Balken01a


”Rare Genetics” 06
 

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Während sie zu der Wohnung Targas fuhren in der auch Rheid mittlerweile fast jeden Tag übernachtete, sagte der Schwarzblonde dem Arenabesitzer Bescheid, damit Jeff weggebracht werden konnte. Es war besser so, damit es keinen Ärger gab - doch als Targa auflegte, war die Angelegenheit für den Rothaarigen erledigt und er dachte an das, was er gesehen hatte. Denn die Leichtigkeit, mit der die Krallen weggeformt wurden zeigte ihm unmißverständlich, daß es echte Krallen waren - und daß der Mann, der neben ihm saß, kein einfacher Mensch sein konnte. Aber Rheid hatte noch immer keine Angst vor ihm, denn gerade daß Targa so nähebedürftig war und ihn immer wieder berührte zeigte ihm, daß er keine Angst vor ihm haben mußte. Als sie ankamen, stieg er nach dem Schlankeren aus und sperrte sein Auto ab, folgte ihm in die Wohnung und als die Türe sich hinter ihnen schloß, zog Rheid ihn wieder an sich und küßte ihn eher sanfter, da dieser es zu brauchen schien.

Bei dem Kuß grollte Targa auch wieder und er wußte, daß Rheid gerade so sanft war weil er deutlich Energie losgeworden war ... und er merkte natürlich, daß Rheid gerade sehr auf sein Bedürfnis einging wegen dem Beschützerinstinkt, der in seinem roten, wilden Gefährten steckte. Nach dem Kuß blickte Targa wieder zu ihm auf und lächelte, so daß Rheid sehen konnte, wie er sich nun wieder seine Fänge formte. „Ich denke es wird Zeit, daß du alles erfährst und es tut mir leid, daß ich es bisher verbarg.“

"Kein Problem - egal was du bist, es war sicherlich besser so. Das Militär ist garantiert hinter Wesen wie dir her, und wenn nicht die, dann die Forscher oder die Kirchen." Gerade Rheid konnte das sehr gut verstehen, da er selbst eine Anomalie mit seinen beiden Gendefekten war ... und sein Vater wurde oft genug vom Militär angesprochen, als er noch lebte. "Reden wir im Bad weiter ? Ich möchte das Blut von dem Arsch und auch den Dreck vom Hafen loswerden."

„Ja - das ist das Beste, und da ziehen wir uns eh aus. Und ja, es gibt welche, die Besondere nicht mögen und  jagen. Ich denke, du kennst das auch vom Militär, sie suchen nach besonderen Menschen.“ Targa wußte davon, denn durch seinen Magiernagavater und durch den Vampirnaga war einiges bekannt. Bad war jetzt auf jeden Fall das Beste, denn da konnten sie sich ausziehen ... sie beide rochen nämlich nach dem Blut und dem Gestank der Gasse.

Rheid nickte nur und zog zuerst seine Schuhe aus, ehe er auch den Rest auszog und am Eingang fallen ließ. Dann nahm er Targa einfach im Brautstil auf seine Arme und trug ihn ins Bad, grinste kurz, als erneut das weiche Grollen in dessen Kehle erwachte und stellte ihn neben der großen Wanne wieder auf den Boden. "Zieh dich auch aus, ja ? Ich gehe kurz aufs Klo."

„Ja, und gleich wirst du sehen, warum die Wanne so groß ist.“ antwortete Targa, zog sich ebenso rasch aus und steckte die Klamotten gleich in den Wäschekorb. Das Wasser schaltete er noch nicht an, denn Rheid würde sich bestimmt erst kurz in der Wanne abduschen, bevor sie mit Wasser aufgefüllt wurde.

Nachdem er sich erleichtert hatte, stieg der Rothaarige wie erwartet in die Wanne und duschte sich kurz herab ... auch wenn er es nicht gerne machte, da er so groß war, daß es ein wenig schwierig wurde. Als Rheid fertig war, stieg er wieder heraus und spülte kurz die Wanne aus, ehe er ihnen heißes Wasser einließ und sich zu dem Schwarzblonden umdrehte.

Jetzt war es soweit und Targaron atmete kurz tief durch. Dann konnte Rheid zusehen, wie sich der Körper wandelte. Wie Hörner wuchsen, und auch die Beine sich zu einem Schlangenleib umwandelten, und er so den Raum gut füllte. An den Armen und der Spitze des Schlangenleibs wuchsen noch Stacheln und Federn, denn das war das, was ihn etwas anders machte, und trotzdem war er natürlich in der Familie akzeptiert worden.

Als Targa sich wandelte, weiteten sich für einen Moment die Augen Rheids - doch dann verengte er sie genießend, und betrachtete sich den jungen Naga. "Verdammt, Targa ..." Die in weichem gelbgold gefärbten, großen Bauchschuppen gaben einen starken, doch herrlichen Kontrast zu dem schwarzgeschuppten, übrigen Körper, der nur durch vereinzelte, schmale, gelbgeschuppte Ringe unterbrochen wurde. Die Stacheln und die Krallen waren schwarz wie die Körperschuppen, doch die Federn und die kleinen Schuppen an den Unterarmen und Händen hatten das gleiche, warme goldgelb wie die Bauchschuppen und die Körperringe. Am Oberkopf wuchsen noch zwei wunderschön geformte Springbockhörner, die schwarz gefärbt waren, und perfekt zu dem Naga paßten. Ohne weiter zu zögern, trat Rheid zu ihm und legte die Linke auf den Hintern des Nagas, zog ihn zu sich und packte ihn mit der Rechten im Nacken,  um ihn nun mit erwachender Leidenschaft zu küssen. Dann löste er die Lippen wieder und keuchte dunkel, ehe er sich leicht auf die Seite neigte und Targas schweren Schlangenleib mit der Rechten, und dessen Rücken mit der Linken aufnahm und zur Wanne trug.

Targa kam kaum weg vom Grollen, und hatte den Kuß wie auch den Griff an seinem Hintern mehr als nur genossen. Es zeigte ihm, wie sehr Rheid akzeptierte, daß er ein Naga war. Doch als Rheid ihn hochhob, war Targa überrascht, und grollte etwas weicher. Das, was Rheid nicht mit anhob, schlängelte automatisch etwas mit, und so kamen sie perfekt in die angenehme Wanne, so daß der Schlangenleib sich etwas um Rheid ringelte. „Ich bin so froh, daß ich dir so gut gefalle und nun weißt du auch, warum hier alles so groß und stabil ist. Meine ganze Familie sind Nagas.“

"Und deshalb hältst du mich auch aus und zerbrichst nicht ... ich habe mich manchmal ein wenig gewundert, aber nicht weiter nachgefragt. Du bist wunderschön, weißt du das ? Mir gefallen die Federn und auch die Stacheln, es paßt zu dir und deiner milchkaffeebraunen Haut." Normalerweise gab Rheid keine Komplimente, da er nicht der Typ dafür war - doch hier und jetzt mußte er etwas sagen, auch wenn es in seiner üblichen, ruppigen Art war. Doch sein Lächeln war ehrlich und er streichelte über die warme, geschuppte Haut, spürte den Muskeln darunter nach und strich schließlich über die weichen Federn und die schlanken Stacheln, die an den Unterarmen Targas wuchsen. "Hmm ... deshalb hast du auch keinen Würgereflex, nicht wahr ?"

Targa streichelte auch, denn er konnte im Moment nicht von seinem Gefährten ablassen und nickte sacht, bevor er antwortete. „Ja, deswegen halte ich dich aus und jetzt könnte ich dich wohl fesseln, wenn ich die Muskeln anspanne.“ Der Schlangenleib, der sich um Rheid gewickelt hatte verengte sich einen kleinen Moment sacht, und löste sich dann sofort wieder. Dann züngelte er mit seiner Schlangenzunge und lächelte danach. „Und ja, daher habe ich auch keinen Würgereiz ... und später können wir endlich das Gleitgel weglassen. Ich brauche nämlich eigentlich keins.“ Auch das gestand er nun und wenn Rheid nachfühlen würde, konnte er es jetzt schon deutlich merken.

Und wie erwartet, ließ Rheid seine Rechte über den Rücken Targas zu dessem Hintern wandern, ehe er zwischen die beiden Hinterbacken streichelte und wohlig knurrte, als er die Nässe an dem Eingang des Nagas spürte. "Ich dachte immer, du hättest dich schon vorbereitet ... verdammt, das ist herrlich. Sag mal - brauchen wir dann eigentlich noch Kondome ? Ich möchte dich einmal direkt fühlen, ohne den verdammten Gummi. Und die Zunge ist irre - kannst du das auch beim Blasen ?"

Als er Rheid fühlte, hatte Targa nochmal gegrollt und züngelte nun wieder. „Es geht ohne den blöden Gummi, wir werden nicht krank oder machen sexuell krank ... und mit meiner Zunge kann ich deine prächtige Erregung so umzüngeln, wie ich dich gerade mit meinem Körper umschlängelt habe. Rasch noch waschen, und dann ins Bett ?“

"Mmmhmm - gerne. Dein Schlangenleib ist total heiß - ich spüre, wie kräftig er ist, total heiß." Rheid konnte nicht davon lassen, den Naga zu berühren und grinste, ehe er ihn wieder leidenschaftlich küßte und den Wasserhahn ausstellte. "Ja, waschen wir uns und dann ab ins Bett. Ich will Sex mit dir - so, wie du jetzt bist." In Rheid schwelte noch immer die Wut des Kampfes, auch wenn es sich nun gewandelt  hatte ... und gerade seine Lust hatte er bisher immer mit Targa abbauen können.

„Gern und ich bin froh, daß ich dir so gefalle ... sehr, sehr froh.“ Targa war mehr als nur glücklich, und er war auch schon erregt. Über mehr würde er jetzt nicht reden können, denn es verlangte ihn danach, so wie er nun war, von Rheid genommen zu werden. Das kurze Waschen ging daher doch schneller, und Rheid war ja schon vorgeduscht und so konnte er rasch sehen, daß der Schlangenkörper nach dem Baden doch recht schnell trocken wurde.

Es ließ Rheid kurz schmunzeln, als er beobachtete, wie das Wasser förmlich abzudampfen schien und er trocknete sich schnell selbst über den Körper, ehe er das Handtuch einfach fallenließ, Targa erneut an sich zog und ihn leidenschaftlich küßte. "Geh vor, ja ? Ich möchte sehen, wie du dich bewegst." Denn er konnte sich denken, daß es mehr als nur heiß aussah, wenn dieser voranschlängelte.

Den Kuß hatte Targa leidenschaftlich erwidert, und bei den Worten lächelte er breit. „Dann warte mal ab.“ Nach den Worten löste er sich und schlängelte so voran, wie der Federchenteil in ihm lockend schlängelte. Dabei blickte er auch kurz über die Schulter, und züngelte dabei sacht. Selbst auf das Bett schlängelte er gekonnt und legte seinen Schlangenleib so hin, daß er sich so hinlegen konnte, daß Rheid nicht lange warten mußte und gleich hinter ihn kommen, und in ihn eindringen konnte.

Natürlich folgte ihm Rheid und knurrte weich, als er das leicht aufreizende Schlängeln und den noch aufreizenderen Blick des Nagas sah. Doch als dieser sich auf dem Bett einringelte und den Oberkörper auf eine der Windungen legte, kam er ihm nach und stieg gekonnt über eine der Windungen, ehe er sich hinter Targa kniete und dicht an ihn preßte. Dabei glitt die inzwischen voll erstarkte Härte des Rothaarigen zwischen dessen Hinterbacken und Rheid knurrte wieder weich, neigte sich vor und biß sacht in den dargebotenen Nacken. Jetzt war auch klar, weshalb Targa es so mochte, wenn er ihn hin und wieder einmal in den Nacken biß und Rheid knurrte wieder leicht, als er den Biß löste und mit der Nase über den Nacken zu der Seite des Kopfes, und über die Schläfe strich. "Verdammt - du siehst so heiß aus, und riechst so gut ... ich bin so scharf auf dich, daß ich platzen könnte." Noch während er sprach, nahm Rheid seine Härte in die Hand und stützte sie, glitt leicht vor Lust erschauernd durch dessen Nässe und drang schließlich in den von selbst angefeuchteten Eingang ein, während er dunkel aufstöhnte. Nun war Rheid klar, daß es wirklich eine Eigenart der Nagas war: Denn Targas Öffnung war schon immer feucht gewesen, und das nicht nur durch Gleitgel.

Der Biß hatte Targa weich grollen lassen und sein Körper hatte sich danach noch williger entspannt, als er so oder so schon war. Als Rheid langsam und genießend in ihn drang, mußte Targa erneut grollen, und jetzt in seiner Nagagestalt fühlte es sich irgendwie noch viel intensiver an. Unbewußt bewegte sich seine Schlangenleibspitze, und sie streichelte fast schon mit den Federn und den angelegten Stacheln über den Rücken seines Liebsten, und auch eine Hand ließ er nach hinten wandern und berührte Rheid, und krallte dabei sacht, ohne ihn zu verletzen.

Und das war etwas, das dem Rothaarigen so gut gefiel, daß er mit einem dunklen Knurren völlig in Targa drang und damit begann, immer wieder feurig in ihn zu stoßen. Gerade nach einem Kampf war Rheid immer wild und kraftvoll beim Sex ... und er wußte, wie er in den Schlankeren stoßen mußte, um ihm die meiste Lust zu bereiten. Doch das jetzt war um so vieles anders und besser, daß er sich nicht einmal zurückhalten könnte, wenn er es wollte. Um Halt zu finden, neigte Rheid sich völlig über den etwas Kleineren und packte dessen Linke am Handgelenk, stützte sich so auf die Windungen des Schlangenleibs und strich mit der Rechten über die Hüften vor zu den Lenden Targas, um dort die Hauttasche zu finden und hineinzugleiten. In seinem Rausch bekam der Rothaarige kaum mit, wie Targa sich lustvoll aufbäumte - doch er spürte die Härte des Nagas, umfaßte sie und erregte ihn, da er wollte, daß dieser mit ihm kam.

So war es noch berauschender, und Targa kam den heftigen Stößen sogar noch entgegen. Er schmerzte ihn nicht, und als Rheid nochmal seine Erregung fester umfaßte und mit seinem Daumen rau über die Eichel koste, war es um den Naga auch schon geschehen. Er bäumte sich erneut mit voller Lust auf, und kam mit einem lauteren Aufgrollen. Rheid hatte es herausgefordert und abgewartet, und nun konnte Targa endlich fühlen, wie der Samen sich in ihn verströmte.

Etwas, das der Rothaarige ebenso wie das Kommen des Nagas genoß. Doch es nahm nur die Spitze von der Leidenschaft, die in ihm schwelte ... und so stieß Rheid mit seiner wieder erwachenden Härte zu, legte sich ein wenig auf die Seite und zog Targa mit sich, denn so konnte er mehr von ihm berühren und ihn auch besser erregen.

 

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Es dauerte einige Zeit, bis sie endlich fertig waren und Rheid lächelte satt, als er dem weichen Grollen des Nagas mit den Fingerspitzen nachfühlte. "Verdammt ... das war ein Workout. Und es hat dir gefallen, hm ? Du siehst absolut zufrieden aus."

„Bin ich auch, und so ausgelastet waren wir beide wohl noch nie. Und ich bin froh daß du endlich weißt, was ich bin.“ Targa war wirklich glücklich, und schmiegte sich weiterhin an Rheid heran. „Jetzt bin ich auch ruhig genug, um dir wirklich alles zu erzählen. Gerade das wegen uns Nagas und daß du - aber auch nur, wenn du wirklich magst - auch einer werden könntest. Was aber viel für dich verändert.“ Letztes war das Wichtigste, das dann besprochen werden mußte und Targa blickte auf um zu sehen, wie Rheid reagierte.

"Hmmm ... erzähl mir doch mehr ? Bisher dachte ich immer, daß Nagas nur Märchen wären, und nun habe ich einen so Hübschen direkt in meinen Armen." Der Rothaarige war mehr als nur neugierig, und auch das war so neu für ihn, daß es ihn verwunderte. Aber alles, das mit Targa erwachte war neu, und so zog er ihn noch etwas enger an sich heran.

„Mach ich ... hmmm. Also ...“ Targa überlegte kurz und eigentlich hatte er es schon mal geplant ... aber jetzt war es soweit, und ein wenig Hilfe hatte er auch von seiner Familie bekommen. „Also als Erstes, es gibt keine Frauen.“ Das war mit das Erste, was Rheid sicher wissen wollte. „Es gibt geborene Nagas und Nagas, die Menschen waren und zu Nagas gewandelt worden sind. Unser Anführer und sein Gefährte sind das erste Paar seit langem, und sie waren Menschen und gründeten unsere Clan-Familie. Unter uns gibt es sozusagen Nagas, die befruchten - sie haben Stacheln, und sind sozusagen die Männer. Und die, die Eier mit Nachwuchs austragen können, haben Federn. Aber denke nicht, daß alle Federchen sehr sanft sind.“ Er erzählte leise und hob seinen Arm, um nochmal die Federn und die Stacheln zu zeigen. „Ich bin der erste Mischling, denn mein Stachelnagavater ist gewandelt und ein Magier, und mein Federpapa ist aus dem ersten Zwillings-Ei geschlüpft, und mein Onkel ist ein Stachel ... ich glaub, ich verwirre dich.“ Er redete viel zu viel umher, und wurde doch etwas verlegen.

Es dauerte auch ein wenig, bis Rheid alles soweit verarbeitet hatte und er strich sich über das Gesicht, ehe er noch einmal nachhakte. "Also das verstehe ich jetzt richtig: Die mit Federn kriegen ein Ei, so wie eine Frau ein Baby, und die mit Stacheln befruchten sie. Einer deiner Väter ist ein Magier ... die gibts auch ? ... und dein anderer Vater ist ein Zwilling, und das gabs vorher nicht. Und deshalb bist du ein Mischling, und hast sowohl Federn als auch Stacheln. Bist du dann ein Zwitter oder sowas ? Wow. Und wenn ich das richtig verstehe, kann man sich auch in einen Naga wandeln lassen - und das hat dein Magiervater auch gemacht, oder ?"

„Ja, er hat es auch gemacht, aus Liebe natürlich. Wir Nagas binden uns, und finden irgendwie immer unsere passenden Gefährten. Und ja, ich bin sozusagen zweigeschlechtlich als Naga und ich denke, wenn du es tun würdest: Du wirst definitiv ein Stachelnaga, du bist einfach zu wild. Aber dazu dränge ich dich nicht, wir sind beide noch so jung, und das Wandeln ist so: Wandelst du dich, bleibst du ein Naga, bis du mich befruchtet hast und erst, wenn das Ei geboren wird, kannst du dich wieder wandeln. Und so ... du wirst noch stärker und wilder als jetzt werden, denke ich. Onkel Enrik, dem die Wohnung hier gehört, ist auch Kämpfer, und muß sich beim Kampf gegen Menschen umstellen.“ Das war mit eine Sache die bedacht werden mußte, denn Rheid müßte erst lernen, sich noch besser zu kontrollieren.

Als Targa erzählte, hörte Rheid ihm zu und nickte hin und wieder, während er all das erst einmal sacken ließ. Er verstand mehr, als der junge Naga glaubte, da er vieles auch aus den Augen und dem Gesicht Targas lesen konnte und die tiefe Liebe und Hoffnung sah. Also unterbrach der Rothaarige den Redefluß Targas mit einem sanfteren Kuß und schmunzelte, als er die Lippen löste und den verträumten Ausdruck des Nagas sah. "Also - wenn ich bei dir bleiben will, muß ich mich auch wandeln lassen, und dir dann ein Ei machen und warten, bis es da ist, um mich wieder in einen Menschen zurückwandeln zu können. Richtig ? Und um ehrlich zu sein, das mit der Umstellung ist nicht schwer für mich. Ich mußte mich mein ganzes Leben lang auf andere Menschen einstellen, um sie nicht zu verletzen oder etwas zu zerstören. War als Kind verdammt schwer - deshalb war es gut, daß mein Vater es schon von sich selber kannte und mir beibringen konnte. Du weißt, daß ich zwei Gendefekte habe - einerseits mein Körper mit den blutroten Augen und Haaren, und dann noch das mit den YY-Chromosomen. Natürlich wäre ich als Naga noch viel gefährlicher und stärker als jetzt - aber das ist wie damals, daran würde ich mich gewöhnen. Aber würdest du das wollen ? Du bist nicht nur einer mit Federn, sondern auch mit Stacheln ... und ich wäre viel stärker als du, vielleicht sogar wegen der Gendefekte anders als die anderen Nagas." 

„Ich will dich nur nicht dazu drängen und belasten, daß du dich umstellen mußt. Also daß es so schnell gemacht wird ... ich denke, wenn dann eh erst nach dem Schulabschluß, und der ist ja in wenigen Wochen. Und ja, ich würde es wollen, aber nicht zwingend ... und ich stehe so oder so wegen deiner Leidenschaft, Wildheit und Stärke auf dich.“ Targa wollte ihn eben nicht gleich dazu zwingen, denn sie waren ja wirklich noch jung mit ihren achtzehn Jahren.

Zuerst hob Rheid eine Braue, dann schnaubte er leise und küßte Targa einfach leidenschaftlich, bis dieser sich wieder in seinen Armen entspannte. "Erstens: Du zwingst mich zu nichts und drängst auch nicht, also hör auf, so einen Blödsinn zu reden. Ja, wir sind noch jung - aber was hätte ich die nächsten Jahre denn gemacht ? Gekämpft, oder im Hafen gearbeitet. Also ändert sich nicht sehr viel für mich, wenn ich damit zurechtkommen muß, einen neuen Körper zu haben. Aber so habe ich andere Leute, die mich so nehmen, wie ich bin und mich auch aushalten und notfalls aufhalten können ... und dich. Und wenn ich einen kleinen Balg dazuhaben kann, ist das doch auch nicht schlecht ? Deine Augen glitzern, wenn du von den Eiern sprichst, du wünschst es dir doch. Und da weiß ich wenigstens, daß der Balg Eltern hat - und wenn er meine Wut erbt, daß er gut untergebracht ist ... nicht so, wie es meinem Vater oder mir ging."

„Gut - ich höre jetzt auf und rede keinen Blödsinn mehr. Ich freue mich jetzt einfach nur noch und die Familie nimmt dich jetzt schon so, wie du bist, denn der Bund ist da und bleibt da. Und unser Nachwuchs wird auch gut gehütet, und wir können einfach gespannt sein, was es wird.“ Beim Letzten grollte er sacht, und seine Augen schimmerten wirklich schon wieder mit ihren verschiedenen Augenfarben. „Aber zuerst gespannt sein, wie du dann als Naga aussiehst, und auch wie deine Hörner dann aussehen, usw. Magst du Bilder von der Familie sehen ?“ Ihm kam jetzt der Gedanke ... denn mit den Bildern, die es gab, konnte Rheid die Unterschiede auch genau sehen.

Jener lachte leise bei der sichtbaren Freude Targas und grinste, ehe er nickte und ihn kurz an sich drückte. "Gern - dann weiß ich wenigstens, was mich erwartet. Und wenigstens keine Tussen, das ist ein verdammter Pluspunkt." Natürlich verstand Rheid, daß sich Targa bisher damit zurückgehalten hatte, ihm Fotos zu zeigen ... doch ein wenig war er neugierig geworden, auch wenn er es gewohnheitsmäßig nicht zu sehr zeigte.

„Alles ist vor laaaaaanger Zeit von einem Magier erschaffen worden, der wohl auch keine Frauen mochte. Daher nur männliche Nagas, die sein Zauberkristall zum Naga macht. Trotzdem, daß die Gewandelten erst wieder Mensch werden können, wenn das Ei geboren ist.“ Targa erzählte nochmal und neigte sich zum Nachttisch, um dort sein Tablet zu holen. So konnte er, nachdem er sich wieder an Rheid lehnte, die Bilder bequem zeigen. Er öffnete die dorrt versteckten Daten mit seinem Fingerabdruck, und zeigte zuerst ein Bild von seinen Vätern. „Athemu und Mattheo heißen meine Väter und nicht denken, daß mein Magiervater der Wildere ist - da ist es andersherum, und der Stachelnaga weiß das Federchen zu beruhigen.“

Als er das Bild der beiden sah schmunzelte Rheid kurz, denn es zeigte nur zu gut, wer hier wie veranlagt war. "Ganz ehrlich ? Der hübsche Kleine ist verdammt willensstark und läßt sich garantiert nichts gefallen - das sehe ich an seinen Augen. Er ist zwar klein, aber sein Selbstbewußtsein ist stärker als meins, darauf kannst du wetten. Hmmm ... dein anderer Vater ist aber auch ein Hingucker, total exotisch. So wie du, das hast du von ihm, hm ? Und auch deine Ruhe ... wärst du so wie dein Dad, hätte es zwischen uns garantiert mehr gekracht." Der Rothaarige war mehr als nur froh, daß Targa die Ruhe Athemus mitbekommen hatte - denn gerade mit seiner leicht zu erwachenden Wut hätte es viel mehr Streit gegeben. "Hast du auch Bilder von ihnen, wenn sie Nagas sind ? Sorry, ich bin neugierig."

„Ja, hab ich, das Nächste ... und ja, ich hab eher was von meinem ruhigen Vater. Aber meinen wilden Paps kann man mit Süßfutter zähmen.“ Targa grinste sacht und schob das Bild weiter, um zu dem Nagabild zu wechseln. „Da sind sie ... und die Sammlung hab ich von allen aus dem Clan so. Macht es für dich spannender.“

Rheid nickte, als er zuhörte, doch dann lachte er leise, als er das Nagabild seiner zukünftigen Schwiegereltern sah. "Verdammt ... das ist wunderschön, weißt du das ? Die beiden sehen so glücklich aus ... so etwas ... ich kenne das nicht, aber es ist wunderschön." Gerade weil seine eigenen Eltern niemals so eine glückliche Beziehung führten, und er ebenfalls keine guten Erlebnisse hatte dachte Rheid, daß er niemals einen Gefährten bekäme ... und nun hatte er Targa, und verengte seine Arme um ihn, da er es so genoß.

„Wir sind doch jetzt auch schon so glücklich ... und ich denke, aus dir wird auch ein Kämpfernaga.“ Targa war da schon sicher, denn Rheid hatte einen extremen Schutzinstinkt. „Paß auf ... das sind die zwei Ersten, und dann siehst du nochmal den Unterschied.“ Er wischte weiter und zeigte Scott und Theo zuerst als Menschen, und dann als Nagas. „Na, was denkst du ?“

Schon das Bild der beiden als Menschen war beeindruckend, doch als er das Nagabild der beiden sah, pfiff Rheid kurz durch die Zähne. "Wow. Der Große liebt den Kleinen da abgöttisch, aber er strahlt eine Sicherheit und Stärke aus, das ist beeindruckend. Laß mich raten - er ist euer Boß, oder ? Also der Anführer ... er strahlt sowas aus. Wobei ich mich frage, wie ein Cowboy zu einem Naga werden konnte. Erzählst du mir, woher du eigentlich kommst ? Ich denke ja nicht, daß dieser Stein, von dem du erzählt hast, in New York ist."

„Ja, Scott ist unser Anführer und Theodor aber auch, denn die zwei sind die Ersten seit langem, die den Kristall berührten. Und das war knapp Anfang des 20. Jahrhunderts, als sie nach Indien gingen. Scott war eher  Schatzräuber und Theodor war mehr der Forscher, der die Schätze an ein Museum geben wollte. Beide kamen gleichzeitig bei dem Tempel an, und sogar an den Stein. Jeder wollte ihn zuerst haben, und so griffen sie damals gleichzeitig zu ... und dann Peng ! Durch das Wandeln ohnmächtig, und als sie aufwachten, waren sie Nagas. Die Geschichte hören wir gern, und kurz danach kamen Daisha und Gabor.“ Targa schob das Bild weiter, und so waren die zwei zu sehen. Er würde nun alle nach und nach zeigen, und ein wenig zu jedem der Paare erzählen.

 

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