”Eine zweite Chance” 01
Leise seufzend, fuhr Del mit seinem Wagen in die Auffahrt seines Elternhauses, hielt vor der Garage und stellte den Wagen aus, ehe er sich hinterlehnte und die Augen schloß. Er hatte es geschaft, die vergangenen sieben Jahre zu vermeiden, hierher zu kommen ... doch nun, da seine Eltern bei einem tragischen Verkehrsunfall gestorben waren, mußte er in den sauren Apfel beißen und herkommen, die Beerdigung organisieren und sich um alles Behördliche kümmern. Er haßte dieses Haus und das, an was es ihn erinnerte, abgrundtief - doch es half nichts, und so stieg er aus, holte seinen Trollie heraus und verschloß seinen Mustang, zog den Hausschlüssel aus seiner Hosentasche und sperrte die Eingangstüre auf. Noch im gleichen Moment, in dem der schwarzhaarige, junge Mann eintrat, roch er den Raumduft, den seine Mutter so mochte und er würgte sacht, ehe er sich zusammenriß und die Türe hinter sich schloß. Del zog gewohnheitsmäßig seine Schuhe am Eingang aus und seufzte erneut, als er einen Stock höher zu seinem alten Zimmer ging und die Türe öffnete. Wie er es sich gedacht hatte, war es unverändert - noch immer standen die Footballpokale in den Vitrinen und Regalen, hingen die Poster und Fotos von ihm und seinen Siegen an den Wänden und natürlich stand an der Seite noch das Laufband, auf dem er Abends immer trainiert hatte. Nirgends lag Staub, und auch das Fenster war gekippt ... und wenigstens hier gab es keinen Raumduft, etwas, das ihn erleichtert aufatmen ließ. Del hielt sich nicht damit auf, seinen Trollie auszuräumen ... denn er würde am nächsten Vormittag in eines der Hotels einchecken, die es in ihrer Stadt gab. Doch zuvor ging er runter und in das Büro seines Vaters, damit er dort alles durchsehen und die nötigen Papiere zum Notar bringen konnte. Erst einige Stunden später fiel er nach einer kurzen Dusche müde ins Bett und stellte den Wecker seines Handys ... doch es dauerte noch immer einige Zeit, bis er schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.
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Es dauerte drei Tage, bis endlich alles geregelt und die Beerdigung vorbei war ... und Del endlich die Türe hinter den letzten Gästen schließen konnte. Wie er es sich gedacht hatte, fanden sich all die reichen Freunde ein, die seine Eltern im Country-Club kannten ... und hielten sich weder mit ihrem falschen Mitleid, noch mit kaum zurückgehaltener Kritik an seinem Äußeren und auch der Tatsache, daß er sich so lange nicht mehr gemeldet hatte, zurück. Natürlich wunderte Del sich etwas, daß keiner dieser falschen Leute zu wissen schien daß er damals wegging, weil er seinen Eltern sagte daß er schwul wäre und Künstler werden wolle ... doch andererseits war es verständlich, da sein Vater ein bekennender Schwulenhasser war und nicht wollte, daß Jemand davon erfuhr. Zum Glück konnte Del alle Angebote, die Töchter der Freundinnen seiner Mutter kennenzulernen, mit der Trauer um seine Eltern abblocken ... doch sobald er das Haus, alles darin und auch die Anlagen seiner Eltern verkauft hatte, würde er die Maskerade beenden und dann wieder nach San Franzisco zurückfahren. Ein Gedanke, der ihn mit Freude erfüllte - und Del hoffte, daß es bald soweit war.
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Erneut vergingen drei Tage und Del fluchte leise, als er mit seinem Wagen vor einem der kleineren Restaurants hielt, die es in der Stadt gab. Der Motor des Mustangs verlor immer wieder an Kraft, auch wenn er sich wieder erholte ... doch es war ein Zeichen dafür, daß etwas nicht in Ordnung war und repariert werden mußte. Während er darüber nachdachte, betrat Del das Restaurant und lächelte unwillkürlich auf - denn er kannte es gut, da er hier gern in seiner Highschool-Zeit hergekommen war, um ein wenig Ruhe zu haben und etwas gutes zu essen zu bekommen. Die Inhaberin war eine herzensgute Frau ... und sehr offen, so daß auch die Schwulen, Goth, Punker oder andere Randgruppen immer gern gesehen waren und auch gern hergingen. Sicherlich war Del damals immer etwas aufgefallen ... doch er verhielt sich ruhig, blieb in einer der abgeschiedeneren Ecken und so wurde er damals auch geduldet. Während er so nachdachte, ging Del vor und betrachtete sich die Sandwiches, die an der Theke auslagen.
Die Kellnerin an der Bedientheke war jünger und wartete. Sie war auch Mitbesitzerin und ebenso beliebt, wie ihre Mutter es war. Ihr Vater war auch Besitzer und noch immer in der Küche, und daher war das Essen auch so gut geblieben. Cat sah das lange Überlegen und kümmerte sich nebenher um einige Kunden, aber irgendwie kam ihr der Mann bekannt vor und sie stand plötzlich an der Theke vor ihm, und musterte ihn eingehend. „Sag mal ... bist du etwa Mortimer ?“ Die Haarfarbe stimmte, auch wenn sie jetzt lang waren, und auch die Augenfarbe stimmte. Nur der Blick und das Aussehen war nicht mehr so wütend und arrogant wie früher. Cat wußte aber auch, daß die Eltern gestorben waren, und daher war er dann wohl hier. „Und mein Beileid.“ Letzteres sprach sie leiser. Sich selbst brauchte sie nicht zwingend vorstellen, denn sie trug - auch wenn sie hier bekannt war wie ihre Mutter - ein Schild mit dem kurzen 'Cat'-Namen und einem kleinen Katzenbildchen. Es war schon immer eine Vorliebe von ihr gewesen, und daher war sie auch an der Schule Außenseiterin gewesen ... denn es gab meist nichts ohne Katze, das sie trug.
Nun doch verwundert, blickte Del auf und lächelte verlegen, ehe er die Hände in die Jeanstaschen steckte und mit den noch immer breiten und kräftigen Schultern zuckte. "Ja, ich bin Mortimer ... aber bitte nenne mich nicht so, ich hasse den Namen. Ich nenne mich jetzt Del, und du brauchst mir kein Beileid aussprechen ... meine Eltern und ich hatten nichts mehr gemeinsam, und beide haben mich gehaßt. Ich erinnere mich, du bist Cat - es tut mir leid, daß ich damals nicht mehr helfen konnte ... aber die Idioten, mit denen ich mich abgeben mußte, hätten mich an meinen Dad verpfiffen." Es tat Del wirklich leid und er seufzte leise, ehe er sich wieder fing und erneut lächelte. "Aber du siehst großartig aus - an dir müssen doch die Verehrer kleben wie die Fliegen am Honig ? Achja, bevor ichs vergesse ... ich nehme eines der Sandwiche mit kaltem Braten und Ei, und dazu einen einfachen Kaffee."
„Schon gut - das ist Vergangenheit. Bei vielen veränderte sich das Leben und man sieht, du bist keiner von den Dummaffen mehr.“ Cat sah es schon immer offen, auch wenn sie wie einige Andere sehr unter den Footballspielern gelitten hatte. Zumindest denen, die steinreich geboren worden waren. Im Moment war es noch nicht so voll, daher konnte sie etwas reden ... und Cat bereitete zügig das Essen und den Kaffee für Del. Nebenher hörte man in der Küche den Vater von Cat, der schwungvoll kochte und schon ein Essen vorbereitete, das gleich abgeholt wurde. „In deiner Ecke, wo du immer hier gefuttert hast, ist noch Platz. Soll ich es dir dahin bringen ?“
"Aber nein - ich kann es selbst tragen, aber danke." Es war lieb von Cat, daß sie es anbot und er gab auch ein großzügiges Trinkgeld, ehe er das Tablett aufnahm und zu seinem früheren Platz ging. Da im Augenblick Ferien waren, würde es erst später voller werden und Del freute sich schon darauf, ein wenig Ruhe zu haben und zu entspannen.
„Dann guten Hunger.“ wehte es ihm noch nach und Cat verschwand in der Küche, denn sie half kurz ihrem Vater ein ganzes Essen mitnahmegerecht einzupacken. Es war keine Plastikschüssel, sondern eine aus Glas mit einem Deckel, und einen Moment später kam auch der Kunde rein und stellte eine Tasche mit sauberen Schüsseln neben den Tresen. „Dein Essen kommt sofort.“ drang es aus der Küche, und schon kam Cat heraus und reichte dem jungen Mann eine Tasche, in dem nun sein fertiges Mittagessen war. „Viel zu tun ?“ hakte sie nach, und man sah ein Nicken. „Jup - du kennst mich ja, und danke, Kätzchen.“ Er nannte sie anders und hauchte ihr einen Kuß auf die Wange, bevor er sich mit einem. „Bis Morgen, Rocki.“ verabschiedete. So hieß der Vater von Cat, und man hörte nur ein „Bis Morgen.“ aus der Küche herauswehen.
Das Ganze wurde von Del beobachtet und er grübelte kurz, weshalb ihm dieser großgewachsene, kräftige junge Mann bekannt vorkam. Dann fiel es ihm jedoch wie Schuppen von den Augen und er verschluckte sich, hustete leise und nahm eine der Papierservietten, um sie sich vor den Mund zu halten. Er kannte diesen jungen Mann mehr als nur gut - denn seine ehemaligen Footballkameraden hatten ihn oft genug zusammengeschlagen, da er schwul war und auch dazu stand. Außerdem war Tom immer sehr schlank und eher scheu gewesen, so daß er eine willkommene Beute für die viel kräftigeren Footballer wurde. Del konnte sich damals nicht durchsetzen, ohne daß sein Vater mißtrauisch wurde - das hatte er sehr schmerzhaft gelernt, und sich seitdem immer herausgehalten.
Tomas hatte das Husten noch gehört und sich umgedreht, als er in der Tür war ... doch er wandte sich ab, da er es eilig hatte. Trotzdem erkannte er sofort, wer dort saß - denn auch wenn er es als Vergangenheit sah, alle, die ihn gemobbt und verprügelt hatten, waren in seinem Kopf geblieben. Und Mortimer erkannte er sofort, auch wenn er sich veändert hatte ... denn er fand ihn immer anziehend, auch wenn er wußte, daß es nie etwas werden würde. Es war einfach die Optik gewesen und innerlich fluchte Tom, denn der Kerl sah jetzt noch viel besser aus. Cat hatte es mitbekommen und kam hastig mit einem Glas Wasser zu Del, damit er ihr nicht versehentlich erstickte. „Alles gut ? Nicht ersticken, das ruiniert den Laden.“ Es war scherzhaft gemeint, und das hörte man in ihrer Stimme. „Hast du Tom erkannt und deswegen den Schreck bekommen ?“ Denn sie wußte, daß Tom meist das größte Ziel gewesen war, und das Ziel hatte sich gemausert.
Natürlich nahm Del das Wasser mit einem dankbaren Nicken an und trank einige Schlucke, atmete erleichtert ein, als der Reiz verging und lächelte verlegen. "Danke, Cat - das hat es gebraucht. Und keine Sorge, ich werde hier nicht ersticken und dir schlechte Schlagzeilen machen." Natürlich hatte er den Scherz verstanden und scherzte zurück, ehe er wieder etwas ernster wurde und leise seufzte, als die junge Frau sich ihm gegenüber hinsetzte, da gerade Niemand sonst im Restaurant war. "Er war es wirklich, nicht wahr ? Wow ... einfach nur wow, Tom sieht jetzt so gut aus. Und bevor du grübelst, ja - ich bin schwul, war es schon immer, durfte es nur nicht wegen meinem Vater sagen. Wie steht es denn mit dir ? Hast du dir einen der klügeren Kerle aus der Highschool geangelt, oder wartest du noch ?"
Jetzt lächelte Cat und sie überlegte, ob sie es erzählen sollte. Aber dann tat sie es und man sah, wie sehr sie den Mann liebte. „Nun, es ist eine Beziehung und voller Liebe ... aber eine Fernbeziehung, mit der wir sehr gut klarkommen und uns trotzdem treu bleiben. An Heiraten denken wir noch nicht, denn auch so eine Lebensbeziehung ist etwas sehr Schönes.“ Noch sagte sie nicht, wer es war, und dann holte sie eine Footballkarte aus ihrer Brusttasche und legte sie auf den Tisch. „Feuerbulle ist mein Schatz.“ Er war in der großen Liga, und auch am Boden geblieben. Der Name kam von seinem feuerroten Haaren, und daß er schneller irdendwo durchkam, als man es sich damals hätte denken können.
"Mike ? Ich fasse es nicht ... aber ehrlich, ich bin froh darum. Er war schon immer zurückhaltender und hielt sich aus dem meisten Dreck heraus, den die anderen Idioten verbockten - und er stand schon damals auf dich. Und du liebst ihn auch, das sieht man an deinen strahlenden Augen." Del war wirklich froh, daß es zwischen den beiden gefunkt hatte und sein Lächeln wurde kurz tiefer, als er sich entschied und ihr etwas verriet. "Eine kurze Weile stand ich auch auf ihn - aber das war nur kurz, und er schwärmte immer nur für dich."
„Wir passen einfach zusammen, auch wenn wir nicht verheiratet sind und weiter weg voneinander wohnen. Wir sind seelenverbunden, ich denke, so kann man es nennen.“ Cat grinste glücklich und steckte die Karte wieder ein, denn sie bedeutete ihr viel. „Das ist die Erste, die er bekam, und als Spieler durfte er die Allererste haben. Und er schenkte sie mir.“ Zur Sicherheit war sie auch in einer Schutzhülle, und so war es ihr Glücksbringer geworden. „So, du futterst jetzt aber gemütlich, und ich hüpfe wieder an die Theke.“
"Mach das - und nochmal danke." Als Cat aufstand und wieder hinter die Theke ging, da auch neue Kunden hereinkamen, lächelte Del noch einmal und widmete sich dann seinem Sandwich, um ein wenig nachzudenken. Er hatte so vieles aus der Zeit, in der er hier aufgewachsen war, verdrängt ... doch es gab auch gute Erinnerungen, und die Besuche hier in dem Lokal gehörten dazu.
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Derweil erinnerte sich auch Tomas an die Zeit, in der Mortimer hier war - und er wollte sich eigentlich nicht erinnern, da es Vergangenheit war und er sie abgeschüttelt hatte. Trotzdem kam es wieder hoch, wie sehr er an der Schule gemobbt und verprügelt worden war. Und der Höhepunkt war, ihn mit rosa Mädchenhose, Engelsflügeln und einer Prinzessinnenkrone an der Fahnenstange vor der Schule zu fesseln, und hochzuziehen. Gerade da war auch Mortimer dabeigewesen und Mike nicht, denn der hatte zum Glück woanders zu tun gehabt. Es war einen Tag vor dem Abschlußfest gewesen, zu dem er selbst nicht mehr hinging, da er sich vor Scham einfach nur noch verkroch. Daß Mortimer jetzt wieder da war, hatte er trotz der Beerdigung von dessen Eltern nicht erwartet. Aber jetzt war er doch da, und wirkte ganz anders als früher. „Verdammt, er sieht noch besser aus als damals. Wie konnte ich ihn damals nur sexy finden ... und heute wirkt er ganz anders, nicht mehr so arrogant.“ Gerade das hatte er eben bei dem kurzen Blick zu ihm gesehen. „Ablenken, ich muß ihn aus dem Kopf bekommen.“ Zu tun hatte er gerade nicht, und so stellte er das Essen ab und ging hinter die Werkstatt, um sich dort an dem Boxsack auszutoben.
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Währenddessen war auch Del fertig geworden und seufzte leise, als er aufstand und sein Tablett aufnahm, um es an die Theke zu Cat zu bringen. "Du sag mal, Cat - gibt es noch die Werkstatt von Mr. Dibbersen ? Ich muß meinen Wagen dringend reparieren lassen ... seit ich hier bin, stimmt etwas mit dem Motor nicht, und ich mag nicht in die Protzwerkstätten in der Innenstadt." Gerade, weil die Verkäufer ihn noch durch seinen Vater kannten, wollte er auf keinen Fall in die Nähe und hoffte, daß es die Werkstatt des alten Mannes, die damals am Stadtrand lag, noch gab.
Das brachte Cat innerlich zum Grinsen, denn sie würde Del etwas verschweigen. „Ja, sie gibt es noch, auch wenn Dibbersen vor einigen Jahren verstarb. Aber der, der sie übernommen hat, ist ebenso gut, und ebenso beliebt bei uns.“ Daß es Tom war sagte sie bewußt nicht - denn Del konnte ruhig überrascht werden, und Tom auch.
Davon ahnte der Schwarzhaarige jedoch nichts und bedankte sich, ehe er rausging und in seinen Wagen stieg. Wie er es sich gedacht hatte, zog der Motor noch immer nicht und er fuhr vorsichtig über die Nebenstraßen den ihm noch immer gutbekannten Weg, nickte, als er auf den großen Platz davor parkte und stieg aus, um zu der Werkstatt zu gehen. Daß er Niemanden sah, wunderte Del - und so rief er nach kurzem Zögern ein lauteres "Ist Jemand da ?" in die offene Werkstatt, in der einige Autos in verschiedenen Stadien der Reparatur standen.
Gerade, als Tom fertig war und die Schüssel abtrocknete, hörte er das Rufen. „Einen Moment !“ rief er zurück, stellte alles beiseite und kam dann nach vorne zu dem Kunden. Aber als er sah, wer es war stockte er kurz, und fing sich einen Moment später wieder. „Kann ich was für sie tun ?“ Er blieb bei dem sie, denn er war im Dienst und per du war er nur mit Freunden und sehr alten Kunden, oder den Teenagern, bei denen er bekannt war.
Als er sah, wer aus dem kleinen Büro der Werstatt kam, erstarrte Del und schluckte ... dann seufzte er leise und nickte leicht. "Ich denke, das habe ich verdient ... ich habe die Idioten niemals zurückgepfiffen, auch wenn ich versuchte, sie zu bremsen und auch einen Grund für meine Zurückhaltung hatte. Aber das hätte nicht zählen dürfen, das weiß ich jetzt. Ich bin zwar wegen meinem Wagen hier, aber wenn ich schon hier bin, dann möchte ich mich von ganzem Herzen dafür entschuldigen, daß ich das alles zuließ. Vor allem den Mist, den die Idioten am Tag vor dem Abschlußball machten - wäre es nicht die Idee meines dreimalverfluchten Vaters und des Coachs gewesen, dann hätte ich es verhindert ... das schwöre ich dir. War übrigens auch der Grund, wieso ich am nächsten Abend nach dem Ball nicht nur rausgeworfen wurde, sondern auch nach SanFran abgehauen bin ... und dafür muß ich dir aus ganzem Herzen danken, ohne dich hätte ich nicht den Mut gehabt." Dann verstummte Del und strich sich nervös die Ponys hinter, ehe er es merkte, den Blick senkte und die Hände in die Taschen seiner Jeans steckte.
Tom hörte nur zu und konnte kaum glauben, was er bei dem raschen Erzählen und Entschuldigen hörte. Gut, daß der Vater von Mortimer auch immer dahintergesteckt hatte, war ihm klar gewesen ... genau wie der Trainer, der immer mitmachte. Auch wenn man es bedachte, so hatte er schon mitbekommen, daß die Spieler teils einen Vorteil bekommen hatten, wenn sie so einen Scheiß mit anderen Schülern machten. Daß es Mortimer leid tat, konnte Tom sehen ... und er strich sich kurz durch seine wilden Haare, und setzte dann sein Baseballcap wieder auf. „Komm mit nach hinten - ich denke, wir reden mal entspannt. Und nicht hier vorne.“
Daß Tom mit ihm reden wollte, überraschte Del - doch dann nickte er und zog den Autoschlüssel heraus, drückte auf den Pieper, damit das Auto abgesperrt war und beobachtete Tom dabei, wie er den Rolladen der Garage herabließ und abschloß, folgte ihm in das Büro und war gespannt darauf, was ihn erwartete.
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