix räusperte sich nun auch leicht verlegen.
Colt grinste nur und verabschiedete sich von den beiden, ehe er mit Adrian in dessen Zimmer zurückging und als sie dort ankamen, leise schmunzelte. "Sie sind ein total süßes Pärchen ... ich gönne es ihnen, gerade deine Mom braucht ihn als Stütze. Die Frage ist nur, wie machen wir das weiterhin ? Es fällt auf, wenn ich ab jetzt dauernd einschleiche und die Infusionspacken impfe, und bald wird sie sie eigentlich auch nicht mehr brauchen und dann stehen wir wirklich vor einem Dilemma."
"Genau deswegen wollte ich noch alles bereden. Meinst du, man kann es ihnen erzählen ? Ich bin sehr unsicher, aber sie mögen dich und stecken es vielleicht weg." Deswegen wollte Adrian ja noch reden und er überlegte kurz. "Laß uns das beim Frühstücken bereden, okay ? Wir haben die Küche für uns."
"Ich weiß nicht ... vielleicht zuerst nur Felix ? Deine Mutter ist noch zu schwach, sie muß erst stärker werden. Gern mache ich es nicht, weil wir das eigentlich nur unseren Gefährten verraten ... aber in diesem Fall ist es anders, deine Mom braucht mein Blut und ich gebe es gerne." Es war schwer, das zuzugeben - denn Colt wollte nicht, daß Adrian dachte, daß er so mies wäre und dessen Mutter die Gesundheit verweigerte ... es war nur zwiespältig, da es eigentlich ein sehr gut gehütetes Geheimnis war.
"Ich verstehe dein Problem, das ist wirklich ein sehr großes Geheimnis. Wenn ich es nicht gesehen hätte, würde ich es auch nur schwer glauben. Vielleicht besprichst du es auch noch mit deiner Familie ? Und vielleicht erzählst du mir noch etwas mehr, du hast nur flüchtig erzählt." Adrian interessierte es sehr und er bot Colt an, es mit seiner Familie zu besprechen. "Weißt du - selbst wenn es nicht geht, sie ist jetzt schon um so viel stärker als zuvor." Der Rothaarige würde nicht darauf bestehen, allein das wenige Blut hatte so viel geholfen. Nebenher ging er mit Colt in die Küche, und da Felix bei seiner Mutter und der Butler nicht im Haus war, konnten sie auch hier frei sprechen.
Der junge Naga sagte erst einmal nichts, sondern half dabei, Sandwiches zu bereiten und erst, als sie wieder am Tisch saßen, seufzte er leise und lächelte ein wenig schief zu Adrian. "Ich werde deiner Mom weiterhin helfen - das steht außer Frage, Rotschopf. Ist eben nur das Problem, wie genau wir es tun ... mit oder ohne die Hilfe von Felix, deiner Mom sagen wir es lieber noch nicht. Weißt du ... auch meiner Familie erzähle ich lieber noch nichts. Sie würden sich nur falsche Hoffnungen machen, daß du mein Gefährte wärst, und das ist dann schwer wieder umkehrbar." Nun war es raus - und Colt strich sich über das Gesicht, ehe er einfach nur die Arme auf dem Tisch verschränkte und den Kopf darin vergrub.
Adrian kannte Colt so deprimiert gar nicht und er konnte nicht verhindern, mit der Hand über den weißblonden Schopf zu streicheln. "Erzähl mir doch bitte von deiner Familie." Er neigte sich dabei zu ihm und wisperte ihm ins Ohr, denn das war das Einzige, was nicht in den verschränkten Armen, die auf dem Tisch lagen, versteckt war. "Ich möchte gern verstehen, wie es bei deiner Familie ist. Ich habe nur noch meine Mutter und einen spielsüchtigen Onkel, der nicht an Familienzusammenhalt denkt."
Als er die sanften Fingerspitzen und den warmen Atem spürte, schauderte Colt leicht und schluckte schwer ... doch dann hob er den Kopf und neigte sich zu Adrian, küßte ihn sanft und lächelte, als er ihm leise antwortete. "Ich weiß ... gerade in der Hinsicht habe ich mehr als nur großes Glück. Bei uns Nagas gibt es nur Paare, die zueinander passen und sich zutiefst lieben - die Instinkte suchen uns einen passenden Partner, und der Rest passiert von selbst. Es ist immer ein Federnaga und ein Stachelnaga ... und es wird immer ein Küken gezeugt, wenn ein Paar sich findet. Leider gibt es zuwenige geborene Nagas, als daß wir dort einen Gefährten finden könnten ... aber das macht nichts, denn auch normale Menschen können sich von dem Ursprung aller Nagas, einem magischen Saphir, umwandeln lassen. Die Geborenen können sich jederzeit zu einem Menschen wandeln - die Gewandelten erst, wenn das Ei geboren ist. Aber wir sind immer für einander da ... ein jeder für jeden, es ist bei uns immer zärtlich, und oft schlafen wir alle zusammen in einem riesigen Haufen." Bei dem Letzteren schmunzelte Colt wieder leise, denn gerade dann war es ein herrlicher Anblick, die lächelnden Nagas so eng zusammenliegen zu sehen. "Es fiel mir wie allen Küken sehr schwer, als ich für die Schule herkam ... denn ich bin es nicht gewohnt, daß viele so unnahbar und kalt sind, und es so viele Intrigen und so viel falsches gibt, auch wenn mich alle vorwarnten."
"Ja, das ist leider so. Aber du schlägst dich wacker, und deine offene Art öffnet auch die die meisten Herzen. Meins hast du auch aufgetaut." Der Rothaarige lächelte nun wieder und schob Colt einen Teller mit einem der Sandwiches hin. "Was sagen deine Instinkte bei mir ?" Die Frage rutschte ihm einfach von den Lippen, und Adrian wunderte sich selbst fast ein wenig darüber.
Colt hatte schon abgebissen, als Adrian ihn fragte und er hatte gut damit zu tun, sich nicht zu verschlucken. Doch er schaffte es und legte das Sandwich lieber wieder hin, ehe er eine Braue hob, den Rothaarigen ansah und sich dann vorneigte, um ihn kurz zu küssen und nachdenklich über die Lippen zu lecken, als er den Kuß wieder löste. "Du schmeckst sehr gut, Adrian ... und seit du nicht mehr so verkrampft bist, riechst du auch sehr gut. Ich mag dich jedenfalls sehr gerne - aber mehr kann ich noch nicht sagen, das ist alles noch so neu und in meinem Menschenkörper ist es eh ein klein wenig schwerer. Wieso fragst du ?"
"Ich weiß selbst nicht, warum ich frage ... aber du bist der erste Mensch, abgesehen von meinem Vater und meiner Mutter, dem ich mich sehr nahe fühle. Ich öffne mich so gut wie keinem ... schon seit meiner Kindheit. Weißt du - es klingt vielleicht toll, wenn man hochbegabt ist aber es verhinderte, daß ich Freunde fand, weil ich schon als Kleinkind andere Interessen hatte .. auch vor dem Unfall schon." Adrian öffnete sich Colt nun noch ein wenig mehr. Er fühlte sich wohl in dessen Nähe, jetzt, wo der meiste Druck von ihm abgefallen war.
Und gerade das verwunderte den jungen Naga sehr und er lächelte, als er sich wieder näherneigte und Adrian erneut küßte. "Dann ist es ja gut, daß mich deine Hochbegabung eigentlich überhaupt nicht interessiert ... aber du schon, und ich danke dir, daß du mir das sagst. Weißt du - ich mag dich auch langsam und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns näher kennenlernen könnten. Was meinst du ?"
"Was denkst du, warum ich mit dir reden wollte ... und etwas über dich und deine Familie wissen möchte. Ich will dich auch besser kennenlernen, und nach dem Essen vielleicht wieder das von letzter Nacht wiederholen." Adrian küßte Colt und grinste sacht. "Du hast mich neugierig gemacht, was das angeht."
"Soso, neugierig ? Das ist gut, ich bin nämlich auch neugierig auf dich. Weißt du was ? Wir nehmen die Sandwiches und was zu trinken mit, gehen wieder in dein Schlafzimmer und machen es uns in deinem Bett richtig gemütlich, ehe wir das Ganze wiederholen und vielleicht auch ein wenig mehr entdecken, hm ?" Die ehrlichen Worte Adrians hinterließen ein wohliges Kribbeln in Colts Magengegend und er hoffte, daß es vielleicht das war, das er sich wünschte ... doch das würde sich erst zeigen und bis dahin würde er alles genießen, das sich bot.
"Gut, dann machen wir das so ... genug zu Essen haben wir ja gemacht." Der Rothaarige schob sich trotzdem das eine Sandwich in den Mund und drückte Colt den großen Teller mit den anderen Sandwiches in die Hand. Er selbst nahm noch zwei Flaschen Wasser mit, und so verschwanden sie mit ihrer Beute bepackt aus der Küche.
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