”Zerbrochenes Glas” 01
Mit einem leisen Seufzen steckt der junge Schwarzhaarige den Stadtplan zurück in seinen Rucksack und macht sich weiter auf den Weg in die vierzehnte Straße .... läßt den Blick über die Menschen schweifen, die seinen Weg kreuzen, doch beachtet er sie nicht, in Gedanken noch einmal den letzten Abend mit seinen Eltern passieren lassend. Der Streit mit seinem Vater ... daß er nicht studieren wolle sondern ein wenig reisen, vielleicht eine Lehre anfangen oder bei einer Band mitmachen. Doch anstatt ihn ein wenig zu unterstützen, hatte sein Vater nur darauf bestanden, daß er Arzt werden solle, wie es seit Generationen bei den männlichen Nachkommen der McAvish üblich ist ... Mischa ihm entgegengebrüllt, daß er auf dessen Hilfe gern verzichte. Ohne ein weiteres Wort hatte der junge Mann sich umgedreht, ein wenig gepackt und verließ seine Eltern ... hob seine wenigen Ersparnisse ab und flog nach New York, die große Stadt der vielen Möglichkeiten. Relativ schnell bekam er einen Job bei einer Modelagentur, durch diese auch eine winzige Wohnung – doch die Miete war dermaßen hoch, daß er sich einen Nebenjob suchen mußte und nun auf dem Weg in das Striplokal war, bei dem er sich beworben hatte. Eine verkommene Gegend ... doch es würde keine Fragen geben wegen seiner Herkunft, nur sein Aussehen und sein Können zählten. Und Beides hatte Mischa, daran bestand keinerlei Zweifel – nun würden sich die Tanzkurse auszahlen, die er mit der Hilfe seiner Mutter absolviert hatte. Erst, als er das Aufheulen der Motoren hört, dreht der junge Schwarzhaarige sich um und weicht gerade noch den Motorradfahrern aus, die an ihm vorbeidonnern ... blitzen seine saphirblauen Augen wütend, doch schweigt er, ärgert sich nur innerlich über diese Rowdies. Nicht lange nach dem Erlebnis kommt er schließlich an der Straßenecke an, die er sucht ... leuchten die großen Buchstaben des "Crystal Snakes" schon von Weitem, seufzt Mischa leise, als er schließich durch die hohe Tür eintritt. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Barkeeper, der eine ebenso kurze, telefonische Rücksprache hält, geht der junge Schwarzhaarige auf dessen Weisung nach Hinten und an dem breiten Türsteher vorbei, der einen kurzen Wink vom Barkeeper erhalten hatte ... betrachtet den langen Gang vor sich und geht geradewegs zu der Tür des Clubbesitzers, klopft schließlich leise an und tritt dann ein.
Damien reibt sich nervös die Augen und bläst sich eine blondierte Strähne aus dem Gesicht. Es würde Heute wieder ein langer Abend werden, aber wenn er ehrlich war, hatte er auch nichts Besseres vor, als sein Konto in dem kleinen –und wie er es selber gerne bezeichnete- miesen Striplokal- ein wenig aufzubessern. Sollten sich die alten Säcke doch an ihm aufgeilen, wenn sie nur richtig bezahlten. Er wusste, dass er gut ankam und er hatte es immer zu seinem Vorteil genutzt. Die langen Beine, der durchtrainierte Körper... Ja, das war es, worauf er mit gutem Gewissen stolz sein konnte. Sie liebten ihn und es war nicht verwunderlich, dass er sich zum 'internen' Chef des Lokals aufgeschwungen hatte. Immerhin war er schon seit Jahren im Geschäft und hatte die meiste Erfahrung mit den manchmal äußerst perversen Sonderwünschen der Kunden. Aber mit ihnen konnte man es ja machen. Mit der neu geschaffenen Unterschicht, die in den Slums der Stadt mehr hauste als lebte und die der breiten Masse nur als die verwahrlosten Straßenräuber bekannt waren, die in den Tag hineinlebten und mit ihren Verbrechen den guten Bürger um sein Hab und Gut brachten. Was wussten sie schon ?! Es war harte Arbeit; jeden Tag der erneute Kampf darum, den nächsten Morgen zu überleben. Nicht selten sah man arme Schlucker, die es nicht geschafft hatten und an den Straßenrändern lehnen; die nur noch für den nächsten Schuss lebten.
Aber was ging ihn das an. Sollten sie doch vor sich hingammeln, solange sie ihn in Ruhe ließen. Und dass sie ihn in Ruhe ließen, war sicher. Nicht umsonst war seine Straßengang die Gefürchtetste des ganzen Ostviertels. Sie hatten sich schnell einen Namen gemacht und nun fürchtete man die "Hawks" mehr, als das Gesetz –auch wenn dieses noch Nie besonders weit in die verschmutzen Straßen der Slums vorgedrungen war. Sie gaben den Ton an, aber es war nicht selten, dass sie von anderen Banden attackiert wurden und Verletzte davontrugen. Aber wenigstens konnte man seinen Spaß haben. Er lachte in Gedanken, als sich ihm das Bild des verschreckten Jungen wieder ins Gedächtnis schlich, den sie gerade fast umgefahren hätten. Er hatte ausgesehen wie ein Kind; die langen Haare, die vom Wind zerzaust wurden und ihn wie ein Schleier umhüllten.
Desinteressiert zuckt er mit den Schultern. Er würde morgen tot sein, wenn er sich nicht schnell in den Schutz einer Gang stellte. Solche Knaben waren hier mehr als gefragt, aber nicht selten überlebten sie länger als ein paar Tage. Es sei denn, sie standen im Schutz der Machthaber –was in dem Fall die "Hawks" waren. Resigniert schnaufend springt er die letzten Stufen der kleinen Treppe hinauf, die in das "Crystal Snakes" führte. Nur ein paar Kunden Heute noch, dann würde er erst einmal wieder richtig schlafen können. Er hatte es dringend nötig, denn die sonst so strahlend grünen Augen lagen eingebettet in tiefe dunkle Ringe, die sicher nicht erträglich fürs Geschäft sein würden. Also wieder einmal überschminken.
Mit einer lässigen Bewegung schmeißt er den Sturzhelm zur Seite auf einen der kleinen Schränke, die neben der Tür des Hintereingangs standen und streckt sich ausgiebig, wobei er anerkennend das Muskelspiel unter seiner Haut beobachtet. Es hatte sich wirklich gelohnt, das Training zu erhöhen. Aus dem hinteren Raum schallten Stimmen und er rollt genervt mit den Augen. "Damien!" Der Chef. Er hatte es gewusst. Das konnte nur wieder Arbeit heißen."Toll, da hat man mal seine Ruhe und schon kommt es wieder hart auf hart!", murmelt er und zieht grimmig die dichten Augenbrauen zusammen, bevor er laut erwidert: "Moment! Ich komme gleich!"
Wie erwartet, hatten Mischa und der Clubbesitzer schnell die Verhandlungen hinter sich gebracht – einen akzeptablen Stundenlohn in einem zwar weniger akzeptablen, aber gerade noch annehmbaren Vertrag ausgehandelt. Viermal die Woche mußte er von Sechs Abends bis Zwei in der Früh zur Verfügung stehen ... als Stripper oder auch für die Kunden, wenn diese es wünschten. Für die Show mußte er eingewiesen werden, bekommt nun einen der schon länger hier arbeitenden Stripper zugeteilt ... Etwas, um das sich der junge Schwarzhaarige nicht im Geringsten reißt. Mißmutig wartet er mit verschränkten Armen auf den Gerufenen, frägt sich schon insgeheim, was das für ein Kerl wäre – verfinstert sein Gesicht sich zusehends bei dem Anblick des anderen jungen Mannes, der nun hereinkommt. Die Figur wäre ja noch annehmbar gewesen – größer, wirklich durchtrainiert, doch nicht zu wuchtig, maskulin mit goldblond gefärbten Haaren – doch ein Blick in die geringschätzig glitzernden, grünen Augen des Anderen genügte. "Na toll – Chef, ich bin Tänzer, ich brauch keinen Bodybuilder, der mir Hanteltraining beibringen will. Sagen sie mir, wann ich drankomme, dann zieh ich meine Show ab und wenn sie ihnen nicht gefällt, dann canceln wir den Vertrag."
Daimen macht sich äußerst missmutig zu dem kleinen Raum am Ende des Flures auf, der als Büro des Chefs fungierte und öffnet noch missmutiger die Tür. Er wollte gar nicht wissen, was dieser Idiot von Clubbesitzer sich diesmal für zusätzliche Arbeit für sich ausgedacht hatte. Es konnte ja nur noch schlimmer kommen. Also Nichts mit einem schönen, entspannten Abend, den er sich vorgenommen hatte. Er strafft noch einmal die Schultern, bevor er mit einem lässigen "Jo, Chef?" in den Raum tritt.
"Du bist spät Dae! Wo warst du! Du weißt, dass du Schicht hast!"
Oh Bitte, wäre er sonst hier? Was dachte dieser Typ überhaupt? Dass er freiwillig auch nur eine Minute mehr in dieser Spelunke verbrachte, als nur unbedingt nötig?
"Bin doch da!", erwidert er daher so neutral wie möglich, bevor er seinen Blick durch den Raum schweifen lässt, nach möglichen Gründen für sein Rufen suchend. Ein amüsiertes Lächeln schießt auf die blassen Lippen, als er den jungen Mann erblickt, der von der Wucht des Besitzers bis jetzt vollkommen verdeckt gewesen war. Klar, er war ja auch nicht unbedingt der Größte, aber immerhin ganz ansehnlich. Kannte er den nicht?
Dae legt die Stirn in Falten. Konnte noch gar nicht so lange her sein, da war er sich sicher. Der Typ musterte ihn auch irgendwie so seltsam. Wahrscheinlich Neid, obwohl seine Figur auch was zu bieten hatte. Und dann haute er diesen Satz raus, der Dae innerlich fast zum Rasen brachte.
"Hey du Idiot!", fährt er ihn scharf an und seine Stimme klingt mehr als nur gereizt. Sowohl von dem Kommentar angestachelt, als auch daher, dass er daraus schon beinahe erschlossen hatte, was er hier machen sollte und es passte ihm überhaupt nicht. Er war doch kein Kindermädchen! "Du kannst dir das vielleicht wo anders erlauben, aber nicht in diesem Club! Wenn du hier anfangen willst, kannst du dich nicht einfach auf die Bühne stellen und ein wenig tanzen, ist das klar? Das hier ist professionell und nicht das Kinderballett vom Theater, kapiert?"
Dann wendet er sich mit einem mitleiderregenden Blick zu dem behäbigen Mann hinter dem Schreibtisch zu und ignorierte den langhaarigen, jungen Mann, der ihn aus gereizten, nachtblauen Augen anfunkelte.
"Chef, ich tanze hier und werde nicht dafür bezahlt, dass ich mich um Grünschnäbel kümmere, die zu allem noch nicht mal ihre eigene Zunge unter Kontrolle haben! Ich bin dafür, ihn sofort wieder zu feuern, denn wenn er sich den Kunden gegenüber auch so vorlaut", das Wort wirft er, gekoppelt mit einem finsteren Blick zu dem jungen Mann neben sich. "benimmt, dann werden wir hier erhebliche Verluste erleiden und ich will die dann nicht abarbeiten müssen. Weisen sie ihm Jemanden Anderes zu, ich habe schon genug zu tun!"
"Na wenigstens Eins, das wir gemeinsam haben – so einen eingebildeten Lackaffen wie dich würd ich auch nicht als Einweiser haben wollen ! Und was ich mit Kunden mache, geht dich ebenso wenig an, wie mich die Nummer deiner Haarfarbe ... sie sagten Einzelstrip, Chef – keinen Paarstrip oder die Gruppenversion. Also für was brauch ich DEN hier ?" Während der ganzen Zeit sieht Mischa zu dem Chef und würdigt den größeren Stripper keines Blickes ... dann wandelt sich langsam das zornige Blitzen in seinen Augen und wird weicher, lockend, als der junge Schwarzhaarige ein wenig zu lächeln beginnt und sein gesamtes Gesicht sich wandelt ... nun von innen heraus leuchtet. Nur zu gut kann man sehen, daß es genau dieses sanfte, aufreizende Locken ist, das jeden Kunden einfangen wird, der darauf steht, einen Schlankeren zu unterwerfen, gefordert zu werden, sich zu beweisen – allein schon durch die natürliche Sinnlichkeit, die sich jetzt in einer scheinbar unwillkürlichen Bewegung zeigt, als Mischa seine Arme wieder öffnet und eine der langen Ponysträhnen nach Hinten streicht. "Die Kunden werden zufrieden sein, Chef – das kann ich ihnen versprechen, ich kann mehr, als man mir zutraut. Und das gilt auch fürs Tanzen – es gibt mehr als nur Kinderballett, das man lernen kann." Leise Worte, die Mischa nun an den Clubbesitzer vor sich richtet ... für einen Augenblick läßt der Schwarzhaarige den Samt seiner Stimme mitklingen, dem ein geschulter Prüfer wohl anmerken würde, daß dieser mit jahrelangem Gesangstraining noch gefördert wurde – doch nun völlig natürlich zu dem Chef klingt, weder aufgesetzt noch tuntig wirkt, nur die ebenso natürliche Sinnlichkeit des schlanken Tänzers noch unterstützt.
Dae starrt fassungslos auf die Wandlung, die der junge Mann eben durchzogen hatte. Der bissige Kommentar, der ihm eigentlich schon auf der Zunge gelegen hatte und mit dem er den Anderen eigentlich kräftig hatte abfertigen wollen, war mit einem Mal wie weggeblasen. Was zum Teufel machte dieser Kerl, dass ihm auf Einmal ein kribbelnder Schauer das Rückgrat wie ein eiskalter Wassertropfen hinunterlief? Noch Nie hatte es jemand geschafft, ihm die Sprache zu verschlagen und allein das war ein Fakt, der ihn in einem normalen Falle zum Ausrasten getrieben hätte, aber dieser Junge... Für einen Augenblick verliert er sich in den unendlich tiefen, blauen Augen, die ihn anblickten, als wollten sie ihn auf der Stelle in ihren weichen Fluten ertränken und mit sich hinfort reißen.
Er öffnet einmal den Mund und schließt ihn wieder, ohne etwas gesagt zu haben, bis er sich bewusst wird, wie lächerlich er sich gerade machen musste und schnell die Arme demonstrativ vor dem gestählten Brustkorb verschränkt und leicht den Kopf schüttelt, um dieses Blau, das fast sein ganzes Universum für einen Moment eingenommen hatte, wieder in die Schublade zu verbannen, in die es zu gehören hatte. Nämlich in eine ganz weit Hinten unter der Kategorie "Leute, die ich nicht leiden kann und auch Nie leiden können werde"
"So Chef,...", versucht er einen Ansatz, sein Gesprächsthema wieder aufzugreifen und sich krampfhaft in Gedanken daran zu erinnern, worum es doch gerade noch einmal gegangen war. Irgendwas mit ihm und tanzen und.... genau!
"Chef, es ist nicht ist nicht in Ordnung, dass ich in meiner Freizeit kleine Kinder betreuen muss, wie gut sie auch aussehen mögen! Ich habe hier einen Job zu machen und kann es mir verdammt noch mal nicht leisten, mit meiner Arbeit wegen einem vorlauten Grünschnabel, der im Übrigen noch auch noch weigert, sich hier anzustrengen, in Verzug zu geraten und mir wegen ihm Trinkgelder entgehen zu lassen! Ich bin hier nicht das Mädchen für Alle, fragen sie Josh, der übernimmt das gerne, aber nicht mich, denn ich habe schon so genug zu tun, um mich nicht auch noch um ein neureiches Bengelchen kümmern zu müssen!"
So, jetzt hatte er es ihm gezeigt! Er würde hier nicht die Arbeit für Andere übernehmen und dieses Bürschchen mochte noch so wahnsinnige Augen haben, die ihm das Blut in eine vollkommen falsche Stelle des Körpers trieben, aber er würde ihn nicht so einfach rumkriegen. Mit dem Chef sah es allerdings anders aus, wie er mit einem kurzen, verzweifelten Seitenblick feststellt, denn der Typ schien die Zeit nicht damit verschwendet zu haben, seiner Rede Gehör zu schenken, sondern damit, den Neuen mit sabberndem Blick zu begaffen.
Oh Bitte! Himmel, das war doch genug für Heute! Warum auch das noch?!
Ohne zu zögern, greift er sich das Handgelenk des überraschten Schwarzhaarigen und zerrt ihn mit einem "Ich wird mich um ihn kümmern, Chef!", aus dem Raum.
Draußen angekommen, lässt er sich schwer aufatmend gegen die Wand fallen und rollt den Kopf in den Nacken, bevor er sich vorwurfsvoll zu dem jungen Mann neben ihm wendet, der ihn inzwischen mehr als nur verdutzt anstarrt. "Mach das nicht noch mal, wenn dir deine Unschuld lieb ist, hörst du Kleiner?! Ich werd nicht jedes Mal da sein, um Schlimmeres zu verhindern! Der Kerl ist nicht ganz dicht, wenn es um junge Kerle geht, die in seiner Umgebung richtig loslegen, also lass es besser!"
Damit stößt er sich geschmeidig von der Wand ab und geht mit lässigen Schritten und sich nebenbei das schwarze Shirt über den Kopf ziehend und dabei den trainierten Oberkörper entblößend, auf eine der kleinen Türen mit dem Schild "Garderobe 1" zu, während er noch in einem geringschätzigen Ton hinzufügt: "Ich kann dich zwar nicht leiden, aber du kannst mit in meine Umkleide kommen. Du hast noch Keine, aber das wird nur vorläufig sein, kapiert? Und rück mir bloß nicht zu dicht auf die Pelle, sonst schmeiß ich dich hochkant raus! Denk bloß nicht, ich wird jetzt dein Babysitter oder so was! Ich haben gleich Show, dann kannst du Grünschnabel gleich mal sehen, wie ein Profi das macht!"
Mischa war ihm einfach gefolgt und tritt nun die Tür hinter sich zu ... nimmt seinen Rucksack ab und schnaubt gehässig, ehe er die Jacke auszieht und zu ihm spricht, während er sich weiter entkleidet. "Profi, Hä ? Na meinetwegen. Und hör auf, mich wie nen Grünschnabel zu behandeln – auch wenn ich nicht deine Traummaße erreiche ...." Noch gehässiger bei dem Wort 'Traummaße' werdend, huscht sein Blick kurz eisig über den Blonden – zeigt sich Nichts mehr von der Wirkung, die er zuvor noch gehabt hat, als er weiterspricht und sein Augenmerk wieder auf die Stiefel richtet. "... ich bin schon 22 und keinesfalls mehr ein Kind - kenne mehr, als du mir scheinbar zutraust. Und was dich angeht .... sowas wie dich würd ich nicht mal mit ner Kneifzange anrühren, außer ein Kunde oder der Chef verlangts. Ich steh nämlich nicht auf eingebildete Blonde." Während er spricht, seine Hose und auch das Hemd ausziehend, schlüpft der junge Schwarzhaarige auch aus seinem Tanga ... öffnet dann seinen Rucksack und holt ein Kleiderbündel heraus, legt es auf einen der Stühle, schließlich einen kleineren Samtbeutel herausnehmend. Aus diesem holt er nun ein silbernes Geflecht hervor und breitet es sorgsam auf dem Kleiderbündel – glättet die hauchzarten, unterarmlangen Silberkettchen, die an einer schmalen Silberpanzerkette angehängt sind und legt diese dann um seine Hüften, so daß die Kettchen sich um seine Männlichkeit schmiegen, sie glitzernd verdecken. Leise, unwillkürlich zu summen beginnend, faltet er ebenso sorgfältig das Bündel auseinander und nimmt den fessellangen, hauchzarten Stoff, öffnet den kleinen Haken an der Seite und legt sich den hochgeschlitzten Rock um – schimmern seine langen Beine bei jeder Bewegung durch die hüfthohen Seitenschlitze des durchscheinenden, blauschimmernden, schwarzen Stoffes, der bei jeder noch so leichten Bewegung wie lebend um seinen Körper schmeichelt. Erst dann gleiten Mischas Fingerspitzen fast zärtlich über ein Top aus denselbem Stoff, das von schmalen, dunkelsilbernen Ketten um den Hals und an der Seite gehalten wird, nur aus einem Stoffstück vorne und einem Hinten besteht – holt mit den schlanken Fingern noch je eine feine, hellsilberne Panzerkette für seine Fuß- und Handgelenke heraus und fädelt eine armlange, hauchzarte Kette in jedes der Ohrlöcher, so daß die nun unterarmlangen Enden weich und glitzernd auf seinen Schultern, der Brust des Schlanken aufliegen. Dann öffnet er das Band, das seine Haare zusammengehalten hatte und schüttelt sie ein wenig aus ... kämmt sie mit seiner Bürste durch, bis sie ebenso weich und leicht blau schimmern wie der Stoff, holt ein kleines Schminkkästchen heraus, durch einen hauchzarten, schwarzen Kajal die langen Wimpern seiner Augen noch betonend. Zum Schluß holt er noch einen dunkelblauen Nagellack heraus und lackiert sich geübt die Zehen- und Fingernägel ... nickt unmerklich, als er kurz in den großen Spiel des Blonden sieht und nimmt die letzte, mannslange und ein wenig schwerere Silberkette heraus, deren Enden durch leicht glitzernde Prismen gesichert sind und wickelt sie sich locker um seine Hand. "Wann bin ich dran ? Was für Musik spielt ihr und ist es Bühnentanz, Table, Käfig oder Stange ? Der Chef hat dich gerufen, als ich ihn danach fragte." Leise, leicht müde Worte des jungen Tänzers, ehe er schweigt und sich ein der langen Strähnen nach Hinten streicht, auf eine Antwort des Blonden wartet.
Dae hatte die ganze Zeit schweigend zugesehen und war sich inzwischen überhaupt nicht mehr sicher, was er von diesem seltsamen Kerl halten sollte. Der wechselte seine Stimmungslage ja noch schneller als der Chef und selbst bei dem konnte das unheimlich wirken, aber was er gerade hier zu sehen bekommen hatte... Hatte der Kerl etwa seine Tage oder was? Er hütete sich, diese Frage laut zu stellen, denn im Große und Ganzen hatte er sich endlich wieder auf das eigentliche Ziel dieses Abends besonnen, das wäre, eben diesen besagten Abend so schnell wie möglich und so reibungslos wie möglich hinter sich zu bringen. Das ungefähr alle beiden Bedingungen schon nicht mehr zu erfüllen waren, ignorierte er geflissentlich.
Müde dreht er sich um und kickt den Schrank hinter sich mit der Fußkante zu, während er die letzte Öse von seinem Kostüm zuzufummeln versucht, was sich als nicht ganz so leicht herausstellte, wie er es sich vorgestellt hatte. Blöde Maggy, was hatte sie diesmal daran verändert? Er kam ja überhaupt nicht mehr rein.
Der Kleine schien sich auch fertig zu machen und er nimmt mit einem belustigten Grinsen wahr, dass er wohl mehr als nur eingebildet zu sein schien. Welcher Kerl lackierte sich die Fingernägel?!
Aber er sah doch ganz gut aus in dem hauchdünnen Kostümchen, das wohl größtenteils aus einem Nichts gefertigt worden war. Würde sicher gut ankommen, wenn er sich darin auch noch bewegen konnte, dessen er sich noch immer nicht hatte überzeugen können. Dieses Bürschchen sah so... unschuldig aus, wenn er es richtig überdachte.
Herrgott noch mal, diese verdammte Öse an seinem Rücken! "Verdammt Maggy! Was hast du mit meinen Ketten gemacht?!", brüllt er gereizt in Richtung der Tür, die Frage übertönend, die der Kleine ihm eben gestellt hatte. Das war doch nicht zum Aushalten! Erst Schicht, weil er sich von Daniel hatte breitdrücken lassen, seine Schicht mit ihm zu tauschen, dann ein verwöhntes Kind, um das er sich kümmern musste und zu allem Überfluss schien auch noch alles schief zu gehen, was mit seiner Show zu tun hatte.
Wütend stiefelt er aus der Kabine, den Blick ignorierend, dem der Kleine ihm zuwarf. War doch egal, was der nun denken mochte, Hauptsache er kam endlich in dieses Teil rein. Es war sicher nicht seine Idee gewesen in dieses Fetzchen aus Lack zu schlüpfen, das eigentlich nur das Wichtigeste durch einen knappen Tanga verbarg, den an beiden Seiten mit kleinen Ösen zusammengehalten wurde. An einer Reihe schmaler Bänder zogen sich eingewebte Silberfäden über seinen Oberkörper, der durch sie wie von einer Art Spinnennetz umwebt schien, das im Licht in allen Farben funkelte und geschmeidig mit seinen Bewegungen verschmolz. Seine Gelenke zierten diverse Bänder mit kleinen, scharfen Stacheln, bei denen man höllisch aufpassen musste, sie nicht an die falschen Stellen zu bekommen. Eine Einrichtung, die aber bei besonders aufdringlichen Kunden auch durchaus ihre praktischen Seiten hatte.
Womit er das eigentliche Problem hatte, war sein Halsband, ebenfalls aus feinen Stacheln, das durch eine Kette über seinen Rücken mit dem schwarzen Lackstring verbunden war oder besser nicht verbunden war, denn sonst würde er nicht gerade durch das halbe Haus nach seiner Schneiderin brüllen müssen. Sein Glück, daß die hinteren Räume schalldicht vom Club abgegrenzt waren, außerdem hätte die harte Dancemusik auch so jeden Laut abgetötet, bevor er sich hätte auch nur annähernd ausbreiten können.
Heute war Hardcore angesagt. Was für ihn hieß, sich an Ketten aufgehängt in irgendwelchen Käfigen angaffen zu lassen. "Scheiß Job, Scheiß Job!", flucht er, während er wieder in die Kabine polterte, die Ösen immer noch verzweifelt mit der Hand zusammenhaltend.
"Hör zu Kleiner, es liegt mir fern, dich um irgend Etwas zu bitten, aber könntest du mal?" Und damit deutet er mit einem wild verwuschelten Kopf und glänzend schimmernden Augen auf seinem Rücken und zieht bittend eine Augenbraue hoch.
'Wie ichs mir gedacht habe .....' Leise, ein wenig amüsierte Gedanken Mischas, als er den Größeren wieder eintreten sieht – dann nickt er und steht auf, kommt hinter den Großen und streicht sanft über dessen Finger, die Ösen in seine schlanken Hände nehmend und geübt schließend. "Du hättest nur stillstehen brauchen ... beim Ankleiden helfen ist doch selbstverständlich, auch wenn man sich nicht mag. Das gehört einfach zum Geschäft, zumindest hat mir mein Lehrer es so erklärt. Ein schönes Ensemble ... wie ein Hauch aus Spinnennetz, wunderschön, zart, glitzernd – doch gefährlich. Paßt zu dir." Leise, weiche Worte, die der schlanke Schwarzhaarige in den Nacken des Größeren haucht .... dann tritt er vor ihn, kämmt ihm mit den langen Fingernägeln durch die hellen Haare und glättet sie so, bringt sie noch ein wenig in Form und nickt schließlich anerkennend. "Du hast mir noch immer nicht geantwortet ... und ich würde gerne deinen Namen wissen, ich kann dich ja schlecht 'Blondie' rufen oder ? Ich bin Mischa." Dem Großen nun seine Hand hinhaltend, streicht er mit der Anderen die langen Haare nach Hinten – blitzt für einen winzigen Augenblick etwas Helles durch seine Augen, das vielleicht Schalk sein könnte, wenn seine Züge nicht gleichbleibend kühl wären – dann verschwindet es, bleibt nurmehr das ebenso kühle Interesse über, während der Schlankere ihm nun seine Hand hinhält.
Okay, wenn das bist jetzt noch nicht verwirrend genug war, in diesem Augenblick überschritt es alle fassbaren Grenzen des Verstandes? Dae steht stocksteif da und starrt den kleineren Mann an, als hätte er ihm eben gesagt, dass in seiner Badewanne zwei Schafe um die Wette tauchen würden. Ein Schauer fährt ihm über den Rücken, als er den heißen Atem des Anderen in seinem Nacken spürt und die geübten Finger, die sanft durch seine Haare streichen. Er zieht heftig den Atem ein und beeilt sich, wieder das volle Maß seiner Gehirnzellen zu sammeln, bevor er auf die Frage antworten konnte, die er beinahe noch im Sinnesrausch überhört hätte. Das wäre peinlich gewesen. 'Hör das nächste Mal besser hin, Dae! Du bist schon bald ein sabbernder Saftsack wie der Boss, wenn du nicht aufpasst!'
"Dae...", erwidert er etwas zögerlich und drückt dann mit einem festen Griff die gebotene Hand. "Eigentlich Damien, aber nenn mich Dae, das machen Alle. Freut mich, Mischa!" Er lächelte verhalten. "Und Danke wegen der Ösen. Das Teil ist nicht unbedingt mein Lieblingsstück und Maggy scheint es mal wieder ohne mein Wissen umgenäht zu haben. Wenn du irgendwas an Kostümen braucht, bist du bei ihr richtig. Groß, lange, grüne Haare, du kannst sie gar nicht verpassen. Sie passt auf, dass hier Alle das machen, was sie sollen und schreibt dich in ihr schlaues Buch ein, wenn du deine Schicht zu spät antrittst."
Ein laszives Grinsen flutet Dae's Gesicht, als er sich demonstrativ vor Mischa aufbaut und die Arme vor der mit den feinen Ketten überzogenen Brust verschränkt. "Also, lass dich wenigstens nicht erwischen, wenn du schon mal keinen Bock hast, rechtzeitig dazu sein,...aber ich denke, da würde hier Einigen was entgehen.", fügte er nach einer kleinen Pause hinzu und schenkt Mischa ein strahlendes Zahnpastalächeln, bevor er sich abrupt von der Wand abstößt und den Kleineren an die Wand drängt, ihn mit seinem Gewicht dagegen drückt und die schmalen Handgelenke neben ihm an die Steinfliesen presst, so dass er nicht einmal einen Muskel bewegen kann. Verführerisch funkelt er ihn aus den goldgrünen Tiefen an, bevor sich die fast farblosen Lippen in Zeitlupentempo den Weg über die feinen Wangen bahnen, sich immer weiter den vollen, halb geöffneten Lippen nähern, bis sein heißer Atem Mischas' Haut streift und seine Lippen keinen Zentimeter mehr entfernt plötzlich stoppen.
Sofort, als der Große seine Handgelenke umfaßt und ihn an die Wand preßt, verspannt sich der gesamte Körper Mischas, so wie er auch ein wenig die Lippen über die naturweißen Zähne zurückzieht und seine erstaunlich langen Eckzähne dabei aufblitzen. Erst, als er die Lippen Daes auf seiner Haut fühlen kann, lockern sich die Muskeln des Schwarzhaarigen, schließt er seinen Mund – dreht dann ein wenig den Kopf und leckt leicht über die Lippen des Blonden, leise, fast schnurrend daran wispernd. "Wenn du glaubst, ich wäre leichte Beute, irrst du dich gewaltig, Dae ... du bist zwar älter, stärker und der erfahrenere Stripper – aber du unterschätzt gerne, nicht wahr ?" Nun verstummend, huscht ein kühles Lächeln über Mischas Lippen ... dann spannen sich unvermittelt seine schlanken Muskeln an, als er seine gesamte Kraft in die Handgelenke und die Schulter legt, sich abstößt und dabei dreht – nun den Größeren an die Wand schlägt und leise dabei faucht. "Wenn du mich haben willst, gib dir ein wenig mehr Mühe, Großer ... auch wenn der Anfang nicht schlecht war. Und rühr NIE wieder !! meinen Schmuck an !" Die letzten Worte sichtlich wütend zischend, reißt Mischa sich wieder los – streicht kurz mit den Fingerspitzen über die feinen, silbernen Ketten an seinen Handgelenken und legt die lange, dickere Kette, welche noch immer um seine Hand gewickelt ist, über seine Schulter. "Und du hast mir noch immer nicht geantwortet, Dae .... Bühne, Käfig, Table oder Stange ? Ich muß wissen, auf was ich mich einstellen soll ...." Als ob sein Wutausbruch Niemals passiert wäre, blickt Mischa zu dem Großen auf ... streicht eine der widerspenstigen Ponysträhnen nach Hinten, nurmehr kühl zu ihm blickend, als er auf die Antwort wartet.
Der Kleine hatte was, das musste er wirklich zugeben. Dae grinst innerlich und lehnt sich mir einem weiteren lasziven Grinsen an die Wand, die Beine locker überkreuz und die Arme weiterhin verschränkt. Das würde noch lustig werden. Er hatte noch einige Lektionen zu lernen und er würde sich Mühe geben, sie ihm so einprägsam wie möglich zu vermitteln.
"Keep cool, Kleiner!", flüstert er grinsend, während er sich mit der Zunge über die Lippen leckt; Mischas Geschmack erneut kostend. "Ich wollte nur mal sehen, wie du so reagierst. Und... es war wirklich amüsant. So viel Körperkraft hätte ich dir gar nicht zugetraut!" Er nickt anerkennend mit dem Kopf und stößt sich von der Wand ab, die Hände mit den kleinen Kettchen verworren und darin spielend. "Aber du bist hier nicht der Einzige, der Jemanden unterschätzen kann, merk dir das! Wir werden noch eine Menge Spaß haben... Aber heb dir deine Zickerei lieber für die Kunden auf, das zieht bei mir nicht! ...Und du willst ja auch Nichts von mir", haucht er mit einem dunklen Funkeln in den Augen und tritt ganz nah an Mischa heran, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, bis er fast nur noch einen Zentimeter Abstand zwischen ihnen hat; streicht ihm mit den langen Fingern eine vorwitzigen Ponysträhne hinter die Ohren, während er sich zu dessem Ohr herabbeugt, so dass sein Atem die gebräunte Haut streift, und mit einem belustigt triumphierenden Unterton in der Stimme wispert: "Denn du würdest so was wie mich ja nicht mal mit einer Kneifzange anrühren, nicht wahr?"
Er beißt sanft in das zarte Ohrläppchen und schenkt Mischa ein verführerisches Lächeln, streicht liebevoll mit der linken Hand durch die langen Haare und lässt seine Fingerspitzen wie ein warmer Sommerregen den weichen Rücken hinunterrieseln und für einen Herzschlag unter das hauchdünne Top fahren, bevor sich seine Miene selbstgefällig verhärtet und er sich urplötzlich auf dem Absatz umdreht und ohne ein weiteres Wort zu verlieren auf die Tür zuschreitet.
Am Absatz der kleinen Treppe angekommen, fummelt er aus dem Gewirr von Ketten, Nieten und spitzen Dornen, die seinen Körper zierten einen keinen Schlüssel hervor und schmeißt ihn ohne sich umzublicken über die Schulter. "Käfig!"
"Natürlich will ich Nichts von dir, das sagte ich schon - ich steh nicht auf Blonde." Leise, kalte Worte Mischas - dann fängt er den Schlüssel gekonnt, zischt leise und folgt ihm schließlich, holt ihn schnell ein, ohne allerdings dabei zu laufen. "Sag mir, wo ich warten soll – und bin ich nach dir dran ? Oder kommt noch Jemand dazwischen ?" Den Großen nicht eines Blickes würdigend, sieht Mischa nach Draußen, verhärtet sein Blick sich bei dem Anblick des Puplikums – wird erst wieder ein wenig interessierter, als er den hellerleuchteten Käfig sieht, der an der Bühne auf den Tänzer zu warten scheint.
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"Uff!" Dae lässt sich geschafft auf einen der großen Sessel in dem kleinen "Privat"- Raum fallen und schleudert das verschwitzte Handtuch rücksichtslos gegen eine der kleinen, roten Lampen, bevor er den Kopf geschafft in den Nacken fallen lässt du die Augen schließt. Er hasste Käfig! Oh, wie er Käfig hasste!
Dieses Kostüm kratzte aber auch an jeder Stelle, sogar an den Stellen, die es nicht berührte!
"Gott, ich hasse diesen Job! Ich hasse ihn..." , keucht er lautlos, bevor er sich mühevoll und unendlich langsam versuchte, aus dem engen Lackklamotten zu strampeln, die von dem Schweiß nur noch enger und klebriger an seiner Haut festsaßen. "Scheiß Job! Verdammt, wie kommt man aus so einem Zeug raus?! Maggy!!!!"
Resignierend lässt er sich wieder zurückfallend, mit dem rechten Arm nach einer Wasserflache greifend, die neben ihm auf einem kleinen Bord stand und lehrt sie fast mit einem Zug, um noch einmal den Namen zu brüllen, den er heute gelernt hatte, zu hassen. Wo war dieses Weib, wenn man sie mal brauchte? Er freute sich insgeheim schon zu sehen, wie der Neuling diese Session überstanden haben mochte. Er hatte zwar nur einen kurzen Auftritt gehabt, - zur Probe, die der Chef es genannt hatte - , aber er erinnerte sich wirklich nicht gerne daran, wie er sich nach seinem ersten "Käfig" gefühlt hatte. Gott, so was konnte einen schon fertig machen!
"Maggy!!!" Verdammt, wo war die bloß? Alleine würde er es aus dem Zeug nicht mehr schaffen! Nicht Heute, wo doch Alles so schön hatte verlaufen sollen. Kurz Schicht, dann das Motorrad in die Werkstadt, dann unter die Dusche und nichts wie ins Bett und bis Übermorgen durchschlafen. Nichts da!
"Dae, wenn du es dir in den "Privat" -Räumen gemütlich machen willst, musst du sie auch bezahlen!", dröhnt von Außen eine wohlbekannte Stimme zu ihm herein, die er nun wirklich nicht gebraucht hatte. Er wollte hier verdammt noch mal seine Ruhe haben! Was dachten die, warum er sich hier verkrochen hatte?!
"Verschwinde, Daniel! Wegen dir musste ich Schicht schieben! Noch mal tausch ich nicht mit dir, also hau ab!!", giftet er los, ohne sich umzudrehen, als sich die Tür hinter ihm öffnete und sogleich auch wieder schloss.
"Ich hatte gesagt, du sollst verschwinden!"
Auch Mischa hatte seine Show wie gewohnt durchgezogen, erfahren das Silber der Ketten und die verhüllenden Stoffe genutzt, um die Zuschauer anzuheizen. Ein wenig schwitzend, geht er nun durch den Gang, als er das Brüllen Daes hören kann, nur kurz die Augen verdreht ... bemerkt dann einen der anderen Stripper, der die Tür eines der Räume öffnet und hineinspricht und bei dem erneuten Brüllen einfach die Schultern zuckt und geht. Einen Augenblick überlegt der junge Schwarzhaarige, dann huscht ein kurzes Grinsen über seine Züge, als er lautlos in den Privatraum geht und ihn hinter sich schließt, hinter den Blonden kommt und die Öse an dessen Rücken öffnet, die Anderen langsam nachfolgen lassend. Erst dann streift er ihm das feine Netzkostüm herab und beginnt, die verspannten, verschwitzten Muskeln zu massieren ... sanft, mehr als nur behutsam dessen Knoten zu lösen.
"Uah!" Dae rappelt sich in Rekordgeschwindigkeit auf und stolpert fast über seine eigenen Füße, während er hilflos mit den Armen rudernd an der Lehne Halt sucht und dabei fast den ganzen Stuhl mit umreißt.
"Erschreck mich Nie wieder so, hörst du!", keucht er, nachdem er sich nach einem kurzen Blick über seine Schulter wieder zurücklehnt und die Augen schließt, als die weichen Hände beginnen, seine Schultern zu massieren. "Aber es sei dir verziehen, wenn du damit weitermachst... mh.. Wo lernt man sowas? Das ist ja Wahnsinn! Wenn du so weitermachst, werde ich dich glatt noch mieten!"
Seine Schultern entspannten sich auf der Stelle und das sogar lästige Kribbeln des Lackes schien nicht mehr ganz so schlimm zu sein.
Diese Hände waren auch der Wahnsinn. Schlank und unheimlich geübt. "Hey, wenn du so was kannst, warum bist du dann hier in diesem Loch? Du kannst doch locker was Besseres machen! Ich würde aber schnellstens weg sein, wenn ich solche Hände hätte!" Er räkelt sich einmal kräftig und schmiegt sich unwillkürlich gegen die geübten Hände, die seine Schultern bearbeiteten. Und wie sie sie bearbeiteten! Das war bei Weitem das Beste, was seinem Rücken wohl jemals passiert sein mochte. "Mh? Wieso also? Das ist doch verschwendetes Talent!"
"Das habe ich von Sugar gelernt, einem ehemaligen Tabledancer, der auch am Broadway war – dann nach Westen zog, zufällig in meinem kleinen Kaff ein Tanzstudio eröffnete ... und mir ein wenig Extraunterricht gab. Er hat mir gezeigt, wie man sowas tanzt ... was ein Callboy beachten muß, wie man massiert, Wünsche erfüllt. Ich weiß, daß ich schöne Hände habe ... ich habe ja einen Vertrag als Model, aber von den Aufträgen kann ich meine Miete und den Rest nicht bezahlen. Darum tu ich das ... weil es mir gefällt, zu tanzen, ich es nur hier kann und weil es gutes Geld für wenig Arbeit ist. Auch wenn ich lieber am Broadway wäre, das kannst du mir glauben." Leise, etwas weniger kühle Worte Mischas, während denen er nicht einen Herzschlag aufhörte zu massieren – plötzlich zusammenzuckt, als die Türe aufgeht und einer der anderen Stripper mit einem Kunden hereinkommt, sie einfach kurzerhand rauswirft. "Was zum ... ?! Ach egal." Leise murrend geht der junge Schwarzhaarige in die Umkleide Daes und läßt die Tür für Diesen offen – nimmt seine Klamotten zur Seite und beginnt, sich den Silberschmuck abzunehmen.
Broadway? Dae zieht unbewusst eine Augenbraue in die Höhe. Wenn er sich einen Privatlehrer leisten konnte, was macht er dann hier? Gerade als er diese Frage stellen will, wird die Tür aufgerissen und einer der anderen Stripper schmeißt sie kurzerhand raus, allerdings nicht, ohne mit einem schelmischen Seitenblick auf Mischas Hintern in einem verschwörerischen Unterton verlauten zu lassen "Nimm ihn mal ordentlich ran, Dae! Der Kleine hat was... Wenn du ihn nicht nimmst, dann wird ich mich mal bemühen müssen..."
Dae schenkt ihm ein mitleidiges Lächeln, während er leicht amüsiert erwidert. "Keine Chance, Ray! Der ist einen Nummer zu heiß für dich. Da kommst du nicht ran und... ich würde es dir auch nicht empfehlen, wenn du nicht auf kratzbürstige Weiber stehst. Hier hättest du das beste Beispiel dafür..."
Ein kurzes Lachen entweicht seiner Kehle, bevor er dem anderem Stripper, der ihn wütend anfunkelte, wie einem kleinen Kind auf die Schulter tätschelte und grinsend den Kopf schüttelnd die Tür hinter sich schloss, sich die blonden, immer noch verschwitzten Strähnen mit allen zehn Fingern aus der Stirn streichend.
Dann folgt er Mischa, der schon weiter in seine Kabine vorgelaufen war und lässt nun doch seinen Blick über den verführerisch wackelnden Hintern schweifen, um den sich immer noch die leichten Schleier wogten und mit den Kettchen bei jeder Bewegung hin und her schwangen. Dae grinst und leckt sich mit der Zunge über die Lippen. Vielleicht sollte er ihn doch einmal probieren? Der Kleine hatte noch Einiges zu lernen und er würde ihm schon zeigen, dass es hier etwas anders, als auf dem Broadway, zuging.
"Hey, wo wohnst du eigentlich? Ich bring dich noch nach Hause." Und mit einem verführerischen Unterton in der Stimme fügt er noch hinzu: "Kann es doch nicht zulassen, dass dich unterwegs Jemand entführt und ganz furchtbare, böse Dinge mit dir anstellt. Wäre schade um meine Massage..."
"Sieh an, ein Geizhals .... ich wohn 20 Minuten von hier, Marketstreet 14. Machen wir nen Deal – du fährst mich Heim und ich massiere dich fertig. Ich hab kein Geld für ein Auto und es wäre hier sowieso umsonst." Leise, wieder Einmal leicht mürrische Worte, als Mischa überlegt – dann einfach den Rock abnimmt und in seine Jeans schlüpft, das Hemd über das Top zieht, den Rock, das Top mit seinem Schmuck und der Bürste im Rucksack verstauend. Dann schlüpft er noch in seine Stiefel und die Jacke, hängt den kleinen Rucksack über und streicht die langen Haare ein wenig nach Hinten. "Bereit, wenn du es bist ..... und mach dir um die furchtbaren, bösen Dinge keine Sorgen, so schnell wirst du die Konkurrenz nicht los, Blondie." Nun wieder schweigend, ruht der Blick der saphirblauen Augen kurz auf dem Größeren – dann lehnt Mischa sich einfach an der Wand an, wieder leise zu summen beginnend, Nichts im Besonderen mehr betrachtend.
"Okay, Deal gilt!" Dae grinst frech und öffnet den Schrank an der linken Seite und holt seine Motorradklamotten heraus, schmeißt sie auf einen Stuhl und beginnt erneut, die kleinen Ösen aufzuklacken, welche noch immer den Großteil seines Kostüms an seinem Körper befestigten und lässt sie eine nach der anderen aufschnappen, bewusst die Blicke des Anderen einfach ignorierend.
"Ich hoffe, du hast sowas wie Kaffee, denn ich schlafe inzwischen schon fast ein. Und von wegen, gutes Geld für wenig Arbeit! Du hast hier noch nicht einmal richtig anfangen, es wird immer nur besser, je länger man dabei ist! Freu dich schon mal!", fügt er noch zynisch hinzu, bevor er die Ketten mitsamt dem Lack zu einem kleinen Knäuel zusammenknautscht und in hohem Bogen in die Tasche schmeißt, sich dann in seine schwarzen, seidig glänzenden Boxershorts und ein ärmelloses Trainingshemd schwingt und schließlich den Motorradanzug einfach ohne weitere Sachen überstreift.
"Wird sonst zu warm!, kommentiert er ungefragt und schwingt sich die schwarze Tasche über die Schulter, während er sich aus dem Schrank noch seinen Helm schnappt; dann wendet er sich zu Mischa um und blinzelt ihn fragend an. "Ich wäre dann soweit! Eigentlich ganz schön mutig, mich mit nach Hause zu nehmen, ich könnte ja sonstwas mit dir anstellen!" Ein breites Grinsen formiert sich auf Dae's Gesicht, während er sich erneut durch die blonden Strähnen fährt und die Hände mit einer einladenden Geste in Richtung Tür richtet.
"Mach dir keine Sorgen, ich bin besser als die Konkurrenz, aber ich denke nicht, dass du das erfahren willst, nicht wahr? Aber keine Angst, ich werde dir Nichts tun; ich steh nicht auf Zicken!"
"Frägt sich nur, wer hier die Zicke ist ... und daß ich hier nicht nur fürs Tanzen eingestellt wurde, das ist mir klar, so dumm, wie du glaubst, bin ich nämlich nicht. Motorrad, Hä ? Na meinetwagen, schlimmer als die Idioten von vorhin kannst du bestimmt nicht sein. Und was die Wohnung betrifft – zu klauen gibt es nicht viel ... und mich rührst du ja nicht an. Also, was sollte ich fürchten ?" Auch wenn er es ihm nicht zeigt ... Mischa hatte sehr wohl beobachtet, wie der Blonde sein Kostüm auszieht und sich schließlich in die eng und gut sitzende Lederkluft zwängt ... sie über seinen Muskeln schließt. Auch wenn er es Niemals zugeben würde – er mochte Motorräder, das Gefühl der Geschwindigkeit, wenn man seine und die Grenzen der Maschine auskostete ... ebenso wie die Lederkleidung. Doch er mochte Blonde nicht ... vor Allem nicht so eingebildete. Ohne von außen erkennbaren Grund schnaubt der Schwarzhaarige leise, als er nach Draußen geht und sich darüber ärgert, daß Dae keine andere Haarfarbe und einen anderen Charakter hat .... wartet dann im Gang, vergißt den Gedanken wieder, da es nur pure Spekulation und Wunschtraum ist – und somit unerfüllbar. "Geh vor, Großer ... ich hab keine Ahnung, wo du deine Maschine parkst und auch keine Lust, mich zu verlaufen."
"Nein." Dae grinst unverschämt und steuert zielstrebig auf den hinteren Teil des kleinen Hofes zu, der das Lokal von dem verfallenen Wohnviertel abgrenzte, das nur noch durch schummrige Straßenlaternen erleuchtet war. Die tagsüber wie ausgestorbenen Straßen begannen schon langsam, sich zu füllen und Menschen grölten von beiden Seiten; aus dem Hintergrund hört er eine Fensterscheibe klirren und schepperndes Metall, das zu Boden fiel. Wer hier nicht einen gewissen Status oder eine Schnellfeuerwaffe innehatte, sollte sich besser nicht nach Einbruch der Dunkelheit in dieser Gegend der Slums aufhalten. Er hatte es bei Mischas Anblick schon fast vergessen gehabt. Der Kerl passte einfach nicht hierher! Darum hatte er auch für einen kleinen Augenblick vergessen, dass er das Viertel eigentlich noch mehr als den Club hasste. Und das konnte er nicht von vielen Sachen sagen.
"Ich würde dich doch Nie in der Dunkelheit alleine auf einen verlassenen Parkplatz lassen!", grinst er frech, bevor er aus dem Schatten eine schwere, verchromte Maschine hervorschiebt und mit dem Schlüssel, den er nebenbei aus der Tasche gezogen hatte, die schwere Kette löst und sie sich locker um die Hüften hängt. Dann schwingt er sich elegant auf die schwarze Yamaha und stülpt den Helm mit einer fließenden Bewegung über den Kopf und klappt das getönte Visier herunter, dessen Front ein roter Falke mit gespreizten Flügeln ziert, bevor er einmal kräftig in die Gaspedale tritt und die Maschine aufheulen lässt. "Spring auf, Kleiner! Ich muss schnell noch mal bei ein paar Kumpels vorbei, dann geht's auf zu dir. Ich will ja nicht meine Massage verpassen, wenn ich schon mal die Gelegenheit hab." Damit schmeißt er ihm einen zweiten Helm hin, den er kurzerhand von dem Motorrad genommen hatte, dass neben Seinem stand und deutet Mischa, sich hinter ihn zu setzen. "Es sei denn, du willst dich vor mich setzen!" Er grinst hinter den getönten Scheiben. "Aber dann müsste ich dich ja doch berühren. Was ist jetzt? Gehst du das Risiko ein?"
Den Helm gekonnt fangend, setzt ihn Mischa geübt auf, die langen, schwarzen Haare dabei nach Hinten nehmend ... betrachtet sich kurz die Maschine, ehe er vortritt, schon fast zärtlich über den schwarzen Lack und das Chrom streicht, anerkennend nickt. "Eine schöne Maschine – viel zu schön für dieses Viertel, wenn auch nicht ganz so schön wie eine Guzzi. Ich weiß ja nicht, wie gut du fährst ... es erfordert schon Können, zu fahren, wenn Einer vorne dransitzt. Aber weißt du was ? Scheiß drauf. Ich denke nicht, daß du es vorschlagen würdest, wenn du Angst um deinen hübschen Schädel haben müßtest." Ohne ein Widerwort abzuwarten, schwingt er sein Bein vorne über den Lenker und setzt sich dicht vor Dae – streicht kurz über die Lenkergriffe, ehe er die Hände auf den Tank legt, sich leicht umwendet und leise zu ihm spricht. "Ich kann mich aber auch hinter dich setzen ... es ist ungefährlicher, da du besser lenken kannst ... Dae."
"Wenn ich sage, du kannst vor mir sitzen, dann meine ich das auch so." Dae wiegt leicht den Kopf hin und her. "Ich werd dich schon nicht fallen lassen und wenn du keine Angst hast, deinen hübschen Schädel zu verlieren, dann kann es losgehen. Du musst sicher nicht meine Fahrkünste anzweifeln. " Dae rutscht ein Stück zur Seite, als sich Mischa vor ihm auf den Sitz gleiten lässt und zieht ihn sanft noch ein Stück weiter an sich heran, wobei seine Hände ein wenig länger als nötig über die schlanken Schenkel streichen und wie ein leichter Windhauch Mischa's Beine hinaufgleiten, dann langsam über seine Taille und die schlanke Brust zu den Armen fahren und seinen Oberkörper dabei leicht zurückdrücken. "Machs dir bequem, auf so einem Baby sitzt man nicht jeden Tag... Mischa.", flüstert er ihm lautlos in den Nacken und verhakt die schlanken Finger mit Mischa's, während er sie zum Lenker führt und vorsichtig darum schließt. "Zieh die Beine ein wenig an, wir wollen doch nicht, dass du nur halb bei dir ankommst!"
Dann startet er mit einem Heulen die Maschine und tritt heftig auf die Gaspedale, wobei das schwarze Gefährt sich mit einem Donnern erhebt und dann wie ein überdimensionaler Schatten die Straßen entlangjagt, eine aufwirbelnde Staubwolke hinterlassend.
Leise, weich auflachend, als er die Worte hören kann, nimmt der Schwarzhaarige geübt die Beine hoch und legt ebenso geübt seine Hände um die Lenkergriffe .... huscht ein ungesehenes Grinsen über seine Züge, als er die Kraft unter sich in der Maschine fühlt, die unter den erfahrenen Händen Daes erwacht. Genießend geht er in den Kurven ein wenig mit, um es dem Größeren zu erleichtern, bleibt während der ganzen Zeit eng an ihm und behindert ihn so wenig als möglich .... merkt erst ein wenig auf, als sie langsamer werden, Dae wieder hält. "Ich bleibe besser hier – kenne deine 'Kumpels' nicht. Und wenn wir bei mir sind, kannst du mir erzählen, warum ihr mich vor ein paar Stunden fast umgenietet hättet." Leise, wider Erwarten leicht neckende Worte Mischas ... klingt aus ihnen deutlich, wie sehr er es genossen hat, mit der Maschine zu fahren, kein Wort der Beschwerde, daß Dae ihn dabei ein Bißchen enger als nötig bei sich gehalten hat.
"Hey, du hast geschummelt!" Dae grinst und zieht sich den Helm über den Kopf und bläst sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. "Ich hatte gedacht, du hast es nicht gemerkt, dass ich es war. Hab ich jetzt weniger Chancen, Mh?" Lachend schmeißt er den Helm über den Lenker und sprintet, ohne eine Antwort abzuwarten, aber mit einem neckischen Lächeln um die Mundwinkel, die kurze Treppe hinauf und drückt mit dem Finger lange auf die Klingel.
"Hey, du Arsch, wenn du hier Zoff machen willst, dann komm ich runter!", tönt eine mehr als verärgerte Stimme aus einem der oberen Fenster und Dae weitet das Grinsen nur noch etwas mehr aus. "Das wäre schön, Stevey, dann muss ich nicht raufkommen! Du könntest aber trotzdem aufmachen, wenn ich schon mal da bin. Und wozu hast du eigentlich eine Sprechanlage, wenn du sowieso runterbrüllst?!"
Zwei Sekunden später klingt ein lautes Surren aus dem kleinen Lautsprecher neben der Tür und Dae stößt die Tür mit Schwung auf, dass die Flügel gegen die Innenwand knallen und winkt noch kurz mit eine Hand zu Mischa, der noch immer auf seiner Maschine sitzt. "Bin gleich wieder da. Machs dir gemütlich!"
Kurz darauf knallt er auch schon wieder die Tür zu und brüllt noch einen Gruß zu dem offenen Fenster, bevor er seinen deutlich schwereren und bepackteren Rucksack auf den Rücken schwingt und sich den Sturzhelm wieder über den Kopf zieht. Mit einem Blitzen in den Augen wendet er sich zu Mischa. "Und, hast du mich vermisst?"
"Eigentlich nicht ... wenn du nicht innerhalb einer Stunde wiedergekommen wärst, hätte ich mir dein Prachtstück krallen können......" Nur für einen Augenblick blitzen die blauen Augen des Schlankeren neckend – dann schließt er sie und setzt den Helm wieder auf, befestigt den Verschluß und klappt langsam das Visier herab. "Schaffst dus mit dem Rucksack ? Das Ding ist ziemlich unhandlich geworden ....." Leise, skeptische Worte Mischas – dann zuckt er mit den Schultern und nimmt seinen eigenen Rucksack ab, hängt ihn sich nach vorne und hält Dae seine Hände hin, damit dieser sie wieder für die Fahrt umfassen konnte. Auch dieses Mal genießt der Schwarzhaarige die Kraft der Maschine und die Geschwindigkeit, mit der sie die Straßen entlangrasen ... nickt unmerklich, als sie schließlich langsamer werden und letztlich vor dem Haus halten, dessen Dachloggia er bewohnt. "Sperr dein Baby lieber ab ... hier wird viel gestohlen." Gewohnheitsmäßig warnend, steigt Mischa wieder ab, sein Bein dabei über den Lenker schwingend ... nimmt dann leise summend den Schlüssel aus seiner Hosentasche und sperrt auf, läßt Dae die Haustür unten offen, während er mit einem "Ganz oben !" einfach vorläuft, seine Wohnungstür aufschließt und weit öffnet. Nach innen gehend, nimmt er seinen Rucksack herab und legt den Schlüssel auf die Kommode – hängt seinen Helm und die Jacke auf die Garderobenhaken und zieht seine Stiefel aus, stellt sie auf die Matte an der Garderobe. Nur ein "Stiefel ausziehen !" über die Schulter rufend, achtet der schlanke Tänzer nicht darauf, ob Dae ihm nachkommt ... summt ein wenig lauter und geht in die kleine Küchenecke, den großen Kühlschrank darin öffnend.
Nachdem Dae das Motorrad vorsorglich in eine dunkle Ecke geschoben hatte und die schwere Kette, die bis jetzt immer noch um seine Hüfte gehangen hatte, daran befestigt hatte, geht er mit einem belustigen Lächeln dem kleinen Wirbelwind nach, der eben vor ihm über die Stufen gesprungen war. Doch sogleich verfinsterte sich sein Gesicht auch wieder. Ganz oben, natürlich, wie hätte es auch sonst sein sollen. Auch noch Treppen steigen! Aber er hatte ja noch andere, viel schweißtreibendere Dinge Heute vor, also würde er sich auch nicht durch so ein paar blöde Dielen entmutigen lassen. Auch wenn sie ganz schön hoch waren...
Vorsichtig schiebt er die offene Tür auf, hinter der Mischa gerade verschwunden war und streift sich nebenbei die schweren, schwarzen Stiefel von den Füßen, die er neben den Anderen auf dem Vorleger plaziert. Dann blickt er sich erst einmal richtig um und fast auf der Stelle klappt ihm die Kinnlade nach unten.
"Hey, was ist das denn hier?", fragt er fassungslos, während es auf den Inhalt der kleinen Dachwohnung starrt. Große Felle an den dunkel getönten Wänden, schwere, schmiedeeiserne Kerzenständer, die kombiniert mit einigen großen Grünpflanzen zu einem fast archaischen Bild zusammentrumpften. Genauso weiche Felle auf dem Fußboden; sie ließen seine Füße in einem Meer aus weichem Flaum versinken, als er auf sie trat, um sich beeindruckt umzusehen. Das hätte er nicht erwartet, obwohl er zugeben musste, dass die sinnliche Gestaltung des Raumes durchaus zu einem Menschen wie Mischa passte. Fehlten nur noch die schweren Eisenketten an der Wand, an denen er ihn aufhängen würde.
Selber überrascht über den Gedanken hält er sich glucksend die Hand vor den Mund, um nicht gleich in lautes Gelächter auszubrechen. Der kleine, zarte Mischa mit einer Peitsche in der Hand und er selber angekettet und hilflos seinen Gelüsten ausgeliefert; und dann später auf den Fellen...
Was, verdammt nochmal, hatte er gegessen, daß sich ihm solche Bilder aufdrängten?!
Mit einem unwillkürlich genießenden Lächeln den Inhalt des Kühlschranks betrachtend, überlegt der Schwarzhaarige eine Weile .... dann schließt er ihn wieder und kommt aus der kleinen Küchenecke heraus, betrachtet noch immer leicht lächelnd den sich umsehenden Größeren, auch wenn das Lächeln sich dabei minimal ändert. "Gefällt es dir ? Die Felle sind noch von mir Daheim, ebenso die Anlage und das Schlafzimmer – den Rest habe ich mir von meinem ersten Casting gekauft und den paar Kröten, die mein Vater mir erlaubt hat, nebenher zu verdienen." Das Wort 'Vater' aussprechend, als hätte er eine Made auf der Zunge, zeigen seine Augen für einen winzigen Moment den puren Haß, den er für diesen empfindet – wandeln sich sofort wieder und werden ein wenig weicher, genießender, als er wieder zu Dae kommt und ihn kurzerhand zu der schwarzen Ledercouch an dem von hellem Holz umrahmten Glastisch bugsiert. "Setz dich erstmal – und zieh endlich die Jacke aus, ich schwitze schon vom Zusehen. Was willst du trinken ? Und hast du Hunger ? Im Gegensatz zu dem, was die Leute denken, bin ich kein schlechter Gastgeber, wenn ich mal Jemand einlade ....." Noch immer stehend, streicht Mischa sich einige der langen Haarsträhnen nach Hinten und läßt seinen Blick ein wenig abschätzend auf dem Blonden ruhen ... bleiben seine Augen dabei unergründlich tief und blau, ohne wie sonst auch dessen Stimmung ahnen zu lassen oder deutlich zu zeigen.
Dae klappt die Kinnlade wieder hinunter, vertreibt mit einem augenrollenden Kopfschütteln diese – sogar für ihn – seltsamen Gedanken und richtet seinen Blick nun auf den jungen Schwarzhaarigen, der ihn erwartungsvoll anblickt. Er wenig betreten vergräbt er die Hände in den Taschen des engen Anzuges und stupst mit dem Fuß leicht gegen den Boden, während er sich einmal im Kreis dreht und dann mit einem unsicheren Blick wieder stehen bleibt. "Mh... ich hab doch keine anderen Sachen außer den Shorts und dem Tanktop drunter, aber wenn es dich nicht stört... hast ja schließlich schon mehr gesehen, nicht wahr?", stellt er noch mit einem wie üblich äußerst lasziven Grinsen fest und funkelt einmal mit den goldgrünen Augen. "Also nehme ich an, dass es dich nicht weiter stört... ... und, was das Trinken angeht..." Er bugsiert mit einem gekonnten Schwung den schweren Rucksack von seiner Schulter und kramt konzentriert in seinem Inhalt, bis er mit einem strahlenden Lächeln eine schlanke, grünliche Flache hervorzieht, die sich leicht gebogen um die eigene Achse wand und den Anschein hatte, als sei sie ziemlich teuer gewesen und hält sie Mischa triumphierend unter die Nase. "Nur das Allerfeinste! Ich hab sie extra aufgehoben. Willst du kosten?"
Das Funkeln einfach übergehend, fällt dessen Blick auf die Flasche, welche die ungefähre Größe einer kleinen Weinflasche hat ... hebt dabei eine seiner schmalen Brauen, da sie kein Etikett besitzt, ehe er mit den Schultern zuckt und zu Dae nickt. "Solange es nur Alkohol ist, gerne – Drogen nehme ich keine. Gläser sind dort Hinten in der Vitrine, du weißt, was in der Flasche ist, du holst die Gläser. Ich werde inzwischen etwas Leichteres kochen ... womöglich paßt du sonst nicht mehr in die Motorradkleidung. Leg sie einfach auf die Ablage an der Garderobe, wie du sehen kannst, lege ich ein wenig Wert auf Sauberkeit." Seine trotz der harten Worte weich klingende Stimme verstummen lassend, dreht Mischa sich wieder um, läßt den Größeren stehen und geht in die kleine Küche zurück, aus der nun leise Geräusche zu hören sind, alsbald das Brutzeln von Fleisch ... ebenso wie das leise Summen des Schwarzhaarigen, der scheinbar nicht mehr auf seinen Gast zu achten scheint. Erst nach einigen Minuten verstummt das Summen, als Mischa zu dem Blonden ins Wohnzimmer herausruft und auf eine Antwort wartet. "Wie durch willst du das Fleisch, Großer ?"
"Am Besten heiß und sofort!", erwidert Dae und kann sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. "Und du solltest dir besser überlegen, wie du deine Fragen formulierst! Ich könnte das sonst als Aufforderung sehen!" Dann zurrt er den Reißverschluss mit einem kurzen Ruck hinunter und krabbelt einigermaßen umständlich aus dem engen Motorradanzug, ihn dann mit einem erleichterten Seufzen auf die besagte Ablage schleudernd und sich erst einmal ausgiebig streckend. "Können wir das Kochen nicht verschieben, ich bin total verspannt! Das wärst du auch, wenn du jeden Tag zum Käfig eingeteilt wirst."
Gar nicht auf eine Antwort wartend, plaudert er munter weiter. "Und was noch das Schlimmste ist, eigentlich wollte ich jetzt schon schön unter der Dusche stehen oder mich am Besten schon im Bett verkriechen. Aber das hat man davon, wenn man so freundlich ist, wie ich und sich zu jeder Extraarbeit überreden lässt. Fang bloß nicht damit an! Am Ende hast du dann den ganzen Ärger am Hals! ...mh... wo war das Regal mit den Gläsern?" Suchend schaut er sich um und heftet seine Augen schließlich an eine kleine Glasvitrine mit den unterschiedlichsten Gläsern in allen Farben und Formen. Mit geschickten Fingern fischt er zwei dunkel getönte Cognacgläser aus der hinteren Ecke und schließt die Tür vorsichtig, die Gläser mitsamt der Flasche zu dem großen Tisch bugsierend, der allen Anschein der Esszimmertisch ist.
Dann lässt er sich seufzend auf das kleine Sofa fallen und schließt für einen Augenblick geschafft die Augen.
Als er das Rufen hört, nimmt Mischa das Fleisch sofort aus der Pfanne und legt es auf die Teller, gibt auch etwas von dem Salat dazu, den er in der Zwischenzeit bereitet hat .... nimmt dann die beiden Teller auf und trägt sie ins Wohnzimmer, legt sie mit dem Besteck an den Tisch und tritt lautlos hinter den Blonden, streicht ihm sanft über die Schultern und wispert dabei leise an dessen Ohr. "Nana, wer wird denn .... richtig jammern kannst du nach sechs Stunden Jazzballett ohne Pause, und das täglich. Du solltest dir angewohnen, die Schultern und den Nacken nicht so anzuspannen .... diese Steine hier weichzubekommen wird eine ganz schöne Arbeit werden, ich denke, wir sollten vielleicht vorher essen..... Hm ?" Erst dann fällt der Blick des Schwarzhaarigen auf die Cognacgläser, die bei der Flasche stehen, senkt er eine der schmalen Brauen in die leicht verengten Augen ... wispert noch ein "Cognac ? Du hast Geschmack ..." nach, ehe er verstummt, sich nur langsam wieder erhebt.
"Mh..." Dae schmiegt sich leicht gegen die weichen Hände. Die aber sofort wieder verschwinden und nur als Windhauch zurückbleiben. "Ich weiß, dass ich mich verspanne, aber du musst auch nicht irgendwelche seltsamen Verrenkungen machen, weil die Kunden ihre perversen Vorstellungen ausleben wollen! Wichser, die können auch Nie genug bekommen und wir müssen uns dafür ins Zeug legen und den Rücken kaputt machen! ... Aber ich hab ja dich, um das wieder in Ordnung zu bekommen, nicht wahr?...." Er schickt einen genüsslichen Blick zu Mischa, bevor er sich erhebt und mit an den Tisch setzte. "Mh, ich hab vielleicht einen Hunger! Wenn man Dosenfutter gewöhnt ist, ist das was ganz Feines! Ich wusste gar nicht, daß du kochen kannst!" Nach einem kleinen Blick auf die Gläser fügt er noch hinzu. "Naja, Cognac ist es nicht gerade, aber .... es schmeckt so ähnlich und es hat viel bessere Nebenerscheinungen. Alles selbstgebrannt, aber keine Angst, ich werde dich nicht vergiften!" Mit einem Grinsen quittiert er seine Bemerkung noch, dann blickt er Mischa mit großen bittenden Kulleraugen an, einmal auf den Teller und dann wieder zu Mischa. "Können wir essen, ich sterbe gleich, wenn nicht bald was in meinen Magen kommt?"
Bei den ersteren Worten hatte dieser nur eine der Brauen gesenkt und Nichts erwidert, an dem Tisch Platz genommen .... stutzt ein wenig bei dem bittenden Blick und schmunzelt leise, deutet auf den anderen Platz und antwortet ihm. "Setz dich und hau rein ... die Steaks sind noch ein wenig blutig, weil du sofort essen wolltest - ich hoffe, es macht dir Nichts aus. Und ja, ich kann kochen – es gibt sehr viel, daß du nicht von mir weißt, ich gebe auch Nichts leichtfertig preis." Als Dae sich setzt, nickt der Schwarzhaarige unmerklich und nimmt sein Besteck auf, zu essen beginnend .... betrachtet dabei noch immer die Flasche und wispert schließlich leise. "Selbstgebrannt und Nebenerscheinungen .... dann klär mich mal auf, ehe ich es trinke."
"Mh, was?" Dae blickt ziemlich orientierungslos zu Mischa, der gerade etwas gesagt haben musste, das mit ihm zu tun hatte – da war er sich fast sicher - , aber er brauchte erst ein paar Sekunden, bis die Worte auch wirklich zu ihm durchdrangen. Viel zu sehr hatte er sich gerade mit diesem einfach fantastischen Staek beschäftigt, das seine Kehle hinuntergerutscht war, als wäre es mit Honig eingeschmiert. Dass er wahrscheinlich so wirken musste, als ob man ihm zwei Wochen nichts mehr zu essen gegeben hätte, fiel ihm überhaupt nicht auf.
"Also, das ist absolut genial, wie du kochen kannst! Ich biete mich freiwillig als Chauffeur an, wenn du mich als Gegenleistung öfter mal zum Essen einlädst!", stellt er enthusiastisch fest, bevor er die Stirn in kleine Falten zieht. "Ja.. mh.. es schmeckt gut und ich hab es selbst gebrannt. Das ist etwas, das ich kann und nicht Jedem sage... Es macht locker und man bekommt keinen Kater am nächsten Morgen, egal, wieviel man trinkt. Frag mich nicht, wie ich das hinbekommen hab, aber es funktioniert. Vielleicht sollte ich das Zeug auf Patent anmelden... Würde sich lohnen, aber ich glaub nicht, daß es legal ist. ... Versteh mich nicht falsch, es ist keine Droge, aber es sind ein paar Sachen drin, die man nicht einfach so im nächsten Supermarkt zu kaufen bekommt."
Sich den Mund mit einer Serviette abwischend und mit einem zufriedenen Seufzer zurücklehnend schnappt er sich die Flasche, schenkt ein und hält Mischa dann das Glas vors Gesicht. "Keine Angst, ich trinke doch auch. Und was hätte ich davon, wenn ich meinen neuen Masseur und Privatkoch vergiften würde!? Hältst du mich für so unpraktisch?"
Auch Mischa hatte inzwischen aufgegessen und das Teller beiseite geschoben, verengt nun seine Augen ein wenig bei den Worten – legt dann seine schlanke Hand auf die Größere Daes und trinkt einen Schluck, läßt den starken, doch trotzdem feinen Alkohol auf seiner Zunge zergehen und schluckt ihn erst nach einigen Herzschlägen. "Privatkoch und Masseur ... soso, wer sagt denn, daß ich das bin ?" Erneut einen Schluck genießend, nimmt der Schwarzhaarige jetzt seine Hand wieder weg und taucht die Spitze seines Zeigeingers in das Glas, betrachtet den schimmernden Tropfen daran ... streicht ihn sacht über die Lippen des Blonden und beugt sich ein wenig vor, leckt ihn wieder davon herab und wispert leise zu ihm, die unergründlichen, blauen Augen leicht dabei verengend. "Ich kann dich noch immer nicht leiden, Großer ... du bist überheblich, arrogant, ein eingebildeter Macho und dazu noch blondgefärbt. Möchtest du mit mir die Felle teilen ?"
Zarte Lippen auf Seinen und der unverkennbare Geschmack des Alkohols... Dae schließt für einen kurzen Augenblick die Augen, um die zarte Berührung vollends auszukosten...
"Mh, Kleiner... Ich wusste gar nicht, dass du so rangehst... Ist das deine normale Taktik? Erst mit Versprechungen in die Wohnung locken, Candlelight-Dinner, Komplimente, heiß machen und dann flachlegen? Ist eigentlich mein Part, den du hier gerade übernimmst..." Mit einem Blitzen in den Augen erhebt er sich und überwindet in weniger als einem Atemzug die kurze Distance zwischen Mischa und ihm, packt ihn am Handgelenk und reißt ihn unsanft zu sich in die Höhe. Dann verweilt er einen Augenblick, bis er ganz zart und nur wie ein Windhauch seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen senkt. "Ich kann dich auch nicht leiden...", haucht er dunkel, als er sich wieder von ihm löst, das Handgelenk immer noch mit einem eisernen Griff umklammert und Mischa zurück an die Wand drängt. "Aber gegen Felle hatte ich noch Nie was..."
"Sowenig wie ich, sonst hätte ich nicht gefragt, Dae." Keinerlei Gegenwehr des Schwarzhaarigen, der lediglich seine Augen noch ein wenig mehr schließt und den Größeren betrachtet ... erwacht in den nurmehr leicht erkennbaren, sich weitenden Pupillen ein sachtes Glitzern, ebenso wie sein Lächeln noch ein wenig genießender wird. "Ich habe dich weder hierhergelockt, noch dir Komplimente gemacht oder ein Candlelight-Dinner vorgesetzt ... den Unterschied hättest sogar du erkannt, Blondie. Gib mir noch einen Schluck von deinem Gebrannten – er läßt mich vergessen, welche Haarfarbe du hast ....." Langsam, auskostend, streicht während der Worte die freie, linke Hand Mischas an dem Shirt nach oben und fühlt die darunterliegenden Muskeln ... berühren hauchzarte Fingerspitzen dessen Schlagader am Hals und wandern noch ein wenig weiter herauf, kraulen auskostend durch die kurzen, doch weichen, blondgefärbten Haare Daes.
"Keine Sorge, ich wäre auch so gekommen... Aber du kannst gerne noch was haben..." Mit einem Lächeln löst er sich von Mischa und greift mit einer Hand nach einem der Gläser, die Augen nicht einen Moment von dem schlanken Schwarzhaarigen abgewendet, und zieht ihn dann mit sich in Richtung Wohnzimmer, wo er ihn sanft auf eines der großen flauschigen Felle drückt und sich vorsichtig über ihn beugt. Liebevoll streicht er die langen Pony-Strähnen aus der Stirn und plaziert einen leichten Kuss auf den vollen Lippen, bevor er einen kleinen Schluck nimmt und Mischas Kopf wieder vorsichtig zu sich hochzieht, eine Hand in seinem Nacken und die Andere vorlaut unter das dünne Hemd schlüpfend; die zarte, babyweiche Haut liebkosend und sanft die Bögen der Rippen entlagfahrend, bis seine Fingerspitzen kurz die rosa Brustwarzen streifen und sich sofort wieder zurückziehen, um sich um die schmale Hüfte legen und Mischa zu stützen, während sich seine Lippen langsam wieder den Seinen nähern.
Langsam genießender werdend, vertieft sich das Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen, als er die zärtlichen Fingerspitzen an seiner Haut und die starke Hand in seinem Nacken fühlen kann, die ihn stützt .... läßt seine eigenen, schlanken Finger sanft wie Schmetterlingsflügel über den Arm und die Schultern Daes heraufstreichen, kost hauchzart mit den Rücken seiner Nägel über dessen Schlagader zur Halsbeuge und wieder ein wenig weiter herab, am Ansatz des Brustbeins verweilend. Dann verschließt er behutsam mit seinen Lippen die des Blonden und öffnet langsam die Seinen ... läßt seine Zungenspitze nur für die Dauer eines Wimpernschlages über die noch geschlossenen Lippen Daes streichen, unmerklich um das bittend, das er schon erwartet. Während der vergehenden Herzschläge hatte er die von Daes Fingern gefangene Hand nicht bewegt, es akzeptiert .... berührt ihn nun und streichelt behutsam, ebenso fast nicht fühlbar mit den Fingerkuppen über dessen Handrücken und die ebenso schlanken Finger, umgarnt und reizt ihn damit, während er sich ein wenig dreht und näher zu ihm kommt.
Dae lächelt leicht, als er die feuchte Zunge an seinen Lippen spürt; öffnet sie vorsichtig, um auch ja keinen Tropfen zu verschütten, und stupst sanft mit der Zungenspitze gegen Mischa's und lässt sie dann zärtlich in den Mund des Anderen gleiten. Unmerklich drängt er Mischa wieder zurück und fängt ihn erst kurz, bevor er das Fell wieder berührt, mit beiden Händen auf und lässt ihn sanft zu Boden gleiten. Dann kniet er sich wieder über ihn und fährt sanft über die warme, babyweiche Haut, streichelt mit den Fingerspitzen den schmalen Rücken entlang und krault vorsichtig in den langen, schwarzen Flechten, die weit gefächert auf dem weichen Fell in alle Richtungen fallen. Immer noch die weichen Lippen auf Seinen genießend, beginnt er vorsichtig, seine Hüfte gegen Mischa's zu bewegen und lauscht mit angehaltenem Atem auf die leisen Geräusche, die dem jungen Schwarzhaarigen unter ihm entweichen... kleine Seufzer, die er sofort erwidert, sich dann schnell zurückzieht und die Fingerspitzen der rechten Hand verspielt über den Bund der Jeans streifen lässt.
Mit einem leisen, genießenden Fauchen die Augen ein wenig öffnend, scheint das tiefe Blau seiner Iris fast von den dunklen Pupillen verschlungen zu sein ... dann streichen Mischas zärtliche Fingerspitzen über das Top Daes herab, verhalten für einen Augenblick an dessen Hosenbund, ehe er ein wenig tiefer kost und seine Fingernägel sacht über den dünnen Stoff der Shorts, die darunter erwachenden Männlichkeit des Blonden streifen läßt. Erst jetzt nimmt Mischa seine Finger wieder weg und öffnet den Verschluß seiner Jeans ... streift sie sich langsam und genießend herab und wirft sie auf die Seite, den Größeren dabei musternd. Dann gräbt er einfach die Nägel der Rechten in dessen Top und zieht ihn zu sich herab .... winkelt eines seiner langen, schlanken Beine an und schmiegt es an Daes Hüfte, wispert dunkel und samten an dessen Lippen. "Auf meinem Nachtkästchen, Blondschopf ....."
Dae betrachtet mit zusehender Zufriedenheit, wie Mischa sich langsam die Hosen von den Hüften streift und sie dann einfach zur Seite schmeißt. Verspielt lässt er seine Hände über die freigewordenen Haut streichen und kitzelt sanft mit den Fingerspitzen die schlanken Oberschenkel, schlüpft ganz kurz in die Innenseiten, nur um sich gleich darauf wieder zurückzuziehen und Mischa's Mund mit seiner Zunge zu erkunden und ihn zu immer neuen Schlachten herausfordert, die Hände über den schmalen Köper gleitend und jeden noch so kleinen Winkel mit allen Sinnen erforschend. Willig lässt er sich wieder zu Boden ziehen und zieht das Bein näher an sich heran, streicht mit der Hand über den festen Po und spielt mit den kleinen Kettchen, die sich noch immer um Mischa's Hüfte winden und leise bei jeder Bewegung seiner Finger klimpern. Mit der anderen Hand langt er blind tastend auf den Nachttisch, bis seine Finger gegen etwas Hartes stoßen. Mit einem kurzen - äußerst unwilligen – Seitenblick registriert er die kleinen viereckigen Plastiktütchen, die gekonnt verborgen in einem kleinen Döschen lagern; daneben ein schmales Tübchen, welches sein Grinsen nur noch verstärkt.
"Du hast es aber eilig...", wispert er gegen Mischa's Lippen, während seine rechte Hand noch immer verführerisch mit den Kettchen klimpert, dabei wie zufällig immer wieder die zarte Haut zwischen den Schenkeln streichelt und diese sanft reizt. "Ich hatte eigentlich vor, das hier noch etwas in die Länge zu ziehen, aber wenn du nicht willst..."
Ohne eine Antwort abzuwarten, schiebt er die Kettchen ein Stück in die Höhe und löst sich von Mischa's Lippen; lässt sich langsam zwischen seine Beine gleiten und rutscht mit einem lasziven Blick, die Fingerspitzen hauchzart über die Hüften und die Oberschenkel gleiten lassend, abwärts. "Ich denke aber, das wird dir auch gefallen..."
Bei den sanften, erfahrenen Berührungen des Blonden genießend schauernd, huscht ein leises Lächeln über die Züge des Schwarzhaarigen ... für einige Augenblicke folgt er Dae mit seinen dunklen Augen, schließt sie schließlich und kostet es deutlich aus, daß dieser weiter herab kommt. "Wer sagt denn, daß man Etwas nicht auskosten oder in die Länge ziehen kann ... ich weiß nur zu gut, daß manche Männer – wenn sie hocherregt sind – nicht mehr daran denken, ein Kondom zu nehmen oder die Creme. Und ich stehe weder auf Krankheiten noch darauf, daß man mir den Schließmuskel anreißt. Gewalt ... manchmal ... doch nicht diese." Leise, fast nicht hörbar gewisperte Worte Mischas, in denen man gut heraushört, daß er dies nicht als Vorwurf nimmt – sondern lediglich seinen Standpunkt darstellt, mit einem kurz aufschimmernden Lächeln wortlos darum bittet, dies zu akzeptieren. Erst jetzt streichen die schlanken Finger des Schwarzhaarigen durch die hellgefärbten Haare, kosen, massieren seine Fingerkuppen fast über Daes Kopfhaut ... streichen die harten Nägel hauchzart durch die kurzen Haare und kosten sie aus, rieselt unter diesen Empfindungen ein leiser Schauer über Mischas Haut, zeigt, wie sehr er dieses Gefühl genießt. Langsam nimmt er seine Schenkel ein wenig auseinander und bietet dem Größeren so ein wenig mehr Platz .... kost mit dem rechten Fuß sanft über die Hüfte und die Seite des Blonden, streichelt ihn fast, während Mischa wartet, leise und erwartungsvoll dabei faucht.
"Keine Angst, Süßer... Ich pass schon auf, dass ich dir nicht weh tue...", lächelt Dae dunkel, während er mit den Lippen sanft über die rosa Brustwarzen streicht und mit der Zunge leicht dran stupst, einen kleinen Kuss plaziert und dann mit denn Lippen sanft daran saugt... leicht und ganz vorsichtig mit den Zähnen an ihnen schabt und die andere Brustwarze mit den Fingerspitzen sanft umkreist, so dass sie sich hart aufrichtet. Mit der rechten Hand zieht er Mischa's linkes Bein zu sich hinauf und drückt sich sanft noch näher an den schlanken Körper unter ihm, saugt genießerisch den frischen Duft der Haut ein und streicht mit der Zunge noch einmal neckisch über die Brustwarze, bevor er beginnt, viele kleine Schmetterlingsküsse über den gesamten Oberkörper zu verteilen... immer wieder sanft in die weiche Haut zwickt und mit der Zunge kleine Kreise zieht. Seine Hand fährt immer noch über die schlanken Oberschenkel, immer wieder einem unsichtbaren Pfad über die Hüftknochen zu den festen Waden folgend. Hauchzart und doch in einer gewissen Weise einnehmend... beanspruchend... fordernd.
Federleichte Küsse über den flachen Bauch verteilend, wandert sein Mund weiter nach unten; taucht feucht in den kleinen Bauchnabel ein und schlüpft auch schon flink wieder hinaus, als er einen leichten Schauer von Mischa bemerkt, der ihm ein glucksendes Lachen entweichen läßt.
"Folterer .... du genießt es, mich zu quälen, nicht wahr ? So, wie ich es genieße, von dir gequält zu werden ..." Leise gewisperte Worte, die nun wieder verwehen, als ein leises, an ein Schnurren erinnerndes Geräusch aus der Kehle des Schwarzhaarigen klingt. Ein weiteres Mal streichen seine schlanken Finger durch die kurzen, hellen Haare und kosen hauchzart hindurch ... berühren behutsam, fast nicht fühlbar die Nervenpunkte hinter dessen Ohren, streichen sacht den Schädel herab zu der Wirbelsäule und seitlich an den Schlagadern entlang ... immer wieder die empfindsamen Nervenpunkte sicher findend und behutsam reizend. Erst bei dem Lachen öffnet Mischa seine nunmehr fast schwarzen Augen und läßt den Blick über den Größeren streifen, seine Fingerspitzen nach Vorne zu dessen Kehle und Brustbein wandern lassend ... gräbt die langen Nägel ein weiteres Mal in dessen Top und zieht ihn zu sich hoch, sacht mit seiner Zungenspitze dessen Lippen lockend, ehe er leicht in Daes Unterlippe beißt ... sein heißer, schwerer Atem – süß durch den Alkohol – sich mit dessen mischt, als ihn Mischa nun küßt. Ebenso heißes, doch noch zurückgehaltenes Feuer, das sich durch seine Lippen und die langsam erhitzende Haut brennt .... in der langsam erstarkenden Männlichkeit des Schwarzhaarigen zeigt, die sich an den Short des Blonden, an dessen Lenden drängt.
"Ich kann dich noch viel mehr quälen, wenn du willst...", haucht Dae heiser gegen die vollen Lippen, bevor er sanft an ihnen nippt und dann mit Mischa in einen tiefen Kuss versinkt, seine Hüften stärker gegen die des jungen Schwarzhaarigen unter sich treibt, der sich ihm unmerklich entgegengedrückt. "Du schmeckst wie Schokolade...", wispert er gegen die vom Küssen geschwollenen Lippen, bevor er sie wieder mit den seinen verschließt, die Hände dabei über den heißen Brustkorb gleiten lässt, bis er wieder an der schmalen Hüfte ankommt und leise in den kleinen Kettchen klimpert. Mit flinken Fingern nestelt er den kleinen Haken an der Seite der Kette auf und streift sie quälend langsam über Mischa's Glied, bevor er sie leise klirrend an der Seite fallen lässt und sich wieder der weichen Haut zuwendet, die schon nach der Berührung schreit.
Mit einem leichten Seufzen registriert er die schlanken Finger, die sanft durch seine Haare streichen und feine Punkte berühren, die ihm blitzende Sterne vor den Augen vorbeijagen... Schlanke Finger, deren Kuppen zärtlich seinen Nacken entlang fahren und dabei wie zufällig seine Kehle streifen...
Mit einem lautlosen Stöhnen wendet er sich von den weichen Lippen ab und zieht mit der Zunge eine feuchte Spur den Hals entlang, über die Schulterblätter und dann wieder in die kleine Kuhle, in die er kurz und vorsichtig beißt, dabei den betörenden Geruch aus einem atemberaubenden Gemisch aus frischem Fleisch und schweißnasser Haut einatmet, der ihn erzittern lässt... Sanft reibt er sein erregtes Glied, das immer noch hinter einem Hauch von Stoff verhüllt ist, an Mischa's Hüfte und der warme Schauer, der ihn dabei durchflutet, lässt ihn unverhohlen aufstöhnen und seine Zähne erneut in das weiche Fleisch am Schulterblatt treiben, um seinen Seufzer zu ersticken...
Heiser und laut aufkeuchend, als er den ersten Biß fühlt, rieselt zur gleichen Zeit ein merkliches Zittern über seine Haut, das Beben aufnehmend, das bei dem Abnehmen der Kette, dem Streicheln entstand .... bäumt Mischa sich leicht auf und dem Größeren entgegen, legt seinen Kopf unwillkürlich ein wenig auf die Seite, als ihn dieser wieder beißt, leise dabei aufstöhnend. In einer geübten Bewegung den Arm nach Hinten streckend, öffnet der Schwarzhaarige die Schublade seines Nachtkästchens und greift zielsicher hinein ... lächelt unwillkürlich auf, als er das angenehm kühle Silber seines Ringes fühlen kann und die Hand wieder herabnimmt, nunmehr mit dem kühlen Rücken des silbernen Krallenringes an der Schlagader Daes entlangfährt und sie schließlich hauchzart mit der mehr als nur scharfen Spitze berührt. Dann dreht er seinen Kopf ein wenig und leckt den sachten Blutstropfen mit seiner Zungenspitze auf, seinen heißen Atem darüberwehen lassend ... läßt seine Hände dann über die Seiten auf den Rücken des Blonden gleiten, die scharfe Krallenspitze an dessen Wirbelsäule entlang und öffnet so das Top, doch ohne die Haut darunter zu verletzen. "Zieh dich aus, mein Schöner .... ich will dein Feuer fühlen." Leise, fordernde, hocherregte Worte, die an das Ohr Daes wehen .... dann berührt Mischa ihn mit der Kralle hinter dem Ohr und öffnet eine der haarfeinen Adern, erneut die Blutperlen herableckend und dabei die hochempfindsamen Nerven stimulierend.
Mit einem heißen Schauer spürt Dae das kalte Metall der Kralle an seinem Hals und dann einen kleinen, kaum zu merkenden Schnitt, der ein kleines Rinnsal über seine erhitzte Haut fließen lässt, das sofort von einer feuchten Zunge ergriffen wird, die neckisch gegen seinen Hals stupst. Heißer Atem lässt seine Erregung noch weiter wachsen und als dann die scharfe Klinge das Blutgefäß hinter seinem Ohr zerschneidet, zieht er zischend die Luft ein und drückt den Rücken nach hinten durch, dem bebenden Impuls folgend, der durch seinen Körper fährt und ihn wie ein Ziehen von innen zerfrisst. Ein unkontrolliertes Zittern geht kaum merklich durch seinen Körper und als die scharfe Metallkralle sein Hemd zerschneidet und sacht über seinen Rücken führt, drückt er Mischa's Arm grob von sich weg.
"Lass das!...", haucht er mit einem seltsamen Zittern in der Stimme und streift den Ring hastig von Mischa's schlanken Fingern und schleudert ihn hektisch zur Seite. Dann lässt er sich, die Augen geschlossen und den Brustkorb schwer und unregelmäßig hebend und senkend, zur Seite rollen und die Arme einfach zu den Seiten klappen. "Mach das Nie wieder...", flüstert er trocken und fährt sich mit allen zehn Fingern durch die verschwitzten Haare, immer noch bemüht, das Zittern zu unterdrücken, das seinen Körper unter Kontrolle hält.
"Du magst vielleicht auf sowas stehen... Ich aber nicht..."
Bei der heftigen Reaktion nur nickend, dreht auch der Schwarzhaarige sich leicht auf die Seite und läßt den Blick seiner dunklen Augen über den bebenden Körper Daes wandern .... langsam, mit jedem Herzschlag mehr, wandeln seine Augen ihre Farbe, ändert sich das fast wilde Schwarz wieder in das sanft leuchtende Saphirblau, so wie auch die Art, das Verhalten Mischas sich wandelt. Sanft, unendlich zart, berühren die Fingerspitzen seiner Linken nun dessen Körper und folgen dem Zittern, das über dessen Haut läuft ..... kommt Mischa noch ein wenig näher und beugt sich langsam über ihn, küßt ihn behutsam und wispert leise an dessen Lippen, während die weichen Spitzen seiner Haare über den breiten Brustkorb Daes wehen. "Schhhhh.... hab keine Angst. Manchmal, wenn ich so gereizt werde, geht die Wildheit mit mir durch, auch wenn Sanftheit angebrachter wäre ... hab keine Angst ... ich werde dir nicht wehtun, Niemals, Dae." Mit dem Verstummen seiner Stimme haucht er ihm einen weiteren, zarten Kuß auf die Lippen ... legt dessen Top auf die Seite und kommt mit warmen, weichen Küssen tiefer, kostet jede der feinen, fast nicht erkennbaren Narben auf der Haut der breiten Brust ... sie wie ein sanfter Hauch umschmeichelnd, entdeckend.
Die Augen noch immer geschlossen, kämpft Dae verzweifelt gegen den Impuls an, sofort aufzustehen und wegzurennen, sich sein Motorrad zu schnappen und wie der Wind von diesem Ort wegzurasen, aber er bleibt dennoch zittrig atmend auf dem Rücken liegen; beruhigt mit flachem Atem die Wogen in seinem Inneren und als er dann Mischas weiche Stimme an seinem Ohr spürt und die sanften Hände fühlt, die seine Brust entlag wandern, lässt er sich langsam wieder fallen; verbannt für einen Augenblick die schlechten Erinnerungen aus seinem Kopf. Ganz kurz noch zuckt sein Körper zusammen, als die Fingerspitzen zum ersten Mal die feinen Narben, die sich wie ein durchsichtiges, geometrisches Muster über seine Haut ziehen, berühren, doch dann bleibt es in seinem Inneren still. Kein Zittern mehr, keine Furcht und nun beginnt ein anderes Gefühl seinen Geist zu erfüllen. Scham. Das war doch mickrig, was er hier gerade abgeliefert hatte! Wie ein kleines Kind, das nicht geschlagen werden wollte und sich verkroch! Einfach erbärmlich! Seiner nicht würdig! Er, der große Bandenchef, bekam das große Zittern, wegen ein paar geplatzten Äderchen! Das war doch zu lächerlich.
Er wusste ganz genau, dass das nicht stimmte, aber der Gedanke verfing sich in seinem Kopf und ließ sich nicht mehr lösen. 'Feigling!', tönte es von allen Seiten auf ihn ein. 'Lässt dich von einem Kind trösten! Und so was will ein Mann sein! Zu traurig!'
Ja, es war zu traurig! Er schrie es den Gedanken entgegen und es ließ sie wenigstens für ein paar Minuten verstummen. Mischas weiche Lippen flogen wie Schmetterlinge über seinen Körper und auf Einmal hatte er das überwältigende Bedürfnis, ihn einfach nur bei sich zu haben. Ohne, dass er es richtig spürt, greift er nach dem schlanken Schwarzhaarigen und zieht ihn zu sich hinauf, rollt sich halb über ihn und zieht ihn in eine feste Umarmung, bevor er seinen Kopf in den weichen Haaren vergräbt und ihren süßen Duft einatmet, sie sanft dabei streichelnd und zwischen den Fingern kräuselnd.
Auch wenn er nicht einen Herzschlag mit dem Kosen aufhörte, so hatte der Schlankere den inneren Kampf, den Widerstreit mit sich selbst in Daes Gesicht gesehen .... schon allein aus dessen Reaktionen herauslesen können, daß ihm Schlimmes widerfahren ist, diese Erinnerungen sich tief in das Unterbewußtsein gegraben haben mußten. Willig dem Zug folgend, läßt sich Mischa auch legen, seinen Arm um die Seite auf den Rücken des Größeren legend .... genießt das Kosen seiner Haare fühlbar und schmiegt seine Lippen in die Halsbeuge Daes, sich selbst enger an diesen, mit keiner Bewegung die Umarmung erwehrend. Erst nach einer Weile, die er dem Größeren gibt, um sich zu beruhigen, bewegt Mischa sein Gesicht und schmust sacht mit den Lippen und der Nasenspitze über Hals und Kehle des Blonden .... läßt ihm einige Augenblicke, sich daran zu gewöhnen und wispert schließlich leise an dessen Haut. "Hab keine Angst, Dae ... auch ich kenne die Narben, die eine Seele trägt ... den Schatten, die sie immer wieder über Einen werfen, auch wenn man im vollsten Licht steht und sie nicht sehen will. Ich werde dir nicht mehr wehtun ... und Nichts, das hier passiert, verläßt diese Wohnung, meine Lippen sind versiegelt." Leise, sanfte Worte, die Mischa an den noch immer durch die Ader spürbaren, fliehenden Herzschlag wispert ... seine Stimme samten zu dem Größeren klingt, bewußt sanft und beruhigend durch die gewählte Tonlage, Weichheit der Worte. "Laß dich fallen, Dae .... bleib die Nacht bei mir und vergiß, was dich belastet ... ruh dich aus." Seine Worte sacht ausklingen lassend, erwidert Mischa nun behutsam die Umarmung, ihm in ihr Sicherheit schenkend, doch nicht zu fest ... gibt ihm von der Ruhe, welche die vorige Leidenschaft und Wildheit ersetzte, auch in dem gleichmäßigen, langsamen Schlagen seines Herzens fühlbar ist, dem ebenso ruhigen Atem.
Dae kuschelt sich noch näher in die weiche Umarmung und murmelt nach einer Weile ein leises "Danke..." an Mischas Ohr, während er immer noch abwesend mit den langen schwarzen Haarsträhnen spielt. "Ich hab als One-Night-Stand versagt, oder?", fügt er noch zynisch hinzu und lässt seine Hände hauchzart den schlanken Rücken hinuntergleiten. Mit einem sarkastischen Lachen richtet er sich auf und streicht sich die blonden Haare aus der Stirn, die ihm wirr in die Augen hängen und blickt Mischa mit großen, goldgrünen Augen an. "Sicher, dass du mich nicht rausschmeißen willst? Schließlich kannst du mich nicht leiden... Warum dich also mit mir belasten, wenn du eh nicht das bekommst, was du wolltest... Wäre doch nur fair..." Damit drückt er Mischa einen kurzen, doch unheimlich sanften Kuss auf den Mund und verweilt noch einen Augenschlag länger, als eigentlich nötig wäre, bevor er sich stockend aufrappelt und nach der Flache greift, die noch immer unbeachtet auf dem Tisch steht und sie durstig an die Lippen setzt, den kalten Alkohol seine Kehle entlangrinnen genießt.
"Sorry, aber ich brauch jetzt was Hartes.", bemerkt er entschuldigend und nimmt einen weiteren tiefen Schluck, schließt für einen Augenblick die Augen, als der starke Geschmack in seinem Mund erblüht und setzt sie dann wieder ab, nimmt den kleinen Schraubverschluss auf und verschließt sie. Nach einem kurzen, unentschlossenen Zögern stellt er sie aber wieder ab. "Behalt sie!", stellt er heiser fest. "Als Ausgleich, auch wenn es nicht das war, was du wolltest... aber... Ich gehe besser. War echt nett mit dir... bist gar nicht so arrogant, wie ich gedacht hatte... bis... Morgen, denke ich..."
Leise bei den Worten auffauchend, betrachtet Mischa sich den Größeren .... steht dann geschmeidig auf und kommt langsam zu ihm, streicht ihm sacht über die breite Brust und weiter über die Seite zum Rücken, erneut nahe zu ihm kommend. "Sag mal, Dae ... redest du immer so viel Mist ? Ich hab dich nicht mitgenommen, um dich sofort in die Felle zu zerren ... sondern um zu sehen, ob du wirklich so ein arroganter Arsch bist. Und du hast mir gezeigt, daß du es nicht bist. Das Schmusen war herrlich, bis ich es vergeigt habe – und dafür bitte ich dich um Verzeihung. Wenn du möchtest, ich hab Nichts dagegen, daß du bleibst ... mit dem Alkohol zu fahren, wäre auch ein wenig gefährlich für deinen hübschen Hals." Leise, trotz des Ernstes sanfte Worte des Schlankeren, ehe sie schließlich ein wenig neckend werden – Mischa sich plötzlich ein wenig reckt und einen Tropfen des Selbstgebrannten von dessen Lippen leckt, diese schließlich küßt und den zärtlichen Kuß einfach beibehält, die freie Hand über die kurzen, blonden Haare gleiten lassend.
Dae erwidert Nichts, genießt nur still den sanften Kuss und die zarte Hand in seinem Nacken. "Wenn es in Ordnung ist...", flüstert er schließlich leise gegen die weichen Lippen und verschließt sie wieder, sanft seine Zunge gegen sie drückend und damit den Kuss vertiefend. Ein leichtes Spiel beginnt... nicht wild und stürmisch wie das Letzte.. sanft, wie ein stilles Meeresrauschen. Dann setzt er ab und zieht Mischa mit einem vorsichtigen Ruck auf seine Hüfte, so dass dieser sie Beine um ihn schlingen kann und trägt ihn sicher stützend ins Schlafzimmer, wo er ihn in die weichen Kissen ablegt und vorsichtig die Decke über ihn zieht, bevor er sich ein wenig entfernt neben ihm niederlässt; dann doch nach kurzem Zögern an ihn heranrutscht und seinen Kopf auf Mischas Schulter bettet, einen Arm locker um die schlanke Hüfte geschlungen und ihm einen zarten Kuss auf die Wange drückend. "Gute Nacht..."
"Gute Nacht, Dae .... und keine Sorge, du bist nicht schwer genug, um mich zu erdrücken, ich halte Einiges aus." Leise, sanfte Worte, die in dem Schmunzeln erklingen, das Mischas Züge ein wenig erhellt .... dann dreht er seinen Kopf ein wenig und haucht auch ihm einen fast nicht fühlbaren Kuß auf die Wange, dreht sein Gesicht zurück in das Fell und fällt schnell in einen leichteren Schlaf, aus dem er jederzeit aufwachen kann, der ihm aber genug Erholung läßt.
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