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Bryce und Adam 01
 

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Fröstelnd zog Adam die Decke fester um seine Schultern, schrieb in gebückter Haltung die letzten Zahlen ins Buch und erhob sich dann um, Feuer im Ofen nachzulegen. Bald würden die zwei Alten wieder antanzen und Stress machen, bis der Chef dann eine Stunde später endlich kam. Der Chef..lächelnd schloss Adam die Augen, lehnte sich an die Wand neben dem Öfchen und ging in die Knie, genoss die langsam ansteigende Wärme und dachte an die dunkelgrünen Augen und die weiche Stimme, die ihn jedes Mal mit Bauchkribbeln erfüllten.

Keine zehn Minuten später ging die Türe des Kontors auf und die beiden anderen Mitarbeiter kamen herein – der Eine schüttelte mißbilligend den Kopf, als er den jungen Neuen beim Ofen sah und bellte ein harsches "An die Arbeit, Junge ! Wenn der junge Herr kommt, soll er dich nicht faulenzen sehen !" Noch während er sprach, nahm er den schweren, warmen Mantel von seinen hageren Schultern und setzte sich ebenso wie der andere Kontorist mit der schweren Bürde seines Alters ein wenig langsamer auf seinen Stuhl ... schlug das Buch vor sich auf und öffnete das Tintenfaß, nahm die nächsten Rechnungen vom Stapel und begann langsam, sie einzutragen, dabei immer wieder den Sitz seines Zwickers auf der hageren, an einen Geierschnabel erinnernden Nase richtend. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis auch der junge Kontorsbesitzer durch die Türe kam – mit einem kurzen, respektvollen Nicken begrüßte er die beiden alten Mitarbeiter, ehe ein etwas weicheres Lächeln den Neuen striff, dann wandte er sich ab und ging in sein Büro. Doch erst, nachdem die Türe geschlossen war, atmete er auf – er mochte die beiden Alten nicht, die er hatte übernehmen müssen, da sie schon unter seinem Vater gearbeitet hatten ... doch er konnte sie nicht kündigen und so mußte er sie behalten, bis sie alt genug waren, daß er sie in Rente schicken konnte. Zumindest hatte er so einen Grund, einen neuen Kontoristen einzustellen – und er hatte es auch gegenüber seinem Onkel durchgesetzt und war froh, so schnell so einen tüchtigen, jungen Mann gefunden zu haben, der allen Anschein nach auch die Zustimmung der beiden Alten fand. Daß es noch einen anderen Grund gegeben hatte, warum er ausgerechnet diesen armen Kontoristen von Außerhalb eingestellt hatte, wußte Niemand .... und wenn es dem Schicksal gefiel, würde es auch Niemand erfahren, denn dies wäre sein gesellschaftlicher Tod, da es nicht nur verpönt, sondern auch verboten war, an Männern mehr als nur freundschaftliches Interesse zu zeigen. Doch dieser Gedanke verwehte schnell, als er sich an seinen Schreibtisch setzte ... damit begann, die ersten Briefe zu schreiben und in seiner Arbeit zu versinken.

Seufzend blickte Adam seinem Chef nach, lächelte sanft. Dieses Lächeln..einfach traumhaft. Und er schenkte es nur ihm, Adam, nicht den anderen Beiden, die ihn wütend musterten. Knallrot erhob der junge Kontorist sich und ging in die kleine Küche, um die Lieblingssorte Tee des Kontorbesitzers zu kochen. "Komm her mit der Tasse, ich bring sie rein" warf einer der Anderen ein und wollte ihm die Tasse entreißen. "Nein ich hab ihn gekocht und ich bringe ihn auch." widersprach Adam diesmal mutig und ging an dem Älteren vorbei, klopfte zaghaft an der Bürotür des Chefs.

Ein wenig verdutzt sah Jener auf – dann klang ein "Ja ?" nach Draußen und als die Türe aufging, wandelte sich der eher harte Blick in einen wesentlich sanfteren, als anstatt des erwarteten Herrn Pierson der junge Kontorist mit einer dampfenden Tasse Tee eintrat. "Ich danke dir, Adam ... stelle sie mir dort an die Seite, ja ? Ich bin froh, daß du sie mir bringst, das mißmutige Gesicht von Pierson hätte ich jetzt nicht ertragen." Er sprach leise genug, daß es die beiden Alten Draußen nicht hören konnten – doch laut genug, um verständlich für den jungen Mitarbeiter zu sein und man sah Bryce seine Erleichterung regelrecht an.

Adam wurde leicht rot und trat neben den Älteren, stellte zaghaft die heiße Tasse Tee ab. "I-ich hab eure Lieblingssorte gekocht" hauchte er noch und drehte sich dann wieder zum Gehen."Lasst ihn euch schmecken"

"Ich danke dir, Adam – ich wüßte nicht, was ich ohne dich tun sollte. Seit du hier bist, ist es angenehmer geworden, hier zu arbeiten, vorher hat Niemand daran gedacht, mir einen Tee zu machen ....." Mit einem Lächeln bedankte sich Bryce für die Geste des Anderen und nickte – dann nahm er einen genießenden Schluck von dem schon mit ausreichend Milch und Zucker versehen Tees und stellte die Tasse an die Seite, um sich wieder dem Schriftverkehr zu widmen. Äußerlich zeigte er jedoch fast nicht, wie sehr er diese einfache, doch angenehme Geste schätzte ... es tat einfach gut, einmal etwas Anderes als den nur mühsam erbrachten Respekt der älteren Mitarbeiter zu fühlen, sondern etwas, das ehrlich war.

Mit immer noch klopfendem Herzen schloss Adam die Tür zum Büro hinter sich und atmete tief durch. Man hatte ihm gedankt..Seit er hier war, hatte es keiner der beiden Alten für nötig gehalten, auch nur ein Wort zu sagen..sich gar zu bedanken bei ihm. Und wenn doch, hätten sie es bestimmt nocht SO gesagt wie Bryce.. 'Bryce? Er ist dein Chef..hör auf, mit dem Vornamen an ihn zu denken' Schnell schüttelte er den Kopf und machte sich dann wieder an seine Arbeit.

Die beiden Alten verfolgten den Jungen mit ihren stechenden Blicken, denn ihnen paßte ganz und gar nicht, daß der junge Herr ihn so mochte ... doch sie kümmerten sich nicht mehr weiter darum und halsten Adam nur noch mehr Arbeit auf, schickten ihn auch nach Draußen in den Schuppen, um mehr Kohle für den Ofen zu holen und wetterten immer wieder leise über dessen Unfähigkeit, irgend etwas richtig zu machen. Als die kleine Standuhr am Kamin schließlich halb Fünf schlug, trat Bryce wieder aus seinem Büro und nahm den langen Mantel vom Haken .... legte ihn um und setzte den Zylinder auf, ehe er noch den Gehstock nahm und die Handschuhe anzog. "Ich werde Heute nicht mehr zurückkommen, da ich noch einen längeren Termin habe – bitte sorgen sie dafür, daß die Einnahmen aus dem Hensford-Gebäude noch in die Bücher eingetragen werden, ich muß sie Morgen mit auf die Bank nehmen." Die Worte richtete er an die beiden Alten – diese nickten nur und verabschiedeten sich, blickten ihrem Herrn nach, bis dieser durch das kleine Fenster nicht mehr zu sehen war und schoben Adam zwei große Stapel an Rechnungen und Belegen samt dem Kontenbuch hin und kicherten leise und gehässig. "Du hast gehört, was der junge Herr gesagt hat – also spute dich, damit du auch Heute noch fertig wirst ! Wir wollen doch nicht, daß es Schwierigkeiten gibt ...." Dann drehte Pierson sich um und zog ebenso wie der andere Alte seinen Mantel über, nahm den Hut und verließ mit ihm das Kontor.

Adam seufzte traurig und ging nochmals zum Ofen, um ein weiteres Stück Kohle nachzulegen. So hatte er es wenigstens die Nacht über warm. Langsam ging er auf seinen Schreibtisch zu und ließ sich mit schwerem Herzen auf seinem Stuhl nieder. "Wenn du wüsstest, Bryce.." schluckte er leicht und wischte sich über die Augen, begann dann mit den Eintragungen.

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Doch davon wußte der junge Kontorinhaber nichts ... er ging zu seinem Termin und seufzte innerlich, da er es eigentlich haßte, solchen Gesprächen mit den älteren Lords und Geschäftsmännern nachzugehen, doch er mußte es tun, da er immer nach Kunden für sein Kontor Ausschau halten mußte. Es kam ihm zugute, daß sein Vater schon einige Stammkunden gehabt und sich einen geschätzten Ruf aufgebaut hatte ... doch es war immer wieder ermüdend, den endlosen Phrasen zuzuhören und dabei noch zu lächeln, den potentiellen Kunden Honig um den Mund zu streichen und dabei noch sich selbst treu zu bleiben. Als er dann endlich aus dem Haus des Lords trat, war es schon lange Nacht und die Glocken einer Kirche läutete Mitternacht, als er sich auf den Weg machte, denn um diese Zeit fuhr keine Droschke mehr. Da es kalt war und er sich aufwärmen wollte, beschloß Bryce, noch einmal kurz in seinem Kontor vorbeizusehen, da es eh auf dem Weg lag ... doch als er schließlich dort angekommen war und aufschließen wollte, stutzte er ein wenig, da noch offen war und trat ein, noch ein wenig verwunderter auf die niedrig brennende Kerze und den auf dem Kontenbuch eingeschlafenen, jungen Kontoristen blickend. So leise, wie es ihm möglich war, trat der junge Geschäftsmann näher und lächelte unwillkürlich bei dem Anblick auf – in seinem Schlaf waren die Züge Adams entspannt und er war noch schöner, als er so oder so schon wirkte. Mit einem inneren Seufzer zwang Bryce diese Gedanken tief in sich und zog die Handschuhe aus – legte sie zur Seite und nahm eine der Decken, legte sie dem Schlafenden über die Schultern und nahm ihm behutsam die Feder aus der Hand, ehe er noch den Deckel des Tintenfasses schloß. Mit einem Blick hatte er gemerkt, daß Adam die Arbeit erledigte, die er den beiden Alten aufgetragen hatte – und so wie es aussah, hatte er sie sogar fast fertig, eine Leistung, die er zu honorieren gedachte. Leise lächelnd nahm Bryce seine Handschuhe auf, schob noch ein paar Kohlen in den Ofen und blies dann die Kerze aus – trat aus dem Kontor und verschloß es hinter sich, ehe er noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen zu sich nach Hause ging.

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Langsam fuhr Adam die Kälte in die Knochen. Ein Morgen wie jeden Tag. Doch als er die Augen aufschlug, erkannte er sofort, dass es wesentlich später war, als sonst. Hatte der Ofen etwa länger gebrannt oder lag es nur an der Decke..Moment mal, DECKE ? Er hatte sich gar keine umgelegt..und das Tintenfass war auch zu. Er musste Gestern noch im Schreiben eingeschlafen sein..doch er erinnerte sich auch nicht, daß er nochmal aufgewacht war, um alles wegzulegen..zumal er noch gar nicht fertig war. Naja, wenigstens war die Kerze beim Runterbrennen ausgega...die Kerze war ja gar nicht runtergebrannt..irgendjemand musste sie ausgeblasen haben..doch WER ??? Verwirrt richtete er sich ganz auf und legte Kohlen im Öfchen nach, dabei immer noch die Decke um sich haltend. Dann setzte er sich wieder an seinen Arbeitsplatz und begann, die letzten Zahlen einzutragen und nachzurechnen.

Gerade, als er seine Arbeit beenden wollte, stürmten die Alten wieder hinein und grinsten ihn freudig an. "Na, deine Arbeit schön gemacht..hups, wir meinten UNSERE Arbeit. Der Chef wird sich sicherlich freuen" grinste Pierson und spazierte zu Adam hinüber, entriss ihm die Unterlagen und unterschrieb darunter mit seinem Namen. "So, das wär dann geklärt...ach und hol mal noch ein paar Kohlen, ist ja saumäßig kalt hier drin"

Doch genau in diesem Moment betrat Bryce sein Kontor und der Blick seiner kühler werdenden Augen lag auf den beiden alten Mitarbeitern ... betont langsam nahm er seinen Mantel ab und hängte ihn mit dem Zylinder und dem Gehstock an den Ständer, ehe er zu Pierson ging und ihm das Buch abnahm. Langsam schlug er es auf und seine Brauen senkten sich noch ein wenig, als er dessen Unterschrift unter den Zahlen sah – dann nickte er unmerklich und schloß das Buch, nahm es unter den Arm und ging zu seinem Büro. Noch ein leises "Adam – kommst du bitte in mein Büro ? Pierson, sie und Hickley kümmern sich um die Eintragungen im Summerset-Nachlaß, damit sind sie sicherlich bis zum Nachmittag beschäftigt." nachsprechend, betrat Bryce sein Büro und lehnte die Türe nur an - setzte sich an seinen Schreibtisch und legte das Kontenbuch darauf, lehnte sich an seinen Stuhl an und wartete auf den jungen Kontoristen, während die beiden Alten deutlich mürrisch vor sich hinschimpften.

Unsicher tapste Adam in das Büro seines Chefs, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Seine Knie zitterten furchtbar..so wütend hatte er Bryce noch nie gesehen. "Ha-hab ich was falsch gemacht ?" fragte er ängstlich und senkte den Blick. "We-wenn irgendwas ist, müsst ihr es nur sagen..i-ich ..es tut mir leid"

Erst, als die Tür sich schloß, änderte sich das Verhalten des Kontorinhabers ... leise seufzend, schüttelte er kurz den Kopf und nickte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, ehe er wieder lächelte und auch seine Augen wieder weicher wurden. "Setz dich, Adam." Dann stand er auf und ging ohne einen Laut zur Türe – riß sie plötzlich auf und sein wieder kalt gewordener Blick ertappte Pierson dabei, wie er vor dem Schlüsselloch kniete und lauschen wollte. "Ich wiederhole mich nur ungern, Pierson – ich habe ihnen eine Arbeit aufgetragen und ich verabscheue es zutiefst, belauscht zu werden ! Sollte ich dieses Verhalten noch einmal bemerken, sehe ich mich gezwungen, sie zu entlassen ... und das selbe gilt für sie, Hickley. Man sollte meinen, daß Kontoristen, die so lange in dem Beruf sind wie sie, wissen, was sich gehört ....." Als der ertappte Ältere sich mit gesenktem Kopf an seinen Tisch begab und zu schreiben anfing, nickte Bryce kurz – schloß dann die Türe wieder und nahm sein Taschentuch heraus, stopfte es in das Schlüsselloch und seufzte leise, ehe er sich wieder auf seinen Stuhl setzte und zu dem Anderen aufsah. "Es ist entwürdigend .... ich dachte immer, daß die beiden Alten so vertrauenswürdig wären. Und du hast nichts falsch gemacht, Adam – im Gegenteil. Wenn ich nicht Gestern noch nach dem Termin mit dem Kunden noch einmal vorbeigesehen hätte, dann hätte ich niemals mitbekommen, daß du die Arbeit der Beiden erledigst und sie es als die ihre ausgeben. Ich möchte deinen Fleiß honorieren, Adam – deshalb erhöhe ich dein wöchentliches Gehalt um einen halben Schilling. Aber bitte sage nichts davon – das bleibt unter uns Beiden, ja ? Und nun geh zurück an die Arbeit, nimm dir die Winters-Erbschaft vor, sie ist leichter." Mit den Worten war Bryce wieder aufgestanden und hatte das Taschentuch aus dem Schlüsselloch gezogen – öffnete die Türe und nickte, als er die beiden Alten pflichtbewußt an den Schreibtischen sitzen sah und wartete darauf, daß der junge Kontorist wieder ging, ihm jedoch noch ein letztes, von den beiden Alten ungesehenes Lächeln schenkend.

Adam erwiderte das warme Lächeln, drückte aber noch mal die Tür zu. "Also waren sie Derjenige, der mir die Decke über die Schultern gelegt hat ?" fragte er leise und errötete wieder, knibbelte an seinem Hemd herum.

Leise aufseufzend, strich sich Bryce eine Ponysträhne nach hinten, die sich gelöst hatte – dann nickte er einfach nur und lächelte wieder, als er noch ein leises "Geh wieder an die Arbeit, Hm ?" wisperte und die Türe wieder öffnete. Es war eine Sache, daß er es getan hatte ... doch eine andere Sache war es, zu erklären, warum er es getan hatte und so wich der Kontorinhaber aus, indem er Adam wieder an die Arbeit schickte.

"Danke.." hauchte Adam nur leise "Auch für die Erhöhung." Dann seufzte er tief und machte sich an die Arbeit, während die Alten ihn mürrisch und neugierig musterten. Erst, als der Chef fünf Minuten in seinem Büro saß, eilten sie zu ihm hinüber ."Was hat er gesagt ? Los sag schon !", verlangte Pierson. "Ähm..e-er hat mich ausgeschimpft." "Warum denn das.. naja gut, bei dir hat man immer was zum schimpfen." "We-weil ich meine Arbeit Gestern nicht gut gemacht habe." log Adam und hoffte, daß die Anderen ihn nicht durchschauten. Er war ein miserabler Lügner

Doch die beiden Alten gaben sich mit dem zufrieden, das sie auch hören wollten – gingen dann mißmutig zurück an ihre Arbeit und ihr leises Murren verstärkte sich noch, als Adam sich den leichten Nachlaß holte. Doch mit einem kurzen "Ha – der junge Herr gibt ihm nur noch die leichten Sachen, damit er auch nichts falsch macht !" hatte Hickley dafür eine Erklärung gefunden und freute sich insgeheim schon darauf, daß er, sobald der junge Herr gegangen war, seine Arbeit dem jungen Kontoristen aufbrummen konnte.

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Doch Heute ging Bryce nicht – wie sonst auch – schon um Vier, sondern blieb bis kurz nach Fünf in seinem Büro ... nur Mittags war er einmal zum Essen gegangen, doch ansonsten handelte er völlig gegen seine sonstigen Gewohnheiten. Als er schließlich aus dem Büro kam und zu dem Garderobenständer ging, musterte er seine Angestellten – seufzte leise und nickte, ehe er noch ein "Die Bilanz muß bis Morgen fertig sein – ich verlasse mich auf sie Beide, Pierson und Hickley. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt. Bis Morgen dann ..." Mit diesen Worten verließ Bryce sein Kontor und ging in den Club, in dem er Mitglied war ... freute sich schon darauf, dort zu Abend zu speisen und in angenehmer Gesellschaft ein wenig reden zu können.

"Endlich, ich dachte, er geht nie" brummte Pierson und erhob sich, schmiss seine Arbeit auf Adams Tisch. "Da, viel Spaß.. aber wehe, du machst Fehler. Ich will schließlich nicht schlecht dastehen." lachte er und wartete auf Hickley, der seine Arbeit ebenfalls vor den jungen Kontioristen ablegte und dann mit Pierson zusammen nach Hause ging.

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Von all dem ahnte Bryce nichts, als er in dem Club das Essen genoß und die Gespräche über die Pferde und die Geschäfte mit den Kolonien ... es war eine Erleichterung für ihn, der Einsamkeit seines eigenen Heimes zu entfliehen und hierher zu kommen, wo er zumindest ein wenig Gesellschaft hatte. Um nicht aufzufallen, redete er mit vielen der anwesenden Herren und bevorzugte Keinen .. auch wenn er es lieber hatte, in der Nähe der jungen Lords zu sitzen, die durch ihren Militärdienst wohlgestaltete Körper hatten, oder auch durch die Fechtgemeinschaft in diesem Club gut trainiert waren. Doch schließlich wurde es spät, so spät, daß die Meisten der Mitglieder schon gegangen waren ... und so verabschiedete sich auch Bryce, nahm Mantel, Hut und Gehstock und seufzte leise, als er eine der letzten Droschken aufhielt und einstieg. Einem inneren Impuls heraus gab er dem Fahrer sein Kontor als Ziel – ließ ihn kurz davor anhalten und befahl ihm zu warten, ehe er ausstieg und leise das Kontor betrat. Wie er es erwartet hatte, lag Adam wieder auf den Büchern eingeschlafen an seinem Schreibtisch ... mit einem leisen Seufzer nahm Bryce die Decke auf und legte sie über dessen Schultern, strich ihm sanft die Haare aus der Stirn und nahm ihm die Feder aus der Hand, um sie zur Seite zu legen. Auch das Tintenfaß verschloß er wieder und legte ein wenig Kohlen nach, damit es länger warm blieb – dann sah er wieder zu dem Schlafenden zurück und sein Lächeln wurde wehmütig, als er noch einmal lautlos zu ihm kam und ihm so sacht wie der weiche Schlag eines Schmetterlingsflügels über die Wange strich. Dann zog er die Hand wieder zurück und roch unmerklich daran ... seufzte lautlos und wandte sich wieder ab, ging nach Draußen und stieg in die Droschke ein, um zu sich nach Hause zu fahren und in der Leere seines Schlafgemachs von den weichen, blonden Haaren seines Kontoristen zu träumen.

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"Hey aufwachen, verdammt nochmal. Schlafen kannst du auch zu Hause" fauchte Pierson und rüttelte erneut an Adams Schulter, ließ diesen sofort aufschrecken. "Verdammt nochmal, es ist schweinekalt hier drin und unsere Arbeit ist auch noch nicht erledigt, gib her, du Nichtsnutz." zischte Hickley und nahm seine Arbeit zurück, machte sich nun selbst daran. "Geh und hol Kohlen."

Schweigend erhob sich der junge Kontorist, ließ die Decke von seinen Schultern gleiten und lächelte unmerklich. Bryce hatte ihn wieder zugedeckt. Glücklich spürte er sofort das erneute Magenkribbeln und das Herzklopfen, während er zur Tür ging und leise aufschrie, als er keine zwei Schritte später vor seinem Chef stand. "Bry..ähm Mister Thornton..guten Morgen." wünschte er rötlich anlaufend. Hätte er den Älteren doch beinahe mit dem Vornamen angesprochen..wie peinlich.

Bryce überging diesen Fehler, als ob er ihn nicht bemerkt hätte – wisperte ein leises "Einen guten Morgen, Adam.", ehe er den Mantel und den Zylinder ablegte und auch den beiden alten Mitarbeitern einen guten Morgen wünschte. Dann ging er wortlos in sein Büro und schüttelte unmerklich den Kopf, als er die Türe hinter sich schloß – er hatte sehr wohl die mehr als nur überraschten Blicke der Alten bemerkt, die niemals damit gerechnet hatten, daß er schon so früh kommen würde. Und wie erwartet, fluchten die Alten, als sie in Windeseile die Bücher zu Ende schrieben und nach einer Stunde anklopften – mit einem leisen, doch kühlen "Herein." bat sie Bryce zu sich und nickte, als sie die Bücher an den Tisch legten. Zügig sah er sie durch und runzelte unmerklich die Stirn – dann schloß er sie wieder und schloß kurz die Augen, rieb sich über die Nasenwurzel zwischen den Augen und sah erst dann wieder kalt zu den Beiden. "Es ist sehr bedauerlich zu sehen, daß sie nicht mehr so schnell arbeiten können, wie es noch vor ein paar Jahren war, als ich das Kontor übernahm ... da ich es mir nicht leisten kann, vier Mitarbeiter zu beschäftigen, muß ich ihnen leider mitteilen, daß ich sie zum neuen Jahr entlassen muß und mir einen neuen, jüngeren Mitarbeiter suchen, der das geforderte Arbeitspensum zusammen mit Adam schafft. Gemäß dem Testament meines Vaters wird ihnen Beiden an ihrem letzten Arbeitstag eine Abfindung von einhunderfünfzig Pfund ausbezahlt .... ich hoffe, daß sie mir diesen Schritt verzeihen, doch sie wußten Beide, daß er unausweichlich war. Und nun bitte ich sie, wieder an ihre Arbeit zu gehen – und schicken sie mir Adam rein, er soll mir meinen Tee bringen, damit ich ihm die heutige Arbeit auftragen kann." Mit diesen Worten entließ er die Beiden wieder und winkte sie zur Tür – wartete darauf, daß sie gehen würden und seine Befehle ausführen.

Adam trug den Eimer voller Kohlen gerade ins Kontor, als Pierson und Hickley aus dem Büro kamen, seinen Hemdkragen schnappten und ihn nach Draußen zogen, wo Pierson ihn in der Gasse hinterm Haus gegen die Wand drückte. "Wegen dir wurden wir entlassen..weil du nicht dazu fähig bist, deine Arbeit fertigzumachen." schrien sie Beide und kurz darauf traf ihn ein harter Schlag in den Magen. "Sieh zu, wie du das wieder hinbekommst. Der Chef verlangt seinen Tee..beweg deinen Hintern und wags dir ja nicht, hiervon etwas zu verraten." befahl Hickley und ließ dann gemeinsam mit Pierson den weinenden Adam los. "Beeil dich" Der Blonde nickte nur und eilte zurück in das Kontor, wischte sich immer wieder über die Augen, während er den Tee des Chefs braute, dabei salzige Tränen im Teewasser vergoss.

Ein wenig verwundert sah Bryce auf, als der junge Kontorist sein Büro betrat und ihm den Tee brachte ... fast sofort stand er auf und sein Mund wurde zu einer schmalen Linie, als er die verweinten Augen sah und sich denken konnte, was zuvor passiert sein mußte. Er schloß die Türe und steckte wieder das Tuch in das Schlüsselloch – die dicke Holztüre schirmte genug ab, so daß ein Lauscher nichts mehr heraushören konnte. Erst dann kam er wieder zu dem Blonden und legte eine Hand auf dessen Schulter ... seufzte leise und der Grimm seines Gesichtes wandelte sich zu Besorgnis, als er ihn leise fragte. "Das waren die Beiden, nicht wahr ? Sie geben dir die Schuld ... dabei sind sie selbst schuld. Du mußt nichts sagen, Adam – nicke einfach nur, wenn sie dir verboten haben, darüber zu sprechen."

Adam blickte ängstlich zur Seite, schüttelte nur unmerklich mit dem Kopf. "E-es war nicht ihre Schuld..i-ich war zu langsam..es war mein Fehler. Ich habe den Beiden Gestern angeboten, die Arbeit fertig zu machen..und ich bin nicht fertig geworden" log er und schluchzte auf. "E-entlassen sie die Beiden nicht..bestrafen sie mich."

Mit einem leisen Seufzer schüttelte Bryce den Kopf und setzte sich wieder auf seinen Platz ... nickte Adam zu, sich ebenso zu setzen und erst, als dieser es getan hatte, sprach er weiter. "Du brauchst mich nicht anlügen, Adam – ich weiß, daß es anders war, ich habe Augen im Kopf. Und ja – ich werde dich ... bestrafen. Ich werde die Beiden sofort entlassen und dir leider die gesamte Arbeit aufbürden müssen, bis ich einen zweiten Kontoristen gefunden habe, der mir zusagt. Doch ich werde ebenso mitarbeiten, so wird es leichter sein. Und wegen den Beiden mach dir keine Sorgen mehr – das ... regle ich." Mit den Worten stand er wieder auf und drückte kurz die Schulter des Blonden – dann zog er das Taschentuch aus dem Schlüsselloch, öffnete die Türe und trat aus seinem Büro in das Kontor. "Meine Herren – es ist äußerst bedauerlich, aber sie scheinen zu vergessen, daß ich nicht mein Vater bin. Ich werde die Gepflogenheiten nicht dulden, die sich bei ihm eingebürgert haben, und dazu gehört auch, daß meine Mitarbeiter nicht eingeschüchtert werden. Sie scheinen zu denken, daß ich zu dumm bin, um zu sehen, was hier vorgeht – doch darin irren sie sich. Bitte verlassen sie mein Kontor, ich werde die Abfindungen auf ihre Konten der Londoner Bank einzahlen – und denken sie nicht daran, die Schuld Adam zu geben, der Junge hat sich sogar noch für sie eingesetzt und versucht, die Schuld auf sich zu nehmen und mich zu bitten, sie nicht zu entlassen. Sollte ich erfahren, daß ihm etwas passiert ist, so werde ich den Inspektoren entsprechende Information zukommen lassen – ich rate ihnen, sich von der Abfindung ein kleines Landhaus zu kaufen und die frische Luft zu genießen, sie bekommt ihrem Alter besser als die Londoner Großstadt." Die Stimme des jungen Mannes war ebenso ernst und hart wie seine Augen – zeigten mehr als nur deutlich, wie ernst ihm seine Worte waren und er die sofortige Befolgung erwartete.

"Wir haben unsere besten Jahre ihrem Vater geopfert und jetzt wollen sie uns für die Lügen dieses.. Gossenjungen bestrafen ? Der schwindelt doch, das sieht man ihm doch an..mit seinem Hundeblick will er sie doch nur um den Finger wickeln. Wochenlang haben wir die Arbeit für ihn gemacht und jetzt, wo er einmal unsere Arbeit übernimmt, entlassen sie uns, weil der da das falsch gemacht hat."

Nun kam auch Adam zur Tür, stellte sich neben Bryce. "S-sie haben recht Sir..es war meine Schuld." wimmerte Adam leise, bemerkte nicht das triumphierende Lächeln der Anderen. "Sehen sie. Der gibt es sogar zu"

Mit einem kurzen Wink seiner Hand schnitt der Braunhaarige Adam das Wort ab und wandte sich wieder den beiden Alten zu – seine Art wurde noch ein wenig kälter und nun erwachte auch merklicher Zorn, als er ihnen gefährlich leise antwortete. "Mein Entschluß steht schon lange fest – seit Monaten fällt mir auf, daß er ihre Arbeiten erledigt, schon in der Zeit, in der sie ihn angeblich anlernten. Man kann eine Handschrift nicht ändern – und ich bin nicht dumm, das habe ich ihnen schon einmal gesagt. Und wenn sie nicht unverzüglich mein Kontor verlassen, werde ich den nächsten Bobby rufen und entsprechende Maßnamen ergreifen, die auch die Streichung der Abfindung beinhalten ! Ich rate ihnen, mir nicht mehr unter die Augen zu treten – und ich rate ihnen ebenso, keinerlei Maßnahmen gegen Adam oder meinen zukünftigen anderen Mitarbeiter zu veranlassen ! Ebenso gehe ich davon aus, daß sie über alle geschäftlichen Informationen Stillschweigen bewahren – wenn ich auch nur einen Hinweis bekomme, daß etwas in Umlauf gekommen ist, so werde ich ebenso die Inspektoren benachrichtigen, sie wissen, welche Strafen für ein solches Vergehen verfügt werden. Ich entbiete ihnen noch einen schönen Tag, meine Herren – bitte schließen sie die Türe von außen."

Pierson und Hickley schnappten wütend ihre Mäntel und verschwanden dann stillschweigend aus dem Kontor. Das Spiel war noch nicht zu Ende, doch wollten sie ihr Geld nicht riskieren.

Die Luft anhaltend, blickte Adam besorgt auf, als er Bryce' zitternde Beine bemerkte. "A-alles Okay, Sir ?" fragte er sanft und legte einen Arm um die leicht zitternden Schultern, wischte sich mit der Anderen die Tränen aus den Augen. "Kommen sie..setzen sie sich" bat er leise und führte den nur ein paar Milimeter Größeren zu dessen Schreibtisch, half ihm dabei, sich zu setzen und schob ihm dann den Tee zu. "Trinken sie, das wird sie beruhigen" hauchte er und strich Bryce unmerklich über die Stirn, während er ihm die Tasse in die Hand gab, dabei die Finger des Anderen streifend. "Da-danke..Sir..für alles"

"Du brauchst dich nicht zu bedanken, Adam ... ich hätte es so oder so getan, ich habe nur auf einen geeigneten Zeitpunkt gewartet. Ich habe die Beiden noch nie gemocht, sie dachten immer, sie wären etwas Besseres als ich – aber das sind sie nicht, Vater hat sie auf der Gosse aufgelesen und dann angelernt. Ich bin froh, daß ich dich habe, Adam ... du bist anders, ich ..." Bryce verstummte, als er die sanfte Berührung seiner Hand bemerkte ... unwilkürlich strich er mit den Fingerspitzen über die des Anderen, seufzte leise und senkte wieder den Kopf, um sich die Haare wieder in den Nacken zu binden. "Ich hoffe nur, ich habe sie genug einschüchtern können ... vielleicht ist es doch besser, wenn ich noch zur Polizei gehe und sie informiere. Ich habe Angst, daß sie etwas planen ... gegen mich – und auch gegen dich, Adam. Sag, wissen sie, wo du wohnst ? Du kannst dort nicht mehr bleiben, du mußt umziehen ..." Sichtlich ratlos seufzte der Braunhaarige und senkte wieder den Blick ... wisperte dann ein leises "Verzeih ....", seufzte erneut und schlang die Hände um die inzwischen kalte Tasse Tee.

Adam senkte nur den Blick und schüttelte sacht den Kopf. "Sie wissen nicht, wo ich wohne..ich habe es noch nie Jemandem gesagt." hauchte er leise und blickte eingeschüchtert in die Augen des Anderen. "Warten sie erstmal ab und dann können sie immer noch die Polizei informieren, wenn etwas passieren sollte." erklärte er, versuchte ruhig zu klingen, obwohl sein Herz so wild wie ein kleiner Vogel in seiner Brust schlug und tausend Ameisen über seine Haut zu krabbeln schienen.

"Du hast Recht, Adam ... ich .. ich warte einfach ab. Aber ... du solltest trotzdem eine andere Wohnung suchen, es ist besser so. Vielleicht ... ich habe bei mir noch eine Gesindekammer frei, denn meine Haushälterin kommt nur für ein paar Stunden am Tag, um sauberzumachen. Wenn du möchtest ? Es wäre sicher ...." Die Worte waren leise und die zuvor noch gezeigte Sicherheit war völlig verflogen ... es kostete Bryce seine gesamte Kraft, ihm diesen Vorschlag zu unterbreiten – zu schnell konnte man es als Mitleid oder lästige Pflicht interpretieren, wo doch sein eigentliches Anliegen, sein wahrer Grund, ein Anderer war.

Adam blickte leicht erschrocken in die grünen Augen des Anderen, erschauerte leicht. "I-ich soll bei ihnen wohnen ? A-aber das kann ich nicht..i-ich würde ihnen nur auf der Tasche liegen...es wäre nicht fair..." hauchte er unsicher, spürte aber, wie der Gedanke daran tausend Schauer durch den Körper jagte. Er könnte Bryce jeden Tag und jede Nacht sehen..vielleicht auch mal berühren. Doch..Nein, das konnte er nicht annehmen. Es war doch verboten..und außerdem würde Bryce sich erschrecken oder ekeln, sollte Adam auch nur eine Andeutung machen...doch taten sie das nicht ständig ? Andeutungen machen ?? "I-ich weiß wirklich nicht." hauchte er schließlich nochmals leise und senkte den Kopf. "Ich denke auch nicht, daß Pierson und Hickley etwas unternehmen werden."

"Das denke ich auch nicht – aber man kann nicht sicher sein. Und Nein, du würdest mir nicht auf der Tasche liegen, Adam – es ist einsam in diesem großen Haus und ich wäre für ein wenig Gesellschaft dankbar. Falls es um das Geld für das Essen geht – du kannst mir ja jede Woche zehn Pennies dafür geben, das denke ich, ist angemessen. Zumindest, bis sich das alles gelegt hat." Die letzten Worte schienen Bryce sehr schwer zu fallen – er haßte es, Geld für etwas anzunehmen, das er als selbstverständlich hielt und es entsprach der vollen Wahrheit, was er als erstes gesagt hatte ... er war einsam und er sehnte sich nach Gesellschaft und bevorzugt nicht die einer schwatzenden Frau seines Standes, die ihm ein merkliches Unbehagen bereiteten.

"I-ihr wollt meine Gesellschaft ?" fragte Adam ungläubig und blickte fragend in die Augen des Anderen. "Ich glaube nicht, daß ich der Richtige bin, um sie zu unterhalten..i-ich bin nicht aufregend, Sir. Das Einzige, was ich kann, ist rechnen...mehr aber auch nicht. Ich würde sie bestimmt langweilen."

Leise schmunzelnd, lehnte Bryce sich zurück und betrachtete den immer verlegener werdenden, jungen Mann ... dann schüttelte er unmerklich den Kopf und stand auf, kam zu ihm und drückte ihm kurz die Schulter. "Das denke ich nicht, Adam ... du bist ein kluger, junger Mann und erfreulicherweise nicht eine Spur so eingebildet wie die anderen Männer, mit denen ich mich abgeben muß. Nimm meine Einladung an – wenn es wirklich nicht klappen sollte, kann ich noch immer sehen, ob ich dir woanders eine Wohnung verschaffen kann. Und jetzt sollten wir gehen ... die Auseinandersetzung mit Pierson und Hickley hat mich ausgelaugt, ich glaube nicht, daß ich Heute noch irgendeine Bilanz vervollständigen kann."

"N..na gut, wenn ihr mich wirklich bei euch haben wollt..dann komme ich gerne mit ihnen." hauchte Adam und spürte sein Herz sofort schneller klopfen. "Doch.. jetzt muss ich erstmal meine Arbeit fertig machen. Ihr beschreibt mir einfach den Weg zu eurem Haus und ich werd kommen, sobald meine Arbeit beendet ist."

Mit einem leisen Seufzen nickte Bryce auf die Worte – dann drückte er noch einmal kurz die Schulter des Blonden und nahm aus seiner Börse eine Pfundnote heraus, die er ihm in die Hand drückte. "Hole dir, wenn du mit der Arbeit fertig bist, eine Droschke ... sage dem Fahrer, du möchtest in die Kensington-Alley 14, er wird dich hinbringen. Und denke auch daran, daß du dein Gepäck in der Drosche mitnimmst, ja ? Die Pfundnote wird dir ausreichen, daß du auch deine Sachen aus deiner Wohnung holen kannst ..." Dann öffnete er die Türe seines Büros und schloß sie wieder, als auch Adam rausgegangen war, zog sich seinen Mantel und den Zylinder an, nahm den Gehstock und verließ sein Kontor, um eine Droschke zu sich nach Hause zu nehmen.

Adam sah Bryce vertäumt nach und blickte auf die Pfundnote hinab, drückte sie kurz an sich. Glücklich ging er zu seinem Platz zurück und streichelte sich vergessen über die Schulter. Er konnte immer noch Bryce's Hände dort spüren, die tausend Stomschläge durch seinen Körper schickten. Gott, warum fühlte er das bei seinem Chef.. einem Mann ? Warum sehnte er sich nach dessen Berührungen und warum konnte er es gar nicht erwarten, nochmal von dem Älteren berührt zu werden ? Seufzend klappte er sein Bilanzbuch auf und begann, alles von Neuem durchzurechnen.

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